Westkurvenveteran hat geschrieben:Mac, Shechter holt sich doch die Bälle schon in der eigenen Hälfte , und bleibt nicht einmal mehr bei Eckbällen vorne....
Ja, weil es nur selten geschieht, daß ihm der Ball, wie gg. Mainz, vor die Füße fällt.
Das Problem scheint doch ganz einfach:
Obwohl alle sagen, daß wir ein anderes "System" spielen müssen als zum Ende der letzten Saison, weil wir jetzt andere Personen auf dem Platz haben, fallen wir doch immer wieder in die taktischen Denkmuster des Vorjahres zurück. Wir Zuschauer erwarten das, die Spieler wollen das, aber es fehlen passende Spieler und Situationen werden nicht erarbeitet.
Drei Beispiele:
Tiffert schlägt
Eckbälle wie letztes Jahr, wir haben aber keinen Verwerter Lakic, der unten foult und oben mit dem Kopf das Tor macht. Hier kommt nur der gute Amedick nach vorne, er fliegt mit Wucht in den 16er, worauf inzwischen jede Abwehr eingestellt ist. (Nur Nancy kannte ihn nicht, deshalb hatte es dort noch geklappt).
Frühes Stören des Gegners und Druck auf die Außen (gegnerische Verteidiger und Mittelfeld), um nach der Balleroberung schnelle Bälle nach vorne zu spielen. Das hat letztes Jahr im 4-1-4-1, bzw. 4-2-3-1 gut geklappt, jetzt geht es nicht mehr, sondern die Bälle landen hoch und weit beim Gegner. Ursache dafür ist eine ungenügende Agressivität der Spieler, ok, gegen Stuttgart war es besser, daher die bessere Chancenzahl, und eine mangelhafte Beweglichkeit im Umschalten. Insbesondere sind unsere beiden VIer der letzten Spiele überfordert, den Pass zu spielen und die Außen (welche?) gehen nicht in die freien Räume, da sie sich nicht rechtzeitig von den Gegenspielern lösen und im Halbfeld stehen bleiben.
Schüsse aus der zweiten Reihe werden nur halbherzig versucht und landen dann in den Wolken oder beim Gegner. Dies geschieht zum einen, weil sich die Schützen nur aus Verzweiflung daran versuchen und zum anderen, weil die Schußbahn nicht freigesperrt wird. Hier hatten im letzten Jahr Lakic und Nemec vorne weitaus besser gearbeitet.
Ja und die berühmten weiten Bälle vom Torwart. Das ist eine Variante, die wir noch von Sippel kennen, der das wirklich gut machte. Trapp hatte damit seine probleme, man kann aber beim Aufwärmen sehen, das er daran arbeitet und sich schon verbessert hat. Doch der Unterschied liegt vorne. Hatte Lakic seinem Gegenspieler erst in die Eier gekniffen und dann den Ball gespielt, wurde ihm das 5 mal abgepfiffen, aber beim sechsten Mal machte er das Tor. Shechter wird 5 mal vom Gegenspieler weggedrückt, und beim sechsten Mal fällt er über seinen eigenen Fuß.
Shechter kann 3 Leute umspielen, aber dazu muss er den Ball erst einmal an den Fuß gespielt bekommen, was einfach zu selten geschieht. Schau dir die Szenen mal genau an, er braucht einfach zu lange, bis er den Ball angenommen hat.
So können wir uns die Köpfe heiß reden und die Finger wund schreiben, es wird immer Leute geben, die sagen Shechter ist klasse und Jessen eine Pfeiffe, Kirch sowieso und Vermouth die große Mittelfeldhoffnung.
Ich glaube einfach, man hat sich bei den Spielereinkäufen stark verzockt, weil man entweder (noch) nicht die Qualität bekommen hat, die man erwartete und weil man die ,mit den anderen Spielertypen verbundenen taktischen Änderungen, nicht so gesehen hat.
Am ersten Teil ist vom Management zu verantworten, der zweite vom Trainer.