"Das ist richtig, zum Beispiel am Samstag oder beim Spiel gegen die Bayern.
Es ging hier aber doch darum, wie unsere Mannschaft ausgerichtet war.
Und ein Ballbesitz von 38% spricht dabei eher für eine Kontertaktik als für die, das Spiel zu machen

Der Ballbesitz sagt über eine offensive oder defensive Spielanlage relativ wenig aus.
Es kommt einfach darauf an wie tief du stehst, wann Du gegen den Ball spielst, ob du Pressing spielst oder nicht, wie deine eigenen Angriffe vorgetragen werden sollen, und und und ...
Alle diese Vorraussetzungen hängen von deinen Spielern ab, und vom Gegner ("du spielst immer nur so, wie es der Gegner zulässt").
Wenn Du einem Engländer das mit dem Ballbesitz erzählst, der guckt dich nur verständnislos an, denn beim typisch englischen " kick and run "
gibt es keinen langen Ballbesitz.
Am ehesten erkennst Du die gewollte Ausrichtung am System. Mit 4.3.3 spricht wenig für eine Konterausrichtung. Andererseits ist das vanGaalsche System auf Ballbesitz ausgerichtet und das ganze sehr sehr oft bei einer einzigen Spitze.
Ein Spiel muß man lesen. Dann kann der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz begrenzt was machen, oder der Trainer reagiert mit auswechseln oder Umstellung in der Halbzeit.
Eine Offensivausrichtung zwingst Du dem Gegner auf. Für eine Kontertaktik brauchst du dich nur hinten reinstellen.
Nimm alles zusammen und wäge es ab. Der FCK war in Nürnberg nie und nimmer auf Konter ausgerichtet. Vielleicht ab dem Gegentor. Aber da war Angst im Spiel und keine Taktik.