Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.

Beitragvon Thomas » 09.03.2009, 14:11


Kummt Senf druff
Die Methodik des Nichtstuns
von Rossobianco

Unter Doping versteht man gemeinhin die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung von unerlaubten Methoden zur Steigerung der sportlichen Leistung. Strittig ist vor allem, ob es ausreichend ist, wenn alle Teilnehmer dieselben Regeln befolgen, oder ob zusätzlich gewährleistet sein muss, dass alle Teilnehmer dieselben Möglichkeiten zur Erbringung der Leistung haben. So definiert Wikipedia das Schlagwort „Doping“ - ein Thema, das zurzeit auch im deutschen Fußball mal wieder aktuell ist.

Mit dem Dopingkontrollen-Skandal der Hoffenheimer in Mönchengladbach wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen in einem Buch, das der DFB und die DFL am liebsten zu einem Buch der sieben Siegel erheben wollen. Waren bisher alle Bemühungen der der Anti-Doping-Agenturen WADA und NADA um Zusammenarbeit mit den Fußballverbänden FIFA, UEFA und auch im nationalen Bereich wohl nur durch politischen Druck von Erfolg gekrönt, so herrschen seit der Amtszeit von Theo Zwanziger doch wenigstens strenge Bemühungen im Kampf gegen den unlauteren Wettbewerbsvorteil. Nichtsdestotrotz liegt die gewissenhafte Kontrolle im Fußball nicht wirklich im Interesse der Vereine und deren Ärzte. Warum?

Zunächst mal ist Fußball ein Massensport. Es scheint schier unmöglich, ja es ist unmöglich, dass alle Fußballer von der Kreisklasse bis zur Champions League den gleichen Kontrollregularien unterworfen werden können. Das genau aber fordert der WADA-Code! Nicht umsetzbar! Die in den Grundzügen richtige Idee wird so konterkariert durch die Borniertheit der Doping-Wächter, die schlicht auf Pflichten hinweisen, aber keine Lösung bieten.

Man konzentriert sich also auf den professionell ausgetragenen Fußball. Nun gut, das ist mediogen, das ist für den Normalbürger nachvollziehbar, da ist auch genug Geld für die Umsetzung. Aber will das der Profifußball überhaupt? Im Gegensatz zu anderen „Doping-Sportarten“ wie Leichtathletik, Schwimmen oder Wintersport erreicht der Fußball weltweit das zehn- bis fünfzigfache des Publikums, sowohl In den Medien als auch im Live-Sport.

Es werden in einer Saison Summen umgesetzt, von denen sich selbst ein Rennstall bei der Tour de France zig Jahre am Leben halten könnte. Es werden Sponsoren und Lobbyisten bedient und gepinselt, Politiker bestochen oder geschmiert, Schiedsrichter und Spieler von der Wettmafia eingeseift…. Was ist da schon ein bisschen Doping?

Schon 2007 eruierte der „Spiegel“, das vieles verblüffend an den Radsport erinnert, „auch der Reflex, erst mal alles abzustreiten“. Und resümierte: „Weder Sportler noch Trainer noch Funktionäre oder Ärzte hatten ein Interesse daran, den Fußball zu beschädigen - und viele Medien, die gut vom Sport leben, schon gar nicht.“ Das ist harter Tobak! Aber wenn man gerade den Fall Hoffenheim beobachtet, lässt sich das belegen.

Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) schreibt in ihrem Code zu Dopingkontrollen bei Wettkämpfen (In-Competition Testing):

  • Dopingkontrollen werden bei nationalen und internationalen Veranstaltungen von den jeweiligen Fachverbänden in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern durchgeführt.
  • Die Auswahl der Sportler(inn)en stellt meistens einen Kompromiss zwischen den Erfordernissen einer weit gestreuten und möglichst viele Personen umfassenden Kontrolle, der zur Verfügung stehenden Laborkapazität, dem möglichen Aufwand und den finanziellen Mitteln dar.
  • Die Ausgewählten haben sich - abhängig von den Vorschriften des Verbandes - innerhalb einer bestimmten Zeit nach Wettbewerbsende in der Kontrollstation zu melden.
  • Um Manipulationen zu verhindern, werden die ausgewählten Sportler vom Wettkampfende bis zum Eintreffen in der Kontrollstation von einem so genannten Chaperon begleitet und nicht aus den Augen gelassen.
Also ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Fachverband zuständig für die Durchführung und die Regularien. Dass die in Punkt 2 unterstellte Abhängigkeit von den finanziellen Voraussetzungen im Profifußball greift, kann nur ein vermuteter Scherz sein. Dem Fußball wäre es möglich, jede Woche alle Spieler zu untersuchen, rein monetär gesehen. Auch könnte der DFB mit der DFL sicher geeignete Labore stellen, wenn nicht selbst durch finanzielle Unterstützung die Einrichtung dieser auf privater Ebene unterstützen.

Stattdessen werden gerade mal zwei (!) Spieler pro Team ausgelost und das nicht etwa in jedem Spiel der Bundesliga, nein! Die Anti-Doping-Richtlinien des DFB sagen dazu nur in etwa soviel, wie wenn ein Käufer zum Verkäufer sagen würde: „Gib mir mal ein bisschen was davon!“

So werden obligatorisch nur bei Pokalendspielen und bei allen Relegationsspielen Dopingproben genommen. Die weitere, wie der DFB es nennt, „fakultative“ Probeentnahme bei Wettkampfspielen entscheidet der DFB selbst! Und zwar von der ersten Liga bis runter zur B-Jugend-Bundesliga in allen Klassen, ein Querschnitt von „ein bisschen Probe“ also. Zuständig ist dafür das spezielle Gremium „Anti-Doping-Kommission“. Diese entscheidet auch über den Umfang der Untersuchung. Fazit: Möglichst wenig Präsenz = möglichst wenig Untersuchung = Keine Aufregung!

Nun gibt es ja trotzdem den Code, und um den Schein im Profifußball zu wahren, muss man schon jede Woche drei, vier Ergebnisse in Form von Urinflaschen ins NADA-Labor senden. Da die Regularien ja aber allen bekannt sind, ist dies praktisch eine freiwillige Selbstkontrolle, nach den eigenen Regeln erstellt und mit viel Spielraum. Alles ist dehnbar…. Ein paar kleine Punkte werden jedoch leider von der World Anti Doping Agency (WADA) so genau vorgegeben, dass dem DFB in seinen Richtlinien keine Umgehung möglich war. Darunter der Grundsatz:

  • Es ist Aufgabe des Spielers seinen Körper „sauber“ zu halten, also ist es nicht erforderlich das Absicht, Verschulden, Fahrlässigkeit oder bewusste Anwendung nachgewiesen wird.
  • Es ist nicht entscheidend, ob der Verstoß leistungssteigernd wirkt oder nicht. Ein Verstoß liegt bereits vor, wenn nur der bloße Versuch unternommen wurde, gegen die Richtlinie zu verstoßen.
Als ein solcher Versuch gilt demnach auch: „Die Weigerung, sich nach der Aufforderung gemäß den Richtlinien der Abgabe der Probe zu entziehen, ein Fernbleiben ohne zwingenden Grund oder anderweitige Umgehung.“
Und genau das haben die Hoffenheimer Jungs ja getan Es kann also keinen Zweifel geben, daran, dass egal, ob die beiden tatsächlich gedopt haben oder nicht, sie schuldig sind! Denn die versuchte Manipulation der Probe oder auch des Verfahrens wird mit einem positiven Befund gleichgesetzt! Warum ist es soweit gekommen?

Nun, wie den Kommentaren einiger nicht namentlich genannter Bundesligaakteure und Betreuer zu entnehmen ist, hat TSG-Trainer Ralf Rangnick nicht gerade Unrecht, wenn er behauptet, dass die Vorgehensweise, sich vor der Probe mal eben 15 Minuten zu „verpissen“, in Deutschland eigentlich normal, also an der Tagesordnung ist.

Dazu passt die Aussage eines nicht genannten Managers, der ausführt: „Es hätte jeden von uns erwischen können, jetzt hat es halt Hoffenheim erwischt!“ Offiziell und namentlich werden solche Statements freilich nicht veröffentlicht, hier zeigte jeder gefragte Vereinsfunktionär vielmehr mit dem Finger auf den „Einzelfall Hoffenheim“.

In Kongruenz zu sehen ist dies auch noch mit den Sprüchen der Bundesligaakteure in letzter Zeit über die Hoffenheimer generell, die in Richtung: „inzwischen total unsympathisch“, „diese Besserwisser“, „nichts anderes als Manchester City“ oder auch „subventionierter Steuerbetrug mit Jugendlichen“, auf allen Tabletts stehen und in allen Genres zu finden sind.

Hat da jemand bewusst Hoffenheim ausgesucht, weil er wusste, wie mit den Kontrollen umgegangen wird, und schwupps, hat Prof. Dr. Ralf den Köder geschluckt? Nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn wir euch nicht auf dem Platz schlagen können, weil ihr das System auf den Kopf stellt, dann eben so? Nice Try!

Klar auch, dass alle Offiziellen nichts davon wissen wollen, dass der entrüstete Professor eine Intrige vermutete und die Verfahren doch so üblich seien… nein, nein, nein, die Bundesliga dopt nicht und alle Kontrollen gehen sauber und fair zu, gleiches Recht für alle; Herr von und zu Rangnick! Allein für diese törichte und tumbe Anschuldigung sollte ihn der DFB ein Jahr sperren! Aus dem Nähkästchen plaudern und alle mitreißen - du Judas!

Zurück zum Fall: Da größte Problem bei der Umgehung der Probe ist der so genannte „Chaperon“. In anderen Sportarten absolut unumgänglich, verzichtet der DFB auf diese offizielle Funktion. Zur Kontrolle kann der Sportler eine Begleitperson mitbringen, heißt es bei der NADA, aber auch: Um Manipulationen zu verhindern, werden die ausgewählten Sportler vom Wettkampfende bis zum Eintreffen in der Kontrollstation von einem so genannten Chaperon begleitet und nicht aus den Augen gelassen.“ Diese beiden Personen sind also nicht identisch!

Dürfen sie auch nicht, denn, laut DFB-Richtlinie stellt jeder Verein eine Begleitperson, den „Doping-Beauftragten“, und der alleine ist verantwortlich für die korrekte Durchführung des Verfahrens! Der Chaperon hingegen müsste von übergeordneter Stelle entsandt werden, logisch eigentlich.

Genau dieser „Doping-Beauftragte“ von Hoffenheim war es also, der den Spielern den Umweg über die Kabine erlaubte, sie dazu quasi als Arbeitgeber zwang! Und das, obwohl bereits in der 75. Minute jedes Spiels der Trainer weiß, welche Spieler ausgelost wurden, warum also diese „künstliche“ Verzögerungstaktik? Und dabei steht es ausdrücklich und unabänderlich in großen Lettern geschrieben: „Die aufgebotenen Spieler bleiben solange im Wartebereich, bis sie für die Abgabe einer Probe zugelassen werden.“
Das ist unmissverständlich! Fragen also, die erlaubt sein müssen! Und der Hauptaugenmerk – beim DFB gibt es keinen Chaperon! Gab es noch nie! Die Begleitperson ist ausschließlich der selbst ernannte „Beauftragte“. Das ist eigentlich ein Verstoß gegen den NADA-Code! Und zudem ein Organisationsverschulden seitens des DFB, der so seinen Vereinen das Vergehen erst möglich macht. Wer denkt da jetzt nicht „Nachtigall, ick hör dir trapsen“?

Dass die beide Hoffenheimer nun nicht bestraft werden, entspricht sicher dem Rechtsgefühl der meisten Fußballer. Dennoch ist auch die Nichtbestrafung ein Verstoß gegen die eigenen Grundrichtlinien des DFB! Die Schuldigen sind an anderer Stelle zu suchen. Aber wer erwartet eine Bestrafung des Vereins, der „so viel für die deutsche Jugend tut“, was er dann vielleicht nicht mehr tut, oder des Trainers, der als nächster Bundestrainer gehandelt wird, was dann unmöglich wäre. Und das, wo man gerade einen neuen Fernsehvertrag aushandeln musste, gegen die Interessen der Öffentlich-Rechtlichen, was die wohl darüber senden würden?

Und was würden da die Großsponsoren des DFB wohl sagen, wenn solch ein Vorwurf Fuß fasste, wie im Radsport? Mercedes Benz? Bitburger? Adidas? „Alles Doping-Unterstützer“, wäre wohl zu lesen. Man vergleiche die globomediale Wirkung zwischen einem Rückzug von Gerolsteiner beim Radsport oder Adidas bei DFB, UEFA und FIFA! Das kann Regierungen stürzen! Wer wird da den DFB belangen? Peanuts!

Als Jörg Schallenberg vom Spiegel im Juni 2007 dieses Thema groß raus brachte, war die Empörung immens. Unser liebstes Kind, der Fußball, das ist doch undenkbar…. Leider doch! Und es ist eine gewisse Schadenfreude, darüber, dass es gerade diese Möchtegerne aus dem Kraichgau erwischt hat, ein Lächeln liegt über der Fußballrepublik. Aber eine Konsequenz?

Der DFB wird das Chaperon-System einführen müssen, um über Zweifel erhaben zu bleiben. Mal sehen, wer diese Funktion übernimmt. Am besten ein „fünfter Offizieller“, der sich vorher um Abseits und Toraus gekümmert hat….. (Ironie)!

Der ehemalige Mannschaftsarzt der Nationalmannschaft sagte dato zu den Vorwürfen von „Immerallesschonvorhergewusst-Paul“ Breitner: "Es ist ein Hammer, wenn er sagt, Ende der achtziger Jahre hätten fünfzig Prozent der Spieler gedopt. Das wird er nicht beweisen können."

Schallenberg resultiert: „Nichts zugeben, was nicht bewiesen ist, alles auf Einzelfälle abwiegeln - es scheint, dass der Fußball vom Radsport schnell gelernt hat. Angesichts des Milliardengeschäfts Fußball mit seiner auch erfolgsabhängigen Finanzierung über TV-Gelder wäre es naiv zu glauben, dass nur im Ausland und hierzulande nur in früheren Zeiten zu unerlaubten Mitteln gegriffen wurde.“

Dem, lieber Kollege, ist nichts hinzuzufügen.

Quelle: Der Betze brennt

Quellenangaben:
- http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 53,00.html
- http://www.nada-bonn.de/dopingkontrolle ... ontrollen/
- http://www.dfb.de/uploads/media/Bro_Anti_Doping.pdf
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon rosicky » 09.03.2009, 14:53


Wirklich sehr sehr schöner Artikel!
Ich stimme von vorne bis hinten zu, man sollte aus diesem Fehler aber schnell lernen und nicht wieder gegen seine eigenen Richtlinien verstoßen.

Ich habe mir den Spiegel Artikel jetz nicht noch einmal durchgelesen, ich weiß auch nicht ob das was ich jetzt schreibe dort schon drinsteht.
Im Profifußball wird alles, wirklich alles was nicht auf der Dopingliste steht auch genommen. Und es ist auch kein Problem wenn ein Vereinsarzt mal hier und da ne Diagnose stellt, die man braucht um ein eigentlich auf der Liste geführtes Medikament nehmen zu dürfen. Das 90% der Spieler ständig voll mit Schmerzmitteln sind interessiert übrigens niemanden....
Bei der EM 08 waren in über 70% der abgegeben Dopingproben Reste von Schmerzmitteln nachzuweisen...das sagt doch schon alles.
"Sauber" = Das was nicht auf der Dopingliste steht...aber ist das auch wirklich Sauber? Anfang der 90er stand EPO auch nicht auf den Dopinglisten...sehr viele Sportler haben es genommen und waren "Sauber"...
Wer denkt es wird im Fußball nicht gedopt lebt meiner Meinung nach in einer Traumwelt, den großen Knall wird es aber auch nicht geben, weil viel zu viel Geld mit im Spiel ist.
Diese Todesfälle, wo Spieler einfach so zusammenbrechen...das ist alles sehr Schlimm und tragisch, aber hat da mal jemand nach Doping gefragt? nein....
Bild



Beitragvon skar » 09.03.2009, 14:57


ich muss sagen, super artikel. toll recherchiert.
du hast das ganze thema so auf den punkt gebracht wie ich mir das schon länger gedacht habe, hätte es aber sicher nicht so toll hinbekommen.
und das es ausgerechnet hoffenheim erwischt hat, die idee ist mir noch gar nicht gekommen, passt aber ins bild.
ist schon ein starkes stück vom dfb, hauptsache saubermann image.
will gar nicht wissen wieviele da dopen. aber fussball ist auch nur ein sport, überall wird gedopt und das nicht zu wenig wie man ja immer mitbekommt und da wird ja auch immer nur die spitze des eisbergs entlarvt. warum sollte es da bitte im fussball anders sein? ok, man hört nichts groß, aber da ist ja auch mehr geld im spiel, also können dies da besser machen und bei so läpischen kontrollen wie im artikel aufgeführt, kein wunder das es schon ewig keine dopingfälle gab im deutschen fussball.
ich finde auch immer die reaktion von den sportlern die positiv getestet wurde total krass, immer alles abstreiten, total überrascht machen, ..., obwohl die ja genau wissen das sie dopen. da wurde sicher noch keiner vom mannschaftsarzt ohne sein wissen gedopt. man sieht ja das da überhaupt keine einsicht vorhanden ist.
der radsport wurde so seiner glaubwürdigkeit beraubt, schade. mal abwarten wann es beim fussball soweit ist.



Beitragvon Ulse » 09.03.2009, 14:59


Danke, Rosso, für diese sehr interessanten Einblicke! :applaus:
Dass auch ein Sport wie Fußball keineswegs von diesem Thema verschont ist, daran besteht für mich kein Zweifel. Warum auch? Gerade hier können Nuancen entscheiden. Sätze wie "im Fußball bringt das doch gar nichts" sind schlicht und einfach sinnfrei.
Das Interesse vieler Seiten, diese Thematik möglichst klein zu halten, versteht sich ebenfalls von selbst. Fragt sich nur wie lange diese Taktik noch aufgeht... Es gibt nämlich auch Personen und Institutionen, die lange nicht so mächtig sind, aber dennoch sehr akribisch.
Früher oder später wird noch das ein oder andere ans Tageslicht kommen, da bin ich sicher.
"Ich weiß, dass ich nichts weiß..." (Sokrates)



Beitragvon Goldie » 09.03.2009, 15:07


Helft mir mal bitte:

Wurde nicht auch unser Piotr Kuba wegen Doping gesperrt?

Ansonsten ein toller Artikel. Der Fussball ist kein sauberer Sport. Selbst unsere Weltmeister 54 (außer die Walterbrüder, Eckel, Kohli, Liebrich) waren gedopt, also warum sollte das heute anders sein.



Beitragvon Faber » 09.03.2009, 15:20


rosicky hat geschrieben:"Sauber" = Das was nicht auf der Dopingliste steht...aber ist das auch wirklich Sauber? Anfang der 90er stand EPO auch nicht auf den Dopinglisten...sehr viele Sportler haben es genommen und waren "Sauber"...


Das ist so nicht ganz richtig. Es sind alle Mittel verboten, die zu einer biologische, chemische oder physikalische Beeinflussung des menschlichen Körpers zur Förderung der Leistungsfähigkeit, führen. EPO konnte damals nur noch nicht nachgewiesen werden und genau das ist das eigentliche Dilemma, wie ich finde. Die "Dopingindustrie" ist den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus und ob jemand gedopt hat oder nicht lässt sich unter Umständen erst Jahre später klären.


Den Artikel find ich auch ehrlich gesagt nicht sehr gelungen...erinnert mich iwie an Bildzeitung, sorry.
Wer kämpft kann verlieren.
Wer nich kämpft hat schon verloren.



Beitragvon MW79 » 09.03.2009, 15:31


Das Urteil bzw. das Totschweigen des DFB in der Sache Hoffenheim ist ein Skandal.
Dabei ist es egal ob dies Hoffenheim oder auch den FCK betrifft. Regeln sind dazu da um eingehalten zu werden. Daher müssen die Spieler oder der Verein bestraft werden.

Ich verfolge die Doping Problematik seit langem im Radsport. Stundenlang habe ich mir die Bergetappen der Tour de France angeschaut. Heut aber nicht mehr. Ich fahr selbst gerne und viel Rennrad und bin ein absoluter Dopinggegner.

Der DFB bewegt sich auf einem schmalen Grad. Derzeit sind wie früher im Radsport sehr viele Leute eingebunden, die mit Fußball viel Geld verdienen. Dies sind Sponsoren, Journalisten, Vereine, Spielerberater und natürlich die Spieler. Alle halten wohl einen Deckel drauf. Bloß nicht zu viel drüber reden.

Bloß könnte dies irgendwann mal nicht mehr der Fall sein. Was wäre dann mit der Volkssportart Fußball die sich bisher nicht wirklich gegen Doping stark macht?

Was soll man seinen Kindern über die Topstars sagen, wenn diese vollgepumpt noch in der 95 Minute rennen können. Das sind keine Vorbilder mehr.

Für mich ist die Antwort klar: Wenn systematisches Doping im Spiel ist, schau ich mir die Show nicht mehr an. Dies betrifft auch den FCK!!!

Vielleicht sollte ich schon damit anfangen.



Beitragvon thorsten » 09.03.2009, 16:23


wens schlecht geht mal wieder ne halbwahrheit raushauen sauber!
lange nix mehr gelesen,
fand dies auch ne recht entspannte zeit. aber wieviel fck bist du den.
noch in dir?



Beitragvon Gammler » 09.03.2009, 16:48


@ Thorsten

Wie darf ich Deinen Post verstehen? Es ist mit Quellenangaben etc. belegt!?!?!?!??!
Da steht nix, was man woanders nicht auch lesen kann! Wieso also Halbwahrheiten?

Ich für mich persönlich denke, dass wir in Deutschland ein riesengroßes Problem haben. Und das ist die Kommerzialisierung. Alle die, die jetzt schon antworten wollen und schreiben wollen, Gammler, gammel net, haltet ma die Finger still! :-) ich meinte das jetzt nicht nur auf Fußball bezogen sondern mitunter auch darauf, dass alles solange ausgeschlachtet werden muss, solange man noch Geld damit verdienen kann.

Ich sage euch, das Thema Doping im Fußball interessiert in 3-4 Monaten keine Sau mehr, weil dann nichts mehr in den Medien kommt.

Wie oft kommt etwas in den Nachrichten, wo alle total entsetzt aufschreien???? Dann wird man damit 4-8 Wochen zugeworfen und dann hört und sieht man davon nichts mehr!
Glaubt ihr ehrlich nach dieser Zeitspanne haben sich die Problematiken in Luft aufgelöst??? Also ich nicht... aber danach kann man es einfach nicht mehr hören und dann muss ein neues Thema her! und Doping im Fußball hatte man ja schon länger nicht mehr!

Wenn ich dran denke wie es vor ein paar Jahren um die Thematik "unsichere Reisebusse auf deutschen Straßen" ging, oder um Kinderschänder oder ganz aktuell, die assozialen kranken Leute die ihre Kinder jahrzehnte einsperren und missbrauchen... da hatte man dann auch plötzlich fast wöchentlich einen neuen Fall in der Zeitung oder in den Nachrichten... und jetzt??? jetzt hört man nichts mehr davon! Glaubt ihr, es werden weniger Kinder misshandelt? ich hoffe zwar ja, aber ich glaube es nicht!

und genau das gleiche ist es mit dem - im Vergleich zu den oben angesprochenen krassen Fällen eigentlich weniger schlimme - Doping im Fußball!

Da wird jetzt noch 2 - 3 Tage drüber diskutiert und dann hat sich die Thematik wieder! Glaubt ihr nach den ganzen Erkenntnissen im Radsport dopen die da jetzt weniger??? also ich denks eher net!

wobei jetzt weiß ichs.... wieso is Lautre auf einmal so schlecht????

Naaaaaaa??? Genau.. die kriegen einfach Ihre Dosis nimmer...
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen!!! - Voltaire
You can't manage what you don't measure. - Peter Drucker



Beitragvon Westkurvenalex » 09.03.2009, 17:08


Meine Meinung:
Im Fußball wird genauso gedopt wie in anderen Sportarten auch. Glaubt jemand allen Ernstes, dass zig Spieler in zig Mannschaften sauber sind? Nur die Tatsache, dass Milliarden an Euro weltweit im Spiel sind verhindert, dass die Bombe platzt. Nun, jetzt hat es Hoffenheim erwischt und der Verein wird die Auswirkungen zu spüren bekommen. Hopps Spielzeug muss nun wohl als Sündenbock herhalten. Ob das bei den Bayern, Bremen oder Hamburg auch passiert wäre? Der FCK kann ja ein Lied davon singen in gewisser Weise mitunter auch für alle anderen mitbestraft zu werden.
Die Frage ist nur, wie die Fans und Zuschauer damit umgehen, falls etwas ans Tageslicht gelangt. Verlassen sie schaarenweise die Stadien und kündigen ihre Abos? Um die Zuschauer erst gar nicht in die Versuchung zu bringen, wird nichts nach außen dringen oder man sucht einen Verein als Sündenbock aus. Dumm für diejenigen, die "erwischt" werden, gut für die anderen.



Beitragvon Herakles » 09.03.2009, 17:19


thorsten hat geschrieben:wens schlecht geht mal wieder ne halbwahrheit raushauen sauber!
lange nix mehr gelesen,
fand dies auch ne recht entspannte zeit. aber wieviel fck bist du den.
noch in dir?


Von Halbwahrheiten kein Spur! Wem gehts schlecht? Was hat das mit dem FCK in uns (oder in Rosso) zu tun?

Warum enstpannst du dich nicht weiter?

Herakles



Beitragvon Steffbert » 09.03.2009, 17:26


Westkurvenalex hat geschrieben:Die Frage ist nur, wie die Fans und Zuschauer damit umgehen, falls etwas ans Tageslicht gelangt. Verlassen sie schaarenweise die Stadien und kündigen ihre Abos?


Die Spanier, Italiener und Franzosen sind große Radsport-Fans. Die wissen doch alle längst, dass ein Radprofi schon dopen muss, wenn er nur ein Dorfrennen gewinnen will. Bleiben die etwa von den Rennen weg? Nö, die sagen sich: Wenn eh' alle dopen, dann herrscht ja Chancengleichheit. In den anderen Sportarten ist das doch nicht anders. Hauptsache, die Show stimmt.
Stop living in the past



Beitragvon Herakles » 09.03.2009, 17:53


Steffbert hat geschrieben:
Westkurvenalex hat geschrieben:Die Frage ist nur, wie die Fans und Zuschauer damit umgehen, falls etwas ans Tageslicht gelangt. Verlassen sie schaarenweise die Stadien und kündigen ihre Abos?


Die Spanier, Italiener und Franzosen sind große Radsport-Fans. Die wissen doch alle längst, dass ein Radprofi schon dopen muss, wenn er nur ein Dorfrennen gewinnen will. Bleiben die etwa von den Rennen weg? Nö, die sagen sich: Wenn eh' alle dopen, dann herrscht ja Chancengleichheit. In den anderen Sportarten ist das doch nicht anders. Hauptsache, die Show stimmt.


Das stimmt eindeutig. Aber deshalb muss man es nicht gut finden. Ich jedenfalls bekomme "Angst", wenn 12-jährige in der Bezirksliga Nahrungsergänzungsmittel nehmen, weil es "normal" ist!

Und natürlich ist es reiner Zufall, dass soviel Sportler seit etwa 5-7 Jahren regelmässig während ihres Sports tot umfallen, kommt alles nur durch verschleppte Grippe und zu große Herzen. Schon klar!

Möchte gar nicht wissen, wie viele Jugendliche schon von Vereinsärzten fitgespritzt wurden, und wieviele mitmachen, weil sie unter Leistungsdruck stehen. Aber wer ein Tütchen raucht, wird ein Jahr gesperrt, siehe Lanzaat! Dieses System ist so lächerlich und unglaubwürdig wie im Radsport auch. Ein Muskelfaserriß dauert heutzutage im Profisport gerade mal 10-14 Tage..... Das sind die Wunder der Natur, und wenns länger dauert, nennt der Verein das dann "Schutzsperre". Gerade deshalb ist es sehr verwunderlich, dass man Hoppenhausen so an den Karren pissen wollte.... Aber der DFB hats ja, gott sei, dank, wieder hingekriegt.

Herakles



Beitragvon IntorPeter » 09.03.2009, 17:54


Ich kann die Kritik - oder sollte ich besser sagen Polemik - an dem Bericht von Rossobianco nicht nachzuvollziehen.
Bildzeitung? Ich glaube Ihr habt schon lange nicht mehr in dieses Blatt reingeschaut.

Der Artikel ist exzellent verfasst, umfassend und mit aller gebotenen Neutralität aber nicht ohne den Finger in die Wunde zu legen, und anscheinend bestens recherchiert. Die persönliche "Rosso"-Note, die hin und wieder durchscheint, steigert die Qualität und das Lesevergnügen zusätzlich.
Bravo!

Auf diesem Niveau würde ich mir auch wieder Beiträge von Dir zum FCK wünschen, die in den letzten Wochen etwas Objektivität haben vermissen lassen.
Aber beim Thema FCK und angesichts der letzten Enttäuschungen ist Objektivität wahrscheinlich schwerlich immer einzufordern. Zumal bei Deinem Herzblut.



Beitragvon Rossobianco » 09.03.2009, 17:59


IntorPeter hat geschrieben:Auf diesem Niveau würde ich mir auch wieder Beiträge von Dir zum FCK wünschen, die in den letzten Wochen etwas Objektivität haben vermissen lassen.
Aber beim Thema FCK und angesichts der letzten Enttäuschungen ist Objektivität wahrscheinlich schwerlich immer einzufordern. Zumal bei Deinem Herzblut.


Ich werd mir Mühe geben, mein Herzblut etwas objektiver rüberzubringen. Aber es sei dir versichert, das auch schwer verständliche Gedankengänge bei mir eine ausführliche Epikrise besitzen. :wink:
RFD
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon Mac41 » 09.03.2009, 19:13


Zum Dopingthema hatte ich ja auch schon im Hoffenheim-Scandalthread gepostet und es ähnlich wie Rosso beschrieben (allerdings nicht so schön :applaus: )
Das war ein Betriebsunfall eines übereifrigen DFB-Funktionärs in Verbindung mit einer Hoffenheim-Allergie. Aber das haben die ja wieder hingebogen.
Die ganze Diskussion Doping oder nicht ist doch absolut scheinheilig.
Drogen im Fußball sind jetzt nicht meine Spezialität, ich kenne mich bei den wahren Profis im Radsport dafür umso besser aus, aber Mittelchen, damit es einem besser geht, damit die Schmerzen weg sind, damit du nach dem Training noch richtig fit bist für die wichtigen Dinge des Lebens, jeder von uns hat sie im Medizinschränkchen, jeder nimmt sie und das steht alles auf der Liste.
Dann kommen die Weh-Wehchen eines jeden kleinen Fußballwunderkindes und der Onkel Doktor Sportarzt gibt ne Spritze. Ich war hier in Berlin mal wegen einer Stauchung nach einem Fahrradsturz beim Orthopäden, Mannschaftsarzt eines Bezirksligisten und der wollte mir, nur weil ich Vollzahler bin, einen vollen Klümpercocktail reinpfeiffen und sagte fröhlich, das mach ich bei meinen Jungs auch immer so.

Der Skandal ist aber die Scheinheiligkeit des DFB. Um bei Olympia dabei zu sein, um für die Jugendarbeit die Staatsknete abzuzocken, um die Steuervorteile nicht zu verlieren, wurde der Nada und der DOSB-Code akzeptiert. Und jetzt machen sie halt Woodoo mit ihren Kontrollen und dann ist so ein kleiner DFB-Schreiberling vom Niederrhein so unverschämt und schwärzt da einen an. Soviel Skandal kann DFB, DFL, ARD, ZDF, DSF, Arena und Premiere aber überhaupt nicht gebrauchen.
Hasta la Victoria - siempre!



Beitragvon waschbaerbauch » 09.03.2009, 20:01


fußball dürfte wohl der größte dopingsumpf überhaupt sein. aber durch die vielen gelder, die in der fußball-"industrie" fließen, hat diese fußballmafia eine macht, wo sonst vllt kein verband/verbund der welt. fußball kann sich keinen dopingskandal leisten. nicht umsonst wurden die ganzen starfußballer, die auf der fuentesliste standen, totgeschwiegen.

erwischt werden nur ein paar trottel, die sich zu doof anstellen



Beitragvon Satanische Ferse » 09.03.2009, 21:56


Der Profi Fußball ist mit seinem Eventhopping bereits seit Jahren dabei, sich seiner eigentlichen Basis zu entfernen. Teilweise kaum noch bezahlbare Eintrittskarten, Ausweitung der Berichterstattung bis zum Erbrechen sowie Promotion, Promotion, Promotion...

Bei manchen Sportarten ist demgemäß auch ganz offiziell von einem "Zirkus" die Rede. Ist die eine Sportart abgefressen und dem Tode nahe gebracht, wird die nächste Sau durch das Dorf gejagt.

Daher ist die langsam aufgekommene und von vielen interessierten Seiten auch torpedierte Dopingdebatte ein Dorn im Auge. Wird der Dopingsumpf richtig aufgedeckt, so versiegen die Geldquellen. Daher werden alle - auch kriminelle - Hebel in Bewegung gesetzt, um eine freie Berichterstattung und die Eindämmung des Problems zu verhindern. Es bleiben nur Pseudodiskussionen übrig, die den Anschein wahren sollen.

Zum Fall Hoppenheim: Laut DFB- Vizepräsident Rainer Koch , der gleichzeitig Vorsitzender der Antidopingkommission ist, hatte diese Kommission noch 3 Tage vor den Vorkommnissen in 18,99 alle Mannschaftsärzte und Dopingbeauftragten der Klubs in der Frankfurter DFB-Zentrale versammelt, um auf die penible Einhaltung der Vorschriften hinzuweisen.

3 Tage später meldet ein "übereifriger Mitarbeiter" des DFB das Vergehen der Hoffenheimer. Welch ein Störenfried!

Jedem bleibt selbst überlassen zu spekulieren, ab da jetzt wegen Hoppenheim zurück gerudert wurde oder im allgemeinen. Dietmar Hopp wird jedenfalls seine Bauernopfer Dr. Bieks und Herrn Geigle schon nicht verdursten lassen.

Das Ganze aber ist ein Beispiel dafür, dass das Thema Doping im Fußball unter dem Teppich gehalten wird. Wehe, wenn ein unabhängiger und investigativer Journalist mal näher hinschaut. Übereifrige Informanten gibt es überall...

Ungeschoren wird der Profiußball nicht davon kommen. Mal sehen. Vielleicht wendet sich das Blatt und auch hier wird es das Klima für die zahlreichen Vertuscher ungemütlicher.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.

Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.



Beitragvon thorsten » 09.03.2009, 22:48


sorry rosso
war falsch von mir. dies zu schreiben obwohl ich mich frage ob du das nicht besser ins 1899kannnixforum reingestellt hättest.
was soll oder wen interressiert eine spekulation über doping in der jetzigen situation?
mir ein rätsel, ob ich zugeben muss das ohne halbepolarisierte wahrheiten
die nur subjektiv wahr sind mir das forum auch nicht viel lust bringt.
solong briegelarmy
ps. ab jetzt gewinnen immer wir(slime)



Beitragvon Rossobianco » 09.03.2009, 23:29


@ thorsten
Mir gings absolut nicht um Anti-Hoffe! Wenn du genau liest verteidige ich sie doch sogar! Dass Rangnick hier mal hätte Hirn walten lassen müssen, ist was anderes, deshalb (auch meine) Schadenfreude für den Oberlehrer der Fussballnation.

Und genau deshalb hab ich mal die Quellen und Fakten einfach nur recherchiert und rezitiert, damit man sieht, wie Wahrheiten zum eigenen Vorteil gerne umschrieben werden.

Wenn ein Fisch stink.... dann dieser!
Gruß nach BÖRLINN!
RFD
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon svart » 10.03.2009, 03:17


@ Rosso

Super Bericht, sehr lesenswert, didaktisch fein verfasst und fundiert herausgearbeitet!

Was hier der Vergleich mit der BILD soll, erschließt sich mir nicht ganz, da dieses Blatt doch stets versucht ihre Hauptklientel zu bedienen. Worte wie "Kongruenz" versteht eben nur ein geringer Teil der Bevölkerung und der geringste Teil der BILD-Leserschaft (selbst im SPIEGEL oder bei der SZ vermeidet man solch Fremdsprachvokabular - leider).
Im Ãœbrigen wird dort wohl auch eher auf lange Texte verzichtet, kurz und knackig muss es da zugehen. Und wenn schon kein Bild mit abgedruckt wird, dann aber bitte polemisches Gebrabbel, tumbe Meinungsmache in drei Zeilen pressen...all dies ist hier nicht der Fall. Solche, wie die von Dir, Rosso, verfassten, Kolumnen steigern das Niveau eines solchen Fanzines ungemein.

Zur Sache: Ich habe nie verstanden warum es im Bereich des Radsports einen solchen Aufschrei gab, als ein kleines Rädchen im System, ein gewisser Belgier einmal über Methodik im Rennsport auspackte. Welcher klar denkende Mensch kann allen ernstes nachvollziehen, dass die Königsetappe der Tour de France in einem 30er-Schnitt absolviert wird? Ohne Mittelchen? Nur mit Training und Spass am Quälen?
Dass die "Dopingblase" im Radsport erst so spät platzte, kann auch damit zu tun haben - Rosso erwähnte es -, dass eine gewaltige Interessensgemeinschaft partout keine Verantwortung übernehmen mochte, es ja nicht geschehen lassen konnte, mit dem Offenbarungseid einen ganzen Industriezweig (Wirtschaft, Medizin, Medien...) vom großen Baum des ach so ehrenhaften Sports abzubrechen. Nun, der Radsport ist unwiederruflich (oder zumindest für lange Zeit) geschädigt - mit ihm lässt sich so schnell nicht mehr so viel Geld verdienen, wie es in der Vergangenheit möglich war....zumindest in Deutschland, denn in anderen Ländern nimmt es man mit der Fairness nich ganz so genau.

Aber zum Glück gibt es noch so viele andere lukrative Bereiche... wie z.B. Basketball in den USA. Da schau ich mir nachts das All-Star-Game an und werde den Verdacht nicht los, dass all diese unnatürlich wirkenden, muskelbepackten, drei Metrer nochwas hochspringenden Athleten ab und zu mal nebenan die Drugstores besuchen, wo man heftiges Zeug ganz legal erwerben kann. Im American-Football ist es wohl ähnlich. Da sieht man (wieder nachts) den Super-Bowl und der Moderator befragt die deutschen Experten 'Kretsche' und Nytten nach den jüngst bekannten Doping-Problemen in der Liga... zumindest Nytten wiegelt rasch ab...es war mal wieder 'nur' ein Einzelfall.... na klar! Beim Einzelfall 'Hoffenheim' wirds auch hier, im deutschen Fußball sicher nicht bleiben...zumindest wenn weiter nachgeforscht und besser kontrolliert wird...

Ich sags mal so - und das wurde ja zum Teil hier auch schon so, oder so ähnlich kommentiert:
Im Endeffekt wird dieser ganze Drogen- und Dopingsumpf niemals trocken gelegt werden können; daher wird sich der Sport dahin entwickeln, dass der beste Sportler zwar nicht nur ein gewisses Maß an Talent in die Wiege gelegt bekommen haben muss, sondern auch einen "kompetenten" medizinischen Backround vorzuweisen haben wird. Leider seh ich da etwas schwarz... mag sein...aber ich denke, das ist die traurige Realität...
"Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" - Heinz von Foerster



Beitragvon Dennis79 » 10.03.2009, 06:41


Also dann können wir wenigstens sicher sein das unsere Jungs gar net dopen bei dem Scheiss den die zur Zeit spielen, oder??? :?: :wink:



Beitragvon kepptn » 10.03.2009, 07:28


Dennis79 hat geschrieben:Also dann können wir wenigstens sicher sein das unsere Jungs gar net dopen bei dem Scheiss den die zur Zeit spielen, oder??? :?: :wink:


Oder das sie irgendwas dabei mächtig falsch machen.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon hardy68 » 10.03.2009, 08:18


kepptn hat geschrieben:
Dennis79 hat geschrieben:Also dann können wir wenigstens sicher sein das unsere Jungs gar net dopen bei dem Scheiss den die zur Zeit spielen, oder??? :?: :wink:


Oder das sie irgendwas dabei mächtig falsch machen.


Aus geheimer Quelle (FCK-Ty.....?!?!) habe ich eine Packung des Dopingmittels von unsrem FCK zugesteckt bekommen. Kennt das einer? Nennt sich Valium! :D
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme! (Thomas Morus)



Beitragvon kepptn » 10.03.2009, 08:22


hardy68 hat geschrieben:
kepptn hat geschrieben:
Dennis79 hat geschrieben:Also dann können wir wenigstens sicher sein das unsere Jungs gar net dopen bei dem Scheiss den die zur Zeit spielen, oder??? :?: :wink:


Oder das sie irgendwas dabei mächtig falsch machen.


Aus geheimer Quelle (FCK-Ty.....?!?!) habe ich eine Packung des Dopingmittels von unsrem FCK zugesteckt bekommen. Kennt das einer? Nennt sich Valium! :D


Das mus aber zufällig in ihre Baldriantees gelangt sein, die Sache wird umgehend untersucht.

Nun aber zurück zum Thema:

Wenn man betrachtet wie lange die ARD gekämpft hat um die Tour im Programm behalten zu können muss man nicht lange eins und eins zusammenzählen um sich vorzustellen wie es bei der Buli laufen würde. Beim Radsport wird ja nichtmehr über Betrug diskutiert sondern über Chancen, das ist pervers.
Es gibt immer was zu lachen.




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