Es ist einfach schwierig unsere Situation zu bewerten, ohne dass es gleich wieder Aufregung gibt.
Zuerst einmal bin ich zufredeen mit der momentanen Punkteausbeute und der Entwicklung bisher. 10 Punkte nach 6 Spielen und das bei dieser 2. Liga finde ich in Ordnung. Wir waren auch nicht in einem Spiel bisher so unterlegen, dass Angst haben muss, dass wir untergehen, sondern haben sogar immer Phasen gehabt, in denen wir den Gegner in Bedrängnis und vor schwierigen Aufgaben gebracht haben. Manchmal war der Spiel- und Ergebnisverlauf unglücklich (Schalke), manchmal glücklich (Elversberg), aber in jedem Spiel konnte man das "Wollen" spüren.
Es ist aber auch nicht alles gut, das zeigen uns die Spiele, aber auch die Reaktionen hier. Wir hätten auch mehr Punkte auf dem Konto haben können, wenn... ja wenn, aber dieses Wenn und Hätte, hätte gilt doch auch für alle anderen 17 Mannschaften in der 2. Liga. Jede Mannschaft hat schlechte Phasen im Spiel, jede Mannschaft macht Fehler oder wird falsch eingestellt, steht zu weit hinten oder mal zu weit vorne, oder zu defensiv oder oder oder. Wir gewinnen nicht nur, weil wir so gut sind, sondern weil die andere Mannschaft auch Fehler macht. Nach jedem Spiel gibt es diese Diskussionen, und das bei jeder Mannschaft.
Ich habe das Gefühl, dass viele denke, wenn wir nur offensiver denken und spielen, wir die Liga niederspielen. (so kommt es manchmal rüber, ich weiss ja, dass es anders gemeint ist). Es muss nur ein Klement (als Beispiel) in die Mannschaft und schon klingelts, oder es muss so oder so gespielt werden.
Auch wenn es nicht direkt um Schuster geht, so wird seine Spielweise kritisiert. Aber eigentlich müsste mehr ein Hengen kritisiert werden, weil er an ihm festhält, oder?!
Wenn es so einfach wäre, dann müsste man einfach Schuster entlassen, einen offensiver denkenden Trainer einstellen und dann geht die Luzie ab.
Aber so einfach ist Fußball nicht, vielleicht würden wir die Liga in Grund und Boden spielen, vielleicht würden wir aber untergehen. Man kann gerne mal nach Osnabrück schauen, wie das Ergebnis am WE war.
Vielleicht brauchen wir dieses Jahr um uns zu stabilisieren und da gibt uns dieses System evtl. die Sicherheit dazu. Ich weiss es natürlich ehrlich gesagt auch nicht. Natürlich würde ich gerne offensiver spielen und ich denke, dass wir das als Mannschaft auch hinbekommen würden, aber es ist immer einfach zu fordern.
Nicht falsch verstehen, ich will hier nicht wieder diese Grundsatzdiskussion um Schusterball (was ich eigentlich für eine Frechheit finde, weil er so negativ rüberkommet, sorry), noch um ein offensives Spektakel, noch um sonstige Richtungen eröffnen. Ich will nur versuchen zu verdeutlichen, dass wir doch insgesamt im Soll liegen und auch mal mit einem Unentschieden gegen den KSC zufrieden sein können (auch wenn mehr drin war, aber das sagt der KSC genauso).
Ich bin bis auf wenige Entscheidungen doch recht zufrieden mit unserm FCK und das sieht man doch auch am Zuschauerschnitt. So schlecht kann der Schusterball ja nicht sein.
Wir waren schon immer die Underdogs, das gallische Dorf. natürlich müssen mir uns nicht kleiner machen als wir sind, aber mir ist es so lieber, als in den Größenwahn des HSV Trainers zu verfallen.
Aber ich verstehe schon, dass man sich manchmal aufregt, wenn man das Gefühl hat, wenn die Mannschaft einen Gang zurückschaltet, wenn sie mal in Fahrt ist.
Auch wenn es mir auch manchmal zu defensiv ist, so erkenne ich aber auch eine gewisse Entwicklung. Und so Stur wie viele denke ist doch Schuster gar nicht. Siehe die Torwartentscheidung, oder dass Lobinger und Zolinski nicht mehr im Spieltagskader auftauchen. Und lasst mal Aremu ankommen, vielleicht ist er ein weiteres Puzzlestück zum Erfolg.