93. Minute, Derby, Unentschieden, Eckball, letzte Aktion und dann diese Ausführung, bezeichnend.
Ganze drei Tore in fünf Saisonspielen, der Schuh drückt ganz klar vorne.
Spielidee, Laufwege, Automatismen, Passspiel, Kreavitität, Dominanz, Grundtaktik, da passt gar nichts, kein Wunder bei dem gefühlt schlechtesten Trainer des bezahlten Fußballs, der, soweit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster, im Profifußball nur noch beim FCK einen Job bekommt, erinnert mich bedenklich an Norbert Meier.
Die gesammelten Fehler der jüngsten Jahre sind hier ganz gut zusammengefasst:
salamander hat geschrieben:
... vielleicht liegt es aber auch an anderen Gründen, z.B. daran, dass man nach Kuntz auf sportliche Kompetenz glaubte verzichten zu können und den gelernten Jugendtrainer Stöver als Sportdirektor holte, dessen Meriten bis dahin allein im (Nicht-)Abstieg mit FSV Frankfurt und Wehen bestanden hatten. Dass der dann einen Kader zusammen stellte, vor dem der von ihm geholte Trainer Korkut bereits in der Winterpause floh, was den genialen Manager nicht davon abhielt, in der entscheidenden Saisonphase mit St. Pauli einen neuen Arbeitsvertrag auszuhandeln.. Dass als Nachfolger dann nach langer ergebnisloser Suche und der Absage des von soviel Inkompetenz angewiderten Briegel mangels Ideen kurzerhand der Scout zum sportlichen Leiter ernannt wurde, der dann mit dem sechsthöchsten Sportetat der Liga einen Abstiegskader formen durfte, der sich gewaschen hatte.Dass dieser Sportdirektor, unterstützt durch Fußball-Laien im Vorstand wider jede Vernunft saisonübergreifend an einem sichtlich lustlosen und ausgebrannten Trainer Meier festhielt, bis der sich schließlich seine Abfindung verdient hatte und dem Scout-Sportdirektor noch den Gruß „Es wird schwer mit diesem Kader“ hinterherrief. Dass man dann den übel beleumundeten, nach Punkten schlechtesten deutschen Profifussballtrainer als Retter verpflichtete und ihn, als er mit dem erstmaligen Drittligaabstieg seiner langen Liste von Misserfolgen einen weiteren hinzugefügt hatte, trotzdem nicht feuerte, sondern ihm die Saisonplanung überließ, gestützt und beraten von - und jetzt kommt’s - ebenjenem Scout-Sportdirektor-Missverständnis, das irgendwie teflonbeschichtet alles unbeschadet überstanden hatte. Dass man nun wieder ratlos dasteht, das Saisonziel mal wieder in weiter Ferne, und weiß nicht, wer schlechter ist, der Trainer oder der Kader...
Was mich am meisten stört, ist der Umgang mit doch sehr mageren Saisonstart.
Einerseits von MF selbst, der in peinlichen Pressekonferenzen seinen beschränkten taktischen Horizont offenbart, prinzipiell ganz zufrieden ist und nur eine Ergebniskrise sieht, anderseits aber auch von allen höheren Verantwortlichen.
Ehrliche Selbstkritik? Wie immer Fehlanzeige.
Den verzeifelten, aber letztendlich gescheiterten Versuch, mit diesem antiquierten Trainer den Absturz in die Drittklassigkeit zu verhindern, kann ich vielleicht gerade noch nachvollziehen, aber nach dem letztendlich sang- und klanglosen Abstieg hätte er in dem damit verbundenen Neuanfang eigentlich schon keine Rolle spielen dürfen, Spätestens seit der Bankrotterklärung in Halle gehört er entlassen.
salamander hat geschrieben:
... Es fehlte nicht an Geld für die Mannschaft, sondern es wird einfach schlecht gearbeitet auf dem Betzenberg, und das schon länger...
Genau das ist es. Das ist der Grund, warum der Depp, der FCA oder die Fortuna mittlerweile zwei Ligen über uns spielt und auch Aue sowie Paderbron uns sportlich abgehangen haben.
Wir gehen gefühlt zum zehnten Mal in eine Saison, wo man genau weiß, dass der Trainer nicht den zwölften Spieltag erleben wird. Anstatt mal eine mutige Trainerentscheidung zu treffen, holen wir Gestalten wie Meier oder Frontzeck. Könnt ihr euch vorstellen, dass dies noch einem Verein im bezahlten Fußball passieren würde? Als jahrelanger Zweitligist auf absteigenden Ast hat zudem quasi der gesamte Kader keinen Vertrag für Liga 3. Wir liegen in der Kaderzusammenstellung regelmäßig falsch, holen beispielsweise dieses Jahr einen für die Ligaverhältnisse unverschämt teuren Thiele. Seine bisher gezeigten Leistungen lassen die Befürchtung aufkommen, wir haben bald einen Ziegler 2.0.
Wenn wir doch mehr als ein Jahr in dieser Liga haben sollten, wird's tendentiell, auch eine Parallele zum Unterhaus, aber noch schwerer, die Kosten fressen uns einfach auf. Diese Sorge haben wir einfach alle, Angst frisst bekanntlich Seelen auf.
Dann wird in den Medien in diesem Zusammenhang gerne von unserer überzogenen Erwartungshaltung gesprochen.
Was kotzt mich das an, über 40.000 beim ersten Spiel anwesend, es wäre so leicht gewesen, eine richtige Euphorie zu entfachen, aber selbst das bekommt diese sportliche Führung nicht hin...
Aber sind die Erwartungen wirklich überzogen? Ist es vermessen, auch in Liga 3 nicht gegen den Abstieg spielen zu möchten, wonach es aber leider momentan aussieht? Ist es wirklich so vermessen, dass man nach 20 Jahren Abstieg endlich mal das Gefühl haben möchte, dass es wieder ein wenig aufwärts geht, dass etwas entsteht, auf dem man aufbauen kann?