Mac41 hat geschrieben:
Sicher, der Zeitpunkt stößt manchem sauer auf, so kurz vorm negierten Derby. Wir sehen Mainz ja nicht als Rivalen, aber stören tut uns deren Nähe schon und wir versuchen mit "nicht ernst nehmen" sie soweit wie möglich zu ignorieren.
Wir werden es gegen Mainz sehen, mit welcher Laune die "Massen" auf- und dann vom Betze ziehn.
Die Arme sind schon deutlich dünner als noch letztes Jahr und viele haben die Blamagen der letzten Jahre noch im Hinterkopf und sehen das Spiel durchaus kritisch. Gerade in der jetzigen Situation.
Wir wollen nicht dran denken, aber ist die Entwicklung, die sich heute schon andeutet, nicht zwangsläufig so vorgegeben.
All die Sprüche, von Pech, von Verletzten, keine Zeit sich zu finden oder "neues System", dienen eigentlich doch nur dem Zweck, Mut zu machen, daß es besser wird, daß irgendwann der Knoten platzt.
Vielleicht hat man auf dem Berg schon eingesehen, nach dem Transfergeschacher im Sommer, dem Kassensturz für die Bilanz, daß man einfach nicht in der Lage ist, den großen Korb zu stemmen.
Es wäre nicht das erste Mal, daß ein Management, nach einem Teilerfolg, doch im Wissen, daß das Ziel nicht erreichbar ist und mit der Sicht auf die kommenden Agonie, nochmal groß feiert und sich die Verträge verbessert.
Sollte es wirklich so sein, wäre ein möglichst schneller Sonderverkauf, um wenigstens die Liquiditätsbasis für das weitere Überleben oder vlt. auch nur die Weihnachtsgratifikation zu schaffen, doch sicher betriebswirtschaftlich richtig?
Oder hat der Realismus Einzug gehalten und man sieht sich halt in einer Liga mit St. Pauli oder Freiburg, möchte Schicksale wie 1860, Bielefeld oder jetzt Bochum vermeiden und plant ruhig den Rückzug in die Zweite Liga.
Das einzig blöde an der ist, daß, wenn man dort am erfolgreichsten ist, man sie verlassen muss.
Der Blickwinkel ist interessant.
Na gut, dann nennen wir es Derby (hmm) und geben dem Spiel noch Schicksalsspiel (eines von vielen während einer Saison) als Sahnehäubchen drauf, wenn das der Mannschaft hilft sich zu motivieren und aggresiver zu werden, ok, kein Problem.
Von mir aus pumpe ich mir auch noch die Ärmchen (verbal natürlich, bin ja brav) ein bisserl auf damit man später unsere Überheblichkeit vorwerfen kann. Aber den Verein vom Rhein überhöhen und uns im Gegenzug einen Komplex einreden, da sollte man aber mal ne gehörige Portion Gelassenheit bewahren.
Das geht jetzt nicht gegen dich Mac41.
Aber wieso bewegen sich eigentlich fast alle Erklärungsmuster auf dbb nur im linearen Bereich und warum werden diese auch noch als besonders glaubwürdig (sorry, kritisch) eingestuft?
Es gibt immer den einen geraden Weg und dieser führt immer zu einem unausweichlichen (für uns negatives) Ende. Komisch.
Der Realismus wird uns doch von selbst vor Augen geführt, die Frage ist wieviel man davon akzeptieren kann und will. Ich sehe uns nach wie vor nicht schlechter als ein Drittel der Liga. Die haben trotz aufgeblähter Etats genausoviel bzw. genausowenig Daseinsberechtigung in Liga 1 wie wir.
Die Kader sehen bei denen nicht besser oder schlechter aus, aber in den Diskussionen werden hier die gegnerischen Sahnestückchen wie Manna vom Himmel gepredigt und unser Kader als teuflischer Klotz am Bein.
Linearer Realismus.. wenn Gladbach gerade rockt bleibt das natürlich die ganze Saison so. Wenn Köln rockt, bleibt das die ganze Saison so. Wenn wir abstinken bleibt das dann die ganze Saison so? Zwangsläufig, ohne Chance? Nur weil im Moment gar nix klappt.
Und was bringt der "freiwillige" Rückzug? Ein langsameres Sterben als Bielefeld oder möglicherweise z.Zt. Bochum. Ich habe gedacht, das wir betriebswirtschaftlich nur in Liga 1 auf Dauer existieren. Was wäre also ein angenehmes Leben in Liga 2. Eine lebensverlängernde Maßnahme vor dem Exitus. Als Verein befinden wir uns genau in der gleichen Schnittstelle wie die von dir genannten Vereine.. Da sind wir nicht allein, andere Altgrößen gehören da genauso dazu.. und die wollen geschlagen werden. Wir sind nicht kleiner als wir sind.