wkv hat geschrieben:Wenn ich mal so unbescheiden sein darf, genau das hab ich auch Stefan Kuntz sagen können, in einem kurzen Moment.
Er möge bitte den Verein wieder einen. Hinter sich bringen, die Gräben zuschütten.
Dann schaffen wir es.
Und keine R....n Vergleiche mehr.
Er hat mir dann erklärt, dass er wirklich nicht die Fans meinte, welche sich kritisch äusserten, sondern Presse und andere, die nur dann auftauchten, wenn.....
Ich will es ihm glauben. Ich will.
Man muss auch mal einen Strich ziehen können.
Im Sinne des Vereins.
Ein sehr wahres Wort! Rombach ist ein Bauernopfer und Kuntz wäre auch eins gewesen. Diese ganzen Vorwürfe mit Vetternwirtschaft, will doch den Verein nur schädigen etc. - ich kann es nicht mehr hören!!!! Auch der unwürdige Abschied für FG, dass ist unwürdig für den Verein. Wenn ich mir den ganzen Scheiß anschaue der da im Vorfeld diskutiert wurde. Es hat nur noch gefehlt, dass jemand Kunz vorwirft, er hätte 2 Kisten Dornfelder als Weihnachtsgeschenk angenommen und diese nicht ordnungsgemäß versteuert. Natürlich arbeitet ein Vorstand mit Vertrauenspersonen. Alles andere wäre doch widersinnig. Wenn es danach geht müsste der FCB schon vor Jahren abgestiegen sein....
Beim FCK wurden einige, wenige strategische Fehlentscheidungen getroffen, die faktisch nicht mehr zu korrigieren sind. Das Stadion, die Infrastruktur, alles ist auf Erstligabetrieb ausgelegt. Den Vorwurf, den man Kuntz machen kann, ist dass er mit der Stadt, dem Land und dem Fiskus nicht hart genug ins Gericht gegangen ist. Zur Not hätte man eine Saison in Ludwigshafen gespielt und diesen in Stein gegossenen Größenwohn da oben auf dem Berg für eine Saison leerstehen lassen sollen - glaubt mir, die Stadt wär ganz schnell auf alle Forderungen eingegangen. Nicht das wir uns falsch verstehen, Kuntz hat insb. in den letzten 3 Jahren eher durchschnittliche Arbeit abgeliefert, insbesondere was die Transferpolitik angeht. Aber der Sargnagel für diesen Verein wurde zwischen 2004 und 2006 eingeschlagen. Das finanzielle Korsett war nicht ausreichend um das große Rad in Schwung zu halten - egal wie hart alle strampeln. Es ist der DNA des Vereins und des Umfelds zu verdanken, dass wir nicht schon viel früher da angekommen sind, wo wir heute stehen. Was hat uns dahin geführt?
Das Kuntz jedes Jahr EUR 200.000 zu viel verdient? Sicher nicht!
Das wir bei dem ein oder anderen Transfer daneben lagen und somit vlt. EUR 2 Mio. zu wenig Transfereinnehmen erzielt haben? Sicher nicht!
Das wir jedes Jahr EUR 2 Mio. zu viel Miete für ein Stadion bezahlen, dass in dieser Größe keiner braucht? Sicher ja!
Das dem Verein zwischen 2004-2006 quasi die komplette Substanz durch Spielerverkäufe entzogen wurde? Sicher ja!
Das man 2010 nicht hart genug verhandelt hat, um wenigstens einen halbwegs wettbewerbsfähigen Spieleretat zu haben und durch den Verbleib in der ersten Liga wieder Substanz aufzubauen? Sicher ja!
Und da man die Erwartungshaltung der Fans nicht anpassen kann, kommt es dann zwangsläufig zum emotionalen Bruch. Dies kann man keinem vorwerfen. Es ist einfach eine zwangsläufige Entwicklung.
Um den viel zitierten Vergleich mit Mainz nochmal aufzunehmen: Heidel ist bestimmt ein guter Mann, aber auch er profitiert im Wesentlichen von zwei drei strategisch richtigen Entscheidungen. Er hat der Stadt die Pistole auf die Brust gesetzt und einen vernünftig dimensionierten Stadionneubau mit sehr vorteilhaften Konditionen für den Verein durchgesetzt. Er hat einen Aufstiegstrainer gefeuert und einen Systemtrainer verpflichtet (Tuchel). Er hat seinen Verein damit in die Lage versetzt (ähnlich wie Freiburg, Augsburg oder Hoffenheim) als Ausbildungsverein auf hohem Niveau zu agieren. Er macht die Transfers, die wir nicht machen können und erzielt somit jedes Jahr einen schönen Überschuss. Spieler wie Geis, Muto, Latza, Okazaki oder Koo, Müller oder Choupo-Moteng sind ja keine Geheimtipps gewesen. Sie haben lediglich die besser bezahlte Plattform für ihren nächsten Schritt in Mainz gesehen. Wir mussten permanent eine Klasse tiefer verpflichten - mit den zwangsläufigen Streuverlusten.
Was ich zusammenfassend sagen will: Wenn man nicht kurzfristig anfängt, die Strukturen mit der Axt zu ändern, wird der FCK noch zwei drei Jahre 2. Liga spielen und dann total überschuldet absteigen. Ein Schnitt von 20.000 Zuschauern in diesem Stadion ist schlicht nicht finanzierbar - egal wen wir zaubern lassen. Die Stadt soll 50% auf das Stadion abschreiben. Danach übernimmt der FCK die Bude für EUR 1 und einen Besserungschein der ligaabhängige Zahlungen für die nächsten 10 Jahre vorsieht. Die alternative ist ein FCK der pleite ist und ein Stadion, dass keiner mehr braucht.
Aber jetzt bekommen wir ja einen neuen AR und vlt. auch einen neuen VV und vlt. auch bald wieder einen neuen Trainer. Und ach ja, ein neuens Jugendleistungszentrum, in dem wir dann gegen Hoffenheim, Mainz und FFM anstinken können (jeder von den hat locker den vierfachen Jugendetat von uns - und nein, die Herren in der A-Jugend bekommen kein Geld, die spielen für ihr Herz...). Ihr seht: die Zukunft wird rosarot sein, wenn wir sie endlich alle vom Berg gejagd haben - aus der Ferne betrachtet ist mein FCK leider zu einer Selbstzerfleischungsmaschiene geworden, über den die ganze Liga lacht....