LDH hat geschrieben:wkv hat geschrieben:Das mit den Querpässen ist auch so etwas.
Was willst du denn machen, wenn du auf eine Viererkette triffst, die davor mit drei Mann die Schnittstellen zumacht, und noch dazu vorne ab der Mittellinie mit 2 Mann zustellt?
Zu Beginn des Spiels?
Eben. Man behält den Ball in den eigenen Reihen, spielt mit Geduld, und sucht seinen Weg und seine Chance.
Hoch und weit nach vorne wäre die Alternative. Es ist völlig normal, dass man sich zu Beginn des Spiels abtastet.
Und ab und an dauert so etwas auch länger. In HZ 2 war der Zug mehr nach vorne.
Oder?
Genau das ist der moderne Fußball. Genau so spielen die Spanier.
Und genau das ist stinklangweilig!
Aber wenn der FCK langweilig spielt und am Ende aufsteigt, ist mir das völlig egal.
Von mir aus kann auch die erste Halbzeit immer so sein wie Montag, wenns in der zweiten dann so abgeht.
Geht ja nicht darum, dass
wir so spielen, sondern dass dieser Stil nun auch in der 2. Liga angekommen ist - und wir uns dazu verhalten müssen. Ich denke, beschweren ist da nicht. Daraus kann man meiner Meinung nach nur 2 Lehren ziehen:
a) diese Form der Defensivarbeit ist mittlerweile nicht mehr nur was für "Mannschaften, die ihre Stärke in der Defensive sehen"; diese Art kollektives Stellungsspiel ist mittlerweile einfach eine Grundanforderung, die genauso zum Ballverlust gehört wie individuelles Nachsetzen. Wir haben da offensichtlich noch Defizite, also müssen wir hier noch gezielt arbeiten. Das Ganze mag zwar im Ergebnis oft langweilig sein - aber wenn Alushi und Ariel die Schnittstellen besser zugekriegt hätten, wär der offensive Aufwand am Montag mit 3 Punkten belohnt worden.
b) wenn man den Anspruch hat, eine Spitzenmannschaft zu sein (und den haben wir in dieser Liga), dann kann man eben nicht mehr meckern, dass der Gegner "nur hinten drin gestanden hat". Das ist legitim, ist schon in den 70ern in Italien (wo sonst

) unter dem Namen "das Recht des Schwächeren" bekannt gewesen - und wer meint, hoch hinaus zu wollen muss eben über ein Angriffsspiel verfügen, dass variabel genug ist, auch eine solche 9er-Defensive auszuhebeln. Und das wird mir bei aller Langeweile, die der Sprung in Sachen Defensivarbeit der letzten Jahre mit sich gebracht hat allzu oft vergessen: Das "Mutterschiff" dieser Entwicklung, die spanische Nationalmannschaft spielt diesen Stil ja gerade deshalb, weil sie Kombinationsstark genug ist, jede Mannschaft die diesen Stil kopiert mindestens 1x auseinander zu nehmen. Deren Alleinstellungsmerkmal liegt vorne, nicht hinten - den schlechten Ruf hat dieser Fußball mMn allein wg. der Mannschaften, die ihn nur in Puncto Defensivarbeit und Ballbesitz des Ballbesitz wegens kopieren, aber nicht über die entsprechenden "Output"-Optionen in der Offensive verfügen. Was uns angeht: Die taktischen Maßnahmen in der 2. Hz. am Montag haben Hoffnung gemacht, dass wir auf unserem Niveau - 2. Liga - über die Variabilität verfügen, auch eine solche Defensive zu knacken. Allerdings glaube ich nicht, dass man mit unserer Taktik der letzten 30min oft in ein Spiel gehen wird (und kann). Das ist eine Option bei Rückstand, ist aber in der Gewichtung (nicht in der Ausrichtung) aus tendenziell defensiv- und tendenziell eher offensivstarken Spielern zu unausgeglichen.
Daher: Kurzfristig sehe ich die Aufgabe der Mannschaft vor allem darin, dahin zu arbeiten, nicht immer den "ersten Fehler" zu machen - und wir sollten uns schon einmal daran gewöhnen, dass taktisch guter und unterhaltsamer Fußball nicht immer das gleiche ist; wir werden noch so manchen Gegner müde spielen müssen, bevor es Räume gibt - wenn's gut geht, gehört in 2/3 der Spiele die Zeit zwischen Minute 60 und 90 uns. Wer vorher Spektakel erwartet, wird sich wohl öfter enttäuscht sehen...