@ Mac und 58er
Danke für die Diskussion: Wo issen eischendlich die Pallz. Jetzt leg ich aber los.... und ich hoff die Möchtegernsuperpfälzer lesen mit.
Für einige hier offenbar nur in ihrem Ort oder ihrer Familie *grins*. Das ist ja bekanntlich schon seit dem deutsch-französischen Erbfolgekrieg (auch pfälzer Erbfolgekrieg oder Orlean'scher Krieg)1688 -1697 so....
Das war der Krieg, dem Köln, Mainz und Bonn leider widerstanden haben, Heidelberg, Mannheim, Worms und Speyer hingegen sind gefallen....
... kommt also immer drauf an, wo die Franzmänner nur die Männer erschossen haben, oder wo sie auch die Frauen begattet haben.... nach dem Krieg jedenfalls gabs nicht mehr viele Männer.... und viele intakte Familien sind über England und Irland nach Amerika.... wer dablieb, musste oft entweder einen Franzmann nehmen oder.... ne... daher der Spruch: Unser Eltre sinn G'schwister... Das stimmt leider in der Zeit zwischen 1714 (Ende der Erbfolgekriege)und 1792 (Einmarsch Napoleons).
Allerdings stimmt es auch, dass daher die Lautverschiebung zwischen der Rheinpfalz und der Westpfalz sehr gering ist, im Gegensatz zur Vorder- und Nordpfalz. Das sind teilweise von Dorf zu Dorf Unterschiede, die hunderte Jahre überlebt haben, weil halt nicht so viele Rucksackfranzosen da waren....
Feststellen möchte ich, dass ich defintiv Pfälzer bin. Familiär mit sowohl saarpfälzischen, als auch nordpfälzischen Wurzeln. Gut uffgebasst, Lonly Devil!
Für mich ist die "Pfalz" auf jeden Fall da, wo der Sprachgebrauch merowingisch fränkische Ursprünge hat und die landwirtschaftliche Entwicklung und Kultur durch die alte Kurpfalz (Rheinische Pfalzgrafschaft seit 1198) seit und ihre Grafschaften geprägt sind. Das sich dieses Gebiet zwischen dem Elsass und Darmstadt-Dieburg (Hessen-Nassau)einerseits, sowie zwischen Mosbach/Bad Wimpfen/Bretten (Baden) und der Grafschaft Veldenz (Mosel) andererseits erstreckt ist vielen Zentralisten nicht bekannt. Kurze Zeit war sogar Düsseldorf Pfälzer Residenz.
Viele kennen die (linksrheinische) Pfalz nur seit 1806, seit sie bayrisch okkupiert war. Schade dass viele "echte Pfälzer" den eigenen Ursprung gar nicht kennen! Der rechtsrheinische Teil (alsoo Monnem un sooo) wird heute gerne alleinig als Kurpfalz bezeichnet. Ein wüster Fehler der deutschen Sprachentwicklung.
Denn Kurpfälzer sind quasi alle in diesem Beritt der Grafschaften Mosbach, Heidelberg, Kaiserslautern, Zweibrücken, Meisenheim und Simmern. Im Gegenteil... der Einfluß des Französischen und des Bayrischen, wie auch des Badischen ist auf die Nordpfälzer am geringsten, allerdings treffen uns an der Nahe schon wieder rheinisch-preußische Einflüsse. Der originalste mittelalterlichste Pfälzer Dialekt wird im Bereich zwischen KiBo und Kusel, also rund um den Donnersberg gesprochen.
Mein Heimatdorf war bis 1806 pfälzisch, also bis zum Ende des tausendjährigen Reiches (Reichsdeputationshauptschluß)....sogar Pfälzer Amt... hat mehrfach mit Pfälzer Truppen gegen das Bistum Mainz gekämpft, auch im 30-jährigen Krieg z.B.
Danach wurde eine neue Grenze von Österreichern, Badnern und Bayern festgelegt, denen der Kurfürst leider zugestimmt hat, da er in München die letzte Wittelsbacherin zu ehelichen gedachte und somit die Krone der Pfalz auf Bayern audehnen konnte. Wissen auch viele Bayern nicht! Wir waren nicht etwa bayrisch.... unser Kurfürst wurde bayrischer König! So siehts aus! Die waren pfälzisch.... Auch ein Irrwurm der deutschen Geschichte.... ohne Pfalz würde Bayern gar nicht mehr existieren! Kein Wunschdenken, sondern Fakt!
Der Dialekt in meinem Heimatdorf ist damit seit 1806 etwas eingeholt von preußischen Endungen, aber in seinem Urlaut immer noch pfälzisch. Das betrifft alle Dörfer nördlich der Nahe, die zur ehemaligen Grafschaft Pfalz-Zweibrücken und zum Amt Beckelnheim gehörten....
Und, moi liewer 58er, was ich mit der Mosel zu tun, hab, das musste mir mal erklären....???? da komm ich jetzt selbst nicht drauf....
So... und wenn die Südpfälzer, Westpfälzer, Saarpfälzer, Nordpfälzer, Vorderpfälzer, Kurpfälzer, Rheinpfälzer und Nahepfälzer dann irgendwann alle den selben Dialekt haben,... dann wird auch "LDH" einen finden, den er versteht.... bis dahin "lossen mer'n in dem Glääwe, er wär'en pällzer Buh, und mir anneri all nor Saupreißen!"