Oh ja, nachdem ich letzte Woche beim Spiel SV Wehen Wiesbaden gegen Fortuna Düsseldorf war und gesehen hatte wie kontrolliert und ohne jeglichen Zweifel die Fortunen den Dreier eingefahren haben, war ich zuversichtlich, dass die Roten Teufel heute eine gute Chance auf einen Heimsieg haben.
Leider war es so wie so oft und am Ende ist nur das gallige Gefühl der Enttäuschung über ein Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlt.
So sehr ich Friedhelm Funkel schätze und respektiere, aber so langsam möchte ich sein "nicht so schlimm, habe ich erlebt, das kriegen wir hin" nicht mehr hören. Wer eben gesehen hat wie Kiel beim HSV mit einem Mann weniger ein 1:0 über die Zeit gebracht hat, der hat auch gesehen, was dem 1. FCK fehlt. Hätten wir uns einen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn wir beim Stande von 1:0 so gewechselt hätten, dass wir die drei Punkte ermauert hätten? In einem Monat hätte doch keiner mehr über das "wie" gesprochen. Funkel kommt mir langsam wie der Onkel vor, der auf jeder Familienfeier von der "guten alten Zeit" erzählt.
Und selbst Thomas Hengen hat im
Interview mit dem SWR klare Wort gefunden und rechnet mit der Relegation.
Die Relegation wäre in meinen Augen eine Zwickmühle, da sie das DFB-Pokalfinale einrahmt. Will man Spielern das einmalige Erlebnis eines Pokalfinales nehmen, nur um die Relegation in Bestbesetzung zu spielen oder riskiert man im Rückspiel, dass unsere Spieler platt (na ja, sie machen mir eh nicht den Eindruck, dass sie konditionell auf dem Optimum sind) und/oder verletzt sind, weil sie im DFB-Pokalfinale alles gegen Bayer Leverkusen in die Waagschale geworfen haben?
Für den Tag des Spieles gegen Magdeburg habe ich meine Dauerkarte für den Betze und eine Karte für die Kammgarn. Ich wollte auf den Betze, gehe aber jetzt nicht, weil ich befürchte, dass ich mich zu sehr aufrege. Man soll nicht gehen, wenn man immer mehr den Eindruck gewinnt, dass man ein totes Pferd reitet.
Auch wenn ich auf dem Holzweg sein mag, meine ich zu sehen was Dirk Schuster für ein passender Trainer für unseren kleinen Verein war, der aus einer Ansammlung von Fußballprofis, bei der wohl viele nette Kerle aber zu wenige taugliche Zweitliga-Profis sind, eine Mannschaft zu formen, die in der 2. Bundesliga "mitschwimmen" kann - ohne die große Chance nach oben, aber auch ohne Sorgen nach unten.
