Boyd ist halt immer schon ein kommunikativer Typ. Auf das Gerede habe ich damals wie heute wenig gegeben und auch nix davon gehalten. Ich erinnere mich, als er davon schwadronierte „sich gut vorstellen zu können, über die aktive Karriere hinaus beim FCK tätig zu sein“. Zu dem Zeitpunkt hatte er noch kaum einen Ball gekickt für den FCK. Das ist schon arg naiv. Ebenso die Vorstellung, dem Verein vorzuschlagen, er solle doch einfach den Vertrag verlängern und dich verleihen. Sry, da wird’s schon lächerlich. Wir reden ja hier über erwachsene Leute. Nach einer bescheidenen Vorrunde meinem Arbeitgeber einfach mal eine Vertragsverlängerung vorschlagen und zur Krönung dann am liebsten woanders spielen, weil man offenbar keine Lust auf Konkurrenzkampf hat. Solch ein Kontrakt würde den Leistungsgedanke komplett obsolet machen und wäre nicht viel mehr als ein Witz.
Persönliche Spekulation: Ich glaube auch nicht, dass er einer der beliebtesten in der Kabine war. Ich kenne solche „gesprächigen“ Typen aus meiner aktiven Zeit. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Kollegen es „interessant“ finden, wie einer seine Karriere beim FCK phantasievoll skizziert und immer einen auf Nachdenklich macht. Das ist alles Profis, die für ihr hohes Salär auch höhere Entbehrungen bringen müssen. Die Thematik mit der Familie hat ja nun mal jeder Profi-Spieler und man erntet in der Regel auch wenig Zustimmung. Und selbst wenn, kann man sich davon nix kaufen.
Die neuen Waldhof-Kollegen sind bestimmt auch total stolz, dass der neue „Star“-Kollege extra nur gekommen ist, weil seine Frau ihm gesagt hat, er habe gefälligst auf seine Familie Rücksicht zu nehmen.
Was da vorgefallen ist kann ich auch aus Erfahrung erahnen. „Stars“ sind immer schnell zickig wenn sie sich plötzlich Konkurrenz stellen müssen und es (wie im Fußball meistens) von heute auf morgen plötzlich nicht mehr so rund läuft. Dann folgen, nach den bisher immer lockeren Gesprächen mit Vorgesetzten, plötzlich auch mal thematisch kritischere Unterhaltungen. Man kann dann Gas geben oder den Fokus schnell auf die persönliche Planung richten und die Biege machen (muss man ja Verständnis für haben!)
Langer Rede kurzer Sinn: Danke für 2 coole Jahre und tschüss. Ohne den ganz großen Applaus. Den hätte es gegeben, hätte er sich der Situation in der Rückrunde gestellt. Ohne große Forderungen.
Alles andere ist jetzt nur noch Lärm um nix. Er ist weg, wollte das so und dann ist das auch ok. Muss es ja sein.
Es zählt nur noch der Aufbruch in eine starke Rückrunde!