Ich hatte bisher in diesem Thread nichts geschrieben (außer gerade oben eine juristische Klarstellung nach Aufforderung), folgte der Diskussion aber sehr genau.
Leider war das, was ich Anfangs schon befürchtete eingetreten. Was hat Thomas da bloß geritten einen extra Thread draus zu machen, anstatt das Interview als Anmerkung in der Spielnachlese zu lassen. Zwischenzeitlich war das Level ja auch hier auf dbb Spieltagsthread-Niveau abgesunken.
Insbesondere finde ich es immer putzig, wenn über Management, Satzung, Organisation und Finanzen Diskurse geführt und Wertungen vorgenommen werden, die die Qualität von Talk-Shows erreichen, in den Farbenblinde über die Verwendung von Karmesinrot bei französischen Impressionisten diskutieren.
In der Zwischenzeit haben sich die extremen Pole aus dem Diskurs zwar zurückgezogen, dafür ist aber die Diskussion sehr weit weg vom Ausgangspunkt.
....und Auslöser war schlichtweg ein launiges Kurzinterview unseres Vorsitzenden Vorstands mit einer der Sky Moderatorinnen, in dem er sagte, er könne gar keinen Sportdirektor verpflichten, weil diese Aufgabe in seinem Arbeitsvertrag stehen würde und er denke nicht daran zurückzutreten.
Das ist nicht mehr als eines dieser jovialen Verzeelsches, denn sein Arbeitsvertrag ist, nachdem er den ersten noch mit Buchholtz aushandeln musste, zwischenzeitlich nach Diktat von "seinem" Aufsichtsrat modifiziert und auch verlängert worden. Da steht das so drin, wenn überhaupt, wie das auch im Organigramm für die sportliche Leitung veröffentlicht wurde, Stefan schwebt über allem und ist Vorstand/Sportdirektor und hat Weisungskompetenz gegenüber Trainer, Scouts, Leiter des NLZ usw.
siehe
http://fck.de/fileadmin/001___PORTAL__/ ... _DE_04.pdf
Das Organigramm ist das Ergebnis der Geschäftsordnung, die der Vorstand sich gibt und die vom Aufsichtsrat genehmigt wird.
Satzung Art 13 Abs. 6, Satz 1
(6) Die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandes wird in einer Geschäftsordnung geregelt, die der Aufsichtsrat genehmigt.
Die zweite Aussage:
...ich schmeiss nicht hin
kann in verschiedene Richtungen interpretiert werden.
Zum einen geht das Gerücht, der Aufsichtsrat (besser "Teile" des Aufsichtsrat) wollen mit Stefan vorzeitig verlängern, d.h. noch vor den Neuwahlen des AR im Herbst.
In diesem Zusammenhang könnte man die Aussage ja als kräftiges "Ich mache weiter" interpretieren.
Schon einmal wurde versucht eine sportliche Krise mit einer demonstrativen Vertragsverlängerung, die Kontinuität und Vertrauen demonstrieren sollte, zu lösen, damals im Herbst 2011 als Marco Kurz, kurz vor der JHV im Abstiegsjahr diesen Vertrauensbeweis bekam und es immerhin für einen kurzfristigen Schub bis zum Ausscheiden im Pokal vor Weihnachten reichte.
Soll jetzt - in Ermangelung der Trainer-Option - der Vorsitzende den Vertrauensbeweis und damit Anschub bekommen? Und war diese Aussage von Stefan quasi die öffentliche Aufforderung an den AR zu handeln, quasi ein
prolungamento - subito!
Die Diskussion müsste ehrlicherweise dann unter Betrachtung aller sportlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte in die Richtung geführt werden:
Braucht der FCK Stefan Kuntz oder braucht Stefan den FCK? und zwar jetzt und in Zukunft.
Und selbst diese Diskussion finde ich zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich unsinnig.
Allein schon die Andeutung der Reaktion - ich könnte auch den Bettel hinschmeißen - (eine typisch saarländische übrigens) ist für den Aufsichtsrat schon eine Unding, da die Herren ja selbst auf nicht so sicheren Stühlen sitzen - Neuwahlen stehen ins Haus - und sie wohl keine Alternativen besitzen.
...und diese Alternativlosigkeit ist einfach nicht akzeptierbar, weil äußerst gefährlich für die Zukunft des FCK.