Bei dieser ominösen "Tatsächlichen Verständigung", die den FCK damals 8,9 Millionen Euro gekostet hat (ursprünglich forderte das Finanzamt laut Presseberichten sogar über 12 Millionen, die Godfather Jäggi dann aber noch runter handelte), ging es in der Tat um Vorfälle, die AUCH den Zeitraum der jetzigen Betriebsprüfung umfassen.
Es ging dabei um die Spieler Djorkaeff (kam 1999 zum FCK, blieb bis 2001), Straffer (kam 1999), Bjelica (kam 2001), West (kam 2001) und Lincoln (kam 2001). Als "Hauptfall" wurde Djorkaeff ausgewählt und der wurde ja später mehr oder weniger frei gesprochen. Deswegen mussten Atze Friedrich und Co. vor Gericht auch nur gut eine Million zahlen statt die vom FCK geforderten 8,9 Millionen.
Das Thema haben wir ja schon x-mal ausdiskutiert und es wird wohl niemals eine Einigung geben. Die einen sagen, man soll das Geld zurück fordern (der einzige Verantwortliche, der jemals sowas formuliert hat, war Hans-Artur Bauckhage ... aber da kam dann auch nix mehr hinterher), die anderen verweisen auf den Unterschied zwischen Steuer- und Strafrecht, der eine Rückforderung unmöglich macht und wieder andere behaupten/spekulieren, dass es irgendwelche düsteren politischen Verstrickungen gibt, die eine eigentlich gerechtfertigte Rückzahlung eben unmöglich machen. Wer noch mal richtig tief in das Thema einsteigen möchte, sollte hier im Forum einfach mal nach z.B. "Tatsächliche Verständigung" suchen.
Hier eine Quelle dafür, dass es damals sehr wohl AUCH um Vorfälle von 2000 bis 2003 ging:
Der Spiegel hat geschrieben:Weil beim viermaligen Deutschen Meister kreative Vertragsgestaltungen offenbar zum guten Ton zählten, ist die Gerichtsverhandlung gegen die frühere Vereins-troika womöglich nur der Auftakt einer ganzen Serie von Prozessen im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern. Auch gegen drei ehemalige und zwei noch vertraglich gebundene FCK-Kicker ermittelt die Staatsanwaltschaft Zweibrücken wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung: Neben Djorkaeff hat sie die Profis Jeff Strasser, Taribo West, Lincoln und Nenad Bjelica im Visier. Ihnen allen werfen die Ermittler vor, durch die Abtretung von Persönlichkeits- und Werberechten an Scheinfirmen im Ausland oder über Vermittlungsverträge zusammen rund acht Millionen Euro am Fiskus vorbeikassiert zu haben.
Der komplette, übrigens sehr lesenswerte Artikel vom Spiegel von Mai 2004 ist hier
online bzw. als
PDF-Dokument zu finden. Hätten nur damals schon ein paar mehr Leute darauf gehört, denn die Jungs vom Spiegel waren mit bei den ersten (neben Hans-Peter Briegel!!!), die es zumindest in Erwägung zogen, dass Jäggi eine riesige Luftnummer ist. Heute wissen wir alle, dass genau das eingetreten ist, was Briegel damals vorhersagte und dafür heftige Kritik selbst aus Fankreisen einstecken musste: "Jäggi wird in Kaiserslautern verbrannte Erde hinterlassen!"