Beitrag von derhonkel am 29.09.2009, 23:17
Und... ähm... welcher Trainer kann/konnte bei uns kontinuierlich arbeiten?
Ich liste einfach mal aller ab 63 auf, die 3-5 Jahre hier waren:
1973-1978 Erich Ribbeck (Plätze:6; 13; 7; 13; 8 und das 7:4 gegen Bayern)
1978-1982 und 1990-1992 Kalli Feldkamp (Plätze:3; 4; 4; 4; Meister; 5 )
1996-2000 Otto Rehhagel (Plätze:1ster/Aufstieg; Meister; 5; 5 )
Wenn mal ein Trainer ein paar Jahre bei uns war, hatten wir durchaus Erfolg (über Ribbeck kann man streiten. Ich finde einen Mittelfeldplatz für einen Verein aus einer kleinen Stadt garned so schlecht. Man hatte nie was mit'em Abstieg zu tun- Bochum würde uns für so einen Trainer die Füße küssen).
bei Hertha genauso.
1966-1974 Kronsbein (Plätze: 2mal Erster in der 2ten Liga; 14; 3; 3; 6; 13; 8;2)
1996-2002 Röber (Plätze: 14; 2ter Aufstieg; 11; 3; 6; 5; 4)
Es gab also auf beiden Seiten Zeiten, in denen man an einem Trainer auch mal festhielt.
Ich sehe das Trainerproblem der letzten Jahre bei uns darin, dass einige Ar***löcher hingingen und den Verein ausbeuteten. Dazu kommt das unruhige Umfeld (das unter Jäggi vielleicht etwas früher unruhig hätte werden sollen) das ab Rehhagel plötzlich forderte immer oben mitzuspielen(was man wegen den Erfolgen in den 90zigern aber teiweise auch nachvollziehen konnte)
Ich kann das Umfeld bei Hertha nicht beurteilen- da bin ich ehrlich. Aber Tatsache ist doch, dass sie in der jüngeren Vergangenheit keinen Titel geholt haben, auf den man sonderlich stolz sein könnte (Meisterschaft/Pokalsieg) und durch den eine Erwartungshaltung entsteht. Genauso würde ich die Stimmung in Berlin nicht unbedingt nennen wenn ich jemandem aus z.B. England etwas vorschwärmen möchte.
Sieht man jetzt beim Favre auch: letztes Jahr Meisteranwärter, heute sind sie glücklich wenn sie nicht absteigen. Am Stück waren sie das längste mal 12 Jahre in Liga 1- der FCK 33 Jahre am Stück. Das einzige, was die hertha etwas herauhebt ist die Tatsache, dass sie als erster Verein Zwangsabgestiegen wurde.
Aber mehr ist da auch nicht. Oder würdest du, um ein anderes Beispiel zu nennen, sagen, dass Spiele gegen meinetwegen den VFR Mannheim Highlights sind, weil die irgendwann in der Weimarer Republik mal Meister wurden? Oder wurde vor dem Spiel Hamburg-Rapid gewarnt, dass da der deutsche Reichsmeister von Annodazumal (Wien) kommt? Ich glaube nicht. Da wird gesagt "haut die Ösis weg und gut ist's".
Die Unruhe die dort herrschte und (vorallem in letzter Zeit) herrscht, wird in meinen Augen fast völlig von den Spielern verursacht. Sei's die Krabbeltruppe mit Boateng vor ein paar Jahren, jetzt Pantelic. Dort sägen die Spieler die Trainer ab.
Darum würde ich Hertha und Kaiserlautern einfach nicht vergleichen. Bei uns gibt es -aufgrund der Erfolge, der "legendären Spiele" (wovon es mehrere über die Jahre gesehen gibt) und der "Bastion Betzenberg" eben eine Grundlage- bei Hertha gibt es einfach keinen Grund immer wieder die Trainer nach einem Jahr zu entlassen (es gibt immer so Spiele wie das 9:1 gegen Dortmund aber die werde ich bei jedem Verein finden.) oder irgendwie zu sagen das man jetzt unbedingt Meister werden muss.
Um auf die Frage zu antworten: wenn wir (oder auch die Hertha) einen vernünftigen Vorstand hatten, haben die Trainer ihre Zeit bekommen. Und in der Regel hatten wir dann auch Erfolge.