Damit wir Wolf-Befürworter, die (zumindest im Forum hier) leider in der Minderheit zu sein scheinen, auch mal Beweise für ihr Festhalten an Wolle haben, hier ein interessanter Artikel aus der Schweizer Tageszeitung „Der Bund“ zum Thema „Wirksamkeit von Trainerwechseln“:
http://194.209.226.170/pdfarchiv/bund/2006/09/22/22102Thema20060922_1.pdf
Die wichtigsten Stellen ahb ich mal rausgeschrieben:
Denn sie wissen nicht, was sie tun: Trainerentlassungen im Fußball bringen in der Regel weniger, als sie kosten
"Die Forschung hat schon lange gezeigt: Trainerentlassungen kosten die Klubs in der Regel mehr, als sie bringen. Eine umfangreiche Studie stammt aus dem Jahr 1996. Damals hatten Forscher der Technischen Hochschule Darmstadt rund 200 Trainerentlassungen
während 32 Jahren Deutscher Bundesliga unter die Lupe genommen.
Fazit: Die Trainerwechsel brachten im Schnitt keine Leistungssteigerung.
Der erste Blick hatte zwar Hoffnungen geweckt: Die Mannschaften, welche Trainer entlassen hatten, erreichten in den ersten Spielen mit dem neuen Mann im Schnitt mehr Punkte als in den letzten Spielen vor der Entlassung.
Doch dies entpuppte sich als rein statistischer Effekt. Denn Mannschaften
entlassen Trainer in der Regel wegen schlechter Leistungen
zuvor: Wenn ein Team zum Beispiel fünfmal in Serie verloren
hat, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es die nächsten fünf
Spiele im Schnitt besser abschneidet – mit jedem Trainer. Statistiker
nennen das die Tendenz von Extremwerten, sich gegen die Mitte zu bewegen."
Zwei Wissenschaftler der Universität Münster hatten 35 Jahre Bundesliga von 1963 bis 1998 analysiert und ein klares Fazit gezogen: «Der Rauswurf ist die falsche Strategie.» Eine Studie von 700 Trainerentlassungen im englischen Fußball von 1972 bis 2000 schaffte es ebenfalls
nicht, einen positiven Effekt herauszufiltern. Im Gegenteil: «Teams, die ihren Trainer während der Saison entlassen hatten, brachten in den folgenden drei Monaten nur unterdurchschnittliche Leistungen.»
„Was zählt, ist die Psychologie: Weshalb nur schicken viele Klubs trotzdem immer wieder
ihren Trainer in die Wüste? Die Antworten liegen in der Psychologie:
Im Fußball ist es wie in der Wirtschaft und der Politik: Krisen rufen nach Aktivismus. Die Öffentlichkeit schreit nach Abhilfe. Für die Medien geben das Krisengeschrei und das Sägen am Trainerstuhl spannende Geschichten her. Die Klubverantwortlichen wollen derweil zeigen, dass sie «etwas tun». Die Entlassung des Trainers liefert der Öffentlichkeit einen Sündenbock und ist allemal einfacher als die Entlassung der Vereinsführung oder der halben Mannschaft.“
„Der eingangs erwähnte statistische Effekt des Regentanzes (auch wer fünfmal in Folge verloren hat, wird wahrscheinlich nicht alle fünf nächsten Spiele verlieren) täuscht vor, dass Trainerwechsel doch etwas bringen. Genährt wird dies durch medial gefeierte Beispiele von Erfolgen neuer Trainer. Klubpräsidenten und Medienleute sind schließlich keine Statistiker.“
„Selbst wer weiß, dass Trainerentlassungen im Schnitt nichts bringen, kann sich einreden, dass die Lösung in seinem Fall besser sein wird als im Durchschnitt. Experimente zeigen immer wieder, dass Menschen zur Selbstüberschätzung neigen: Dass 70 oder 80 Prozent
das Gefühl haben, «überdurchschnittlich» zu sein – in welcher Tätigkeit auch immer.“
„Das Fazit: In Einzelfällen, so betont die Wissenschaft, kann die Entlassung eines Trainers sinnvoll sein – etwa wenn das Verhältnis zwischen ihm und der Mannschaft hoffnungslos
zerrüttet ist. Aber, so schieben die Forscher nach, man erwarte bitte nicht, dass neue Trainer im Schnitt dauerhaft eine bessere Leistung bewirkten. Das Fazit aus der Forschung
wäre somit etwas dies: Wenn Fußballklubs oft den Trainer entlassen, sagt dies weit weniger
über die Trainer aus als über die Klubführung.“
Der Vorstand hat von solchen Studien sicher auch schon mal was gehört und wird sich (hoffentlich!) allein deshalb hüten, Wolf noch in dieser Saison zu entlassen und stattdessen den Vertrag mit unserem Trainer erfüllen! In diesem Sinne: Projekt Aufstieg 2008!