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Pfälzer Klüngel (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
Devil´s Wob
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Beitrag von Devil´s Wob »

Wir könnten ja aber auch den Spielbetrieb einstellen. Und anstatt die Lizenz einzureichen könnten wir ja auch einfach die Insolvenz beantragen. Vielleicht können wir ja dann eine Freilichtbühne daraus machen. :lol: *Ironie aus*
fcharmonia
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Beitrag von fcharmonia »

@Seufz

Es ist natürlich Kunst. Es ist doch grosse Kunst, irrsinnige Zeitungsartikel mit gleichem Irrsinn zu kommentieren.

Das gilt auch für Forumskommentare mit riesig langer Leitung. Da Du aber in vielen Foren rumschmökerst und erst seit 28.02.12 hier angemeldet bist, lasse jedenfalls ich Dir die Zeit. 8-)
InvalidenScout
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Beitrag von InvalidenScout »

Wie lange läuft denn der "Miet"-Vertrag zwischen FCK und Stadt?
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

@Markie:
Demnach wäre Kirch immerhim viermal soviel Wert wie Sukuta-Pasu.
- Frosch Walter -
Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

Rheinteufel2222 hat geschrieben:@Markie:
Demnach wäre Kirch immerhim viermal soviel Wert wie Sukuta-Pasu.
Zurecht. Wenn Kirch noch dreimal nicht spielt, wird er hier von einigen sicher zum großen Heilsbringer erhoben. Wart's nur ab... :wink:
Mac41
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Beitrag von Mac41 »

Hallo Markie,
kurze Anmerkung eines Hobbybilanziers:

Bei deinen Angebotspreisen solltest du bedenken, daß dem ein Spielerwert gegenübersteht, der sich aus dem "Anschaffungswert"-Abschreibung ergibt.
Beispiel Shechter:
Anschaffungswert: 2,8 Millionen
Abschreibung 1Jahr: -700.000
Zeitwert: 2,1 Millionen
Verkaufspreis: 900.000
Sonderabschreibung:1,2 Millionen.
So hätte uns Shechter incl. Gehalt (ca. 800.000 €) in dieser Saison 2,7 Millionen gekostet.
Hasta la Victoria - siempre!
Rheinteufel2222
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Beitrag von Rheinteufel2222 »

Mac41 hat geschrieben:Hallo Markie,
kurze Anmerkung eines Hobbybilanziers:

Bei deinen Angebotspreisen solltest du bedenken, daß dem ein Spielerwert gegenübersteht, der sich aus dem "Anschaffungswert"-Abschreibung ergibt.
Beispiel Shechter:
Anschaffungswert: 2,8 Millionen
Abschreibung 1Jahr: -700.000
Zeitwert: 2,1 Millionen
Verkaufspreis: 900.000
Sonderabschreibung:1,2 Millionen.
So hätte uns Shechter incl. Gehalt (ca. 800.000 €) in dieser Saison 2,7 Millionen gekostet.

@Mac41
Kann man Fußballer abschreiben? Abschreibung ist doch nichts anderes als die Absetzung für Abnutzung (AfA) und ich kann nicht erkennen, dass Shechter sich bei uns abgenutzt hätte.

Ein 25jähriger Fußballer wird ja nicht zwangsläufig schlechter, so wie ein Bürostuhl, nur weil er ein Jahr älter geworden ist.
- Frosch Walter -
fcharmonia
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Beitrag von fcharmonia »

@Mac41

Als Fan des FCK sollte man sein Mitteilungsbedürfnis etwas zügeln. Sicher hast Du erkannt, dass Kuntz z.B. die Transfers in der Winterpause sowohl auf der Verkaufs- als auch Einkaufsseite oder sein Festhalten an Kurz nicht aus fußballerischer Überzeugung als vielmehr aus bilanzieller Notwendigkeit und Erfordernissen des Lizenzerhalts tätigen musste. Nach dem Verlauf der Vorrunde mußte es Grünewalt klar sein, dass auf der Aktivseite der Bilanz Korrekturen zwingend notwendig sind, da auf der Passivseite für den FCK kaum etwas möglich ist. Leider kann der FCK der letzten Jahre nur noch beim immateriellen Anlagevermögen etwas Nenneswertes machen.

PÜbrigens dachte ich, Shechter hat nur einen 3-Jahresvertrag.

Ich konzidiere Dir gern, dass Du Ahnung von Betriebswirtschaft hast und Dich auch in den Zahlen des FCK auskennst. Aber etwas Zurückhaltung kann auch nicht schaden. Für jedes Wissen gibt es zwar immer einen Markt, aber die richtige Zeit ist nicht immer.
Zuletzt geändert von fcharmonia am 15.03.2012, 01:48, insgesamt 2-mal geändert.
Thomas
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Beitrag von Thomas »

InvalidenScout hat geschrieben:Wie lange läuft denn der "Miet"-Vertrag zwischen FCK und Stadt?
Bis 2028.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)
InvalidenScout
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Beitrag von InvalidenScout »

Thomas hat geschrieben:
InvalidenScout hat geschrieben:Wie lange läuft denn der "Miet"-Vertrag zwischen FCK und Stadt?
Bis 2028.
Vielen Dank!
Da ich ja annehme, dass dieses Gerücht um die fehlende Möglichkeit einer Nachverhandelbarkeit des Vertrages stimmt, kann mir sicher auch jemand sagen, ob eventuelle Mieterhöhungen möglich sind. So wie das bei einem Mietvertrag einer Wohnung auch gesetzlich geregelt ist.

Mac41 hat geschrieben:Hallo Markie,
kurze Anmerkung eines Hobbybilanziers:

Bei deinen Angebotspreisen solltest du bedenken, daß dem ein Spielerwert gegenübersteht, der sich aus dem "Anschaffungswert"-Abschreibung ergibt.
Beispiel Shechter:
Anschaffungswert: 2,8 Millionen
Abschreibung 1Jahr: -700.000
Zeitwert: 2,1 Millionen
Verkaufspreis: 900.000
Sonderabschreibung:1,2 Millionen.
So hätte uns Shechter incl. Gehalt (ca. 800.000 €) in dieser Saison 2,7 Millionen gekostet.
Das ist so ein Beispiel. Ich habe als normaler user keine Möglichkeit die Zahlen zu verifizieren. Wie kommst du auf einen Anschaffungswert/Ablöse von 2,8 Mio?
Wie kommst du auf diese 800k Gehalt (in der Presse war stets 600k zu lesen)?
Was hat es mit der Sonderabschreibung auf sich?
Wieviel Prozent des Verkaufspreises muss noch an Tel Aviv abgedrückt werden?
Mac41
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Beitrag von Mac41 »

InvalidenScout hat geschrieben: Das ist so ein Beispiel. Ich habe als normaler user keine Möglichkeit die Zahlen zu verifizieren. Wie kommst du auf einen Anschaffungswert/Ablöse von 2,8 Mio?
Wie kommst du auf diese 800k Gehalt (in der Presse war stets 600k zu lesen)?
Was hat es mit der Sonderabschreibung auf sich?
Wieviel Prozent des Verkaufspreises muss noch an Tel Aviv abgedrückt werden?
Hallo InvalidenScout,

wie Markie die Zahl 900.000 als Verkaufssumme nannte, so solltest du meine Zahlen auch nur als ungefähre Schätzungen nehmen.

2,8 Millionen Ablöse:
im Kicker standen 2,5 Millionen, in der Bild war von 3,5 Millionen im Paket mit Vermouth zu lesen, der lt. israelischen Medien eine fixe Ablöse von 750.000 im Vertrag hatte.
Meine Schätzung von 2,8 liegt einfach in dieser Spanne drin, incl. zuordbarer Anschaffungsnebenkosten.

Die Minderung des Verkaufserlöses durch Beteiligung von Hapoel habe ich nicht berücksichtigt, da sonst das Beispiel noch negativer ausgefallen wäre.

Auch wenn es manchem Oldschooler nicht gefällt, Fußballspieler sind Vermögenswerte, die aktiviert werden können. Allerdings sind dem enge Regeln gesetzt. Das Finanzamt erkennt nur einen linearen Werteverzehr an, Sonderabschreibungen sind nur bei wirklichen Ausmusterungen und dem Nichteinsatz möglich, der Wertansatz sind die Ablösesummen incl. Nebenkosten. Es gilt das Niederstwertprinzip.
Daß der FCK in der Steuerprüfung bis 2003 soviele Steuern nachzahlen musste, hing damit zusammen, daß exessiv Spielerwerte abgeschrieben wurden, die bei der Nachprüfung nicht anerkannt wurden.
Bei der letzten JHV wurde von Jochen die Frage nach Sonderabschreibungen (für Amri(?)) und Rivic gestellt, und dies von Fritz bejaht, damit war klar daß der auf jeden Fall nicht mehr zum Einsatz kommen konnte.

...und, alles was ich geschrieben habe, kann sich jeder gerne selbst ausrechnen, das sind alles keine Interna. Es sollte sich jeder nur vor Augen halten, das hier, wenn Fußballer niedergeschrieben oder mal schnell so ge- oder verkauft werden, auch immer Millionenwerte dahinterstehen.
Nach einigen Jahren Zurückhaltung, auch bedingt durch die leeren Kassen, hat der FCK in dieser Saison vergleichsweise ein großes Rad gedreht und darauf spekuliert, daß Transfergewinne erzielt werden könnten, so wie am Aktienmarkt, wo man auf zu realisierende Wertsteigerungen spekuliert und nicht mit Dividenden rechnet. Shechter war als Blue Chip gedacht, SuPa als spekulativer Junk Bond. Leider scheint das in die Hose zu gehen.
Aber keine Angst, das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer. :wink:
Hasta la Victoria - siempre!
Seufz
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Beitrag von Seufz »

fcharmonia hat geschrieben:@Seufz

Es ist natürlich Kunst. Es ist doch grosse Kunst, irrsinnige Zeitungsartikel mit gleichem Irrsinn zu kommentieren.

Das gilt auch für Forumskommentare mit riesig langer Leitung. Da Du aber in vielen Foren rumschmökerst und erst seit 28.02.12 hier angemeldet bist, lasse jedenfalls ich Dir die Zeit. 8-)
Das weiß ich zu schätzen und ich habe wirklich herzhaft gelacht.
fcharmonia
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Beitrag von fcharmonia »

Da Ihr es nicht lassen könnt.

Was Mac41 macht, ist eine Vermengung von Bilanz und betriebswirtschaftlichen Berechnungen. Egal, wieviel Shechter an Verkehrswert verloren hat, als "Wirtschaftsgut" steht der Anschaffungswert. Was Mac41 zu dessen Berechnung gesagt hat, ist richtig. Aber gerade dieser hohe Wertansatz, gemindert um die lineare AfA entsprechend der Vertragslaufzeit, belastet die Bilanz des FCK, auch da sich die erwartete Wertsteigerungen aller Voraussicht nach nicht realisieren lassen. Dieses "Humankapital" droht zu Ladenhütern zu werden und rückt auf der Aktivseite immer weiter nach oben.:lol:

Darum der exzessive Spielertausch in der Winterpause, bei dem unter dem Strich n.m.B eine erhebliche Reduzierung der Aktiva herauskommen müsste. Weil eben auf der Einnahmeseite zumindest keine Zuwächse zu erwarten waren und sind, im Gegenteil. Bilanziell droht(e?) dem FCK das "Todes"-Urteil "Fehlbetrag nicht durch Eigenkapital gedeckt", also die Insolvenz.

Ich möchte aber die FCK-Anhänger beruhigen. Diese Lücke ist durch das für viele unverständliche Verhalten von Kuntz in der Winterpause und in der Trainerfrage erheblich kleiner geworden. Sie müsste sich bilanztechnisch schliessen lassen. Wenn Fritz G. nicht weiss, welche Instrumente da zur Verfügung stehen, gebe ich gern ein Kurzseminar. Fachschul-Betriebswirte lernen so etwas in ihrem "Studium" kaum. An dem darf dann auch die Forums-Kassandra Mac41 teilnehmen. 8-)

Kurz- oder mittelfristig:

Wenn der 1.FCK im europäischen Fussball eine seinem Namen entsprechende Rolle spielen will, kommt er leider um einen potenten Investor nicht herum. Sonst ist auch dann, wenn er die aktuelle Situation überstehen sollte, der Absturz in die völlige Bedeutungslosigkeit vorprogrammiert. Aber das müssen die Mitglieder entscheiden. Das sollte sich auch daran entscheiden, was für einen Investor Kuntz beibringen kann. Ist es ein wirklich potenter oder sind es solche Kleinstunternehmer wie die aus Bexbach.Wenn überhaupt einer interessiert ist.
Dass es nur noch diesen Ausweg gibt, liegt vor allem daran, dass die Jugendarbeit beim FCK schon seit Jahren sehr schlecht ist und deshalb für die Eigenkapitalschöpfung total ausfällt, selbst dort, wo einzelne Spieler in unterklassigen Vereinen untergekommen sind.

Trotz allem muss ich Kuntz zugestehen, dass er es versucht hat. Er hat versucht, mit Spielerveredelung dem Verein Geldwerte zu beschaffen. Leider mit sehr mässigem Erfolg. Bislang, weil seine Einkäufe sich nach meiner Überzeugung noch entwickeln werden.Auf den Faktor Zeit nehmen aber bedauerlicherweise weder die Liga noch die Bilanz Rücksicht. Seine Umschaltung vom Leih- zum Kaufsystem und damit zu mehr spielerischen Komponenten ist auch unter diesem Zeitdruck zu überhastet erfolgt und bisher in dieser Saison nicht aufgegangen.

Deshalb mein unmassgeblicher Rat: Investor oder gleich Insolvenz und Stadt/Land auf dem Stadion sitzen lassen. Alles andere ist Flickschusterei und führt nur zu noch Schlimmerem (ähnlich wie die Griechenland-Krise). Durch Verzögerungen werden nur die Falschen gemästet. Gewissensbisse braucht da niemand zu haben. Nach meiner Einschätzung sind die ursächlich für die jetzt schon über ein Jahrzehnt währende Misere des Vereins. Darüberhinaus ist der Mietknebel-Vertrag sittenwidrig, jedenfalls nach allgemeinem Rechtsempfinden, auch wenn er von der kreditierenden Bank zur Bedingung gemacht worden sein sollte. Ähnlich steht es mit dem Zinssatz, an dem sich ja die Pachtzahlung des FCK orientiert. Er ist für solche Darlehen mit dieser Art Kreditnehmer viel zu hoch und muss unter Ausnutzung einer Notlage zustande gekommen sein.
Mac41
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Beitrag von Mac41 »

@fcharmonia

vielen Dank für deinen Hinweis. Ich wollte wirklich nicht ein betriebswirtschaftliches Seminar für Mitglieder des FCK Bilanzausschusses veranstalten, sondern nur kurz auf die Auswirkungen dieses Try&Error Invests das dieses Jahr gefahren wird eingehen.
Das Beispiel Shechter ist von mir genommen worden, da es in Markie's Verkaufsliste die höchste Differenz zwischen EK und VK hatte.
Hätte sich Shechter in der Liga durchgesetzt, hätte er in Europa sicher mit einer mehr als 3 fachen Wertsteigerung verkauft werden können, was wie du richtigst sagst, die finanzielle Situation des Vereins zumindest ausgeglichen hätte. Die Einkäufe der beiden Polen im Winter zielen ja auch in diese Richtung. Bei einem Abstieg zieht das allerdings nicht, denn die, die wir für den sofortigen Wiederaufstieg bräuchten, müssten wir wohl aus Kostengründen billig ziehen lassen, diejenigen, die wir verkaufen wollen, werden wohl als Ladenhüter übrigbleiben.
Kuntz könnte sicher als Vorstand einer 50+1 Gesellschaft gut leben, wenn er im AR nur noch Rombach als Vereinsboss sitzen hätte und sich um Mitglieder und deren Befinden nicht mehr scheren muss. Bexbach hat sicher nicht das Geld, Pohl hätte es, ist aber vergrault, bleiben nur noch Leute übrig, wie bei 1860 oder ggf. noch schlimmer wie in Straßburg. Aber vielleicht hat Yahia ja einen Scheich gleich mitgebracht.
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fcharmonia
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Beitrag von fcharmonia »

Danke, Mac41, für Deine schnelle Antwort.

Ich möchte auch nur noch einmal kurz belästigen, also nicht den Trainer, sondern zeitlich gemeint:

Es geht für den FCK jetzt im Moment ganz schnöde nur um eines: Die Bilanz und die Lizenz.

Was in der "realen" Geschäftswelt :lol: dann passiert, steht auf einem anderen Blatt. Es wurde von mir auch schon angedeutet. Dein Szenario trifft sicher dort zu, wo Rechte des FCK erlischen, also keine Vertragsklauseln entsprechend der 2. Liga bestehen. In allen anderen Fällen entscheidet das Urteil der Fussball-Fachleute. Als Hobby-Fussballverständiger schätze ich das Potenzial der von Kuntz engagierten jungen Leute sehr hoch ein, im Gegensatz zu vielen hier im Forum. Sie sind nach bisherigem Auftreten nur noch nicht für einen Abstiegskampf geeignet. Möglicherweise sehen das die Fachleute ähnlich, so dass sich die Erlössituation für den FCK möglicherweise besser darstellt als von Dir befürchtet.

Aber noch ist der FCK nicht abgestiegen. Seltsamerweise sehe ich dem letzten Viertel der Saison als notorischer Pessimist sehr optimistisch entgegen. Ich weiss auch nicht, warum. Aber ich hab so eine dunkle Ahnung, dass der FCK "drin" bleibt. Vielleicht verschafft sogar eine erfolgreiche Relegation den Finanzen eine Erholung.

Wenn ich sehe, welche prächtige Entwicklung unser Sippel genommen hat, sollte doch eine Übertragung auf die ganze Mannschaft möglich sein.

Über alles danach ist mit Sicherheit auch eine Diskussion der Fragen, die hier angeschnitten sind, sehr interessant. Gern beteilige ich mich zu gegebener Zeit konkret daran. :)
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Frage an die Finanzexperten hier (z.B. Mac und Fchamonia):
Welches Risiko würde für den Verein und den Anleger entstehen, wenn man eine "Fananleihe" aufrufen würde, und wie macht sich das "Buchungstechnisch" für den Verein in Bezug auf die Lizensierung und des Bilanzausgleiches bemerkbar?
Z.B. mit einer mind. Laufzeit von 5 Jahren, mit einer Verzinsung von 1-2% über der von den Banken und einer Kündigungsfrist von mind. 12 Monaten für den Anleger?
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

Ich versteh hier nur die Hälfte. Aber die ist interessant. Danke, Jungs!
InvalidenScout
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Beitrag von InvalidenScout »

Also das ist in der Tat schonmal interessant. Von Bilanzierung habe ich nur wirklich am Rande des Studiums was gelernt und schnell wieder vergessen. Ich muss mir das nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.

Fananleihe ansich ist ja nicht verkehrt. Da stellt sich nur die Frage, ob wir genug kaufkräftige Zeichner hätten. Da müsste man theoretisch kleine Beträge wählen. Sowas wie 200, 500 und 1000. Allerdings halte ich die 1-2% für geradezu lächerlich. 5-6% sind da realistischer. Oder man geht auf 4,5% runter und macht noch einen Bonus von 1,5% für die Zeit in der ersten Liga. Nehmen wir dann mal ein max von 5Mio über 5 Jahre. Die bietet an dann ein Jahr lang an. Für das aktuelle Lizensierungsverfahren dürfte der Zug da eh abgefahren sein. Oder kann man da beim Erfüllen der Bedingungen auch spekulieren?

Sind Fananleihen dann quasi Verbindlichkeiten (also Fremdkapital)?
Damit kann man doch dann lediglich gewährleisten, dass man liqude ist, oder?
SEAN
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Beitrag von SEAN »

InvalidenScout hat geschrieben:Allerdings halte ich die 1-2% für geradezu lächerlich. 5-6% sind da realistischer.
So wie ich weiter oben geschrieben hab, meinte ich 1-2 % ÜBER dem Zinssatz, den die Banken geben. Was gibts im Moment bei der Sparkasse oder sonstwo für 500 €? 2 % Zinsen? Wenn man so als Anleger 4-5 % bekommt, find ich das schon recht ordendlich. Für 1-2 % gibt keiner sein Geld her, allerdings kann man auch den Zinsatz nicht so hoch machen, es soll sich ja auch für den Verein rechnen. Sonst könnten die ja gleich zu einer Bank gehen und sich dort Geld leihen. :wink:
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
fcharmonia
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Beitrag von fcharmonia »

Leider hab ich Eure Beiträge erst jetzt gelesen, und das zufällig, da das Thema schon einige Zeit ins Archiv verschoben ist.

Das Problem Fan-Anleihe ist bei vielen Vereinen ein Thema und wird von etlichen schon mit mehr oder weniger Erfolg praktiziert. Ein bekanntes Beispiel mit einer Stückelung, wie sie auch für die FCK-Anhänger angenehm wäre, ist m.W. der FC St. Pauli.
Bei den Bedingungen, die Ihr an die Ausstattung einer solchen Anleihe stellt, würde ich allerdings dem FCK von einer solchen Emission abraten.

Da das Thema in vielen Foren schon heiss diskutiert ist und beim FCk nicht aktuell ist (?), nur ganz grob zu den Effekten einer solchen Emission und deren Ausgestaltung:

Anleihen stehen wie alle hybriden oder "Ziwchengeschoß"-Finanzierungen je nach Ausgestaltung irgendwo zwischen Eigen- und Fremdkapital., verbucht auf der Passivseite der Bilanz. In jedem Fall ist sie Risikokapital, da sie im Insolvenzfall immer nachrangig bedient wird, d.h. die Einlage ist in der Regel verloren. Daher verlangen rationale Anleger auch einen Risiko-Zinsaufschlag. Zur hybriden Finanzierung greift ein Unternehmen, das auf dem 1. Kapitalmarkt mangels Sicherheiten oder Bonität keine Fremdmittel mehr schöpfen kann. Beim FCK dürfte dieser Punkt schon längere Zeit erreicht sein.

Für einen Fussballverein liegen die Dinge anders. Die emotionale Bindung an den Verein seines Herzens lassen den Fan viel nachsichtiger mit Störungen bei seinem Engagement umgehen als eine Bank. Selbst wenn von seiner Einlage am Ende nur noch das Schmuckzertifikat an der Wohnzimmerwand übrig bleibt. Jeder Besucher wird das gute Herz bewundern, mit dem er seiner Liebe zu helfen suchte. Umwandlung von Geld in Sympathie und Anerkennung ist ja auch nicht das Schlechteste :wink:

Je nach Gestaltung kann die "Anleihe" mehr dem Eigenkapital oder mehr dem Fremdkapital zugeordnet werden. Bei einer Ausgestaltung für mehr Eigenkapitalzuordnung wird es in der Bilanz unter der Position Eigenkapital als Hybridkapital angehängt. Da es nach außen als Eigenkapital gilt, würde es die Bonität des Vereins erheblich verbessern. Vielleicht sogar auch beim Lizenzierungsverfahren, wobei ich nicht weiß, ob dabei Anforderungen an die Eigenkapitalquote gestellt sind.

Auf jeden Fall würde sich der Verein Luft bei Aktivitäten auf der Aktivseite verschaffen. Auf der Passivseite würde er sich für weitere Fremdkapitalaufnahme qualifizieren.

Eine Ausgestaltung der Anleihe, die zur Einordnung unter Fremdkapital/Verbindlichkeiten führt, ist zwar mit mehr Sicherheit für den Anleger verbunden, führt aber eher zur Verschlechterung der Bonität des Vereins. Mit einer solchen Anleihe ist in der Regel auch nur Zeit gewonnen, da der Erfolgsszwang für den Verein unbedingt ist. Vorteil der Fremdkapitalzuordnung ist, dass der Verein die Zinsen als Betriebsausgaben geltend machen und dadurch Gewinne :o schmälern könnte.
Ein solches Szenario dürfte aber für den FCK kaum aktuell sein.

Ad-hoc-Einschätzung der Situation beim FCK:
Der FCK hat einen grossen Namen und ein grosses Fanpotential mit einmaliger Treue. Es könnte durchaus bei kleiner Stückelung zu einer Kapitalschöpfung von mehreren Millionen kommen. Die Ausgestaltung der Anleihe müsste aber Eigenkapitalgültigkeit ermöglichen.

Die Fan-Anleihe gibt aber auch weiterhin keine Mitsprachemöglichkeit. Inwieweit das durch informelle Organisation der Anleger kompensiert werden kann, bleibt dahingestellt. Wie die letze Vergangenheit zeigte, haben die Fans keine Einwirkungs- und Kontrollmöglichkeiten. Die Gremien der Vereinsführung handeln ohne Rücksicht auf den Fan-Willen und schafften vielmehr personelle Strukturen, die diese Gremien gegen Einflusswillen von aussen abschotten. Dies schafft die Gefahr, dass Einnahmen aus der Anleiheemission unkontrolliert versickern.

Und das fast im Wiederholungsfall. Die gegenwärtigen Vereinsstrukturen können das offensichtlich nicht verhindern.

Für den FCK wären ein oder zwei Investoren geeigneter, die kompaktere Einfluss- und Eingriffsmöglichkeiten mit entsprechender Durchsetzungsmacht hätten.

Sollte dennoch eine Fananleihe ausgegeben werden, so müsste sie als Eigenkapitalersatz auf die Verhältnisse des FCK zugeschnitten werden. Dafür ist neben Wissen grosse Erfahrung mit dieser Form der Kapitalbeschaffunjg erforderlich. In Deutschland gibt es dafür einen erfolgreichen und vertrauenswürdigen Spiezial-Service mit entsprechend grossem eigenen Investorenbackground, der so etwa sicher über die Bühne bringt und auch zu einem guten Ende führt.

Falls das Thema aktuell werden sollte, beteilige ich mich hier gern an einer vertieften Diskussion.
SEAN
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Beitrag von SEAN »

@fcharmonia
Danke für die Erklärung, mir scheints so, als wenn Du besonderes Gefallen an dem Thema hast, und dich auch sehr gut auskennst. :wink:
Das mit dem Risiko für die Anleger bei einer Insolvenz ist nicht von der Hand zu weisen, zumal der Verein ja mit nix haften kann. Aber wie sieht es bei folgendem Szenario aus:
Der Verein gliedert aus, gründet eine "Tochtergesellschaft" die als "Beteiligungsgesellschaft" fungiert,in die eine solche "Fananleihe" eingezahlt wird?
Oder ist es vieleicht sogar möglich (und Sinnvoll?), das die Anleger (Fans) eine solche Beteiligungsgesellschaft gründen (Fananleihe als Kapital) und sich so am Verein beteiligen?
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
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Che Guevara
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Beitrag von Che Guevara »

Richard Sukuta-Pasu - Vertrag bis 30.06.2015 – 1 500 000

Und zwar muss man dem Verein 1,5 Mio. zahlen, wenn er ihn nimmt.
Kein Pyro im Stadion und keine Gewalt vor, während und nach einem Fußballspiel.
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