Aus der heutigen Printausgabe der Sport Bild
2. Liga Hintergrund
Wenn das Fritz Walter wüsste...
Vor dem Knaller Montag gegen St. Pauli kommt raus, wie mies es dem Klub geht: Lautern plant, den Namen des Stadions zu verkaufen
Von Lars Riedel
Wenn in Kaiserslautern ein Taxifahrer von “der Festung“ spricht, ist sofort klar, was gemeint ist: das Fritz-Walter-Stadion, das 285 Meter über der Stadt auf dem Betzenberg thront. Doch jetzt droht der tradionsreichen Spielstätte ein neuer Name....
Fakt ist: Dem FCK fehlt Geld, viel Geld. Der bilanzielle Schuldenstand beträgt knapp 2,8 Millionen Euro. “Wir sind gezwungen, in den nächsten Monaten neue Einnahmequellen zu erschließen,“ sagt der Vorstandsvorsitzende, Ex-Nationalspieler Stefan Kuntz (47). “Und dabei müssen wir alle Möglichkeiten in Betracht ziehen – auch die, die keiner gerne hört, wie den Verkauf der rechte am Stadionnamen.“
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Die horrenden Kosten für die eigens für die WM 2006 aufwendig ausgebaute Arena sind für den FCK erdrückend. Die Miete liegt bei 3,2 Millionen Euro pro Jahr, die Betriebskosten bei bis zu 2,9 Millionen, alleine die Heizkosten im Winter betrugen 600.000 Euro.
Schon am 11. November 2009 hatte SPORT BILD enthüllt, dass der FCK bei seiner Rettung auf finanzielle Hilfe der Stadt angewisen ist. Dies gewährte dem Verein nun einen Mitnachlass von 1,2 Millionen Euro. Erwartet hatte der FCK aber 1,8 Millionen, beantragt sogra 2 Millionen. Die Entscheidung war für den FCK “sehr überraschend,“ sagt Kuntz. OB Weichel entgegnet: “Unser entscheidendes Ziel war es, die Lizenz des FCK für die nächste Saison in der 1. Liga zu sichern. Und das haben wir erreicht.“
Neben den Kosten sieht Kuntz indes weitere Probleme: “Das Stadion hat nicht die Qualität eines WM-Stadions. Und mit 48.500 Plättze ist es zu groß!“ In seiner besten Bundesliga-Saison erreichte der FCK einen Schnitt von rund 39.000 Zuschauern. In dieser Spielzeit sind es etwa 31.500.
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Trotzdem ist die Anspannung am Betzenberg sehr groß – ebenso wie die Vorfreude auf die Begegnung: “Beide Trainer lassen gerne offensiv spielen,“ sagt Kuntz. “Das kann wirklich das Knaller-Spiel der 2. Liga werden. Am Ende gewinnt die Mannschaft, die weniger Fehler macht. Bei der Qualität dieser Mannschaften werden Fehler schnell bestraft.“
Viele neutrale Fußballfans gönnen dem Kult-Klub St. Pauli die Rückkehr in die Bundesliga. Stefan Kuntz sieht das professionell und emotionslos: “Ich sage immer: wer mit uns aufsteigt, ist mir egal.“
Quelle: SPORT BILD Printausgabe vom 17. Februar 2010 auf Seite 50 und 51
Habe mir die Mühe gemacht und den Artikel bei Imageshack hochgeladen:
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