bexman hat geschrieben:paet_fck hat geschrieben:
@Bexmann: Die Frage ist berechtigt, aber ich stelle mal die Gegenfrage: Welche Reichweite hätte denn ein Allgäuer-Latschenkiefer Stadion überregional? Wenn ich mir die tatsächliche Reichweite vom Grundig-Stadion in Nürnberg oder (ehem.) Mage-Solar Stadion in Freiburg anschaue ... naja ... das kennt in Norddeutschland auch keine Sau.
Dazu kommt der wahrsch. negative Imageeffekt, einen traditionellen Namen überschrieben zu haben.
Ich bin der Meinung, dass die Reichweite nicht bloß in Tausender-Kontakt-Preis gemessen werden darf. Menschen merken sich vor allem das, was sie positiv anspricht, was ihre Aufmerksamkeit weckt, was sie neugierig macht oder sogar begeistert. Das wird ein "Grundig-Stadion" niemals schaffen. Es wird immer im inflationären Wust der Werbebotschaften untergehen, von denen sich der Mensch ohnehin nur 1% wirklich merkt.
Mit dem impliziten Namingrightsponsoring hätte man meiner Auffassung nach (und die Ergebnisse könnten es bestätigen), die Chance, zu diesen 1% zu gehören, denen Aufmerksamkeit geschenkt wird - und die damit auch in Erinnerung bleiben..
Was TKP und positive Markenbildung angeht, stimme ich dir zu. Aber für viele Marketing-Abteilungen dürfte das letztlich dann doch zu innovativ und risikovoll sein a la "guter Ansatz, Sie haben Recht, aber wir nehmen lieber das, was wir kennen und so ein TKP ist doch was, woran man sich festhalten kann."
Zur Reichweite: ich weiß gar nicht, wie implizites Namingrightsponsoring funktionieren soll. Bin davon ausgegangen, dass du das für deine Arbeit entwickelt hast und aus deiner Umfrage hab ich geschlossen, dass das eher visuell und vor Ort am Stadion sein müsste, weil's eben visuelle Beispiele waren. Und dann wäre das Allgäuer Dingsbums-Stadion meiner Meinung nach im Vorteil gegenüber visuellem Sponsoring vor Ort. Die Zielgruppe beim Namenssponsoring sind ja nicht unbedingt "echte" Fussballfans, die sich vllt. dran stören könnten, dass es nicht mehr das Fritz-Walter-Stadion ist, sondern die "ich interessiere mich für Fussball weil's in ist"-Leute. Pauschal gesagt isses denen egal, wie ein Stadion heißt, die hören oder lesen den Namen ein paar Mal und er bleibt halt unterbewusst doch irgendwann hängen, ohne irgendwie negativ besetzt zu sein. Das kann ja auch schon reichen, wenn's um die Kaufentscheidung geht.
Bin jedenfalls gespannt, welche Ergebnisse du rausbekommen wirst.
Nochmal danke für die zahlreiche Teilnahme. Der Zähler zeigt aktuell 2246 an.
@bexmann: Ja, für die meisten Marketingabteilungen wird es zu unsicher und zu wenig messbar sein.
Zum Thema Reichweite: Natürlich muss das "implizite Namingrightsponsoring" vernetzt und in die Unternehmenskommunikation integriert werden. Das ganze ist ja auch eine hervorragende Botschaft (Wir haben den Stadionnamen erhalten), die man auf allen Kanälen spielen kann. Tue gutes und sprich davon. Die visuelle Lösung ist nur ein Bestandteil des Sponsorings.
Würde das Ganze nur auf der visuellen Lösung beruhen, wäre es sicher nicht sinnvoll - aber in der Aktivierung liegt der Schlüssel und das ist bei klassischen Namingrightsponsorings, sowie bei eigentlich jedem Sponsoring ja auch so.
Wenn ich mir die Ergebnisse der Umfrage auf den ersten Blick anschaue: Das Bild, was hinten abgefragt wird, wird zu ca. 80% erkannt und erinnert - ohne es abgefragt zu haben. Die selektive Aufmerksamkeit richtet unseren Fokus auf Dinge, die einen Wert für uns haben, interessant sind, neugierig machen. Das schafft dieses Beispiel des impliziten Namingrightsponsorings - im Gegensatz zu so vielen Werbeinformationen, die in der Masse niemals wahrgenommen werden. Was mich nicht interessiert, merke ich mir auch nicht. Nur die wichtigen Dinge schaffen es in den Langzeitspeicher des Gedächtnisses (und führen im Nachgang evtl zu Verhalten im Sinne von Kauf) - und aus demselben Grund wird ein Grundig-Stadion, ein Mage-Solar-Stadion oder wie sie auch immer heißen, niemals eine Wirkung haben, die nur ansatzweise mit der gezahlten Sponsoringsumme übereinstimmt.
Außerdem gäbe es auch noch Möglichkeiten, den Namen des Sponsors mit ins Bild zu bekommen. Wenn er zugleich Bandenwerbepartner ist und dort sein normales Logo inkl. Name präsentiert, fällt die Verbindung zu dem impliziten "Werbeschild" ja nicht besonders schwer ....
Aber bevor ich mich hier um Kopf und Kragen plaudere, mache ich erstmal die Arbeit fertig
