Olamaschafubago hat geschrieben:Die letzte Rückrunde unter Schuster muss man meiner Meinung nach gesondert betrachten. Das Saisonziel wurde früh erreicht, die Spieler -größtenteils aus Drittligazeiten- waren nach der Aufstiegssaison und der Power-Hinrunde am körperlichen Limit, wir viele verletzungsbedingte Ausfälle, die gegnerischen Mannschaften waren besser auf "Schusterball" eingestellt und hatten uns nicht mehr unterschätzt wie in der Hinrunde, die Aufstiegseuphorie im Umfeld war langsam aufgebraucht und gegen Ende der Runde wurde auch - wohl im Hinblick auf die aktuelle Saison - ein bisschen am System herum experimentiert, um die Mannschaft wie von vielen gefordert "spielerisch zu entwickeln".
Natürlich war sie in der Bilanz trotzdem zu schlecht, aber es waren auch in der Rückrunde viele gute Spiele dabei, die nur durch Pech verloren gingen, während in der so erfolgreichen Hinrunde oft mit viel Glück die drei Punkte geholt wurden.
Und selbst mit der mauen Punkteausbeute aus der Rückrunde waren wir in der Rückrundentabelle auf keinem Abstiegsplatz.
Das sollten die Schuster-Kritiker, die schon immer gewusst haben, dass es mit ihm nix wird und ihn am liebsten im Sommer rausgeschmissen hätten, bitte nicht unter den Tisch kehren, das sind alles valide Argumente und kein Schöngerede. Wenn man in der Liga nur durch 110% und über der Schmerzgrenze bestehen kann, sprich die Zweikampfquote die spielerischen Defizite wettmachen muss, ist das kaum über die komplette Spielzeit konstant durchzuhalten, erst recht, wenn das Saisonziel schon erreicht wurde. Ich weiß, Fernsehgeldtabelle, sportlicher Ehrgeiz, etc., aber im Endeffekt stehen da auch nur Menschen auf dem Platz und Schuster hat schon gefühlt das Maximum aus diesen rausgekitzelt.
In der Hinrunde der aktuelle Saison schafften wir es unter Schuster immerhin auf die Aufstiegsränge, bis zu dem Düsseldorf-Spiel, dem großen Einschnitt, nachdem alles bergab ging, war auch die von Umfeld und Verantwortlichen geforderte und durch die Sommertransfers forcierte "spielerische Entwicklung" m.E. deutlich sichtbar, phasenweise auch noch danach.
Dass sich die Mannschaft gegen Kiel so aufgibt, war bis dato untypisch und erweckte den Verdacht, dass intern Dinge vorgefallen waren und die Freistellung Schusters, der bei der Mannschaft nachweislich beliebt war, damals schon feststand. Allerdings war die Trennung von Schuster trotz des unglücklichen Zeitpunkts auch alles andere als "ohne Not", wie es hier manchmal dargestellt wird, wir befanden uns im freien Fall und Schuster wirkte am Ende nur noch ratlos, sein bis dahin oft gutes und wirksames In-Game-Coaching konnte kaum noch etwas bewirken, insbesondere das Loch im Sechserraum konnte nicht gestopft und die Abwehr nicht stabilisiert werden. Andererseits muss man auch bedenken, dass mit Ache (verletzt) und Tomiak (gesperrt) zwei der wichtigsten Akteure zu jener Zeit nicht zur Verfügung standen - Spieler, deren Präsenz auf dem Platz der ganzen Mannschaft Sicherheit und Stabilität geben kann.
Ich sage nicht, dass wir mit Schuster jetzt besser dastehen würden, obwohl es bei dem Punkteschnitt von Grammozis auch keine große Kunst wäre. Aber ob die Entscheidung, ihn damals zu jenem Zeitpunkt vor dem Pokalspiel, vor der Winterpause, freizustellen, ohne dabei eine Zusage für einen passenden Ersatzkandidaten zu haben, richtig war, daran kommen zurecht immer mehr Zweifel auf. Schuster kennt die Liga, die gegnerischen Spieler und Trainer, er hätte auf die taktische Umstellung von Kwasniok vielleicht klüger reagiert als Grammozis' mit seinem Dreiwechsel (dem sollte man aber auch nicht zu viel Bedeutung zumessen) - aber hätte hätte Fahrradkette ist vergebene Mühe.
Trotzdem sollte man bei der Bewertung von Schuster differenziert bleiben, gerade was dessen schlechte Rückrunde anbelangt, die ja von Hengen als ein Grund für die Entlassung auch angeführt wurde. Nur so lässt sich nämlich die Personalie Hengen erst bewerten, die - ob unter Druck der Investoren oder nicht - abermals einige sehr risikoreiche Managemententscheidungen getroffen hat, von denen sich nun abzeichnet, dass der gewünschte Erfolg ausbleibt. Wenn man jetzt kommt mit seinen Verdiensten rund um den Aufstieg, kann das ebenso als Schönfärberei gelten, denn davon können wir uns aktuell nichts kaufen. Selbst wenn wir die Klasse knapp halten sollten, steht Hengen nach dieser Saison für mich lange nicht außer Zweifel, auch wenn wirklich niemand bezweifeln kann, dass er mit Herz und Seele am FCK hängt. Im Vergleich zu dem Gruselkabinett von FCK-Sportdirektoren der letzten Jahre ist er natürlich eine Wohltat, aber an der Talfahrt seit dem letzten Herbst trägt er meiner Meinung nach die Hauptverantwortung, insbesondere durch völlig unrealistische Zielvorgabe, mit attraktiverem Fußball im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, da Stagnation ja Rückschritt sei. Über eine Stagnation auf Platz 9 wären aktuell alle froh...
Beispiel "unrealistische Zielvorgabe": Mir hat mal ein Chef gesagt: "Wenn ich Ihnen sage, dass ab morgen der Rhein bergauf fließen soll, dann haben Sie das gefälligst zu machen oder Sie sind hier fehl am Platz"!
So ungefähr war wohl die "Zielvorgabe" unserer Investoren und TH gegenüber DS.
Während ich mir meinen Teil gedacht hatte und dank des Kündigungsschutzes weiter arbeiten "durfte", waren beim FCK nicht gerade wenige Fans der Meinung, dass Stillstand = Rückschritt ist und forderten den Rausschmiss von DS. Für einen Aufsteiger im 2. Jahr ist das ungefähr vergleichbar!
Ich habe mehrmals gefragt woher die alle wissen, dass es danach besser wird - aber das war wohl egal. Nach dem Motto "schlimmer kann es nicht werden" wurde alles unterdrückt.
Jetzt ist es um einiges schlimmer geworden.
Vorher waren wir diejenigen, die nach Rückstand zurück gekommen sind. Heute schaffen wir es nicht mal eine Führung zu halten!
Dafür braucht man "Typen" (Boyd, Kraus, Zimmer, Herscher, Hanslik, Redondo usw.). Alle "weggeekelt", aus dem Kader verbannt oder zurück gesetzt.
Konnte und kann bis heute nicht verstehen warum DS gehen musste.
Der konnte 2. Liga. Der konnte Abstiegskampf.
DG KANN NICHTS!!
DESHALB SOFORT ENTLASSEN!
Und das sagt jemand, dem man nachgesagt hat, "dass er mit "Demut in die 3. Liga" absteigen würde. Jeder Tag mit DG ist ein verlorener Tag.
Notfalls den AS holen (Ich hätte auch lieber gewartet bis TL in Darmstadt fliegt - aber so viel Zeit haben wir nicht)!
Auch ein Reiss wäre für mich in Ordnung.
Wenn aber von Baumgart, Kunz oder Funkel fabuliert wird, dann frag ich mich nicht mehr wo es her kommt, dass wir im 2. Jahr aufsteigen mussten...
UNSERE PROBLEME SIND HAUSGEMACHT
