Ein Darlehn ohne Tilgung mit vereinbarter Rückzahlung am Ende der Laufzeit ist durchaus üblich, allerdings ist es bei Privatinvestoren meist mit einem Ansparen bei einer anderen Geldanlageform verknüpft und läßt dadurch die Bank zweimal verdienen. Auch sonst ist bei einem Immobilienkredit die Synchronität von Restlaufzeit und Tilgungsdauer fast nie gewährleistet. Viele Hypothekenkredite für Häuslbauer laufen 10 Jahre bei 2% Tilgung, dann kommt die sogenannte Anschlußfinanzierung usw.
Die Krux an der Sache FWS ist, das im Gegensatz zu anderen Infrastrukturmaßnahmen der öffentlichen Hand, das Stadion halt privatwirtschaftlich organisiert werden musste (weil es die Haushalte nicht direkt belasten durfte) und so, neben den Zinsen auch die Abschreibungen anfallen. Die sind offensichtlich so gewählt, das sie als eine Art interne Ansparung für die Kredditablösung dienen sollen, denn 30 Jahre sind bei einer Immobilie, noch dazu einer, die jedes Jahr mit Millionenaufwand vom FCK unterhalten wird, sicher eine Menge Geld. Sie ist natürlich auch eine Art Instandhaltungsrücklage, aber 3,3% wäre schon viel.
Um der Gesellschaft eine ausgeglichene Bilanz zu bescheren, war ja ursprünglich der FCK als Melkkuh vorgesehen, was aber nicht funktionierte, da er leider mit Beginn der Zahlungen in die Zweitklassigkeit abrutschte und nach 4 Jahren das letzte Tafelsilber dann an Zinnfraß zerbröselt war.
Sicher, mit Bundesligafußball, Champions- oder Euroliga, dicken Sonderveranstaltungen, wie Pokaleinnahmen und Freundschaftsspielen 3 mal im Jahr gegen Bayern, ManU und Barca wäre das kein Problem gewesen und dann einen Messi aus der eigenen Jugend, nachdem er Weltmeister geworden ist, für 35 Millionen an Real zu verticken, dann wäre das mit der Stadionablöse kein Problem gewesen, so dachte Stadt Land und Verein.... So ein wenig erinnert mich das auch an die Finanzierungsphilosophie von Spielerkäufen über Steuersparmodelle à la Persönlichkeitsrechte....
Die Lösung ist offensichtlich, aber leider nicht politisch durchsetzbar. Übernahme des Kredites in den Landeshaushalt und Veräußerung Übergabe) des Stadions an den einzigen Nutzer für einen realen Preis. Ein passender Kredit wäre sicher machbar und würde auch nicht dazu führen, das der FCK in die Schuldenfalle fällt (siehe Schalke), da das Stadion ja als Wert ansich dem gegenübersteht. Ob man das jetzt als realen Immobilientransfer oder nur als Transfer der Gesellschaft macht, das sollten Haushalts- und Steuerrechtler prüfen. Die Stadt jedenfalls wäre froh den Klotz Stadiongesellschaft loszuwerden, der FCK könnte ein Dauerthema öffentliche Subvention mit einer kurzen Welle der öffentlichen Empörung von Julia und Heidel erledigen. Nur Kurti hätte in seiner Bilanz nicht nur den Nürburgring, sondern jetzt auch noch das FWS.
Zusatzeinnahmen durch die Immobilie:
Nochmal, wir können hier Ideenwetbewerbe ohne Ende durchführen und das ist ja auch immer mal wieder Thema bei den FCK, so z.B. bei der JHV, wenn ein Prof. Dr. Gerhard Steinebach sich mit solchen Kompetenzen in den Aufsichtsrat wählen lässt. Der setzt in einer Semesterarbeit ein Haufen Drittsemester darauf an und lässt die machen. Dann kommt raus, das man mit einem Ärztezentrum und einer Physiopraxis und einem Fitnessstudio den Ostturm ja optimal nutzen könnte, zum Wohle des FCK und der Stadt... (so u.A.)
Aber es scheitert am notwendigen Invest und weil außer dem FCK sich kein Nutzer findet, und sowas zu Lasten des Gewerberaums in der Innenstadt geht. Denk mal bitte an die Karstadtdiskussion, oder an das Kaufhaus Wertheim am Stiftsplatz in den 80 er Jahren oder jetzt aktuell das Design-Hotel auf der anderen Seite des Platzes.
Ich kann aus dem Stegreif 30 Beispiele für verquerte Stadtplanung in KL nennen, denn immer wieder scheitert in Lautern Anspruch und Wirklichkeit, weil seit 40 Jahren die lokale Wirtschaftskraft den Bach runtergeht und alle gutgemeinten Maßnahmen an der mangelden Durchsetzungskraft mangels Geld und Investoren scheitern. Ich hatte mich in den 80er Jahren sehr intensiv mit der Stadtplanung in KL befaßt, als ich dort Student war und mit den großen Straßenbauprojekten "Südtangente", Bahnhofstunnel Westspange, Uni Wohngebiet, Altstadtsanierung, Pfalztheater...., Stiftsplatzumgestaltung, sich die großen Geister der Stadt sich Denkmäler setzten oder sich ein Herr Fiebinger, der auch das FWS auf dem Gewissen hat, sich die Taschen füllte.
Der FCK ist der einzige Nutzer des Stadions und wird es auch lange bleiben. Es ist ein Sportstadion mit zweifelhafter Lage, nicht anders zu vermarkten und wenn man es versucht, dann fehlen die Kunden.
Selbst ein Kirchentag oder der Besuch des Papstes würde das Stadion nicht mal ansatzweise sanieren, oder wir lassen die Show dort täglich laufen. Buchholz pilgerte ja mal nach Fatima, vielleicht entdeckt der Stefan auf dem Berg eine wundertätige Quelle...
Aber ein Geldscheisseresel wäre besser
