Polizei rüstet sich gegen gewaltbereite Fans
Die Fußballpartie Frankfurt – Kaiserslautern gilt als Risikospiel
Beim letzten Heimspiel der Eintracht gegen den 1. FC Kaiserslautern kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans beider Lager. Heute stehen sich die traditionell verfeindeten Mannschaften erneut gegenüber. Die Polizei rückt mit zusätzlichen Einsatzkräften an.
Der Ton, den die Eintracht-Ultras auf ihrer Internetseite anschlagen, spricht für sich: Das Pokalspiel gegen die "Schweine aus der Pfalz" sei eines, "das seit Wochen keinen mehr ruhig schlafen lässt", ein "Match, das über Triumph und Schmach einer ganzen Saison" entscheide. "Die ganze Nordwestkurve, das ganze Waldstadion, die ganze Stadt muss explodieren." Im Oberrang gelte: "Klappt eure Schalensitze hoch oder reißt sie aus den Verankerungen – an diesem Tag ist Sitzen verboten – die ganze Kurve muss ein Meer aus Support sein."
Im Gegensatz zu den Ultras braucht die Polizei nur ein einziges Wort, um die Begegnung Eintracht Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern zu bewerten: "Risikospiel." Als die traditionell verfeindeten Mannschaften am 5. März zuletzt aufeinandertrafen, geriet die Situation am Bahnhof Stadion zeitweise außer Kontrolle: Einige Dutzend Randalierer griffen einen mit 950 FCK-Fans besetzten Sonderzug an. Böller, Flaschen und Steine flogen, etliche Scheiben gingen zu Bruch. Die Waggons wurden so stark demoliert, dass sie für die Rückfahrt nicht mehr eingesetzt werden konnten.
Auf dem Bahnsteig eskalierte die Situation weiter: Frankfurter und Kaiserslauterner prügelten aufeinander ein, auch Polizisten wurden attackiert. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfeffersprays ein, um die Fans der befeindeten Lager zu trennen. Von knapp 350 Personen wurden Personalien aufgenommen. Der Bahnhof musste für anderthalb Stunden gesperrt, der Anpfiff um eine Viertelstunde verschoben werden. Drei Tage später entschuldigte sich der Eintracht-Vorstand für die "massiven Ausschreitungen" der Anhänger.
Mehr Polizisten einsetzen
Die Bundespolizei setzt nach Angaben ihres Sprechers Ralf Ströher fast 500 Beamte ein, um Ausschreitungen beim heutigen Match vorzubeugen, das seien "auf jeden Fall mehr als bei gewöhnlichen Spielen". Den etwa 1000 Lautern-Fans, die mit dem Sonderzug anreisen, wurde schon vergangene Woche die Mitnahme von Glasflaschen und Getränkedosen untersagt. Ordnungshüter, die die Fans beim Ein- und Ausstieg in den Zug und während der Fahrt begleiten, sollen die Einhaltung des Verbots überwachen.
Der Sonderzug mit der Verbindungsnummer RB 38650 wird, wenn er pünktlich ist, um 17.59 Uhr am Bahnhof Stadion eintreffen. Danach werde die Polizei für "eine strikte Trennung" der beiden Fangruppen sorgen, kündigt Ströher an. Die Behörden teilen sich die Arbeit: Bundespolizisten überwachen den Ausstieg aus dem Zug, Landespolizisten begleiten die Fans zur ausverkauften Commerzbank-Arena. Dort soll das Pokalspiel um 20.30 Uhr beginnen.
Auch am Frankfurter Hauptbahnhof will die Bundespolizei die verfeindeten Lager trennen: Die Beamten rechnen mit 500 bis 1000 FCK-Anhängern, die unabhängig vom Sonderzug mit der Bahn anreisen. Weil der Hauptbahnhof vor Heimspielen ein Treffpunkt für Eintracht-Fans ist, die mit der S-Bahn zum Stadion fahren, sei Vorsicht geboten.
Waldwege kontrollieren
Die Zahl der Landespolizisten, die während des Spiels vor und in der Commerzbank-Arena im Einsatz sind, möchte Alexander Kießling, Sprecher im Frankfurter Präsidium, aus taktischen Gründen nicht nennen. Die Polizei sei aber "gut beraten", wegen der Erfahrungen in der Vergangenheit mehr Beamte einzusetzen als sonst: "Wir müssen schon mit Scharmützeln unter den Fans rechnen."
Die Waldwege zum Stadion, die Eintracht-Anhänger vor dem letzten Spiel gegen Kaiserslautern mit Baumstämmen versehen hatten, um der Polizei die Zufahrten zu versperren, würden vor dem Pokalspiel kontrolliert, sagt Kießling. Außerdem hätten sich szenekundige Beamte "in einschlägigen Quellen" über die Aktivitäten der Fans informiert. Erkenntnissen der Bundespolizei zufolge planen die Anhänger der Eintracht und des 1. FCK bislang keine Aktionen gegeneinander. Die Ordnungshüter hoffen, dass es dabei bleibt. chc
Hab da mal einen Artikel gefunden der ganz gut passt.
Auf gehts Jungs schießt uns in die 3. Runde
