Das mit dem "zu viel denken" ist leider mittlerweile auch schon bei M. Deville zu beobachten. Ich bin überzeugt, dass er noch vor wenigen Wochen aus den gleichen Situationen wesentlich mehr gemacht hätte als am Sonntag.
Das würde ja voraussetzen, dass überhaupt "gedacht" wird.
Oft habe ich den Eindruck, es wird garnicht gedacht oder irgendwelche "durchdachten" Entscheidungen auf dem Platz getroffen.
Ich verstehe nicht, wieso man in Erstgesprächen, wenn man eine Mannschaft kennenlernt, sich nicht mit den Jungs befasst und lesen kann, wer sich was zutraut und bei wem momentan das Selbstbewusstsein da ist und bei wem nicht.
Derjenige, der sich was zutraut, bekommt einen größeren Aktionsradius auf dem Platz zugedacht, weil er eben denken kann, und derjenige, der gerade die Fladder hat, bekommt ganz klare Ansagen.
3 Aktionen. Pass annehmen, weiterpassen zu Spieler X oder XX und die Aufgabe in dem Radius bearbeiten, die die Position erfordert.
Dadurch ergibt sich, wenn es funktioniert, Sicherheit, die einen dann dazu befähigen "mehr Aufgaben" auf dem Platz zu übernehmen.
Oft hat man aber den Eindruck, dass jeder immer alles können muss oder will oder sich zutraut und das grandios schief geht, weil sich keiner auf das kleine Einmaleins besinnt.
Folge: Dribbel-Karl verliert dribbelnd den Ball, anstatt sich auf seine Staubsauger-Qualitäten zu besinnen und 2 Anspielstationen zu haben, die sich laufend um ihn bewegen. Nur mal so.
Und dann rennt er eben nicht blindlings nach vorne, weil er seiner Ische am Wochenende ein Törchen versprochen hat, sondern hält seine Stellung.
Ähnliches mit Prysch-..soundso.
Anstatt dem Spieler mal 30 Videos von Kopfballablagen a la Lokvenc oder Hristov zu zeigen, dödelt der da vorne wie ein aufgescheuchter Hase herum und bringt seine Kopfbälle gepflegt als Aufbauspiel zum Gegner.
Das Ganze könnte man jetzt auch beliebig für jeden Spielern für die jeweiligen Situationen durchhecheln.
Allein das Spiel der Außen...
Bisschen traben...passen...stehenbleiben.
Nicht mehr anbieten.
So läuft das oft. Wie willst du da eine gegnerische Abwehr überwinden?
Solche Abläufe wie man sie bei jeder besseren Mannschaft sieht, dass man passt und sich sofort bewegt und wieder anbietet, scheinen als Modi einfach nicht in den Köpfen vorhanden zu sein.
Soviel zum Thema Denken.
Es gibt zwei Möglichkeiten im Grund.
Entweder man sagt einer "dummen" Mannschaft aber ganz genau, was sie zu tun hat. So wie Rehagel seinem Griechenland 2004. Aber ganz genau. Ohne Experimente.
Oder man unterstellt der Mannschaft eine gewisse Intelligenz und Entwicklung und gibt nur den Impuls für sich ergebende und freie Entscheidungen nach und nach.
Aber zu Beginn muss die Basis her.
Ich hoffe so sehr, dass das in der Winterpause intensivst geübt wird.
Rheinteufel2222 hat geschrieben:War es nicht so, dass Runjaic daran gescheitert ist, dass die Spieler bei ihm zu viel denken mussten und Fünfstück das alles vereinfachen wollte?
War so. Überfordert halt.
Weil Runjaic einfach zuviel wollte. Bzw. dass sofort gewollt hat. Und diese Modi die Spieler garnicht, bzw. schonmal garnicht von Anfang an draufhaben/hatten.
Also so ganz denkbefreit wirken die Spieler aber momentan nicht. Ganz im Gegenteil.
Vielleicht hängt ihnen die Gedankenüberforderung der Runjaic-Zeit noch nach.
Schon schlimm, wenn man "denken" muss.
Was man aber auch erwartet heutzutage...ts ts...
Es soll schon Spieler gegeben haben, die nicht nur trainieren gegangen sind, sondern auch Extra-Schichten einlegten, sowie sich auf den Gegner, bzw. den Gegnenspielern PRIVAT vorbereiteten...mittels Videos, Analysematerial und und.
Job ernst nehmen, heißt das Stichwort.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)