Rückkorb hat geschrieben:@Yves, du bringst es auf den Punkt.
Nachtreten muss wirklich nicht sein. Ich hasse das auch: Wer dem FCK mit Erfolg dient, ist ein Guter, und alle anderen sind verhasst, insbesondere wenn sie schlecht sind und nicht wenigstens dauernd Gras fressen oder überhaupt, wenn sie gehen.
Sicher hat Göbel in den letzten Jahren Fehler gemacht. Mit seiner Vorstandsinthronisierung kam er jedoch mehr oder weniger wie die Jungfrau zum Kinde. Da haben Jäggi und Buchholz einiges mit auf der Kerbe.
Was man aber Göbel nicht absprechen kann, ist ein außergewöhnlich hohes Maß an Loyalität zum FCK. Während andere Führungsverantwortliche viele Situationen zur eigenen Profilierung gesucht haben, war Göbel insoweit nie zu sehen. Ohne Murren, zumindest nach außen hin, hat er die Führungswechsel beim FCK seit Friedrich alle mitgemacht und mitgestaltet. Als Kuntz kam, war er ohne weiteres Federlesen bereit, ins zweite Glied zu treten. Davor habe ich allerhöchsten Respekt.
Insbesondere habe ich ihm gegönnt, dass der FCK in seiner Heimat im mittelhessischen Aßlar in der Vorbereitung ein Testspiel gemacht hat. Auch wenn das nur Symbol-Charakter hat, hat Göbel sich das verdient.
Sein Abgang andererseits verwundert nicht. Er, der in größerer Verantwortung gestanden hat, ist sicher noch jung und ambitioniert genug, sich beruflich weiter zu entwickeln und eine Herausforderung zu suchen anstatt weiter zurückgesetzt zu wirken.
Bei aller gewesener Kritik wünsche ich ihm privat und beruflich alles Gute. Was unaufgeregte Loyalität zum FCK angeht, hat er Maßstäbe gesetzt.
Ist dieser Post eine Weiterentwicklung der ironischen Form oder verstehe ich ihn einfach nicht. Habe ich 20 Jahre literaische Stilentwicklung verschlafen?
Unaufgeregte Loyalität zum FCK? Eine Schlaftablette macht Karriere. Das triffts wohl besser. Wem gegenüber hat er sich denn loyal verhalten? Er war der Diener ( Knecht ) vieler Herren. Ob Friedrich, Jäggy oder Buchholz, er hat sie alle unterstützt, egal, was sie auch
gegen den FCK entschieden hatten. Er hat alle "Verbrechen" ohne mit der Wimper zu zucken mitgetragen. Ja, er war loyal, loyal gegenüber der Macht und loyal gegenüber den Interessen seiner eigenen Karriere. Hat das Insiderwissen geschickt genutzt, um im Verein auf der Karriereleiter Stufe um Stufe nach oben zu klettern, bis er das Herr-Knecht-Verhältnis endlich umkehren durfte.
Göbel jung und ambitioniert? Der Mann ist fast 50 und kann immer noch keine Bilanz richtig lesen oder fiel die Quasi-Insolvenz im April vom Himmel runter.
Göbel hat sich ein Testspiel verdient? Organisieren wir doch gleich ein Abschiedsspiel für ihn, lassen ihn anschließend in Kupfer stechen und stellen sein Abbild neben die Weltmeister vor der West.
Göbel hat den Verein zum tiefsten Punkt der Vereinsgeschichte geführt. Der FCK stand in der zweiten Liga fast auf dem letzten Platz, mit acht Punkten Abstand zum rettenden Ufer. Die Insolvenz grinste schon um die Ecke. Und trotzdem ist der Mann nicht freiwillig gegangen, mußte mühsam ins zweite Glied geschoben werden, lag uns weiter auf der Tasche. Und das soll Respekt verdienen? Welche Leistungen und welches Verhalten verdienen denn dann keinen Respekt mehr?
Trotzdem bin ich der Meinung, dass alle Menschen auf dieser Welt Respekt verdienen, weil sie Personalität, sprich Würde besitzen. Diese Würde kommt ihnen unabhängig von ihrer Lebensleistung zu. Diese Würde besitzt auch Göbel, aber diese Würde besitzen alle Menschen, auch straffällige Ausländer. Aber sie schützt dennoch nicht vor einer Beurteilung.