@mac41
Erst einmal
‚Danke‘ für die ausführliche Antwort, das war ja keine Minutenarbeit aus dem Bauch heraus. Auch wenn mir der Inhalt deiner Beiträge sehr geläufig ist, waren die Links ein toller Service.
Weil es naheliegt, greife ich den letzten an mich gerichteten Absatz auf, weil er doch ein resignatives Element enthält, dem ich nicht so leichtfertig zustimmen würde. Für das kritische Verhältnis zum FCK hat dbb einiges zu bieten, auch wenn es, bzgl. Diskussionskultur und Inhalt, sich anderen Formaten angenähert und deutlich an Qualität eingebüßt hat. Es bleibt ein Fan-Forum.
Die Frage ist nicht ob es sich noch lohnt, sondern ob man sich die unsägliche Mühe machen will (die Windmühlen sind nicht weit, wie immer bei Überzeugungsarbeit-aber der Berg lässt die Möglichkeit liegen) oder ob man dieses Kommunikationsfeld anderen überlässt. Oder viel schlimmer, wie die Vergangenheit gezeigt hat, das Forum gegen sich instrumentalisieren zu lassen.
Solange der FCK seine Kommunikationspolitik von der Stange fährt, solange sucht sich Kritik und Unbill seinen eigenen Weg (ups, sehe gerade das Gruber geht). Da haben es sich einige bei unserem Verein sehr gemütlich gemacht. Das Problem ist eher, wir sind müde. Müde der vielfältigen Themen und Müde der daraus folgenden Depression als Dauerzustand.
Wäre ich ein Außenstehender, ich hätte den Totenzettel mit Todesursache schon in der Schublade.
Das die ‚Grandseigneurs‘ ihre Phantasie langsam beflügeln liegt in der Natur der Sache. Das nach sieben Jahren Stefan Kuntz auch eine Neusortierung der, sagen wir mal, ‚Kulisse‘ stattgefunden hat, auch. Die wachsende Unzufriedenheit scheint die einzige Konstante bzw. auch Gemeinsamkeit.
Ich kann verstehen, wenn du sagst, dass der Einfluss der Mitglieder und Fans auf die Meinungsbildung stark überschätzt wird, dem kann man auch nur schlecht widersprechen. Das liegt in meinen Augen aber nicht an der Gewichtigkeit, sondern an der Vielfältigkeit und der fehlenden Zielrichtung. Die Lenkung scheint mitunter ja gar nicht so schwierig zu sein, wenn man z.B. ein ehemaliger Spieler oder ein Mordsgewicht in der Politik ist.
Vielleicht empfinde ich das verkehrt, aber es gab einen emanzipatorischen Prozess der Mitglieder - klein aber fein-, der sich doch wesentlich zur Vor-ich bin der Sanierer aus der Schweiz-Ära unterscheidet. Ich will keinen Mob, da setze ich mehr Hoffnung in den Satzungsausschuss (inkl. Stoßgebet).
Das andere ist die Causa Kuntz.
Ich mache mir über mein kritisches Verhältnis zu Kuntz im Speziellen und zum FCK im Allgemeinen keine Sorgen, allerdings finde ich mich aufgrund der unsachgemäßen Kritik oft genug in der Rolle des Verteidigers wieder.
Ich reagiere auf einen SD einzig als Gegenpol zu Stefan ablehnend. Denn der SD bleibt uns im Guten wie im Bösen auch nach Stefan erhalten. Wenn es nur darum geht Kuntz ‚die Nägel zu kürzen‘ (interpretationsfähige Fassung), und auch wenn du mit Elder Statesman den schönen diplomatischen Begriff gebrauchst, geht es de facto darum ihn möglichst weit zu entmachten (ups, jetzt wäre mir fast entmannen in die Autokorrektur geraten).
Gut, aber das war ja auch nicht dein Thema.
Dein Feld; die wirtschaftliche Situation..
Da bin ich so oft einer Meinung mit dir, dass ich oft das Posten sein lasse.
Das eine
Weiter so Politik gefahren wird ist uns gewiss. Die Entwicklung hat ja noch nicht ihr natürliches Ende erfahren, sprich sportliches oder wirtschaftliches Scheitern. Ist aber auch verständlich, der Patient hat ja immer noch seinen schwankenden Puls.
Du klagst sehr vielfältig an und du verlangst auch ziemlich viel. Nach dem ‚Sanierer‘ kannst du nicht wirklich erwarten, dass es eine breite Aufgeschlossenheit für Veränderungen, nochmalige Umstrukturierungen etc. gibt. Und das alles ohne eine vertrauensweckende Führerfigur (ächz) und Angst als Triebfeder. Vor allem, und das ist ja nur natürlich, wenn es nur vage und allgemeingehaltene Andeutungen sind.
Natürlich gibt es keine einfachen Lösungen, allerdings fürchte ich die weiteren Doktoren am Patienten FCK.
Du beschreibst es eigentlich selbst. Es besteht die Gefahr, dass jeder Nachfolger/Experte mit seiner Ist-Analyse aufwartet, darauf folgt Strategiepapier auf Strategiepapier und am Schluss stellt man fest, dass einen die Entwicklungen überholt haben. Entschuldigt wird das dann mit den Vorrausetzungen und den Vorgängern. Im Prinzip die jetzige Argumentation auf Dauerschleife. Kuntz steht wenigstens für sieben Jahre in Verantwortung, mittlerweile kommen die Entscheidungen unter seiner Ägide zum Tragen.
Und das auch noch vor dem Hintergrund das uns die Zeit wegläuft.. Umbruch folgt Umbruch.. Ein vertrautes Szenario vor dem man sich fürchtet, also wartet und hofft man auf Glück oder versucht es wie Stefan zu erzwingen, indem man die bilanzielle Abwärtsspirale und das entsprechende dicke Ende in die Zukunft verlagert.
Das ist ein Aspekt, den ich wahrscheinlich fatalistischer betrachte als du. Das Erbe geht schneller an die Wand.
Meine größte Hoffnung (neben dem ‚sportlichen gordischen Knotens‘) ist langfristig die weitere Emanzipation der Mitglieder. Und man kann unserer Führung nur empfehlen sich besser spät als nie zu dem von dir geforderten Gegenpart zu entwickeln.. Angst vor Veränderungen hat Stefan ja eigentlich nicht.
So, das waren jetzt die gnädigen Gedanken zum FCK.. da gibt es natürlich auch noch die gnadenlose Beurteilung, aber die übernehmen genügend andere..
Und du sagst, es würde sich nicht lohnen auf dbb Meinung zu machen
