Ganz tolles Interview, Herr Sippel!
Wenn man nur drei Aussagen näher betrachtet, sieht man im Prinzip, was von dem gesamten Interview zu halten ist.
1) "...werden Lauterer Jungs wie XXX (Name zensiert!) oder Dominique Heintz – beide U21-Nationalspieler – für relativ wenig Geld abgegeben"
Völlig absurd! Dass beide nicht mehr unser Trikot tragen werden, liegt sicher nicht daran, dass der Verein sie nicht halten wollte, sondern vielmehr an besseren sportlichen Perspektiven (Heintz, 1.Liga), besseren Verdienstmöglichkeiten und der damit verbundenen Gier der Spieler und ihrer Berater sowie an Ausstiegsklauseln, die - wenn der FCK sie vertraglich zugestanden hat - vom Spieler und dem neuen Verein nach Belieben in Anspruch genommen werden können. Die Höhe der Ablöse hat der abgebende Verein dann nicht mehr in der Hand. Wie sinnvoll solche Klauseln sind bzw. wie geschickt sie verhandelt wurden, steht auf einem anderen Blatt.
PS: Den Zensierten als U21-Nationalspieler zu bezeichnen grenzt an Hohn.
2) "Als der Klub im April nochmals ein Gespräch führen wollte, habe ich dies abgelehnt. Auch ich habe meinen Stolz."
Das Niveau eines trotzigen Kindergartenkindes! Profifußballer haben einen ZEIT-Vertrag, man einigt sich über eine Verlängerung oder geht eben getrennte Wege (vgl. Matmour). Oder hätte der FCK im letzten Sommer, als Sippel und sein Berater über mögliche Wechsel zu europäischen Spitzenclubs (!) fabulierten, dann sagen sollen: "Ok, der will nicht mehr für uns spielen, weg mit ihm. Auch wir haben unseren Stolz."?
3) "Das hätte man alles anders lösen können, und am Ende haben wir leider die Quittung bekommen."
(Bezogen auf Müllers Einsatz und seine eigene Nichtberücksichtigung gegen St.Pauli)
Unterste Schublade - selbst wenn Müller irgendeine Schuld an der Niederlage anzukreiden gewesen wäre, was ja definitiv nicht der Fall ist! Kollegiales Verhalten innerhalb einer Mannschaft sieht anders aus, auch gegenüber einem Konkurrenten.
Ich gehörte weder der Pro- noch der Contra-Sippel-Fraktion an, und applaudierte ihm am letzten Spieltag ganz einfach deshalb, weil ich der Meinung war, dass er es als langjähriger FCK-Profi verdient hatte.
Aber nach diesem Interview bin ich fast froh, dass er weg ist!
Über sein Standing beim künftigen Arbeitgeber ist er sich wohl auch noch nicht im Klaren. Vielleicht fragt er mal bei einem gewissen Frank Lelle nach: Beim FCK einst Chef des Nachwuchsleistungszentrums, in Gladbach heute einfacher Scout, und zwar einer unter vielen. Karriere sieht anders aus...
Und noch eine Parallele zu einem Ex-FCK-Profi: Auch wenn die Personen, die "jetzt am Ruder sind" weg sein sollten, halte ich eine Rückkehr Sippels als Profi für nicht realistisch. Aber vielleicht bringt er sich ja nach der Zeit als Profi in seinem erlernten Beruf ein. Er könnte dann zu den Würstchen, die Herbert Hoos in der Nordtribüne brät, die passenden Brötchen liefern.
