@ Marky
Ja, das Leuchten in unseren Augen...
in unseren Augen wird es wohl nie verblassen, aber ich fürchte, dieses Leuchten wird am Ende alles sein, was wir - die Fans unserer Generation, die zum Teil mehr als 30 Jahre auf den Betze pilgern - noch haben werden. Ja, wir können heute unseren Kindern und später unseren Enkeln diese vielen "Damals war's"-Geschichten erzählen. Von Meisterschaften, Pokalsiegen, von Spielen die in der 94. Minute entschieden wurden. Vom 5:0 gegen Real Madrid oder dem - für mich - geilsten Heimspiel aller Zeiten gegen Barcelona (auch wenn das Ende für mich auch 20 Jahre später noch immer ein Trauma ist). Wir können über unzählige Abstiegskämpfe berichten, die wir gemeinsam mit der Mannschaft erfolgreich überstanden haben. Der für mich prägendste war 87/88, als wir am letzten Spieltag Gladbach daheim hatten, zur Halbzeit mit 1:2 hinten lagen und am Ende 5:2 gewannen.
Aus diesen Zeiten resultiert unser Leuchten. Weil unser FCK immer wieder Fußballgeschichte geschrieben hat. Und wir sagen können: Wir waren dabei - nein, wir waren daran beteiligt!!!
Dieser Hintergrund ist es, der unsere Fan-Generation die letzten zehn Jahre rückblickend wie eine ständige Demütigung empfinden lässt. Ja, auch da hatten wir Highlights. Das Wunder vom 18. Mai, die letzte Saison mit den Siegen gegen Bayern und Schalke, das 3:3 gegen Stuttgart. Aber sonst?
Ich kann da nur für mich sprechen: Ich empfand die vier Jahre Zweitklassigkeit wie eine Schmach. Schlimmer als die Niederlage gegen Hoffenheim, nach der Sasic die Mannschaft vor die West zitierte, war für mich der gefühlte Tiefpunkt die Heimniederlage gegen Wehen-Wiesbaden. Dieses Spiel steht für mich persönlich als der absolute Tiefpunkt. Keine Niederlage zuvor noch danach empfand ich persönlich als desaströser. An jenem Mittwochabend war der FCK klinisch tot - und genauso fühlte ich mich damals.
Doch wir kamen zurück. Weil wir, die Fans (über alle Generationen hinweg) wie die Verrückten an unseren FCK geglaubt haben. Weil wir unseren Glauben, unsere Hoffnung und Zuversicht auf die Mannschaft übertragen konnten. So wie bei den Meisterschaften 91 und 98 gelang uns das im Abstiegskampf 2008 - mit dem Ergebnis des 18. Mai.
Was ist heute davon übrig? So gut wie nichts - außer dem Leuchten, wenn wir ins Stadion gehen! Man muss sich doch nur in diesem Forum umschauen oder mit anderen Leuten unterhalten - fast jeder (!!!) hat die Mannschaft aufgegeben. Nur noch die ganz hartgesottenen Daueroptimisten (auch Träumer genannt) hoffen zumindest noch auf die Wende. Wie um alles in der Welt soll da eine sportlich gebeutelte Mannschaft noch einen Funken Glauben an sich selbst finden?
Ich gebe es zu: Am Samstag nach dem Spiel habe ich geschrieben, dass auch für mich der Abstieg besiegelt ist. Heute hat das Prinzip Hoffnung schon wieder die Oberhand. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass mich 35 Jahre Betze etwas anderes gelehrt haben, als vorschnell aufzugeben. Sie haben mich gelehrt, dass im Fußball im Allgemeinen, auf dem Betze aber im Besonderen immer und jederzeit Wunder Wirklichkeit werden können!
Unsere Fan-Generation hat viele dieser Wunder erlebt. Doch kein 1990, 91, vom Aufsteiger zum Meister 98 und erst recht kein 2008 wäre je möglich gewesen, wenn wir unseren Glauben an das Besondere des 1.FC Kaiserslautern verloren oder vorschnell aufgegeben hätten! So wie in "de Palz de Parre mit de Peif' in die Kerch" geht, ist der FCK erst dann abgestiegen, wenn er nach dem letzten Spiel auf einem Abstiegsplatz steht!
In diesem Sinne apelliere ich an jeden einzelnen Fan, gleich welchen Alters: GEBT NICHT AUF! Glaubt an den Geist und das Erbe unseres alten Fritz! Glaubt an unsere Stärke! Ihr wisst, dass wir Fans tatsächlich in der Lage sind, Berge zu versetzen und Wunder herbeizuschreien!
Es gibt keine Garantie, das weiss ich auch! Aber ich weiss auch, dass immer wenn unser FCK gefallen ist, wir ihn wieder aufgerichtet haben! Wir sind keine Eventies aus Mainz und Hoffenheim, wir tragen den FCK in unserem Herzen! So, wie jeder einzelne von uns völlig zurecht von allen Spielern erwartet, unsere Tradition Spiel für Spiel zu verteidigen, so müssen wir an jeden von uns die Erwartung richten, unseren Pflichtteil des großen Erbes zu erfüllen und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Damit das Leuchten in unseren Augen sich nicht nur in den Augen unserer Kinder und Enkel spiegelt, sondern dass sich in deren Augen neuer Stolz auf unseren Verein entwickeln kann! Egal in welcher Liga...
Toller aufmunternder Beitrag!!! Gut so, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!!!
Herrlich ...
