
Nichts zu holen in Magdeburg: FCK unterliegt mit 0:2
Der 1. FC Kaiserslautern muss noch auf das Erreichen seines Saisonziels warten. Beim 1. FC Magdeburg unterliegen die Lautrer verdient mit 0:2 (0:1) und stehen weiter bei 38 Punkten.
FCK-Trainer Dirk Schuster nahm im Duell der beiden Aufsteiger in Magdeburg drei personelle Änderungen in der Startformation vor und änderte auch die Grundformation wieder auf ein 3-4-1-2-System. Dabei rückte Nicolai Rapp neben Kevin Kraus und Boris Tomiak in die Abwehrkette. Neu in der Startelf waren Julian Niehues, Erik Durm und Ben Zolinski. Kapitän Jean Zimmer und Aaron Opoku saßen zunächst auf der Bank. Für Kenny Redondo reichte es aufgrund muskulärer Probleme nicht für einen Platz im Kader.
Im Hexenkessel Heinz-Krügel-Stadion gehörte die Anfangsphase vor 24.528 Zuschauern klar den Gastgebern, die durch zwei Abschlüsse von Mohammed El Hankouri auch zu zwei frühen Möglichkeiten kamen. Andreas Luthe parierte beide Schüsse stark (11., 12.). Der FCK war in der Anfangsviertelstunde kaum in Ballbesitz und entsprechend kaum in der gegnerischen Hälfte, was sich in der 18. Minute aber erstmals änderte. Der aufgerückte Durm setzte einen Flachschuss an den Pfosten, den Abpraller schoss Terrence Boyd zum vermeintlichen 1:0 ins Tor. Da der Torjäger bei Durms Abschluss aber im Abseits gestanden hatte, zählte der Treffer nicht. Insgesamt war die Partie nun ausgeglichener, ohne wirklich gefährliche Aktionen vor beiden Toren. Ein Distanzschuss von Boris Tomiak, den Dominik Reimann zur Ecke parierte, war in dieser Phase die beste Möglichkeit und so sah es schon stark nach einem torlosen ersten Durchgang aus, als der FCM doch noch zuschlug. Moritz Kwarteng wurde in der 41. Minute im Strafraum der Lautrer freigespielt, schloss direkt aus der Drehung ab und traf ins lange Eck zum 0:1.
Direkt mit Wiederbeginn reagierte Dirk Schuster und brachte mit Tyger Lobinger einen frischen Angreifer. In der 56. Minute bekam Boyd auch eine Möglichkeit zum Ausgleich, die Reimann aber sicher parierte, doch dann wurde es schnell wieder hinten gefährlich. Bei einem Schuss von Luc Castaignos war Luthe auf dem Posten (64.), den Abschluss von Tasuya Ito, der von Baris Atik per Hacke freigespielt wurde, konnte der Lautrer Keeper aber nicht parieren - 0:2 in der 65. Minute. Schuster wechselte nun dreimal aus und brachte Aaron Opoku, Philipp Hercher und Nicolas de Préville. Tatsächlich wirken die Aktionen nun zielstrebiger. Der erhoffte Anschlusstreffer für eine heiße Schlussphase wollte aber nicht mehr fallen. Hinten verhinderte Luthe in der 84. Minute gegen Ito sogar noch eine höhere Niederlage. Die größte Lautrer Chance an diesem Abend ergab sich in der Nachspielzeit schließlich für Hercher, der Reimann aus kurzer Distanz aber ebenfalls nicht überwinden konnte (90.+2).
Für die Roten Teufel ist das 0:2 die dritte Auswärtsniederlage in Folge. Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft eine neue Chance, um die 40-Punkte-Marke zu knacken. Dann geht es wieder am Freitagabend (18:30 Uhr) gegen den SV Sandhausen.
Wie bewertest Du die heutige Leistung der Roten Teufel? Hier geht's zur Spielerbenotung zum Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Statistik zum Spiel: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern 2:0
Ergänzung, 22:05 Uhr:

Stimmen zum Spiel
"Grenzen aufgezeigt": Teufel sehen verdiente Niederlage
Spieler und Trainer des 1. FC Kaiserslautern sehen sich beim 1. FC Magdeburg trotz des 0:2 phasenweise gut im Spiel, attestieren insgesamt aber eine verdiente Niederlage. Spielerisch ist der Gegner den Roten Teufeln an diesem Abend voraus.
Der FCK muss auf das Erreichen der 40-Punkte-Marke noch mindestens eine weitere Woche warten und kommt nach dem 0:2 in Magdeburg zum dritten Mal in Folge mit leeren Händen zurück von einem Auswärtsspiel. Dass der Sieg des Mitaufsteigers verdient war, wollten die Lautrer nicht infrage stellen. Gleichzeitig haderten sie ein bisschen mit dem Verlauf der 90 Minuten in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. "Wir wussten, dass uns hier eine sehr spielstarke Mannschaft erwartet. Ich glaube aber, dass wir in der ersten Hälfte einen guten Zugriff auf das Spiel hatten und wenig Hochkaräter zugelassen haben. Gerade als wir das Gefühl hatten, etwas die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen, haben wir das 0:1 bekommen. Das war sehr gut gespielt, sehr schwierig zu verteidigen. Das muss man dann auch akzeptieren", resümierte Dirk Schuster auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, auf den Ausgleich zu gehen. Es war dann ein etwas wildes Spiel mit Chancen auch für den FCM, bei denen sich Andreas Luthe ein paar Mal auszeichnen konnte. Wir hatten allerdings auch Möglichkeiten. Am Sechzehner hat uns heute die letzte Präzision gefehlt und die hundertprozentige Entschlossenheit, das Tor machen zu wollen."
Luthe: "Das hätte auch noch höher ausgehen können"
Auch Andreas Luthe blickte bei seinem Fazit zuerst auf die Beinahe-Führung durch Terrence Boyd in der 18. Minute, die wegen einer Abseitsstellung zurecht nicht anerkannt wurde, zollte dann aber auch dem Gegner Respekt für dessen Leistung. "Wenn wir das 1:0 machen, dann wird es ein anderes Spiel. Aber wenn man die 90 Minuten sieht, dann hat Magdeburg verdient den Heimsieg geholt. Es hätte auch noch höher ausgehen können. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen die Ordnung verloren, weil wir in Rückstand mehr selber machen wollten. Da kannst du auch richtig aus dem Stadion geschossen werden. Fußballerisch hat uns der FCM ein bisschen die Grenzen aufgezeigt", erklärte Schlussmann Luthe.
Kraus zum Schielen auf Rang drei: "Das ist Bullshit"
"Magdeburg ist eine spielstarke Mannschaft. Es war klar, dass man nicht immer alles verteidigen kann. Das haben sie auch schon in anderen Spielen gezeigt. Mitte der zweiten Hälfte haben wir aufgemacht. Und dann ist klar, dass man noch den ein oder anderen Konter kassiert", sagte Kevin Kraus, der zudem eine klare Meinung zum Schielen auf den dritten Tabellenplatz äußerte: "Das ist doch alles Bullshit. Das kommt von außen. Wir als Mannschaft haben das Ziel 40 Punkte und da arbeiten wir weiter dran. Wir können mit Rückschlägen umgehen. Das haben wir oft genug gezeigt." Die nächste Möglichkeit dafür bietet sich am kommenden Freitag, wenn die Roten Teufel im heimischen Fritz-Walter-Stadion den SV Sandhausen empfangen.
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 04.03.2023:

Foto: Imago Images
Nur Luthe überzeugt: Die FCK-Noten aus Magdeburg
Wenn der Torwart der beste Spieler ist ... Dirk Schuster hat mit seinen Personaländerungen vor dem 0:2 des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Magdeburg ausnahmsweise mal kein glückliches Händchen bewiesen, wie auch der Blick auf die Spielernoten zeigt.
Durch die Umstellung von der bewährten Viererkette auf eine Dreier-/Fünferkette in der Defensive verstärkte der FCK das Spiel in der Mitte, schwächte aber zugleich die Flügelpositionen. Das liegt zunächst mal in der Natur der Sache, denn es dürfen eben nur elf Mann aufs Feld und nicht dreizehn oder vierzehn. Die Idee hinter den Änderungen war nachvollziehbar, wie wir bereits in unserer Taktik-Nachlese analysiert haben, aber sie ging gegen die wuseligen Magdeburger nicht auf.
Dass das FCK-Spiel über die Flügel vermutlich besser gelaufen wäre, bildet sich nicht nur am Verlauf der 90 Minuten ab, sondern auch in den von Fans vergebenen Noten. Die eingewechselten offensiven Außenspieler Aaron Opoku (DBB-Notenschnitt: 1,9), zuvor beim Lautrer Sieg gegen Fürth noch einer der Besten, und Philipp Hercher (3,0) erhalten für ihre 20-Minuten-Einsätze bessere Bewertungen als sämtliche Startelf-Akteure. Zumindest was die Feldspieler betrifft, denn mit einer Durchschnittsnote von 2,3 ist Torhüter Andreas Luthe in Magdeburg der beste Rote Teufel. Der Schlussmann bewahrte sein Team vor weiteren Gegentoren. Das sehen auch die Journalisten der "Rheinpfalz" so, die Luthe eine 2,5 geben. Danach folgt in der Zeitung noch Hendrick Zuck mit einer 3 (DBB: 3,5), und alle anderen FCK-Spieler bekommen für einen der schlechtesten Auswärtsauftritte dieser Saison nur die Note 4 oder schlechter. Hercher und Opoku sowie der ebenfalls eingewechselte Nicolas de Préville haben von den Journalisten keine Note erhalten, weil sie die erforderliche Mindestspielzeit von 30 Minuten nicht erreicht haben. Aber in diesem kurzen Zeitfenster brachten sie die Magdeburger Defensive häufiger ins Schwitzen als ihre Teamkollegen in den 70 Minuten zuvor.
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern

Die DBB-Noten zum Auswärtsspiel in Magdeburg können noch bis heute, 20:15 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCM-FCK. Die Bewertungen des "Kicker" folgen am Montag.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz
Ergänzung, 04.03.2023:

Zwei starke Fankurven beim Duell FCM gegen FCK
Die Kulisse hätte wieder ein spektakuläres 4:4 wie im Hinspiel verdient gehabt. In der Partie des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Magdeburg sorgten beide Fankurven für eine erstligareife Atmosphäre.
Die Roten Teufel wurden von knapp über 2.000 Schlachtenbummlern in die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt begleitet. Für FCK-Verhältnisse in dieser Saison ein eher niedriger Wert, liegt der Durchschnitt an Mitfahrenden doch bei rund 5.000. Angesichts des Spieltermins am frühen Freitagabend sowie der 535 Kilometer weiten Anreise dennoch eine ordentliche Zahl, und auch mehr als die 1.500 Magdeburger, die beim Hinspiel sonntags auf dem Betze mit dabei waren.
Die aktive Fanszene aus Lautern wechselte im Vergleich zum vorherigen Gastspiel von den Stehplätzen auf die Sitzplätze im Gästeblock des Heinz-Krügel-Stadions. Und sie zeigte dort neben lautstarkem Support zahlreiche Schwenkfahnen sowie auch über die 90 Minuten immer wieder eingestreute Bengalische Fackeln. Dies rief jedes einzelne Mal den Magdeburger Stadionsprecher auf den Plan, der die FCK-Anhänger zum Verzicht auf Pyrotechnik aufforderte, was nach der x-ten Wiederholung wiederum den Vorsänger des Magdeburger "Block U" zu einer Replik über sein Kurven-Mikrofon animierte: "Lass die doch zündeln da hinten, das stört doch keine Sau, ey!"


Nach der Halbzeitpause übten die Auswärtsfahrer mit einem Spruchband Kritik: "Wollten Karten für Darmstadt kaufen - hatten auf der Autobahn aber mal wieder kein Netz." Hintergrund: Die FCK-Verantwortlichen hatten den Vorverkauf für das extrem nachgefragte Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (18. März) auf Freitag, 9:00 Uhr gelegt - also genau die Zeit, in der die ganz Treuen gerade im Auto, Zug oder Bus auf dem Weg nach Magdeburg saßen. Trotz direkt aufgekommener Bitten reagierte der Verein nicht und behielt diesen Termin bei, anstatt ihn auf Montag oder Donnerstag zu verschieben. Und darüber äußerten die Auswärtsfahrer nun ihren Unmut im Stadion.
Die ansonsten gute Unterstützung der Anhänger, unter denen im Gästeblock auch der aus seiner Wahlheimat Berlin angereiste Popstar Mark Forster weilte, konnte die Lautrer Mannschaft jedoch nicht in einen Sieg ummünzen. Nach der unterm Strich verdienten 0:2-Niederlage wurden die bisher so begeisternden Roten Teufel vor ihrer Kurve mit Applaus, Gesängen und einer Schalparade aufgemuntert.


Auch im "Block U" gab es einiges zu sehen, unter anderem zum Einlaufen der Mannschaften eine Choreo mit Rauchbomben, Blinkern und dem Motto: "Im Osten brennt das Feuer heißer!" In der Folge war das Stadion erstmal eine Viertelstunde lang vernebelt, ehe das Spielfeld und die Tribünen unter Flutlicht wieder komplett gut sichtbar wurden. Danach spulten die Magdeburger Fans mit (Wechsel-)Gesängen, drei exakt platzierten Schwenkfahnen und viel Schal-Einsatz ihr gewohntes Programm ab, das manchmal schon zu sehr durchchoreographiert wirkt - aber eben auch eine gewaltige Lautstärke abliefert, welche die eigene Mannschaft nach vorne treibt und weiterhin zu den Besten in Deutschlands Profi-Ligen gehört. Insgesamt waren 24.528 Zuschauer im Heinz-Krügel-Stadion, das damit überraschenderweise nur fast, aber nicht ganz ausverkauft meldete.


Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Magdeburg:
- Fotogalerie | 23. Spieltag: 1. FC Magdeburg - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 06.06.2023:

Unsportliches Verhalten: DFB belegt FCK mit Geldstrafe
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den FCK im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen zwei Fällen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Gesamtgeldstrafe in Höhe von 19.700 Euro belegt.
Von der Strafe kann der FCK einen Betrag von bis zu 6.350 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2023 nachzuweisen wäre.
Während des Zweitligaspiels beim 1. FC Magdeburg am 3. März 2023 wurden im Gästeblock 31 pyrotechnische Gegenstände gezündet. In der 31. Minute wurde aus dem Gästebereich ein Feuerzeug in Richtung eines Spielers geworfen. Darüber hinaus wurde in der 48. Minute des Zweitligaspiels beim SC Paderborn am 17. Februar 2023 ein Rauchtopf entzündet.
Der Verein hat den Urteilen zugestimmt, die Urteile sind damit rechtskräftig.
Quelle: fck.de