Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass in der Bundesliga einem Erstligisten FCK die Golddukaten nur so zurollen würden. Bei erhöhten Kosten und starker Konkurrenz auf gesamter Linie sind natürlich auch immense Anstrengungen, nicht nur finanzieller Art, vonnöten, um einen wettbewerbsfähigen Kader am Laufen zu halten.
Seit dem Abstieg aus Liga 1 sind sage und schreibe 4 Spielzeiten vorbei gezogen und wir sitzen immer noch am Katzentisch. Wenn es auch dieses Jahr nicht klappen sollte, kann man sich bei einem Blick auf die Tabelle der Eliteliga ausmalen, was da für finanzkräftige Vereine nächstes Jahr als Konkurrenten mitmischen werden.
Das heißt klipp und klar: der Verein muss, sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen, den Rücken frei haben, um nicht als Fahrstuhl zu enden. Denn Aufstieg ist kein Selbstläufer! Eine Konsolidierung in der Bundesliga kann nur auf festen Pfeilern gelingen. Bleischwere Kugeln lassen allerdings einen Sog eher nach unten vermuten. Wie wir sehen, lässt das sträflich verunglückte vertragliche Konstrukt dann kaum noch Bewegungsfreiheit zu. Auch ein Schwinden der Kräfte und zunehmende Mutlosigkeit könnten sich dann einstellen. Und dann hängt mal wieder alles am seidenen Faden - mit ungewissem Ausgang...
Endlich hatten sich SPD, CDU und FDP im Stadtrat ihrer Verantwortung im Stadtrat gestellt und löblicherweise, über alle sonstigen Parteiengrenzen hinweg, in einer Absichtserklärung dem Verein ein Entgegenkommen signalisiert. Das lässt einen hoffen, dass dieses Beispiel sich die Protagonisten auf der höheren Landesebene zum Beispiel nehmen.
Leider hat aber OB Weichel diese Absichten durchkreuzt und dazwischen gefunkt. Als Verwaltungchef der Stadt Kaiserslautern könne er das ausgehandelte Vorhaben in dieser anvisierten Form nicht verantworten. So stellt sich die momentane Lage dar und man muss sie leider so akzeptieren. Er trägt schließlich als OB letztendlich die Verantwortung für das Ganze.
Man kann das folgend interpretieren: die Stadt Kaiserslautern streckt sich nach der Decke, ist aber als Kommune alleine diesem spezifischen Problemszenario, das ja bekanntlich seine Wurzeln auch in einer landesweiten Entscheidungsgrundlage hat, auf Dauer nicht gewachsen. Wenn Weichel demnach in dieser Richtung denkt, dann ist es jetzt aber allerhöchste Zeit, endlich auf den Tisch zu hauen und den Instanzen - Landtagsfraktionen und Ministerpräsident, die einst das für das ganze Bundesland prestigeträchtige WM-Projekt entscheidend mit angeschoben hatten, heftigst auf die jeweiligen Füße zu treten und nachhaltige Mithilfe anmahnt. Ansonsten lässt er sich zum Hampelmann degradieren, der für die anderen den Kopf hinhalten muss.
Die eher trüben Perspektiven sind hier genügend beschrieben worden. Wie bereits in einem Beitrag (@Steffbert) bildlich angeführt worden ist, wird die Gesamtproblematik wie ein Schneepflug vor sich hergeschoben. Jetzt ist die Zeit reif für einen tragfähigen Beschluss, später wird ein solches Krisenmanagement immer schwieriger. Die drei Fraktionen im Stadtrat haben eventuell in ihrem überparteilichen Zusammenspiel den Anfang gemacht. Sollte es gelingen, dann war der Pionier aber Stefan Kuntz, der in aller transparenter Offenheit, Entschiedenheit und ganz ohne Tabus tatkräftig die Dinge angepackt hat. So viel ehrliche Tatkraft sollte doch auch anregend wirken und Nachahmer auf der politischen Bühne finden.
Die Stadt Gelsenkirchen verdankt ihre Anziehungskraft und seinen Bekanntheitsgrad dem FC Schalke 04. Bei der Stadt Kaiserslautern verhält es sich ähnlich. Weichel & Co wären selten dämlch, wenn sie sich einem derartigen Werbeträger berauben würden und ihn vor die Hunde gehen ließen. So etwas kann nicht einfach so aus dem Hut zaubern. Eigentlich genug Ansporn genügend Rabatz zu machen und das Land Rheinland-Pfalz endlich in die Verantwortung zu zwingen.
P.S. Nachdem dieser so informative und spannende Thread gestern binnen weniger Stunden zum 'Horst' gemacht wurde, hat @ Piranha die Axt der Ironie ausgepackt. Kann es ihm nicht verdenken. Seine Zeilen waren allemal ihr Geld wert.
@ crombie > wärst du kein Mitglied, dann wärst du halt eine Frau

Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.
Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.