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Fritz Grünewalt wird neuer Marketing-Vorstand (Der Betze brennt)

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

@Piranha
Bist du sicher, daß du da nicht irgendwas verwechselst? Ich dachte immer das Thema " versteckte Zwischengeschoße und deponierte Mafiagelder" hätten wir längst hinter uns :wink:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
SEAN
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Beitrag von SEAN »

Mal ne Frage an Piranha und EmWaltersoiFritz
Wie stellt Ihr euch das mit den Fananleihen vor?
Die Fans zahlen dem FCK 1000 €, die der Fan Jährlich in 100 € schritten zurückbezahlt bekommt? Glaub nicht, das sowas funktioniert. Viel mehr wie 40-50 bekommt man so warscheinlich nicht zusammen. Dafür wird allein bei Dauerkartenerhöhungen schon zuviel gejammert.
Nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik, nur eine Frage, da ich mir sonst nix darunter vorstellen kann.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

FCK58 hat geschrieben:@Piranha
Bist du sicher, daß du da nicht irgendwas verwechselst? Ich dachte immer das Thema " versteckte Zwischengeschoße und deponierte Mafiagelder" hätten wir längst hinter uns :wink:
Wow. Der ist gut
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

SEAN hat geschrieben:Mal ne Frage an Piranha und EmWaltersoiFritz
Wie stellt Ihr euch das mit den Fananleihen vor?
Die Fans zahlen dem FCK 1000 €, die der Fan Jährlich in 100 € schritten zurückbezahlt bekommt? Glaub nicht, das sowas funktioniert. Viel mehr wie 40-50 bekommt man so warscheinlich nicht zusammen. Dafür wird allein bei Dauerkartenerhöhungen schon zuviel gejammert.
Nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik, nur eine Frage, da ich mir sonst nix darunter vorstellen kann.
Da habe ich mich wohl falsch ausgedruckt. Ich halte nix von solchen Ideen. Auch nix von Fananleihen. Ich unterstütze den FCK lieber direkt durch Spenden für das Fritz Walter Museen u.ä.
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!
tim_price

Beitrag von tim_price »

Also das Foto verdient sich das Prädikat "Weltklasse". Es ist Kunst (bzw. Kuntzt), irgendwie...

Dachte zunächst ich wäre auf der HP des Erich Kästner Gymnasiums gelandet. Der Klassenbeste (zweiter von rechts) hat die mündliche Prüfung in Erdkunde mit Sternchen absolviert und bekommt die Gratulation des vom heißen Sommer ermüdeten Rektors. Ganz stolz wird der Primus von seinem Vertrauenslehrer umarmt, der dabei so schön und mitreißend lacht, wie nur er es kann.
Daneben - in den klassischen Farben - sein Förderer und alt gedienter Geographielehrer, der stolz und glücklich über seine Laufbahn und die seines Vorzeigeschülers ist. Er muss sich nichts mehr beweisen und sich schon gar nix mehr vormachen. Doch wer ist der leger gekleidete Herr ganz rechts ? Der Hausmeister, ein Bruder des Schülers, ein Klassenkamerad ?

Und dann auf einmal guck ich oben in die Browserleiste und da steht fck.de. Sorry liebe FCK´ler, wer den Schaden hat, braucht...

Welcome Fritz G. und "Babyface of Bundesliga" ist keine Beleidigung. Jetzt wo er schon mal da ist, hoffe ich er wird unterschätzt und dann heißt er plötzlich "Phönix aus der..."
Viel Glück!
Alex76
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Beitrag von Alex76 »

Piranha hat geschrieben:Nee, macht´s nicht wie beim Trainer. Den hattet ihr schon abgeschrieben, bevor die Tinte unter seinen Vertrag trocken war. Deshalb ist das Genörgel hier eher ein gutes Vorzeichen für Grünewalt.

Aber da sich offenbar die Verantwortlichen brennend für DBB interessieren, will ich doch mal etwas konkreter werden und die zweifellos vorhandene Tatkraft Grünewalts in die richtige Richtung zu lenken versuchen , bevor er sich auf der Suche nach d e m Großinvestor irgendwo verrennt und nicht mehr auffindbar ist.

Bei dem ganzen Gerede um eine Neuaufstellung des FCK geht es im Grunde nur um eines: Die Beschaffung von Finanzmitteln, die den Verein konkurrenzfähig gegenüber der Retortenkonkurrenz halten. Für einen Traditionsverein wie den FCK gibt es neben den klassischen Finanzierungsinstrumenten ein maßgeschneidertes, die Mezzanine-Finanzierung, speziell die der Genußscheine für die Masse der Fans oder Symphatisanten und die stille Beteiligung für Mäzene/Sponsoren.
Der aus der italienischen Bautechnik stammende Begriff, der ein Zwischengeschoß zwischen Erd- und Obergeschoß bezeichnet (in dem der ein oder andere Mafiosi gern seine Erträge deponierte :lol:), trifft genau die Finanzierungsart zwischen dem "Erdgeschoß" der klassischen Vereinsfinanzierung (Zuschauereinnahmen, TV-Gelder, Merchandising, Spielertransfererlösen und Sponsoren) und der starren klassischen Fremdfinanzierung ("Obergeschoß").
Diese Finanzierungsart ist ideal für Fußballvereine mit ihren sportlichen Unwägbarkeiten und Zufallsabhängigkeiten, weil die Entlohnung der Geldgeber sehr variabel gestaltet werden kann, der Gewinn über längere Zeit ausgeglichen werden kann und auch das Risiko de Verein nicht allein trägt. Im Gegensatz zu einem Großinvestors, der sich 50-1 aneignet, aus dem Rest die ein oder andere Stimme korrumpiert und alles nach seinen Interessen mit Manager-Söldnern ausrichtet, wobei das ganze Wohl des Vereins von seiner Prosperität abhängt, dieser evtl. sogar dessen Heuschreckenmachenschaften ausgeliefert ist, behält hierbei der Verein die volle Hoheit über sein Handeln. Die sportliche und finanzielle Kompetenz bleibt zu 100 % bei einem Vorstand , der auch noch emotionale Bindung zum Fußball und der Region hat.

Stefan ist hierfür das beste Beispiel im Vergleich zu dem ein oder anderen hoch stapelnden Dumpfbacken, der sich in den letzten 10 Jahren in der Führungsetage des FCK breit gemacht hatte.
Obwohl diese in den letzten Jahren dem Ruf des FCK sehr geschadet haben, ist das Renommée des FCK durch seine grundlegende Bedeutung für den DFB und das Bewußtsein der Nachkriegsgesellschaft im In- und Ausland immer noch groß genug, um für ein solches Modell genügend Interessenten zu finden. Die Ausgestaltung eines solchen Modells erfordert allerdings viel akribische Arbeit, zumal auch das Marketing dabei eine große Rolle spielt.


Jedenfalls wäre eine solche relativ neue Finanzierungsart einem Verein wie dem FCK angemessen und könnte ungeahnte Kräfte, auch der Emotionalität frei setzen. Und m.E. wäre Grünewalt für ein solches Konzept genau der richtige Mann.
Ich hoffe, daß ich damit Mac41, JochenG, Steffbert, Salamander u.a. zu einer Diskussion angeregt habe, die für den FCK sehr ergiebig sein könnte.
Falls die Reaktion es mir zeigt, kann ich gern eine Literaturliste hier einstellen oder den ein oder anderen schwerer zugänglichen Textausschnitt über dieses rel. neue Finanzierungsinstrument von Sportvereienn. In die Einzelheiten gehe ich gern im Verlauf der Diskussion.

Jedenfalls wird dieser reativ krisenunabhängigen Finanzierungsart von Sportvereinen die Zukunft gehören, wenn die von Gier getriebenen "Taten" den ein oder anderen Großinvestor und damit "seinen" Verein eingeholt haben werden. Ein sehr empfehlenswerter Weg für den FCK und Grünewalt. Übrigens erinnere ich mich hier an irgendeinen Entwurf eines FCK-Fans zur Fan-Finanzierung. Ein Baustein des Mezzanine-Instrumentes könnte er sein.
Herzlich willkommen erstmal, Fritz Grünewalt.

Danke für die interessante Diskussionsgrundlage, Piranha.

Ich habe mal für mich persönlich Deinen Beitrag in zwei Teile zensiert. Besonders interessant finde ich halt schon die fett markierten Sätze, weil ich da sehr große Übereinstimmungen sehe. Ist jetzt nur eine äußerst sensitive Wahrnehmung, aber ich glaube dass es in gewissen Wirtschaftskreisen so etwas wie ein Word of Mouth gibt. :nachdenklich:

Wenn ich das jetzt aber richtig verstanden habe, ist die gegenwärtige Diskussion lediglich auf die Bilanz des FCK reduziert. Auf das Riskoverhältnis zwischen EK und FK. Beziehungsweise auf die eher neutral zuzuordnenden Mezzaninen-Finanzierungsformen, welche wohl hauptsächlich über uns FCK-Fans finanziert werden.
Marky
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Beitrag von Marky »

tim_price hat geschrieben:Also das Foto verdient sich das Prädikat "Weltklasse". Es ist Kunst (bzw. Kuntzt), irgendwie...

Dachte zunächst ich wäre auf der HP des Erich Kästner Gymnasiums gelandet. Der Klassenbeste (zweiter von rechts) hat die mündliche Prüfung in Erdkunde mit Sternchen absolviert und bekommt die Gratulation des vom heißen Sommer ermüdeten Rektors. Ganz stolz wird der Primus von seinem Vertrauenslehrer umarmt, der dabei so schön und mitreißend lacht, wie nur er es kann.
Daneben - in den klassischen Farben - sein Förderer und alt gedienter Geographielehrer, der stolz und glücklich über seine Laufbahn und die seines Vorzeigeschülers ist. Er muss sich nichts mehr beweisen und sich schon gar nix mehr vormachen. Doch wer ist der leger gekleidete Herr ganz rechts ? Der Hausmeister, ein Bruder des Schülers, ein Klassenkamerad ?

Und dann auf einmal guck ich oben in die Browserleiste und da steht fck.de. Sorry liebe FCK´ler, wer den Schaden hat, braucht...

Welcome Fritz G. und "Babyface of Bundesliga" ist keine Beleidigung. Jetzt wo er schon mal da ist, hoffe ich er wird unterschätzt und dann heißt er plötzlich "Phönix aus der..."
Viel Glück!
Großartige Bildinterpretation :lol:
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar
tim_price

Beitrag von tim_price »

@ Marky

Es gab auch noch ne "bestandener Führerschein zum Jubiläum der Fahrschule" - Version... :teufel2:
mxhfckbetze

Beitrag von mxhfckbetze »

Schön.....hier sieht man, dass der FCK momentan überhaupt keine Probleme hat und auch keine bekommen wird.
Piranha
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Beitrag von Piranha »

[quote="emWaltersoiFritz"]................
Also Mezzanine Finanzierungen ist wohl sicher keine krisenunabhängigen Finanzierungsart. So ist aktuell der noch vor Jahren boomende Mezzaninemarkt komplett tot................. Wichtig ist nur das man das nicht als Darlehen macht, den dafür brauch. Man eine Banklizenz. Also viel Gerede wenig Sinn. Das Untergeschoss ist Fremdkapital und in denoberen Stuben sitzen die Eigenkapitalgeber also die Eigentümer. [/quote

und @ Alex76


1. Der Mezzaninemarkt ist nicht tot!! Der bankenkreierte Mezzaninenmarkt ist tot. Warum das so ist, weißt Du selbst.

2. Es geht nicht um irgendeine Mittelstandsfinanzierung, sondern um die Finanzierung eines Fußballvereins mit Profiabteilung, mit seinem ganz anders gearteten Marktauftritt und seinen ganz besonderen, auch weichen, Betriebsfaktoren.

3. Diese Finanzierung wendet sich keineswegs nur an Fans im engeren Sinn und auch nicht an jeden Fan. Jedenfalls geht Kollmann davon aus, daß selbst von kleineren Vereinen ab 20 Mio EUR eingesammelt werden können.

4. Das Fundament bzw. Erdgeschoß sollte die Eigenfinanzierung sein, das Obergeschoß die Fremdfinanzierung. Das Obergeschoß fehlt ja beim FCK nach wie vor, da kein Anlagevermögen und auch kaum Bonität vorhanden sind. Die Mezzanine-Finanzierung kann die Eigenfinanzierung und damit das Rückgrat des Vereins erheblich stärken.

5. Es geht hier keineswegs nur um bilanzielle Fragen. Es geht um die künftige Struktur des Vereins 1.FCK, für den seine Führung ganz offensichtlich eine "Neuaufstellung" anstrebt. Die allgemein im Forum und darüberhinaus gehegte Befürchtung ist die, daß diese Umstrukturierung nach 08/15-Schema abläuft und in der Auslieferung an einen Großinvestor hinausläuft, mit allen Nachteilen, die damit verbunden sind. Das Mezzanine-Instrument könnte ein Großbaustein sein, eine solche Selbstaufgabe zu erübrigen. Es gibt noch weitere. Aber die Mezzanine-Finanzierung könnte eines der wichtigsten sein.

6. Die Mezzanine-Finanzierung ist relativ krisenunabhängig, da sie in der Lage ist, Gewinne zu glätten. Die starre Bankenfinanzierung und auch die investorgetragenen Finanzierungen, wobei letztere mit Erträgen von 20 bis 25 % (!!!) rechnen, sehr invariabel sind und für einen Verein in dem volatilen Fußballgeschäft tötlich sein können.

7. Es gibt Modellrechnungen, die den Ertrag für Geldgeber unter verschiedenen Szenarien durchrechnen. Die hybride Finanzierung kann durchaus auch unter reinen Rentabilitätsgesichtspunkten attraktiv sein.


6.Nach den Einlassungen von Kuntz zu den Foren halte ich diese Diskussion für sehr dringend. Allerdings: Bei der Mezzanine-Finanzierung spielt die Ausgestaltung und das Marketing eine überdimensionale Rolle. So gesehen bekommt die "Installierung" von Grünewalt eine zusätzliche und besondere Rechtfertigung.

Der FCK sollte einen eigenen Weg gehen. Wenn ich das nämlich recht sehe, wird in kurzer Zeit die 50+1-Regelung durch die Lobby der Heuschrecken gekippt, auch deshalb, weil der Widerstand bei der DFL lediglich noch in Lippenbekenntnissen besteht. Man wartet nur darauf, den Schwarzen Peter der europäischen Rechtsprechung zuschanzen zu können. Mit dem Kippen dieser Regelung kann nach einer nicht allzu langen Zeit mit dem Kippen etlicher Vereine gerechnet werden. Dazu bedarf es nicht allein eines Heuschreckengebarens des Investors, sondern allein schon die Risikohaftung (Prospekthaftung) beinhaltett starke Fallstricke für die Vereine.
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

@ Piranha: Die Diskussion über Mezzanine Finanzierungen und andere Formen der Finanzierung für einen Fussballclub sind - wie du gesagt hast - sicherlich ein sehr spezifisches Thema. Ich habe mich kritisch zu Mezzanine geäußert weil da immer eine sehr große Erwartungshaltung mitschwingt, die in der Realität häufig enttäuscht wird. Dir geht es wohl - wie du sagst - um den Mezzaninemarkt und zwar nicht um den bankenbeherrschten Mezzaninemarkt. Markt interpretiere ich mal als Quelle um an Geld (hier: Eigenkapital ohne Mitspracherechte) heranzukommen. und diese (bankenbeherrschte) Geldquelle für Mezzanine ist tot. Und um das geht es ja für den FCK. Wo ist die Quelle!!! Und wenn schon die bankenbeherrschte Quellen tot sind muß man andere suchen. Aber die sind leider nicht öffentlich zugänglich, eher im privaten, im verborgenen. Also die Aufgabe ist die Quelle zu suchen. Natürlich kann man dann wenn man die Quelle gefunden hat überlegen ob man einen Schöpflöffel (Kredit) oder ein Bierglas (Schuldschein) oder Schnapsglas (Eigenkapital) oder sich doch noch erst etwas individuelles "schnitzt" (Mezzanine) um an der Quelle zu nippen ist dann nachgelagert und eigentlich auch nicht so entscheidend. Weil - und das ist dann wieder wichtiger - man vielleicht nicht der einzige ist der die Quelle entdeckt hat, viele am Wasserloch stehen und alle eine Menge Durst haben und bald das Streiten losgeht. Und vielleicht gibt es dann noch einen Quellenwächter der final entscheidet wer, wieviel (Höhe), wann und wie (Finanzierungsart) an der Quelle nippen kann. oder anders ausgedrückt ob man jetzt den Quelleninhalt mit dem großen Eimer dem Bierglas oder dem Schnapsglas zu sich nimmt. Vielleicht muß man sich ja erst einen individuellen Trinkbecher (Mezzanine) schnitzen. Aber wenn man großen Durst hat ist es doch egal ob jetzt Trinkbecher oder Eimer. Der Eimer hat natürlich den Vorteil man muß ihn nur einmal voll machen. Den Trinkbecher muß häufiger voll machen. Aber wenn man am Ende seinen Durst gelöscht hat, ist man zufrieden, es sei den der Trinkbecher war vergiftet.

Also zuerst die Quelle finden und dann das geeignete Trinkgefäß. Aber Vorsicht man kann natürlich auch den Eimer vergiftet haben.
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

Piranha hat geschrieben:
emWaltersoiFritz hat geschrieben:................
2. Es geht nicht um irgendeine Mittelstandsfinanzierung, sondern um die Finanzierung eines Fußballvereins mit Profiabteilung,
Also erst mal geht es darum an Geld zu kommen, dann geht es darum zu schauen und zu diskutieren was der andere dafür haben will. Wenn es nur um die Fangelder und Gelder von Sympathisanten geht, dann reicht i.d.R. ein Spendenformular (kann man auch von der Steuer absetzen).
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JochenG

Beitrag von JochenG »

@Piranha
OK, musste erst mal ein wenig "nachlesen".
Also - Du bist ja, wenn man Deinen Posts hier folgt, ein Gegner der Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft.
Dann ergibt sich jedoch die Frage, wie in einem Verein, der bekanntermaßen von der rechtlichen Situation keine Gewinnerzielungsabsichten besitzt, ein Genusschein installiert werden soll (schlafende Hunde sollte man nicht wecken). Einer der vielen Gründe, weshalb die Ausgliederung oftmals diskutiert und vorangetrieben wird/wurde ist ja die rechtliche Absicherung gegenüber dem Vereinsrecht.
Als nächstes wäre zu fragen, was das BaFin zu dem Thema sagt, da ja der "Genussscheininhaber" kein Mitglied im Verein ist bzw. keine Mitgliedsrechte wahrnimmt. Ist es dann ein "Einlagegeschäft"? Das wäre einem Verein jedoch verboten. Da gab es einen Fall, in dem die BaFin den Verein (kein Sportverein) in die Insolvenz getrieben hat. (Siehe http://www.bafin.de/nn_723252/SharedDoc ... BCter.html )

Also die "wundersame" Geldeinnahme und -vermehrung, wer sucht sie nicht. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie viel Finanz-Know-How hier erforderlich ist und mir dann ansehe, wer ab dem 1. Januar 2011 im Verein regiert, da wird mir ein wenig Bange. Ganz ehrlich, das ist ein wenig mehr als die Kuntz'sche Einnahmen-Überschussrechnungslogik und das Beantragen von zwei Gebrauchsmustern und einer (gelungenen) Marketingkampagne. Da braucht es schon das Know-How eines Finanzfachwirts, um das Prospekt und alles was dazu gehört korrekt und sauber aufzusetzen und auch danach zu leben.

Hier mal ein paar Links (für den Interessierten)
http://www.fussballclubmanagement.de/st ... ssball.pdf

http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/108747.html (Kurzfassung ..)
http://www.welt.de/wirtschaft/article30 ... ierer.html (das war sicherlich das vom emWaltersoiFritz)

http://www.welt.de/wirtschaft/article42 ... sbank.html

http://www.kpmg.de/media/20060101_Der_F ... rmarkt.pdf


Aber ganz im Ernst. Je tiefer ich in die Materie eintauche, desto deutlicher wird mir die Ausgliederung in diesem Kontext.
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

JochenG hat geschrieben:Also die "wundersame" Geldeinnahme und -vermehrung, wer sucht sie nicht. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie viel Finanz-Know-How hier erforderlich ist ...
bin ich jetzt falsch gewickelt oder habe ich sind das nicht zwei unterschiedliche Themen. Als erstes muß ich mal das ÖL finden!!! und dann brauche ich das Know-How um es sicher für mich und die Allgemeinheit (ohne Schaden für die Umwelt) langfristig zu fördern.

Haben wir denn schon die Quelle gefunden? und zweitens denke ich nicht das wir nach Öl bohren sollten, lieber nach Wasser da ist die Förderung einfacher und sicherer und ohne die Umwelt zu gefährden.
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!
JochenG

Beitrag von JochenG »

emWaltersoiFritz hat geschrieben:
JochenG hat geschrieben:Also die "wundersame" Geldeinnahme und -vermehrung, wer sucht sie nicht. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie viel Finanz-Know-How hier erforderlich ist ...
bin ich jetzt falsch gewickelt oder habe ich sind das nicht zwei unterschiedliche Themen. Als erstes muß ich mal das ÖL finden!!! und dann brauche ich das Know-How um es sicher für mich und die Allgemeinheit (ohne Schaden für die Umwelt) langfristig zu fördern.

Haben wir denn schon die Quelle gefunden? und zweitens denke ich nicht das wir nach Öl bohren sollten, lieber nach Wasser da ist die Förderung einfacher und sicherer und ohne die Umwelt zu gefährden.
Ich sehe ein wenig anders. Wir sollten erst einmal darüber nachdenken, was wir überhaupt wollen. Dann, wenn wir das wissen, überlegen, welches Know-How erforderlich ist und ob wir das überhaupt besitzen und dann erst daran gehen, die notwendigen Schritte zur Umsetzung anzugehen.

Ansonsten endet auch die Förderung von Wasser mit den Erdbebenschäden der Tiefenbohrungen im badischen. Von BP und seinen Folgen möchte ich nicht mal ansatzweise sprechen.

Aber es ging ja letztlich um den Gedankengang von Piranha, ob nicht eine Mezzanine-Finanzierung die Lösung für den FCK darstellt. Das "Öl", wie du es nennst hat ja schon in dem Ursprungspost seine Erläuterung gefunden:
Piranha hat geschrieben:die Mezzanine-Finanzierung, speziell die der Genußscheine für die Masse der Fans oder Symphatisanten und die stille Beteiligung für Mäzene/Sponsoren.
Somit wäre diese Stufe deiner Logik bereits überwunden....
Piranha
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Beitrag von Piranha »

[quote="JochenG........Aber ganz im Ernst. Je tiefer ich in die Materie eintauche, desto deutlicher wird mir die Ausgliederung in diesem Kontext.[/quote]

In Kürze:
Was hast Du nicht im Ernst gesagt?
Aber Deine Schlußfolgerung ist ja mal schon ein Wort. Wie Du meine Einstellung richtig gekennzeichnet hast, gehe ich zunächst einmal von einem ideellen Verein als Non-Profit-Organisation mit weitgehender Ehrenamtlichkeit aus. Dieses Stadium hat der FCK schon lange hinter sich, mit allen bekannten Folgen. Durch die exzellente Arbeit von Kuntz bekommt der FCK eine zweite Chance, seine Struktur zu organisieren und der aktuellen und zukünftigen Konkurrenzsituation anzupassen. Bewußt habe ich von der Vermeidung der Abhängigkeit von einem Großinvestor gesprochen.
Es ergeben sich in der Tat nicht allzu viele Finanzierungsmöglichkeiten. Wenn nun zur Abwechslung einmal wieder die Fremdfinanzierung durch Banken in Mode kommt, so werden einige "Vereine" bald unter den starren Rückführungsbedingungen ächsen. D.h. die Finanzierungsmodelle drehen sich im Kreis.
Im Gegensatz zur guten alten gemeinnützigen Vereinstruktur wird man sich wohl mit einem Geldabfluß in Geldgeberhände abfinden müssen. Die Frage ist nur noch, in welche und auf welche Art. In diesem Zusammenhang ist das Stichwort Mezz-Finanzierung von mir hier eingeführt worden. Um das Ganze noch etwas anzuheizen, hier die Antwort eines Leser auf einen "Welt"-Artikel, der dieses Finanzierungsinstrument bereits für tot erklärt hatte:

"Alexander Stirzel sagt:
Kunden und "Bankexperten" wussten beide nicht, um was für ein Produkt es sich handelt. Ein Armutszeugnis für alle Beteiligten. Mezzanine Finanzierungen sind ein hervorragendes Instrument. Nicht jedoch, wenn man damit nicht umgehen kann, nicht weiß, worum es sich dabei handelt, versprochenes, nicht vorhandenes Kapital dann doch nicht aufbringen kann, oder ein Unternehmen sich komplett davon abhängig machen will. Die Beteiligten haben versagt.
Es lebe die individuelle mezzanine Finanzierung für Investoren und Unternehmen, die nicht auf fertige Produkte ("Programme") der Banken vertrauen (wenn andere versagen und nur Rohrkrepierer bauen, macht man es besser einfach selbst und richtig!), die "Mezzanine" kapiert haben und die nicht nicht-vorhandenes Kapital hin- oder herzubuchen versuchen. Offensichtliches Versagen von Banken und sonstigen "Verbriefern", die keine Ahnung von der Materie haben! Die hochgelobten "Experten" und ihre tollen vorgefertigten, mit festbetonierten unflexiblen Konditionen ausgestatteten, Rohrkrepierer (incl. deren völlig katastrophaler Weiterverbriefung in Form von verketteten Luftbuchungen) haben versagt!

Zu unrecht wird dieses hervorragende Instrument nun verteufelt. Programm-M. der Bank ist tot. Individuelles M. lebt! Selbst denken&handeln ist ein möglicher Ausweg aus der Krise der Verantwortungslosen. Die Bank hat bewiesen, dass sie nicht weiß, "was gut für uns ist". Das weiss jeder selbst am besten. Ohne "Expertenrat" und Bankstempel"


Ich würde die möglichen Ölquellen nicht unterschätzen. Im Gegensatz zu Spenden, die angekündigt, aber fast nie kommen, bieten solche "Genüsse" nämlich handfeste Anreize und haben einen gewissen Wettcharakter. Wie gesagt, auf die Gestaltung und das Marketing kommt es an.
Wenn schon allen klar ist, daß der Fan-Mitsprache in den Chef-Etagen die Zukunft gehört (Kollmann), so wird wohl auch die Fan-Beteiligung in Zukunft eine immer größere Rolle spielen.

Nebenbei: Zu den institutionellen Versagern der Mezz-Finanzierung gehören nicht nur die Banken, sondern auch die Versicherungsgesellschaften und deren Ableger, ohne einen Namen zu nennen.
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

@Jochen.
Du mußtest nachlesen :shock:
Das ist ja wirklich Streß :nachdenklich: In deinem Alter :lol:
Nix fer uguut :teufel2:

Also egal um welche Art der Finanzierung es sich handelt. Ich würde keine Finanzierung mit einem Risikofaktor größer als 10% nach Steuern (aus der Tilgungssumme)akzeptieren. Und wahrscheinlich noch nicht einma diese. Es geht nämlich auch anders - und seriöser :wink:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
JochenG

Beitrag von JochenG »

Piranha hat geschrieben:In Kürze:
Was hast Du nicht im Ernst gesagt?
Treffer versenkt - E4. Oder anders ausgedrückt - Entschuldigung für die verwendete Floskel, sollte mir nicht passieren.

Zum Thema:
Im Grunde sind wir uns einig, dass die Vermeidung eines Großinvestors und die damit verbundene Abhängigkeit die Überlegungen antreiben sollten, um den FCK finanziell besser aufzustellen und damit zukünftig sportlich, wie auch finanziell auf eine solide Basis zu stellen. Überraschend finde ich Deine Aussage, dass offenbar jedem klar ist, dass die Fan-Mitsprache in den Chef-Etagen die Zukunft gehört. Das scheint im Moment noch etwas differenziert betrachtet zu werden - zumindest in dem FCK bei dem ich Mitglied bin.

Was nun die Finanzierungsformen für eine entsprechende Beteiligung an der Kapitalgesellschaft betrifft, um nichts anderes kann es meiner Ansicht nach bei dieser Diskussion gehen, so sehe ich in der von Dir vorgeschlagenen Mezzanine-Finanzierung einige Risiken - aber auch interessante Ansätze. Bei dieser ganzen Geschichte muss aber eben nicht nur auf das Marketing geachtet werden, sondern zunächst einmal auf die Machbarkeit und etwaige Risiken in Hinsicht auf Gesetze und Verordnungen. Erst wenn hier die Möglichkeiten abgewogen wurden kann der nächste Schritt begonnen werden. Dann nämlich sollten die Überlegungen anstehen, welche Form der Finanzierung ohne Regelverletzung und mit einer, aus meiner Sicht auch gerne, konservativen Strategie erlaubt und machbar und vertretbar ist. Den Möglichkeiten des "Wettcharakters", wie Du es nennst, ist bei einem Fußball-Club sicher nichts entgegenzusetzen, solange es sich im Rahmen der Gesetze bewegt. Denn wer will schon, dass der FCK wie eine Sternschnuppe kurz und heftig aufleuchtet, aber dann verglüht ist?

Es ist sicherlich sinnvoll, über dieses Thema weiter zu diskutieren, aber ob das im Grünewalt-Markting Zusammenhang passieren sollte, sehe ich nicht so recht.
FCK58 hat geschrieben:@Jochen.
Du mußtest nachlesen
Das ist ja wirklich Streß In deinem Alter
Oje FCK58, Lesen ist mein tägliches Brot. Ohne entsprechendes Lesen müsste ich meinen Beruf an den Nagel hängen. Somit war es eine Abwechslung zu den üblichen Quellen, aber dennoch interessant ;)
Piranha
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Beitrag von Piranha »

@Jochen

Die Grünewalt-Verpflichtung und die Kuntz-Beschwerde über die Foren waren mich gerade der zwingende Anlaß, über diese für den FCK existenziell wichtige Frage nachzudenken. Denn natürlich habe ich Sympatien für Grünewalt und bin der Meinung, daß man ihm eine Chance geben sollte. Dennoch frage auch ich nach dem spezifischen Sinn dieser Personalie. Da sich bei ihm ökonomische Ausbildung, die über die eines Finanzwirtes hinausgeht, und Marketingkompetenz vereinigen, sehe ich in dem A und O der künftigen FCK-Rolle im Fußball, der Finanzierung, sein vorrangigstes Aufgabenfeld. Und da wird Mezzanine-Kapital die wichtigste Rolle spielen. Allein die equity story zu pflegen, oder wie Mac41 sagt, die Braut für einen potenten Macho, der alles beherrschen will, herauszuputzen, genügt nicht und wird beim FCK auch nicht gehen.

Dabei gilt es, das eigentliche Rückgrat des Fußballs, die Identifikation bzw. Parteilichkeit zu pflegen. Für die meisten Menschen ist Fußball an sich auf Dauer das Langweiligste auf der Welt. Das beste Beispiel war zuletzt das WM-Endspiel ohne deutsche Beteiligung. Im öffentlichen Kaiserslautern fand es praktisch nicht statt, im Gegensatz zu allen Spielen der deutschen Nationalmannschaft. Alle institutionellen Kapitalmaktbeteiligungen bedrohen die Rolle der Fans und damit den Fußball. Da die Glazers und wie die Kerle alle heißen und die institutionellen Kapitalanleger das Anlageobjekt Fußball fast schon zu Tode gehandelt haben, kommt es mehr und mehr auf den Fan zur Erhaltung dessen an, was man unter Fußball versteht.
In diesem Zusammenhang würde mich schon noch interessieren, was FCK58 unter "serioser" Geldquelle versteht.
Aber insgesamt sehe ich, das Thema ist vorzeiitig und findet kaum Ressonanz. Denentsprechend wird auch (wieder) das Abstimmungsverhalten der bierseligen Mitglieder bei der diesbezogenen Versammlung sein. Hauptsache, man ist in dämmriger Harmonie mit seiner Führung vereint.
Zuletzt geändert von Piranha am 25.07.2010, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
Piranha
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Beitrag von Piranha »

FCK58 hat geschrieben:@Piranha
Bist du sicher, daß du da nicht irgendwas verwechselst? Ich dachte immer das Thema " versteckte Zwischengeschoße und deponierte Mafiagelder" hätten wir längst hinter uns :wink:
FCK58,
das Theme ist hochaktuell. Da südländische Fußball-Clubs seit Jahren nicht auf die Bank, sondern ins Zwischengeschoß gehen und damit sehr gut leben, sogar der Kauf ganzer Medienimperien aus dem Zwischengeschoß finanziert wird, ist dieses Finanzierungsinstrument aktueller denn je.
Da das Zwischengeschoß immer etwas schummrig und unbeleuchtet ist, weiß kein Mensch, wer wieviel durch den Hintereingang hineinbringt und wer wieviel durch den Vordereingang herausholt. Wichtig für die "Anleger" ist allein, daß am Ende zu 50 % Geld entsteht, das auch wieder den Sonnenschein genießen darf. Aktuell z.Zt. italienische Restaurants (zur Hälfte in Mafia-Hand).
Die Finanzierung, die Du meinst, ist also keine aus dem Zwischengeschoß, sondern das war ein ganz banaler Betrug, bei dem kein Geld dem Zwischengeschoß entnommen wurde, sondern der Vereinskasse oder am Verein vorbei eingesteckt wurde. Und die Zwischengeschoßfinanzierung, die ich meine, ist es auch nicht. Sie ist ein ganz seriöses Instrument, das bei vollem Tageslicht eingesetzt wird.
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

Hier noch eine Zusatzinfo zum Thema Mezzanine aus dem aktuellen kicker (print):
der FC Köln der in seiner aktuellen Bilanz eine Bilanzielle Ueberschuldung von 6,8 Mio ausweist, erlöste über die Ausgabe von Genussscheinen 03/04 5 Mio und zwei Jahre danach nochmals 2,7 Mio. Aus diesen 7,7 Mio ermittelt sich lt Bilanz zum 30.6.09 ein Wert von 0,6 Mio
Hertha das eine durch die Abtretung von TV Geldern besicherte Anleihe über 4,5 Mio demnächst ablösen muss, hat úbeer Genussscheine Ende 2007 vier Mio erlöst. Vor 2018 fliest kein Geld zurúck. Vergütungsansprüche werden nur erfüllt, soweit freie Eigenkapitalanteile zur Verfügung stehenm
Nürnberg sammelte im Frühjahr über die Club Anleihe Geld ein das bis 2016 mit 6 Prozent verzinst wird. Das "Geld-Magazin urteilte: als fanartikel ganz nett .
Wer jetzt den Weg zum Teufel wagt, wird gnadenlos vom Berg gejagt..!
FCK58
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Beitrag von FCK58 »

@Piranha
Eine Art der Finanzierung welche ich voll und ganz ablehne. Ob jetzt ein Berlusconie auf diese Art und Weise ein Medienunternehmen zusammenkauft, die Mafia die Pizzaläden in Deutschland oder die timesharing hotels in Spanien kontrolliert ( interessanterweise funktionieren nur die timesharing hotels der Mafia) oder irgendwelche europäischen Fußballvereine, ist mir dabei ziemlich egal. Mit Geldwäsche und sonstigen halbseidenen Kapitalanlagen möchte ich nichts zu tun haben. Das ist eine basic rule. Auch wenn die deutschen Banken sicherlich ganz kräftig ihre Finger in diesem Millieu waschen. Wenn ein verrückter von der Konrad-Adenauer-Brücke in den Rhein springt muß ich ihm ja nicht gerade nachspringen. Auf dem Betze möchte ich diesen Scheiß jedenfalls nicht erleben. Das passt nämlich nicht. Wir sind schließlich keine Pizzabäcker :x
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse
Piranha
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Beitrag von Piranha »

@FCK58

Das von mir geschilderte Szenario aus den südländischen Zwischengeschossen war natürlich eine Satire. Ich gehe nicht davon aus, dass irgendwer beim und um den FCK ernsthaft an so etwas auch nur denkt.
Aber eine richtig organisierte und sauber durchgeführte Genussscheinfinanzierung ohne Beteiligung der Banken ist durchaus für einen Traditionsverein wie den FCK eine Möglichkeit. Bei dieser flexiblen Finanzierung kommt nämlich noch etwas anderes zu Tragen, was bei starren Bankfinanzierungen ausfällt: Die Toleranz der Sympathisanten gegenüber ihrem Verein, und wie schon gesagt, Fussball ist ein Geschäft mit der Identifikation, - und mit sonst nichts. Ohne Parteilichkeit ist Fussball für die meisten uninteressant.
Ganz davon abgesehen: Bei seiner Einlage kann jeder seinen eigenen Fussballverstand einbringen. Wenn ich einmal ganz renditeorientiert und rein wirtschaftlich denken würde, wäre eine solche Beteiligung bei dem gegenwärtigen FCK-Personal äussertst vielversprechend; denn ich glaube, der FCK wird gerade bei seinem aktuellen "Humankapital" in nächster Zeit eine grosse Wertsteigerung erfahren.
emWaltersoiFritz
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Beitrag von emWaltersoiFritz »

Piranha hat geschrieben:@FCK58

Wenn ich einmal ganz renditeorientiert und rein wirtschaftlich denken würde, wäre eine solche Beteiligung bei dem gegenwärtigen FCK-Personal äussertst vielversprechend; denn ich glaube, der FCK wird gerade bei seinem aktuellen "Humankapital" in nächster Zeit eine grosse Wertsteigerung erfahren.
Diese Wertsteigerung wird aber erstmal nicht dazu führen, daß ein höhere Gewinn erwirtschaftet wird (es denn du hast jetzt schon irgendwelche Spielerverkäufe unterstellt). Ich denke es wird noch etwas dauern bis hier auch tatsächlich realisierte Wertsteigerungen erwirtschaftet werden können. Und bis dahin - wenn wie aktuell Verluste ausgewiesen werden - werden die "unterstellten" Genusscheine (aufgrund ihrer Verlustbeteiligung) erstmal an Wert verlieren. Da diese Genüsse auch nur eine begrenzte Laufzeit haben ist es erstmal wichtig wann der FCK wieder Gewinne erwirtschaftet, erst dann hat der Faninvestor wirklich was davon.

Bei dem oben zitierten Beispiel von Köln hat der Fan erstmal einen Totalverlust.

Ich weiß nicht ob du davon ausgehst, daß der FCK mit diesem Instrument viel Geld einsammeln kann, da wir jetzt nicht haufenweise Gutverdiener haben. Und wenn dann gerade mal 500k bis 1 Mio. zusammenkommen, frage ich mich ob da der Aufwand lohnt.
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Piranha
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Beitrag von Piranha »

Ich gehe davon aus.
Was Köln betrifft, so ist der "Totalverlust" die Strafe für einen weit verbreiteten Namensfetischismus (Podolski). Wenn man sein Geld für schon "verdorbene" Spieler und nicht für hungrige Spieler jeden Alters ausgibt, erleidet man schnell Schiffbruch. Auch Schalke wird mit Raoul sein blaues Wunder erleben. Da Raoul aus der Jugend von Real Madrid hervorging und immer dort gespielt hatte, wollte man das verdiente "Zugpferd" nicht selbst "schlachten", sondern hat es dem "Abdecker" Magath übergeben.
Beim FCK planen ja einige dasselbe mit Klose.
Der Erfolg von Genußscheinen hat also weniger etwas mit der der Art der Finanzierung zu tun, sondern vielmehr damit, wofür das Geld verwendet wird. Ohne jetzt Kuntz zu sehr in den Himmel zu heben, denke ich doch: Bei ihm wäre das Geld in guten Händen.

Im Fußball ist es wie bei jeder Geldanlage: Verdienen kann man nur mit noch nicht ausgereizten Anlageobjekten, zu einem Zeitpunkt, wo andere keinen Pfifferling mehr dafür geben würden. Was hätte man für Geld verdienen können, wenn man vor etwas über 2 Jahren auf die Wiederkehr des FCK gewettet hätte?!
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