Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet.
Das Podium, ja sogar Koll, gut vorbereitet, die Show war vorher sogar durchgespielt worden, Ein Stefan emotional wie nach einem verlorenen Pokalfinale, Herzblut verströmend und Fritz Grünewalt hat wirklich Talent - in einem gut zusammengestellten Zahlenbrei alles so zu vermatschen, daß zwar die Absicht zu erkennen ist, aber keine klare Aussage.
Gut das wir geredet haben.
Zum Aufsichtsrat. Da hielten sich einige nett zurück, aus ihren Gesten und Mienen war zu erkennen, daß sie nicht unbedingt mit allem einverstanden waren, aber alle hatten offensichtlich keine Lust sich einzeln dem "Mob" zu stellen.
Koll, gut wenn er juristische Monologe halten konnte, sehrgut auch in seiner Verwirrung, wenn es das Ziel war, die Versammlung durchzuprügeln, und das war es wohl, das war nicht gespielt, das war echt.
Auch toll fand ich die freiwilligen oder bestellten Ergebenheitsadressen einiger Mitglieder, der aus dem Allgäu, der über die Puppenkiste referierte, der nette Herr aus Erfurt und der Herr, der sich so schützend vor Stefans Familie stellte.
Enttäuscht hat mich, daß wir inhaltlich eigentlich nichts anderes geboten bekamen, wie in der vorangegangenen Interviewserie.
Stefan war gut, genau die richtige Mischung aus ich und der FCK, ich und meine Familie, ich und meine Freunde. Emotional, echte Wut, echte Tränen, da lebt einer Herzblut. Doch all die infamen Angriffe, all die Heckenschützen, all die Gerüchtestreuer, die er mit der Wahrheit konfrontierte, all diese hatten doch garkeine Fragen für die MV gestellt.
Ob es jetzt Kurz, Lang oder Breit war, der mit Frau XYZ was hatte, und das es da um die Ehre von Familien geht, das ist schmutzige Wäsche, die vom eigentlichen Thema ablenkte, die Antwort auf die Frage, warum man mit Kurz erst verlängerte, dann auf angeblich seinen Wunsch den Kader implodierte und dann erst spät die Trennung vornahm, die wurde nicht gegeben.
Die Schwägerin von Stefan im Fanshop, als wenn das das Problem wäre. Schön für die Dame, schön, daß sie frischen Wind in den Shop gebracht hat, schön, daß der Schwund zurück ging, aber .... warum wurde der vorherige Shopleiter, der den Laden so runtergezogen hat, mit dem Shop in der Stadt betraut?
Die Spielerberater, auch hier mit Verweis auf Zahlenreihen aus der Vergangenheit. Sorry, was soll das, als verbrecherische Manipulationen durchgeführt wurden, als Jäggi, im Spieler und Trainerkarussell die Knete verbrannte, da war der Etat für Spielerberater so hoch wie heute, wo wir doch, ach ja kein Geld hatten, aber mit Stefan kam die Wende, als der FCK nach eigener Aussage nur vom Wühltisch oder Second Hand kaufen konnte.
Und schließlich die Angriffe auf Familie und Person, Stefan Kuntz - alles nicht war, sorry, was war da gesagt worden?
Am besten die Ehren(wort)erklärung! Stark der Satz mit dem Verklagen, der Applaus der Menge der, in Frankreich sagt man "Militants" war überwältigend.
Doch die Zahlen und Erklärungen zu den Problemen im Jugendbereich, das war wenig.
Offensichtlich ist Lelle nicht der richtige Leiter, denn er hat, laut Sternetest der DFL insbesondere den administrativen Kram nicht im Griff. Der FCK verliert Geld, weil Lelle nicht in der Lage war, die Dokumente, die in einem Kurs des Zertifizierungsdienstleisters angeboten werden, mit FCK Logo zu versehen und Gesprächsbögen für Mitarbeiter- und Entwicklungsgespräche zu verwenden.
Sorry, Herr Kuntz, das ist keine Frage von Millioneninvestitionen. Die fehlenden Toiletten und Umkleiden, das ist, auch nach ihrer eigenen Darstellung, nur ein kleiner Punktabzug.
Ja, und ein Antrag, der sich gerade damit beschäftigte, wurde aus formalen Gründen abgelehnt, ein anderer als offensichtlich schon beantwortet von einer mehrheitlichen Minderheit abgelehnt.
Der Hinweis auf die Integration der Jugendlichen, und das man ja soviele Spieler an die Mannschaft heranführt, greift nicht, denn schauen wir auf die Einsatzzeiten, sehen wir, daß eigene Jugendspieler erst kamen, als eh alles zu spät war im letzten Drittel dieser Seuchensaison und was war die 3 Jahre zuvor?
Unterhaltsam waren für mich jedenfalls, die Ausführungen vieler hier, die Fritz Grünewalts Power(point)Show als klar und informativ und Buchholtz als eine Art Rumpelstielzchen darstellten.
Ich glaube keiner von denen hat wirklich verstanden was Fritz vortrug, daß Buchholtz, ich bin kein Freund von ihm, aber das Recht abgesprochen wird, auf die offensichtlichen Falschinformationen einzugehen, die ein Vergleich von Äpfeln und Birnen darstellt, das ist schon krass. Das es die gleichen Mitgliederwaren, die Buchholtz gewählt und seinen Aufsichtsrat entlastet haben, erinnert mich an die Blicktrübung von Österreichern, die gerne Hitler zum Deutschen und Beethoven zum Sohne Austrias machen.
Insgesamt, kein großer Abend für den FCK und was er wirklich wert ist, werden wir sehen, was die Zukunft bringt.