@Adaleh
Adaleh, ein bißchen Bildung kann doch nichts schaden, oder? Ich erwarte zwar nicht, daß jeder mich versteht, aber ich bemühe immer,die Dinge, die andere aufgrund ihrer Bildung (Tim Price, Mac41, Steffbert, JochenG, Satanische Ferse u.a.) hier niederschreiben, zu verstehen, mich mit ihnen auseinanderzusetzen und scheue mich auch nicht, einiges anzunehmen, auch wenn es mir schwer fällt, wie Du doch schon gemerkt hast.
Aber damit Du mir am Ende nicht noch mit Konrad Lorenz kommst und sich Brecht nicht im Grabe zu drehen braucht:
Was Du schreibst, ist alles richtig! Sollte man meinen. Die Identifikation eines Spielers, der aus einer Region kommt, dort groß geworden ist, dort das Spielen erlernt hat, seinen elmentarsten Bekanntenkreis hat oder gar von Kindheit ins Fritz-Walter-Stadion oder "uff de Betze" oder einfach "hoch" ging, sollte diesem näher liegen als einem "fremden" Spieler. Stefan Kuntz ist das beste Beispiel. Obwohl in Neunkirchen geboren, ist sein Vater Lauterer, seine ganze Verwandtschaft väterlicherseits kommt aus oder lebt in Lautern, sein Onkel Peter und sein Vater Günther sind beim Partnerverein (nicht Konkurrenzverein) VfR Kaiserslautern groß geworden und haben dort bis zur Gründung der Bundesliga immer erstklassig in der Oberliga gespielt. Und das merkt man bei ihm an allem. Solches Engagement und solche innere Begeisterung für das Problem FCK kann man nicht spielen. Das ist echt.
Es ist auch meine Meinung, daß jemand, der sich so mit einem Verein identifiziert, meist alls richtig macht. Deshalb ist auch die blödsinnige Diskussion über die Erfindung der Herzblut-Kampagne irrsinnig. Kuntz hat sofort erkannt, welchen Wert und welche Bedeutung diese "Erfindung" für den Verein und seine Anhänger hat und die Sache durchgezogen. Als Spieler für den FCK verausgabte er sich bis zur Erschöpfung.
Das ist aber nicht bei allen so, das ist bei immer weniger so, das ist nur noch bei sehr wenigen so! Auch wenn wir uns gern etwas anderes einreden wollen. Ich habe das Beispiel Sippel genannt, sie ließen sich erweitern. Auf der anderen Seite das Beispiel Sam. Bis zuletzt hat er gehofft, daß der FCK die Ablöse mit Hilfe seiner bisherigen Sponsoren schafft. Bekanntlich waren die gerade dabei, vollends von der Fahne zu gehen.
Die Gründe für diese abstrusen Einstellungen und Verhaltensweisen sind andere. Und das Schlimmste ist, daß die charakterlich Korrumpierten sich noch als der normalen Maßstab wähnen.
Alles in allem: Auch Du redest um den heißen Brei herum. Hier sind Beiträge, die vermengen Äußerlichkeiten mit Charaktereigenschaften, Fähigkeiten
und Intelligenz, ob mit Absicht oder ohne, spielt dabei keine Rolle. Ich unterstelle mal keine Absicht.
Und das ist Rassismus im eigentlichsten Sinne des Begriffes.
Es ist einfach polemisch, wenn bei einer Identifikations- und Gierdebatte auf solche Eigenschaften abgestellt wird.
Es laufen unendlich viel Negativbeispiele nichtafrikanischer Provenienz, sondern europäischer, mitteleuropäischer, deutscher, pfälzischer, Lauterer Herkunft. Es gibt aber auch Gegenbeispiele wie z. B. Gerry Ehrmann, zwar nicht aus Afrika, aber immerhin aus Franken und dann noch dazu über Köln. Mehr Entfernung gibt es garnicht.
Wenn Du allerdings glaubst, nur mit deutschen oder pfälzischen oder gar Lauterer Eingeborenen im nationalen oder internationalen Fußball bestehen zu können, sollte Dich der FCK schnell als VV verpflichten. Dann ist wenigstens Stefan gerettet, wenn die Massen Dich zerfleischen, wenn es abwärts geht in die Kreisklasse.
Zum Schluß noch kurz:
Identifikation kann ein Verein und sein Umfeld auch erzeugen. Wenn ein Spieler wie Sforza z.B. nach zwei-oder dreijähriger Zugehörigkeit zum FCK nicht weiß, wer Fritz Walter war, wie er einmal bekundete, dann muß nicht unbedingt mit Sforza etwas nicht stimmen. Da stimmt mit seinen Kontaktpersonen und seinem Lauterer Umfeld etwas nicht.