@wkv: Ja und nein.
Zur causa Mo:
Im Vergleich zu Itay halte ich ihn schonmal für eine gute Wahl als Stoßstürmer - aber gut, Vergleiche zur letzten Saison mag ich eigtl selbst nicht. Und was Frankfurt angeht kursieren ja allerlei offizielle Zitate. Ich erinnere mich auch noch, dass Armin Veh mal gesagt hat, er würde gerne weiter im 4-4-2 spielen, hätte aber schlichtweg nicht die Kohle zur Verfügung, 4 erstligataugliche Stürmer zu bezahlen. Ich persönlich halte Mo für einen überaus geeigneten Stoßstürmer - weil ich diesen Typ Spieler selbst eigtl überhaupt nicht mag, bei Mo aber ein seltenes Zusammenspiel von physischer Präsenz und Spielstärke sehe. Ich teile jedoch absolut Deine Ansicht, dass es ein schlechtes Zeichen ist, wenn nun Mo schon selbst die Flanken reinbringt. mMn müsste er deutlich konsequenter die Mitte (den 9er wie den 10er-Raum) halten.
Gleichzeitig sollten mMn die Abläufe auf Außen viel flexibler gehalten werden. Im Moment ist da viel zu viel "Schema F" - der gegnerische Außen verteidig unseren Außenspieler, unser AV überläuft (immerhin - Fortschritt!), Flanke kommt oder kommt eben (leider öfter) nicht. Das ist mMn die Folge daraus, dass AB9 im Moment einen reinen Quaterback spielt, der die meiste Zeit des Spiels mit Ballverteilen aus dem 8er-Raum verbringt. Ich weiß nicht, ob das ein Fitnessproblem ist, aber auf den Außen im 4-2-3-1 sollte normalerweise immer ein Dreieck aus AV, Flügelspieler und 10er agieren. AB9 greift da aber fast gar nicht ein, auf keiner der Seiten.
Womit wir bei der Systemfrage wären: Ich gebe Dir absolut Recht, dass ein drückendes Offensivspiel (wie wir es mMn so richtig bisher nur über knapp 20min gg. Union hinbekommen haben) das beste Mittel ist, um einer engmaschigen Abwehr zu begegnen - bevor ich mir den Kopf zerbreche, mit welcher Strategie ich in einem aus 30 Anläufen die kleinste Lücke nutzen kann, sorge ich doch lieber dafür, dass der Gegner die taktische Ordnung verliert. Gestern allerdings hat Hertha mit enorm defensiven AVs gespielt (für Hollands Job gestern wäre Jessen bei uns vom Berg gejagt worden), im RM war mit Ndjeng ein Spieler enorm defensiv unterwegs, der vor der Pekarik-Verpflichtung Herthas RV gegeben hat - und Bastians hat in Hz.2 (wenn er nicht grad gg. Mo gepennt hat

) aus dem DF ebenfalls genau die Stärken eingebracht, die man braucht um die Außen dicht zu machen (kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er als LV groß geworden ist). Um die flache 4 in der Mitte zu spielen, gehört auch ein offensiveres Spiel von Ariel und Azuo/Alushi dazu; lange Rede, kurzer Sinn: Da Luhukay die Außen doppelt gesichert hat hätten wir gestern mMn auf Außen weniger gewonnen als wir in der Mitte verloren hätten - und Ramos & Ben-Hatira hätten sich vermutlich einen Spaß draus gemacht, uns auszukontern.
Aaaaaber: Ich gebe zu, dass ich mich hier absolut im spekulativen Bereich aufhalte.
Ich verstehe Deine Beobachtungen und die Motivation fürs 4-4-2 absolut, denke aber, dass man das 4-2-3-1 noch deutlich besser spielen kann, als wir das aktuell tun. Bei Ballbesitz den 8er vorziehen (damit Bunjaku die Position außen immer mal wieder sporadisch aufgeben und zu Mo ins Zentrum ziehen kann), den 10er ins Außenspiel einbinden - und alle Außenspieler bis zum Erbrechen Flanken trainieren lassen. Insgesamt teile ich die von vielen bereits geäußerte Meinung, dass unser Offensivspiel mit Baumjohann steht und fällt. Ich sehe dabei die Momentaufnahme mit viel Licht (Ballsicherheit, Passgenauigkeit, zunehmende Giftigkeit) und Schatten (Spritzigkeit, Ausdauer, Laufwege) - Alberts Einbindung in den nächsten Wochen wird vermutlich wesentlich über unseren Erfolg und die Systemwahl entscheiden.