ultra2000 hat geschrieben:Ich schäme mich zutiefst als FCK-Fan für „unsere FCK-Fans“. Eigene Spieler niedermachen, so verunsichert man das ganze Team! Wie erbärmlich..
Wir schaffen den Klassenerhalt nur mit einem Lakic! Er hat momentan die Seuche am Fuß, und durch Hasstiraden kehrt sein Selbstvertrauen sicher nicht zurück. Seine zeitweise pomadige Spielweise ist keinesfalls neu, auch in der Vorrunde stand er oft etwas abwesend auf dem Spielfeld. Aber seine 5 Chancen in der Rückrunde hätten dort eben zu 5 Treffern geführt. Absicht? Töricht! Er hätte längst nicht mehr diesen offensichtlichen Rückhalt in der Mannschaft. Ladehemmung, Verkrampfung, Kopfblockade? Wohl eher. Ohne Vereinswechsel würde hier niemand ein Wort darüber verlieren.
Ja, hier pöbelte nur ein Teil der ach so einzigartigen „FCK-Familie“. Aber einen harten Fan-Kern, der für bedingungslose Unterstützung steht, gibt es jedoch in jedem beliebigen anderen Verein genauso. Und der wurde gestern unüberhörbar kräftig niedergegeifert. Von einem Mob, mit dem ich nicht länger meine Vereinstreue teilen möchte.
Fazit? Unser Umfeld ist seit 2 Jahrzehnten so gar nichts mehr Besonderes. Dieses romantische Image vom gallischen Dorf, welches sich in märchenhafter Eintracht gegen den Rest der Welt stemmt, wird nur noch in der Pfalz gepflegt, ansonsten schlägt dem Pfälzer Umfeld bundesweit bestenfalls eine Mischung aus Verachtung und Mitleid entgegen. Und dieses Bild des pfälzischen Kartoffelbauers kommt nicht von ungefähr, wie ich seit gestern schmerzlich begreifen konnte.
„Wir schaffen die Mission Klassenerhalt nur gemeinsam“: Eine hohle Phrase zu Saisonbeginn, Halbwertzeit exakt eine halbe Saison. Die Mannschaft wird künftig sicherlich nicht selbstbewusster auftreten, wenn nach einem Ausgleich die Stimmung im Stadion umschlägt. Gestern fehlte die Unterstützung des „einzigartigen FCK-Anhangs“ während der gesamten zweiten Hälfte. Und die Mannschaft mühte sich sichtlich, allein es fehlten die Mittel. Und die sind im „gallischen Dorf“ bekanntermaßen begrenzt. Nur der eigene Anhang will das nicht wahrhaben, nachdem die Mannschaft in der Vorrunde über Ihren Verhältnissen gespielt hatte. Da begannen nicht wenige Anhänger, vom internationalen Geschäft zu träumen.
Dabei geht es seit dem 1. Spieltag nur gegen den Abstieg. Und da sind wir nach wie vor im Geschäft.
Was werden die Konsequenzen der gestrigen beschämenden Ereignisse sein? Unser mühsam verbessertes Image rast wieder gegen Null, unserer jungen, qualitativ limitierten Mannschaft fehlt der zum Klassenerhalt dringend benötigte 12. Mann, und potenzielle Neuzugänge werden sich Vereinen mit höherer Attraktivität zuwenden – wir können weder mit einem städtischen Charme , noch mit den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen oder gar mit internationaler Perspektive werben. Unser einziges Kapital war bislang die Sage von der positiv fußballverrückten Provinz, mit dieser euphorisierenden, teuflischen Symbiose von Spielern und Fans. Und dieses Pfund wurde gestern um 17:15 Uhr endgültig begraben. Danke, Ihr „Fans“: Jubel in guten, Abkehr in schweren Zeiten, das können Fans der Retorten-Clubs genauso gut – oder schlecht. Somit sind wir keinen Deut mehr besser. Gott sei Dank sind unserem großen, alten Fritz diese Bilder erspart geblieben! Traurig…
Ich habe auch Lakic raus gerufen... Nur, als ich dann auf dem Heimweg war, tat es mir schon wieder leid. Deshalb empfinde ich bei meinem Beitrag schon etwas Scham.
Es war einfach Frust, und die Emotionen gingen mit einem durch.
Also Laki: Entschuldigung!
Aber ich distanziere mich trotz meines "Lakic raus" von dem, was ich später in den Medien sehen musste. Bepöpeln, bespucken, Becher werfen... Das hat er nicht verdient!
In all den Beiträgen hier vermisse ich, was denn an Laki kritisiert wird: Meine Kritik liegt darin, dass er den Kopf nicht mehr frei hat und seine technischen Mittel abhanden gekommen sind. Wer seine Laufbereischaft und seinen Kampf kritisiert, der beobachtet anscheinend die Spiele nicht wirklich!
Meine Kritik richtet sich aber auch an MK: Wenn denn aus sportlichen Gründen ein Amedick raus muss, dann kommt er nicht drum rum, Laki etwas Bedenkzeit zu geben.
Auch kritisiere ich, dass immer wieder kommt: Wir wussten von Anfang an, dass wir gegen den Abstieg spielen... Man kann sich auch die Schwäche einreden. Unsere Teufel können sehr wohl kicken! Nur zeigen wir es immer nur 20-30 Minuten in einem Spiel. Was eben zu wenig ist. ABER WIR KÖNNEN FUSSBALL SPIELEN!
Dass gestern dieser Frustausbruch statt fand, finde ich gar nicht so falsch. Man kann nicht immer alles abnicken und mit dem Strom schwimmen. Hin und wieder sollte man auch mal zeigen, dass man mit einigen Umständen unzufrieden ist. Die Art und Weise gestern ist allerdings fragwürdig. Da nehm ich mich nicht aus.
Beim nächsten Heimspiel werde ich wieder unsere Teufel nach vorne peitschen und vor allem Laki die Daumen drücken, dass endlich der Knoten platzt.
Ich werde doppelt so laut "Lakic-Lakic" schreien...
