werauchimmer hat geschrieben:
Betzinho hat geschrieben:
Ich finde aber sowiso die andere Philosophie (Dortmund) attraktiver. Bei dieser Spielweise spielt man von Anfang an nach vorne und setzt den Gegner nach eigenem Ballverlust erneut extrem unter Druck um Fehler zu erzwingen. Das wichtigste bei dieser Spielweise ist das man nach Ballgewinn schnell umschaltet.
Ich denke und hoffe, Foda möchte mit uns eine Art Dortmund-Taktik spielen. Für das dominante Müdespielen fehlt uns einfach auch das Personal.
Ich bin auch für die Dortmundtaktik und das ist keinesfalls übermütig, denn das ist eigentlich nicht die Dortmundtaktik, sondern DIE FCK Taktik, die bei uns jahrzehntelang praktiziert wurde, bis Schlaumeier, wie Rausch, Sforza und Konsorten davon sprachen, dass die Zeiten des "Hurra Fußball" vorbei sind.
Ich hoffe Foda hat den Mut, dass wir exakt den wieder spielen, zumindest in den Heimspielen.
Die Leute dazu scheinen wir zu haben.
Abgesehen davon, dass die Kontrastierung "Barca vs. BvB" mMn eher in die Irre führt (weil beide mehr gemeinsam haben als wenn ich eines der beiden taktischen Systeme z.B. mit den Spitzenclubs der Serie A oder der Premier League vergleiche) - ganz so einfach isses dann doch nicht. Um den "Überfall-Fußball" des BVB zu spielen muss man u.a.
1.) über eine absolut sattelfeste Abwehr verfügen, die taktisch ausreichend geschult ist um sowohl bei Pressing als "Quasi-DM", als auch nach dem Zurückziehen direkt am Strafraum alles Dicht zu machen; auch der BvB kann nicht über 90min "hoch" pressen - da hat man aus der Not eine Tugend gemacht und die Wechsel zwischen Pressing und Zurückziehen ( = Herauslocken) zu einem Mittel gemacht, sich den Gegner zurecht zu legen. Wir können derzeit keinen Gegner "mal kommen lassen" - dafür ist unsere Abwehr momentan zu fehleranfällig.
2.) über eine Offensive verfügen, die einen Gegner auch zentral aus den Angeln heben kann. Der BvB hat hier in den letzten 2 Jahren eine unglaubliche Stärke entwickelt - vor allem durch eine starke Verbesserung und Beschleunigung der Kombinationen im letzten Drittel. Um dahin zu gelangen hat man in der vorletzten Saison den "Brecher" abgeschafft und mit Barrios einen zentralen Stürmer gewählt, der im Zweifelsfall bei Positionswechseln auch mal in der offensiven Dreierreihe aushelfen kann (ohne negativ aufzufallen) und der vor allem auch stark darin war, die Bälle aufzulegen. Bei aller Begeisterung über (den am Montag großartigen) Idrissou - dafür ist er nicht der Mann. Überhaupt haben wir im von Foda bevorzugten flachen 4-4-2 überhaupt keine offensive Dreierreihe (wir hatten sie nur in Fortounis-Zuck-Bunjaku als auf die Rückstandtaktik umgestellt wurde); generell ist unser Spiel viel stärker auf die Außen festgelegt, im Zentrum fehlt (je nach sonstigen Präferenzen) der Mann, der als 2. 6er bzw. 2. Stürmer abgestellt ist. Das kann man ausgleichen, wenn Bunjaku sich oft in den Raum des 10ers fallen lässt (was am Montag in Hz. 1 teilweise der Fall war). Last but not least hat der BvB gerade in der vorletzten Saison in der Offensive eine sehr feste Stammbesetzung gehabt, so dass die 4 da vorne sich immer besser eingespielt haben. Auch hier muss man erstmal abwarten - ob die Besetzung vom Montag Stamm bleibt ist bei uns ja durch verschiedene Faktoren noch ziemlich offen.
Aaaaber:
Das bedeutet natürlich nicht, dass wir keinen "Hurra-Fußball" spielen können. Den Stil der 90er werden wir in der taktischen Ordnung von damals nicht mehr sehen - aber Angriffsfußball wechselt die Gesichter genauso wie der Catenaccio. Und auch wenn wir mMn nicht mal eben "a la BvB" spielen können, lassen Fodas bisherige Äußerungen ja darauf schließen, dass er uns aktiv spielen lassen will. Und wenn er das schafft, sind wir bestimmt alle hier zufrieden - wir sind ja eh weder der BvB noch Barca, sondern die roten Teufel vom Betzenberg
