Mac41 hat geschrieben:Bei Sky waren deutlich Pfiffe in Bezug auf das Lautrer Spiel zu hören. Zur Halbzeit und auch davor bei Fehlpässen und unglücklichen Aktionen. Der Kommentator, der übrigens erstaunlich gut und objektiv war, ordnete sie eindeutig dem FCK Lager zu. Sie kamen wohl nicht aus der West, denn es war dabei der "Singsang" ohne Spielbezug zu hören.
Da die West nicht komplett am Singsang ohne Spielbezug teilnimmt, weil auch in der West Leute stehen, die aktiv am Spielgeschehen teilnehmen und das durch Mitschreien, Raunen und Aufschreien bei "Fehlentscheidungen" ausdrücken (

), muss ich leider sagen, dass es auch ein paar "Pfeifen" in der West gab, die mit ebensolchem ihrem Unmut Luft machten (zwei davon habe ich nach Spielende mit deutlichen Worten zur Ordnung gerufen).
@allgemein
Mal was Prinzipielles: ich will ja keinem das Pfeifen verbieten. Grade bei den Aktionen, die kepptn angesprochen hatte, ist das mehr als angebracht. Man sollte sich aber bei aller Emotion halt auch mal etwas Sensitivität bewahren, wenn man dieses Mittel der Unmutsäußerung anwendet, was im Gegensatz zum vor sich Hinmeckern im ganzen Stadion zu hören ist und reichlich demotivierend wirken kann.
Das Spiel am Sonntag war sicherlich kein Brüller. Unsere Mannschaft hat sich schwer getan gegen einen Gegner, der sich vordergründig durch gut gestaffelte Defensivarbeit ausgezeichnet hat. Das Spiel unserer Mannschaft lebt aber davon, dass es Platz gibt. Nicht umsonst ist grade das Konterspiel bei uns am effektivsten, war es in der Zweiten Liga und auch in den Spielen gegen Bayern und Hoffenheim, die für Offensivfußball stehen und nicht fürs Hintendrinstehen wie Hannover. Diesen Platz gab es gegen Hannover nicht, darum sah das auch oft so schwerfällig und überfordert aus (wobei ich mir ein wenig mehr Bewegung bei den nicht ballführenden Spielern durchaus gewünscht hätte; hier hat sich m.E. nur Lakic ausgezeichnet, der oft den Ball forderte, aber nur selten bekam). Ein Grund zum Pfeifen?
Ja, wenn dies das Spiel ist, das die Mannschaft immer an den Tag legen würde. Tut sie aber nicht, von den ersten fünf Spielen war nur eines wirklich gruslig, auch weil der dortige Gegner einen Lauf hat und mit Sahin einen überragenden Protagonisten, der defensiv wie offensiv das Spiel lenkt und ordnet. Wenn man dann noch sieht, dass die Mannschaft einen Riesenbonus haben müsste wegen des Aufstieges und der Art und Weise wie sie den Saisonbeginn gestaltet hat, dann finde ich diese ersten Pfiffe unverschämt.
Aber nicht nur das. Wenn es erste Pfiffe gibt, dann gibts nur allzu schnell auch erste Nachahmer. Kriegt das ganze eine Eigendynamik, dann legen wir alle selbst den Grundstein dafür, dass es eine Abwärtsspirale gibt, die nur schwer zu durchbrechen sein wird. Das haben wir in den ganzen Jahren, in denen wir noch in der 1. Liga gegen den Abstieg gespielt haben, so erleben dürfen. Das haben wir aber auch in der fürchterlichen Saison 2007/08 so erlebt. Hier war es nur mutigen Männern wie Sasic und Kuntz zu verdanken, dass die Stimmung schließlich ins Positive umschwenkte!
Leute, so was will ICH jedenfalls nicht mehr erleben! Nie mehr ein 18.05.2008!!!!
Darum habe ich einen frommen Wunsch an euch alle hier: überlegt euch zwei Mal oder noch öfter, ob ihr gegen die eigene Mannschaft pfeift. Ein erster Pfiff zieht fast immer weitere nach sich. Und wenn einer in eurem Umfeld pfeift, dann macht dem klar, was er anrichten kann. Wir haben vier Jahre dafür gekämpft, das Abenteuer Bundesliga noch einmal erleben zu dürfen. Macht euch das nicht durch so was kaputt und lasst euch sowas nicht von Deppen kaputtmachen, die das vielleicht unbedarft tun, aber trotzdem zu einem solchen Tun beitragen.
Wir alle müssen uns darüber im Klaren sein, dass nicht die Spiele gegen Bayern und Hoffenheim Erstligaalltag für uns sein werden, aber auch nicht Spiele wie in Dortmund. Alltag ist für uns das Geschehen in Köln, in Mainz und in Hannover. Ein Mal Glück gehabt in Köln, trotz Schirifehler gewonnen. Zwei Mal Pech gehabt in Mainz (zwei abgefälschte Tore, keine herausgespielten Chancen des Gegners und trotzdem verloren) und gegen Hannover (eine Chance, ein Gegentor). Alle drei Spiele könnten auch anders laufen. Und es wird auch wieder Spiele geben, die anders laufen werden, in denen wir glücklich punkten.
Dazu braucht die Mannschaft aber auch Kredit. Natürlich soll man nicht ewig zuschauen, wenn ein Spiel nach dem anderen verloren geht. Diese Mannschaft lebt aber (noch). Da wird gerannt, was das Zeug hält. Nicht immer effektiv, aber fast immer leidenschaftlich. Diese Leidenschaft wird es sein, die uns am Leben erhält. Der Fleißige wird punkten. Bleiben wir leidenschaftlich, dann werden wir um den Klassenerhalt kämpfen und ihn letztlich auch schaffen. Verlieren wir die Leidenschaft, dann werden wir nicht Schlachten (=Spiele) verlieren, dann verlieren wir am Ende auch den Krieg (=Klassenerhalt).
Sorry für den Pathos. Hier spricht ein Fan voller Leidenschaft!