Paradox und zugleich amüsant ist ja, dass jeder die Kriterien beschreiben kann, die für den Erfolg einer Mannschaft in der Vergangenheit gesorgt haben:
Einen Trainer, der Zeit bekommt, sein System auf eine Mannschaft zu übertragen und das über Jahre hinweg zu verfeinern. In der Verantwortung ein paar wenige Leute, die über Jahre hinweg die Entscheidungen treffen.
Das sind in nahezu allen Beispielen der letzten Jahre die Bausteine, die einen Erfolg am wahrscheinlichsten machen.
Paradox ist, dass ein Großteil der emotional getränkten Meinungen nach so einem Spiel wie das am Samstag genau gegenlaufend zu dem sind, wie es langfristig für uns gut wäre. Ich nehme mich davon nicht aus.
Von daher meine Bitte, die ich auch an mich selbst richte: Haltet es aus. Es ist nach 5 Spieltagen nicht alles gut, bei weitem nicht. Und das wird es vielleicht auch nicht nach 10 Spieltagen sein. Und vielleicht stehen wir am Ende der Saison auch nur auf dem 14. Platz. Aber was ist denn die Alternative? Wir können doch nicht nach jeder schlechten Phase reaktionär das Gegenteil von dem fordern, was uns langfristig gut täte.
Wir haben in dieser Saison wieder mal nicht Messi und Mbappe verpflichten können, sondern „nur“ ein paar Spieler von Vereinen, die mal eben so unsere Kragenweite sind. Aber Fußballspieler sind ja nicht zu vergleichen mit einem Kauf eines Joghurt im Supermarkt. Das sind ja keine unveränderlichen Produkte. Die können sich entwickeln, besser werden, Dinge lernen, auch solche, die sie vorher nicht kannten. Und meiner Meinung bringt Anfang einen Spirit rüber, der es wahrscheinlich macht, dass das auch passieren kann. Nur da müssen die Spieler auch mitziehen. Und mir kommen die Spieler hier im Vergleich zum Trainer, Geschäftsführer und Sportdirektor auch etwas zu gut weg.
Jedes Team auf der Welt strahlt ja seine eigene Dynamik aus. Man sieht Teams an, wenn sie auf einer Mission sind. Da steckt dann eine Energie drin, die man auch nicht genau beschreiben kann. Ich will dem Team nicht zu nahe treten und vielleicht täuscht mich da auch meine Wahrnehmung, aber auf mich hat das aktuell eher Klassenfahrt-Vibes. Mir fehlen die erwachsenen Männer mit einer Mission. Ein Jean Zimmer ist so einer. Wenn er doch nur nochmal 3 Jahre jünger sein könnte.
Die Saison ist lang und jeder – ob Spieler oder Forumsteilnehemer – darf sich gerne nochmal fragen, ob er mit seiner Art und Weise auf dem richtigen Weg ist. Und dann besser machen.
Anfang passt nicht, das hat die Dimension von Grammozis ; spätestens in 3 Spielen brennt hier leider extrem der Baum, das sage ich voraus... 
Und das in Zeiten von VAR! Dafür haben wir früher in der D-Jugend schon Ohrenschnipper bekommen. Unglaublich, die würde ich als Trainer ordentlich in die Mannschaftskasse zahlen lassen.
