Rheinteufel2222 hat geschrieben:@Konsonantenbetze
Es gibt nur eine Patronatserklärung für die Stadiongesellschaft. Der FCK kann absolut pleite gehen.
Ich wollte ihm eigentlich Gelegenheit geben seinen Unsinn wieder zu korrigieren.
Um eine mögliche insolvenzrechtliche Überschuldung der Gesellschaft in den künftigen Jahren
abzuwenden, hat die Stadt Kaiserslautern, nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde, am
22.09.2008 eine rechtsverbindliche Patronatserklärung abgegeben und sich dabei verpflichtet,
die Gesellschaft bis zu einem Betrag von 10 Mio. Euro finanziell auszustatten, damit diese
jederzeit und fristgerecht in der Lage ist, ihren Verbindlichkeiten nachzukommen. Der Betrag ist
allerdings auf die Deckung der durch die jährlichen Abschreibungsbeträge resultierenden
Aufwendungen beschränkt.
http://www.kaiserslautern.de/imperia/md ... tadion.pdf
Das ist ja das Problem, auch mit so einem Herrn Quante und seinen nachplappernden Journalistenscharen. Es wird derartig viel Unsinn über die Stadionfrage geschrieben, soviele Märchen in die eine oder andere Richtung verbreitet, das damit eine rationale Diskussion garnicht mehr möglich ist. Ob das auch irgendwie gewollt ist, von der einen oder anderen Seite, möchte ich nicht ausschließen.
Wenn da so ein User maximi im scheinbar wissenschaftlich exakt darlegt:
maximi hat geschrieben:Das der Stadionkauf eine saftige Subvention ist kann man doch sofort an folgendem Beispiel herleiten:
Dann muss man sich nicht wundern, wenn Journalisten plötzlich Millionenberge von Subventionsbetrug ihren Lesern vorgauckeln und die geneigten User und Fans des FCK sich entweder in Beschimpfungen oder die Mantras:
Alles wird gut! flüchten.
Dabei sind gerade hier bei dbb in den letzten Jahren, insbesondere von JochenG, sehr genau die damaligen Transaktionen und die heutigen Verträge erläutert worden.
Selbst der Auslöserartikel der FAZ der diesjährigen Kampagne hatte ja seine Quellen durchaus seriös recherchiert und solchen Unsinn erst garnicht gepostet.
Nur um es richtig zu stellen:
Der FCK hat das Stadion gepachtet, nicht gemietet... von daher sind pauschale Analogien einem privaten Mietvertrag, insbesondere der rechten und Pflichten von Mieter/Vermieter mit Vorsicht zu behandeln.
Der FCK ist verpflichtet das Stadion zu unterhalten, entsprechend §852 BGB, dafür gibt der FCK jedes Jahr, zusammen mit den Nebenkosten nochmal so um die 3 Millionen aus, zusätzlich zur Pacht. Ebenso hat der FCK Um- und Ausbauten an der Mietsache vorgenommen. Die Zinsen für das Darlehn in Höhe von 66.762.405,22 € betrugen 2,9 Millionen €. Das ist Basis der Pachtkalkulation für den FCK.
Das Darlehn, mit dem die Übernahme des Stadions finanziert wurde, beinhaltet keine ratierliche Tilgung, so wie das bei den Häuslebauerkrediten meist üblich ist. Im gewerblichen Bereich ist dies jedoch nicht ungewöhnlich, da man das Geld für die Tilgung lieber im eigenen Unternehmen anlegt. Dafür bildet man dann Rückstellungen, so macht das auch die Stadiongesellschaft.
Die Stadiongesellschaft bildet eine Rücklage an liquiden Mitteln, die den Grundstock für die Ablösung des Darlehns darstellt aus dem Verlustausgleich der Stadt, der durch die Abschreibungen auf die Immobilie entsteht. Dadurch hat die FWS Gesellschaft zum Bilanzstichtag (31.12.2012) ein Guthaben bei Kreditinstituten von 13.453.274,02 €
All dies ist im Beteiligungsbereicht der FWS Gesellschaft nachzulesen.
Hier noch mal der Link:
http://www.kaiserslautern.de/imperia/md ... tadion.pdf
Desweiteren sind dort auch die Besserungsscheine und die Mietstundungen dargelegt.
Leider wurde versäumt, in der Kommunikation gg. Mitgliedern des FCK und Bürgern der Stadt für ausreichend Transparenz zu sorgen, damit die Behandlung der Besserungsscheine, die Verrechnung von Investitionen, die Auszahlung des Verkäuferdarlehns, die damit verbundenen Investitionen nachvollziehbar und aus der Dubiosität der Mauschelei herausgeholt werden. Auch das muss gesagt werden, der FCK schafft, mit seiner Politik, die guten Zahlen zu bejubeln und die schlechten zu verschweigen, nicht gerade Vertrauen und fördert die Spekulation. Das ist halt mehr Unternehmensentwicklung und Marketing, als Finanzbuchhaltung, aber irgendwie muss sich ja Grünewalt auch von Ohlinger unterscheiden.
Zwar muss zugegeben werden, die Details interessieren eigentlich kaum einen und Fußballfans lesen Tabellen und keine Bilanzen, aber in Situationen wie hier rächt es sich, keine adäquate Policy zu haben und damit die Vorwürfe zu entkräften.
Im Gegenteil, gewisse Teilaspekte, wie zum Beispiel die Verwendung der Museumsgelder lassen vermuten, das hier etwas "großzügig" ausgelegt wurde. Dadurch wird Mißtrauen geschürt und ein kleiner Teilbetrag von maximal 200.000 €, der u.U. "interpretationsbedürftig" ist, wird Basis für einen vermuteten Subventionsbetrug von 120 Millionen.
Und der Verein kann oder will sich, ist wahrscheinlich auch nicht fähig, sich richtig dagegen zu wehren. Dabei ist es in den heutigen Medienkampagnen notwendig schnell und entschieden gegen den Shitstorm zu kämpfen.
Bei einem Sommerlehrgang an der HEC hatte ich einen Lehrer für Kommunikationsmanagement, der es so ausdrückte:
Fighting Fires without Burning Bridges!
Zudem hat der Verein, durchaus nachvollziehbar, in seiner Liquiditätskrise 2008 die Stadt mit dem Mietverzicht in den Sündenfall gezwungen und dann, einfach nicht aufgehört die Stadt an der Finanzierung konsumptiver Ausgaben zu beteiligen.
So schreibt die FWS GmbH im Beteiligungsbericht 2013:
Der Erwerb und vor allen Dingen der Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums hat, was die
Finanzierung angeht, einen sehr realistischen Hintergrund, nachdem der Verein über die
Einnahmen aus dem zurückgezahlten Verkäuferdarlehen in Höhe von 2,8 Mio. Euro verfügt und der 1. FCK zudem die Verpflichtung erfüllen muss, 80 % des Betrages in das
Nachwuchsleistungszentrum zu investieren. Der Erwerb und vor allen Dingen der Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums hat, was die
Finanzierung angeht, einen sehr realistischen Hintergrund, nachdem der Verein über die
Einnahmen aus dem zurückgezahlten Verkäuferdarlehen in Höhe von 2,8 Mio. Euro verfügt und der 1. FCK zudem die Verpflichtung erfüllen muss, 80 % des Betrages in das
Nachwuchsleistungszentrum zu investieren. Außerdem hat der 1.FCK im März 2013 eine Fananleihe in Höhe von 6.5 Mio. Euro aufgelegt, mit der die Gesamtfinanzierung des Projektes in Höhe von 9,3 Milo Euro sichergestellt sein dürfte.
Doch leider sind die Realitäten in der Zwischenzeit wieder etwas verschoben worden...
Der FCK hat die 2,8 Millionen lt. Bilanz 12/13 schon verbraucht, die Investitionen sind aber nicht dort aufgeführt, und auch die Summen die in der JHV dargelegt wurden, die in den Fröhnerhof bis Dezember 2013 investiert sein sollen, entsprechen nicht den 80%.
Die 6,5 Millionen dienten zwischenzeitlich schon als Cashpool für den Spielbetrieb und werden auch als Liquiditätsreserve für die Lizenz benötigt.
Das ist alles nicht ungesetzlich und keineswegs Subventionsbetrug oder Erschleichung, aber es macht es schwer einfach zu sagen:
Alles liegt offen, alles ist korrekt, hier sind die Zahlen und jeder hat es gewusst.
Übrigens möchte ich Alex76 bitten, mir mal zu erklären, wie die 6,5 Millionen der Fananleihe jetzt plötzlich Eigenkapital des FCK werden sollen.
Inwiefern hier sich das Eigenkapital des 1.FCK negativer entwickelt haben sollte, als vor Jahren, erschließt sich mir nicht. Vielmehr scheint es doch, dass mit der erstmaligen Ausgabe der Anleihe zum Fröhnerhof ein Trend Richtung (bzw. gar) Eigenkapital eingeläutet wurde.
Das wäre für mich bilanztechnisches Neuland und den Zaubertrick würde ich gerne auch mal kennen.