Alle, die so gerne beim FCK auf Heile Welt machen, werden sicher all ihre Verdrängungskunst gebrauchen müssen, um den deutlichen Riss, der durch diese unbedachte Wortwahl des Vorstandsvorsitzenden deutlich geworden ist, wieder zuzukleistern.
Dem Stefan stinkt dieses Gehampel im und um den Verein doch schon lange, denn er hat zwar einen handzahmen Aufsichtsrat, aber diese Gruppen in und um den Verein, die immer und immer wieder die "ruhige" Arbeit stören, denen man ihnen immer und immer wieder Fragen beantworten muss, wo man Mitglieder- und Fanversammlungen mit pseudodemokratischen Spielchen abhalten muss, das lenkt doch nur von den wichtigen Dingen ab.
Daß ihm da mal der Gaul durchgeht und er im Überschwang des Triumph einen verbrannten Vergleich von Menschen mit Ratten verwendet hat, ist halt ein Faux-Pas, den man in einem Kneipengespräch vielleicht tolerieren könnte, aber öffentlich im TV einen schweren Fehler darstellt.
Ich denke, das ist Stefan auch nur so rausgerutscht, ggf. auch im Zusammenhang mit Vorwürfen an seine Person, als er mit dem dfb-Sportdirektor in Zusammenhang gebracht wurde. Damals hieß es in einem Kommentar zur dpa Meldung:
Beerbt Stefan Kuntz Sammer beim DFB?
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff !
(Jogibär am 19.07.2012 um 17:23:32 Uhr)
Doch das von ihm verwendete Bild Menschen-Ratten, insbesondere mit dem aus "Löchern kriechen" ist durch den NS-Propagandafilm: "Der ewige Jude" schwer belastet.
Im Originalkommentar heißt es:
"Die Ratten stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen unterirdischen Zerstörung dar, nicht anders als die Juden unter den Menschen"
(aus: Filmanalyse von SASCHA PANKRATZ
"DER EWIGE JUDE"
http://www.peppermint.ag/dej/)
Herr Gruber sollte sich schnell überlegen, wie er diesen Fehltritt aus der Welt bringt.
Wen er jetzt damit gemeint hat ist eigentlich auch völlig egal.
Fakt ist, ohne sportlichen Erfolg ist der wirtschaftliche Erfolg gefährdet!
Ohne sportlichen Erfolg, ist aber auch die Position Stefan Kuntz gefährdet, da immer mehr Gruppen im Verein nicht mehr bereit sind, dem Kurs zu folgen.
Bei der letzten JHV, die ja schon durch ihre Terminierung große Diskussionen lostrat, wurde ja schon deutlich, daß die Mitglieder nicht mehr die Anträge von Vorstand und Aufsichtsrat so einfach durchwinken. Die Wahl des Satzungsausschusses (siehe FCK Statement zu Perspektive FCK auf dbb)scheint ja auch nicht gerade wunschgemäß zu laufen, mit den Ultragruppen gibt es auch einen Riss, wegen dfb-Papier, Stadionverboten und den "verkleideten" Randalierern.... wenn jetzt noch das Verfehlen des sportlichen Ziels und die Verkündung eines großen Defizits dazukommt, dann kippen sicher geglaubte Bastionen.
Wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist, was zur Zeit beim FCK geschieht, eigentlich nur noch eine große Wurstelei....
Nix schlimmes halt, die Vorwürfe der Vorteilsnahme und der Vetterleswirtschaft, der sexuellen Eskapaden und der Unfähigkeit, die des öfteren geäußert werden, das sind doch, selbst wenn sie zutreffen, Peanuts im Verhältnis zu dem, was im Business Fußball so geschieht.
Aber seit einiger Zeit ist irgendwie der Lack ab, das Fortune verschwunden, und es zeigt sich die Durchschnittlichkeit des FCK-Managements. Insbesondere vermissen wir Nachhaltigkeit und eine gewisse Philosophie, die mehr ist als das Überleben der Führungsriege.
Hoffen wir, daß der Erfolg gegen Köln der Knall war, den es gebraucht hat, das Potential der Mannschaft zu wecken, wenn nicht, und insbesondere, wenn der Sprung in die Relegation jetzt noch verdaddelt wird, dann brennt der Betze...
Es ist also immer noch ziemlich eng....