Nachwuchsarbeit ist eine mittelfristige Geschichte. Dazu neben der Ausbildung im Verein auch erstmal entsprechende Rohdiamanten zu bekommen, die man dann schleifen kann.
Fehlende Perspektiven im Hinblick auf die 1. Mannschaft sind hierbei nicht förderlich.
Die von SK gewählte Strategie einer
gleichwertigen doppelten Besetzung hat Vor- und Nachteile. Falls alle Spieler die Erwartungen erfüllen sind wir unanfällig gegen Verletzungen und Sperren. Wir könnten uns sogar eine kräftesparende Rotation erlauben. Aber, wir spielen maximal in 2 Wettbewerben, da sollte das auch ohne großartige Rotationen funktionieren.
Und genau beginnen die Nachteile. Backup und Stammspieler sind mehr oder weniger auf dem gleichen Leistungsniveau, wer wird eingesetzt? Immer abwechselnd? Dann spielt sich die Mannschaft nie wirklich ein. Also entscheidet man sich für eine Stammformation und wechselt nur bei Bedarf. Im Sturm und Mittelfeld ist Erfolg noch relativ leicht durch Tore bzw. Vorlagen meßbar. Und in der Abwehr? Wenn sich dort jmd. keine groben Schnitzer leistet und eine solide Leistung abliefert, wo liegen dann Argumente für einen Wechsel?
Und der Backup bleibt die ganze Saison seelenruhig und friedlich auf der Bank sitzen? Unter Umständen ein gestandener Spieler wie Simunek, der zum Betze gekommen ist um zu spielen und sich weiter zu entwickeln? Da liegen potentielle Brandherde!
Und erst hinter den beiden kommen dann die Amateure. Die haben so im Normalfall keine Chancen sowohl an Stammspieler als auch Backup vorbei zu kommen.
Eine ideale Mannschaftsmischung sieht mE anders aus. Nicht alle Stellen gleichwertig doppelt besetzen, sondern nur 7-8 mit gleichwertigen Spielern besetzen, die aber auch flexibel auf anderen Positionen einsetzbar sind, so dass man im Endeffekt alles abdeckt. Und der Rest wird durch junge Talente aufgefüllt. Solange nicht 8+ Stammkräfte ausfallen funktioniert das und wird von diversen Vereinen erfolgreich praktiziert.
Aber was solls, SK hat mehr Ahnung als ich und wird sich schon was bei dieser strategischen Entscheidung gedacht haben.
