Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Kohlmeyer » 20.12.2022, 14:00


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Interview mit FCK-Trainer Dirk Schuster
"Beim FCK ist eine neue Geschlossenheit entstanden"


Dirk Schuster resümiert die Hinrunde und blickt auf die Rückrunde voraus. Im ex­klu­siven Winterpausen-Interview haben wir mit dem Trainer des 1. FC Kaiserslautern außerdem über taktische Details sowie seine Transferwünsche gesprochen.

Der Betze brennt: Dirk Schuster, wie sehr hat der Wintereinbruch der vergangenen Tage eure Vorbereitung gestört?

Dirk Schuster (54): Der juckt uns kein bisschen. Unser Trainingsplatz hat eine Rasenheizung, die bislang alles weggeblubbert hat, was runterkam. Wir trainieren volles Rohr bis zum 22. Dezember. Zwischen Weihnachten und Neujahr bekommt dann jeder Spieler Laufpläne mit nach Hause, die er auch dokumentieren und an unseren Konditionstrainer Oliver Schäfer schicken muss. Am 2. Januar treffen wir uns wieder, und am 3. Januar geht's ins Trainingslager.

Der Betze brennt: Auch fürs Trainerteam ist so eine lange Winterpause inklusive Feiertags-Break ja vollkommen neu. Wie schwer war es, da eine vernünftige Trainingsplanung hinzukommen?

Schuster: Wir haben da schon verschiedene Modelle durchgespielt. Zum Beispiel haben wir auch überlegt, direkt nach der letzten Hinrundenpartie in Düsseldorf noch drei Wochen weiter zu trainieren und uns dann erst am 2. Januar wieder zu treffen. Aber da wir Trainer ja alle auch mal selbst gekickt haben, haben wir eingesehen: Da hätte wohl keiner mehr so richtig Bock gehabt, und dementsprechend hätte vielleicht die Trainingsqualität gelitten. Man darf ja nicht vergessen: Wir hatten wegen der Relegationsspiele schon im Sommer die kürzeste Pause von allen Mannschaften im bezahlten Fußball. Die Jungs waren einfach urlaubsreif. Und so ein bisschen hat die Aussicht, dass nach dem Schlusspfiff in Düsseldorf erstmal Zeit für Urlaub sowie Frau oder Freundin sein würde, ja vielleicht auch zu unserem starken Hinrundenfinale beigetragen (schmunzelt).

Der Betze brennt: Um ein, zwei Fragen zur WM kommen wir nicht herum. Zunächst mal: Kann man sich als Profi-Fußballtrainer überhaupt leisten, sich ein solches Turnier nicht anzuschauen - oder ist das Weiterbildung, die er unmöglich auslassen kann?

Schuster: Jedes Spiel habe ich mir auch nicht angeschaut. Aber ab der K.o.-Phase musste ich schon dabei sein. Zum einen, weil so eine WM nach hintenraus einfach ungeheuer interessant wird. Und zum anderen, weil mich natürlich auch die taktische Dinge interessieren.

Der Betze brennt: Und welche Erkenntnisse haben Sie dabei gewonnen?

Schuster: Ich habe einmal mehr festgestellt, dass in erster Linie diejenigen Teams am erfolgreichsten waren, die defensiv gut gearbeitet und dem Gegner nur wenige Torchancen eröffnet haben. Das haben meiner Meinung die Argentinier überragend gemacht. Weltklasse im Zweikampfverhalten und eine Aggressivität, die ab und an auch mal vor einem gewissen Ekelfaktor nicht zurückschreckt. Und: Es gibt zwar immer weniger Unterschiedsspieler, aber es gibt sie noch, und sie können ein Spiel nach wie vor entscheiden. Auch wenn die Mannschaft dafür in Kauf nehmen muss, wenn einer defensiv nicht so mitmacht. Dafür bot Argentinien mit Lionel Messi ebenfalls das beste Beispiel.

Der Betze brennt: Kommen wir zum FCK. Ihr habt als Aufsteiger eine bärenstarke Hinrunde gespielt. Und wir haben rund um den Betzenberg ein so entspanntes Umfeld wie seit Jahren nicht mehr erlebt. Selbst nach den mehrfachen Unentschieden zuhause kam auf den Rängen kaum Unruhe auf. Hat es auch zu dem positiven Ergebnissen beigetragen, dass Ihre Mannschaft vergleichsweise wenig Druck von außen zu spüren bekam?

Schuster: Ich würde da eher die Gemengelage insgesamt betrachten. Da war die negative Grundstimmung mit dem Saisonabschluss mit dem dritten Platz, nachdem alle schon mit Rang zwei gerechnet hatten, verbunden mit dem nicht gerade geräuschlosen Trainerwechsel. Durch den Gewinn der Relegationsspiele hat sich diese Negativstimmung dann explosionsartig ins Gegenteil verkehrt, und diese Euphorie konnten wir mit in die Saison nehmen. Dass uns dies gelungen ist, dazu haben viele im Verein beigetragen, gerade auch im Schulterschluss mit den Fans. Da ist eine neue Geschlossenheit entstanden. Und, natürlich, in so einem Umfeld werden auch mal Fehler verziehen.

"Die Mannschaft hat ein riesiges Herz und ist einfach nicht totzukriegen"

Der Betze brennt: Am deutlichsten wurde das bei dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg vor 46.895 Zuschauern, ausverkauftes Haus. Da wäre früher auf dem Betzenberg wohl von einigen gepfiffen worden - weil ihr als Heimmannschaft vor allem in der Schlussphase nicht mehr riskiert habt, um gegen einen Tabellen-14. den Sieg zu erzwingen...

Schuster: Das mag ja sein, dass das vor einiger Zeit noch so gewesen wäre. Aber sehen Sie es doch auch mal so: Was, wenn dieses Spiel das erste in dieser Saison gewesen wäre? Wir als Aufsteiger gegen eine Mannschaft mit Aufstiegsambitionen, die gerade einiges in Neuzugänge investiert hat. Da hätte nach einem 0:0 jeder gesagt, das ist doch absolut okay. Und unser Spiel gegen Nürnberg war ja auch nicht schlecht. Ich denke, unsere Fans haben ein feines Gespür, welche Reaktion angebracht ist.

Der Betze brennt: Die Mannschaft fiel auch in der Vorrunde durch ihre Comeback-Qualitäten auf, holte immer wieder Rückstände auf. Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Keßler sagte auf der Jahreshauptversammlung, das Samenkorn, aus dem dieser Spirit entstanden ist, sei bereits im vergangenen Jahr gelegt worden. Im Derby gegen Waldhof Mannheim, als sich die Mannschaft nach zwei Platzverweisen noch ein 0:0 erarbeitete. Waren Sie selbst manchmal von diesem Spirit überrascht?

Schuster: Das mit dem Samenkorn würde ich so unterschreiben, auch wenn die Mannschaft in der Zwischenzeit ja wieder ein wenig ihre Struktur verändert hat. Aber es stimmt: Diese Mannschaft hat ein riesengroßes Herz und ist einfach nicht totzukriegen, weder im Spiel noch im Training. Das willst du als Trainer selbstverständlich weiter forcieren. Bei den Aufholjagden zuhause halfen uns aber auch die Fans - und der Mythos Betzenberg. Aus so einem Spiel wie gegen Darmstadt etwa nimmst du nach einem 0:2-Rückstand normalerweise nichts mehr mit, die Lilien hatten bis dahin nämlich noch nie eine Führung wieder abgegeben. Der Torsten Lieberknecht hat mir hinterher auch erzählt, wie er auf seine Jungs eingeredet hat: Vermeidet vor der Westkurve alles, was das Publikum wieder zurück ins Spiel bringt. Wenn ein Anschlusstor fällt, kriegen wir auch noch das zweite und dann vielleicht auch das dritte ... Und genau so ist gekommen.

Der Betze brennt: Wenn man die Leistungsdaten betrachtet, die bei FCK-Spielen erhoben werden, fallen einige Besonderheiten auf. Fragen wir zunächst mal so rum: Auf welche Daten schauen sie denn immer zuerst?

Schuster: Nach dem Spiel schaue ich zuerst auf die Zweikampfwerte. Wobei ich mich oft frage: Wann wird da eigentlich ein Zweikampf als gewonnen und wann als verloren gewertet? Aber so ein Fünkchen Wahrheit steckt da schon drin. Dann schau ich auf die gelaufenen Strecken von beiden Mannschaften, um zu sehen, wer mehr investiert hat. Und auf die Passquote. Die Zahl der Pässe insgesamt interessiert mich dabei weniger, sondern, wie viele angekommen sind.

Der Betze brennt: Und bei der Vorbereitung auf den Gegner?

Schuster: Da betrachten wir nicht nur Daten, sondern sehen uns vor allem auch Videos an. Heatmaps halten ebenfalls interessante Erkenntnisse bereit. Wir erkunden die Automatismen, mit denen der Gegner arbeitet: Welche Laufwege nutzt der Gegner, aus welchem System heraus spielt er gegen den Ball, wie können wir sein Angriffs- oder Mittelfeldpressing überspielen? Am Mittwoch oder Donnerstag simulieren wir das dann im Training. Wie wir agieren, wenn er uns anläuft, aber auch, wie wir spielen wollen, wenn wir in Ballbesitz sind. Wollen wir Überzahl auf den Flügeln herstellen oder den Weg durch die Mitte suchen? Dabei richten wir uns stets an den Stärken und Schwächen des Gegners aus.

Der Betze brennt: Ihr seid die Mannschaft mit dem wenigsten Ballbesitz in der Liga und gestattet dem Gegner mehr Zuspiele als jeder andere, bis ihr attackiert. Trotzdem hat Ihre Mannschaft die viermeisten Tore geschossen, gehört auch zu den Teams, die die meisten Torabschlüsse im Strafraum verzeichnet. Aus wenig Ballbesitz viel zu machen, hat auch schon Ihre früheren Teams ausgezeichnet. Hat Dirk Schuster eine andere Sicht auf den Fußball als die meisten seiner Kollegen?

Schuster: Naja, dass Ballbesitz nicht unbedingt mit Toren und Erfolg einhergeht, hat man auch wieder gut bei dieser WM gesehen. Und wir richten unser Spiel am Gegner aus, um unsere Stärken bestmöglich ausspielen zu können. Warum sollten wir gegen typische Ballbesitzmannschaften wie Magdeburg oder Hamburg, die selbst auf der Torhüterposition exzellente Fußballer haben, blind vorne drauf gehen und uns überspielen lassen? Und solange die den Ball nicht vor unserem Strafraum zirkulieren lassen, sondern ihre 70 Prozent Ballbesitz fast ausschließlich in der eigenen Hälfte sammeln, ist das doch deren Problem. Denken Sie doch nur mal daran, wie lange es gedauert hat, bis der HSV zum ersten Mal auf unser Tor geschossen hat.

"Du kannst nicht sagen: Wir kümmern uns allein um die Offensive"

Der Betze brennt: Interessanterweise waren Sie ja auch damals bei Darmstadt 98 als Aufsteiger sehr erfolgreich. Dennoch haben manche ihnen vorgehalten, Ihre Mannschaft könne doch nur Hoch-Weit ...

Schuster: Was ja auch damals schon nicht gestimmt hat. Aber mancher Kollege hat es sich eben einfach gemacht mit der Erklärung: Es habe an unserer Spielweise gelegen, dass seine Truppe, die international spielt, keinen Aufsteiger schlagen kann, der von seinen finanziellen Möglichkeiten her nichts in der Bundesliga verloren hat. Und irgendwann wirst du als Trainer eben in diese Schublade gesteckt.

Der Betze brennt: Denken Sie, dass Sie aus dieser Schublade nochmal rauskommen?

Schuster: So ein bisschen habe ich es ja vielleicht schon rausgeschafft. Schauen Sie sich doch die Spiele an, die wir bis jetzt abgeliefert haben. Bei uns war eigentlich immer was los. Das wäre doch niemals möglich, wenn meine Spielweise nur auf Defensive und Sicherheit bedacht wäre. Ballbesitz allein ist mir nicht wichtig, sondern das, was wir mit dem Ball machen: Und da soll es zielstrebig und temporeich nach vorn gehen, um die von Ihnen erwähnten vielen Abschlüsse und Tore zu erzielen. Richtig langweilig war nur unser Auftritt beim 0:0 beim SV Sandhausen - und da wollten wir auswärts einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt unbedingt auf Abstand halten.

Der Betze brennt: Dennoch soll die Entwicklung weitergehen. Geschäftsführer Thomas Hengen hat auf der Jahreshauptversammlung erklärt, dass Ihr in der Winterpause daran arbeiten wollt, die Passquote und das Ballbesitzspiel zu verbessern.

Schuster: Das Passspiel ist schon die ganze Zeit fester Bestandteil unserer täglichen Trainingsarbeit. Doch gilt es weiterhin, kleine Dinge zu verbessern. Wir brauchen noch mehr klare Kommandos von hinten raus. Der Empfänger eines Passes muss auch wissen, ob ihm bereits ein Gegenspieler am Hintern klebt. Und Ballbesitzspiel ist auch wichtig, um mal verschnaufen können, weil es weniger Kraft kostet, als die ganze Zeit hinterm Ball herzulaufen.

Der Betze brennt: Zumindest phasenweise habt Ihr in dieser Vorrunde auch gezeigt, dass Ihr den Ball laufen lassen könnt, um euch einen Gegner zurechtzulegen. Beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig beispielsweise. Zwei Wochen später, beim 0:0 gegen Nürnberg, hat das dann nicht so geklappt.

Schuster: Weil auch das eben vom Gegner abhängig ist. Braunschweig ist ebenfalls Aufsteiger. Die lassen eine solche Spielweise vielleicht eher mal zu als die Heidenheimer, die dir nie die Ruhe lassen, den Ball laufen zu lassen.

Schuster über Wunderlich, Ritter, Niehues, Tomiak und Zuck

Der Betze brennt: Doch auch wenn der FCK Aufsteiger ist und keine teure Mannschaft stellt: Sie haben einige Spieler in den Reihen, die fußballerisch deutlich über dem Zweitliga-Durchschnitt liegen und mit denen sich dominanter auftreten ließe - etwa Mike Wunderlich, Marlon Ritter und Philipp Klement. Die drei haben sie aber nur einmal gemeinsam in der Startelf aufgeboten, in Sandhausen. Danach musste immer einer auf der Bank, meistens Wunderlich.

Schuster: Ja, in Sandhausen haben wir Ritter mal auf die linke Seite gestellt, das hat sich nicht so bewährt. Was meiner Meinung nach allerdings der Tagesform geschuldet war oder seinem starken Gegenspieler. Am Anfang seiner Karriere, in der Zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach, hatte Ritter nämlich auf dieser Position ein Tor nach dem anderen erzielt, indem er von links in die Mitte marschierte und dann abzog. Er hatte uns auch glaubhaft versichert, dass er sich daran noch erinnert und es noch könnte … (lacht) Aber es stimmt schon: Wunderlich, Klement und Ritter als Sechser, Achter, Zehner im zentralen Mittelfeld zu bringen, wäre schwierig gewesen. Auf den Positionen brauchst du nunmal auch große Zweikampf- und Kopfballstärke, um das Spiel auf den zweiten Ball abwehren zu können. Darüber geht viel in der Zweiten Liga, da kannst du nicht einfach so sagen: Das ist uns nicht so wichtig, wir kümmern uns allein um die Offensive.

Der Betze brennt: Womit Sie schon die Qualitäten des Spielers aufgerufen haben, der sich auf dieser Saison einen Stammplatz gesichert hat: Julian Niehues. Ist er der große Gewinner dieser Halbserie.

Schuster: Würde ich gar nicht mal sagen. Klar, Julian hat sich prächtig entwickelt, aber er hatte auch Anlaufschwierigkeiten in dieser Liga. Zuletzt aber wurde er immer stärker. Weil er nun auch den Mut aufbringt, mal nach vorne aufzudrehen. Beim 2:0 gegen den Karlsruher SC war er bis zu seiner Auswechslung einer unserer stärksten Spieler. Andere aber haben sich ebenso gut weiterentwickelt. Boris Tomiak etwa, der diese Saison viel konstanter geworden ist. Und der uns mit seiner Präsenz beim 2:1 in Düsseldorf den Allerwertesten gerettet hat, nachdem es in der ersten Hälfte auf der Sechs überhaupt nicht geklappt hatte.

Der Betze brennt: Mike Wunderlich hat seinen Vertrag nun aufgelöst ...

Schuster: Ja, leider. Wir hätten ihn gerne behalten, denn er hätte sicher auch in der Rückrunde Einsatzzeiten bekommen. Aber wenn ein verdienter Spieler wie er darum bittet, seinen Vertrag aufzulösen, kannst du schlecht Nein sagen. Gut, dass Ben Zolinski jetzt aus seiner langen Verletzung zurückkehrt. Damit haben wir direkt wieder eine weitere eine Alternative auf dieser Position.

Der Betze brennt: Sie haben zum Trainingsstart vor wenigen Tagen auch ihren Wunschzettel für die Winterpause bekanntgegeben. Idealerweise sollen drei Spieler kommen. Ein Sechser, ein Eins-zu-Eins-Backup für Terrence Boyd - das hat uns nicht überrascht. Eher schon, dass Sie sich auch einen weiteren Defensivspieler für die linke Seite wünschen.

Schuster: Tatsächlich? Das find ich eigentlich nicht so überraschend. Als Hendrick Zuck nach seinem Platzverweis gegen Paderborn ausfiel, haben wir gesehen, dass wir für ihn keine richtige Alternative im Kader haben. Erik Durm kann zwar auch Linksverteidiger spielen, wir sehen ihn aber eher auf der rechten Seite stärker. Und Lars Bünning sieht sich eher als linker Innenverteidiger. Daher würde es aus unserer Sicht schon Sinn machen, sich auf dieser Position nochmal breiter aufzustellen.

"Wenn wir diese 40 Punkte haben, werden wir uns nicht zurücklehnen"

Der Betze brennt: Durch den Neun-Punkte-Strike zum Vorrundenfinale hat sich Ihre Mannschaft sogar auf Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen gebracht. Im Moment herrscht im Umfeld nach wie vor einfach nur Zufriedenheit. Aber noch ein paar Siege - und "de Betze" wäre nicht de Betze, wenn dann nicht doch Richtung Aufstieg geschielt würde. Werdet Ihr auch entspannt weiterspielen können, wenn solche Rufe laut werden?

Schuster: Werden wir. Weil wir realistisch bleiben. Der Grat zwischen Sieg und Niederlage ist in dieser Liga sehr schmal. Werfen wir noch mal einen Blick zurück auf diese Vorrunde. Zum Saisonstart gegen Hannover schießen wir das Siegtor in der Nachspielzeit, in Fürth können wir zur Pause 0:3 hinten liegen, gegen Darmstadt holen wir einen 2:0-Rückstand auf, der eigentlich nicht aufzuholen ist. In Heidenheim schaffen wir mit einem Mann weniger noch den Ausgleich, der HSV verschießt gegen uns einen Elfmeter, auch in Bielefeld können wir nach der ersten Halbzeit hinten liegen, ebenso in Düsseldorf. Selbst das Spiel gegen den KSC kann anders laufen, wenn die ihre erste große Chance reinmachen. Das Momentum war oft auf unserer Seite, das muss aber nicht so bleiben. Wir haben jetzt 29 Punkte, mindestens elf müssen wir noch holen. Um das zu schaffen, müssen wir weiter sauber arbeiten, Vollgas geben und demütig bleiben. Ihr könnt aber auch sicher sein: Wenn wir diese 40 Punkte haben, werden wir uns nicht zurücklehnen und alles schleifen lassen.

Der Betze brennt: Herr Schuster, danke wieder mal für tolle Gespräch. Wir freuen uns schon jetzt auf diese Rückrunde.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer


Ergänzung, 28.12.2022:

Schuster: "Es wird sich nichts an unserem Ziel ändern"

Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern ist in der 2. Bundesliga die Überraschung der bisherigen Saison. Im Interview spricht Trainer Dirk Schuster über die Erfolgsfaktoren des derzeitigen Tabellenvierten, die Pläne für die Rückrunde und seine persönlichen Höhepunkte des Jahres.

dpa: Herr Schuster, wie oft haben sie in den vergangenen Wochen auf die Tabelle geschaut?

Dirk Schuster: Gar nicht. Das interessiert mich nicht groß. Klar, ich weiß: Die Tabelle sieht derzeit für uns gut aus, aber es ist erst die Hälfte der Saison gespielt. Da wird sich noch viel bewegen.

dpa: In der Winterpause 2014/15 hatten Sie mit dem damaligen Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98 nach der Hinrunde 29 Punkte auf dem Konto. Am Ende gelang der Durchmarsch in die Bundesliga. Acht Jahre später sind es mit Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wieder 29 Punkte. Hätten Sie etwas dagegen, wenn sich Geschichte 2023 wiederholt?

Schuster: Geschichte wiederholt sich relativ selten. Die Vorzeichen hier in Kaiserslautern sind andere als damals in Darmstadt. Wir sind froh, dass wir diese 29 Punkte geholt haben, sind aber geerdet und bleiben auf dem Boden der Tatsachen. Es wird sich überhaupt nichts an unserem Ziel ändern. Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte holen. Dann schauen wir mal, wo wir am Ende rauskommen. Ich bin optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Alles andere ist realitätsfern. (…)

Quelle und kompletter Text: SWR



Beitragvon Odenwalddevil » 20.12.2022, 14:43


Sehr gut reflektiert. Gerade die angesprochenen Spiele. Da kann es durchaus anders aussehen und ausgehen.

Bin optimistisch, dass wir eine gute Vorbereitung hinlegen. Bisher auch groß ohne Verletzungen(außer Zolinski) durchgekommen. Vielleicht kann gerade er mit Klement konkurieren....

Und die angesprochenen Verstärkungen. Vielleicht schlägt ja Gekas im Sturm ein, oder Haas könnte ein Vertreter für Zuck werden. Wer weiß?



Beitragvon MarcoReichGott » 20.12.2022, 14:49


Ah, also wird doch ein linker Verteidiger gesucht und kein linker Innenverteidiger, wie es nach dem Pressegespräch von diversen Medien gemeldet wurde. Hat sich Schuster dann vielleicht auch einfach versprochen. Gut, dass das nun klargestellt wurde.



Beitragvon Chrisss » 20.12.2022, 14:50


Geiler, fußballverrückter, absolut klarer Typ. :daumen:

Tolles, interessantes Interview. Danke an das Team und Dirk Schuster.



Beitragvon Betzemichl » 20.12.2022, 17:01


Gerade der Auftakt hat es in sich . In Hannover, Paderborn, 2 Auswärtsspiele hintereinander… kann wenn es schlecht läuft 0 Punkte geben .. bin gespannt ob es nächstes Jahr wieder ein gutes Jahr wird.
Leute, geht nuff ins Stadion ... Nur so könnt ihr den Roten Teufeln helfen !!! :teufel2:



Beitragvon Schulbu_1900 » 20.12.2022, 18:48


Positiv überrascht bin ich über die offenen Worte, das war nach den Spielen nicht immer so. Z.B. das Sandhausen Spiel und die Einsicht das nur Zuck hinten links gut funktioniert. Wie @MarcoReichGott geschrieben hat, wird nun auch die gesuchte Position klar.
Wenn die Geschlossenheit und das große Herz weiter gelebt wird, dann kann man schon fast beruhigt nach vorne schauen. Wann gab's das zuletzt?
Danke fürs Interview :daumen:
Elf Freunde müsst Ihr sein

"Putin du A.....loch !!"
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦



Beitragvon Markus67 » 20.12.2022, 20:45


Super Interview :daumen: vielen Dank.

Etwas überrascht hat mich, das er Zolinski als Alternative zu Wunderlich sieht, ich hatte Zolinski eher als RA/MS/LA als auf OM/ZM im Kopf. Aber der Trainer wird es schon besser wissen. :wink:

Das mit dem gesuchten LV, hatte ich auch anders verstanden, nämlich das wir einen Innenverteidiger suchen, der auch LV spielen kann, Bünning wird das wohl nicht zugetraut.



Beitragvon Dirmsteiner84 » 20.12.2022, 23:13


Gutes klares und Vorallem sehr aufschlussreiches Interview

Bünning am besten verkaufen, das war ein unnötiger Transfer
Dazu sieht er Zolinski als Alternative für die 8/10er Position
Diese Saison mein Tipp: Solide Platzierung: 9-12. Auf gehts Jungs!
Am liebsten wird es eine langweilige Rückrunde wenn wir 6-7 Spieltage vor Schluss safe sind



Beitragvon Betzebastion Mainz » 20.12.2022, 23:16


Das hat doch alles Hand und Fuß, was Dirk Schuster da so von sich gibt.
Von wegen hoch und weit...der Mann ist gescheit!

Und auf jedenfall, ist er der beste Trainer seit Marco Antwerpen !

:D
1.FCK - you just can´t escape my love



Beitragvon Hunsbuggel » 21.12.2022, 06:32


Gutes Interview.
Einzig die Antwort zum LV finde ich etwas komisch. Warum erwähnt er Schad nicht, der die letzten 2 von 3 Spiele hier in der Startelf stand? Einmal lief es gut, einmal schlecht. Ihn aber einfach nicht zu erwähnen wirkt für mich eigenartig.

Und sind wir mal ehrlich… als RV hat Schad einfach zu viel Konkurrenz: Durm, Zimmer, Hercher… Wenn überhaupt wird er auf der linken Seite seine Einsätze bekommen.
FCK-Fan aus Südhessen - immer auf der Suche nach Gleichgesinnten in der Region :teufel2:



Beitragvon JG » 21.12.2022, 08:35


Schad wird bei Schuster nicht über die Rolle des Ergänzungsspieler hinaus kommen.
Es wird generell nicht einfach werden einen adäquaten Ersatz zu Zuck zu finden, den ich auf seiner Position des LV als momentan unersetzbar sehe.



Beitragvon MarcoReichGott » 21.12.2022, 08:49


Schads linker Fuß ist für die Position LV schlichtweg zu schwach, um da vernünftiges Aufbauspiel betreiben zu können. Das ist eine absolute Notfalllösung ihn auf links zu ziehen, die man eben mal ein Spiel vielleicht machen kann, wenn es keine Alternativen mehr gibt. Aber dauerhaft sinnvoll ist das eben nicht.

Nimmt man dann noch hinzu, dass Zuck im Sommer 33 Jahre alt wird und Durm als LV eher enttäuscht hat, war für mich eigentlich völlig klar, dass man auf der LV Position langsam anfangen muss sich umzuschauen. Ich war da ziemlich verwirrt als es vor ein paar Wochen stattdessen heiß wir würden einen Innenverteidiger suchen. Hier stehen wir ja momentan eigentlich recht gut da. Das würde nämlich primär dann Sinn machen, wenn man wenig Hoffnung hat mit den Tomiak, Kraus und Bormuth verlängern zu können oder man mit Bünning doch völlig unzufrieden wäre. Der ist momentan übrgens IV Nr. 4 und solang man keinen Ersatz verpflichtet kann man den weder abgeben noch war der Transfer unsinnig.



Beitragvon Hütte1981 » 21.12.2022, 08:52


Hunsbuggel hat geschrieben:Gutes Interview.
Einzig die Antwort zum LV finde ich etwas komisch. Warum erwähnt er Schad nicht, der die letzten 2 von 3 Spiele hier in der Startelf stand? Einmal lief es gut, einmal schlecht. Ihn aber einfach nicht zu erwähnen wirkt für mich eigenartig.

Und sind wir mal ehrlich… als RV hat Schad einfach zu viel Konkurrenz: Durm, Zimmer, Hercher… Wenn überhaupt wird er auf der linken Seite seine Einsätze bekommen.


Sehe Schad lange nicht mehr auf dem Niveau von vor seiner Verletzung.
Das langt in meinen Augen so leider nicht. Konnte mich nie wirklich überzeugen bei seinen Einsätzen.
Okay, aber eben auch nicht (mehr) mehr.
Denke, ein Klub wo er über die Spielpraxis Selbstvertrauen aufbauen könnte würde ihm guttun. Wir sind einfach zu gut besetzt.



Beitragvon Hütte1981 » 21.12.2022, 08:56


Ansonsten ist DS schon sehr offen und glaube auch sehr aufgeräumt.
Auch wenn ich manchmal Dinge anders sehe, man hat das Gefühl es steckt ein richtiger Plan dahinter. Im Nachhinein muss man ihm meist immer recht geben.
Und was man nach einem Spiel im Interview weitergibt, womöglich auch um seine Spieler zu schützen, muss nicht zwingend das sein, was intern besprochen wird.
Wie gesagt, gehe nicht immer mit. Aber dafür hab ich auch kein Recht. Ich arbeite nämlich nicht täglich mit der Truppe und sehe die Details.
Also: Hut ab vor seiner Arbeit. Passt aktuell und hoffentlich noch sehr lange richtig gut. Danke



Beitragvon diago » 21.12.2022, 10:19


Wenn man einen LV sucht, dann hätte man Gibs nicht verleihen dürfen. Der war in seinen paar Einsätzen letzte Saison recht gut. Den nächsten Schritt hätte ich ihm schon zugetraut.



Beitragvon MarianHristov » 21.12.2022, 11:30


Zwischendrin einfach Gänsehaut bekommen bei dem Interview. Ein gutes Zeichen, wenn man mich fragt. Echt schön wieder stolzen Hauptes in einer Geschäftsrunde sagen zu können man ist "FCK Fan". Das hat man sich hart erarbeitet. Bin echt froh, wenn es wieder losgeht und ich eine Mannschaft sehen werde, die bis in die Haarspitzen motiviert ist. Einfach unbezahlbar.



Beitragvon MarcoReichGott » 21.12.2022, 12:01


diago hat geschrieben: Den nächsten Schritt hätte ich ihm schon zugetraut.


Gibs hat selbst in der Regionalliga zwischendurch seinen Stammplatz verloren gehabt. Wirkt auf mich eher so als wäre genau das der nächste Schritt, den Gibs gerade braucht: Erste wirkliche SPielerfahrungen im Herrenfußball.



Beitragvon KL74 » 21.12.2022, 13:23


Keine Ahnung ob realistisch aber ich finde Maximilian Mittelstädt würde glaube ich ganz gut passen oder? Im Sommer ist der Ablösefrei. Soll zwar angeblich innerhalb der Bundesliga wechseln aber vielleicht hätte er schon im Winter Bock auf den FCK. Wie gesagt keine Ahnung ob unsere Gehaltslage und realistisch



Beitragvon De Sandhofer » 21.12.2022, 17:49


Ich höre immer Schade, das Zuck schon 33 wird, Schade wir haben 3 rechte Außenverteidiger, Schade wir haben so viele Innenverteidiger, Schade Wunderlich geht, Schade wir haben nur einen guten Stürmer, Schade wir sind nur vierter. Wenn wir Schade in der Mannschaft halten, bekommen wir einen Spieler für umsonst und zwar den Spieler Spott. Denn wer den Schade hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünscht de Sandhofer



Beitragvon Schnullibulli » 21.12.2022, 23:04


Dirmsteiner84 hat geschrieben:Gutes klares und Vorallem sehr aufschlussreiches Interview

Bünning am besten verkaufen, das war ein unnötiger Transfer
Dazu sieht er Zolinski als Alternative für die 8/10er Position



Bünning abzugeben wäre mMn ein fataler Fehler!!!
Stimmt natürlich absolut dass er nicht mit seiner Einsatzzeit zufrieden sein kann und womöglich reicht es bei ihm auch nicht für mehr, dann ist das so. OK, kein Vorwurf.
ABER: Geben wir ihn ab fehlt uns ein Backup der einfach seit nem halben Jahr weiß und trainiert wie der Hase läuft oder zu hoppeln hat!
Wir haben drei IV die ich gleichwertig im Stamm sehe. Fällt einer aus oder muss wie gg Düdo aushelfen fehlt hier die Absicherung. Die Sperren werden kommen.warum hier eine Baustelle öffnen? Mir ist ein eingespielter Bünning hier 1000x lieber als irgendeiner der sich erst einfinden muß was nur im Training läuft, denn seien wir ehrlich: einen IV der der Kraus, Bormuth oder Tomiak verdrängt bekommen wir nicht und suchen wir auch nicht. Bünning MUSS bleiben. Im Sommer kann man die Karten neu mischen.


Dankeschön für das tolle Interview. Schuster zeigt mal wieder Kompetenz und worauf es ankommt.
Der Kerl ist einfach geil!

Er weiß wovon er spricht, legt den Finger nicht nur in die Wunde sondern drückt ihn rein. Er weiß wo wir stehen, welche Optionen wir haben ABER auch wie wir (,teils mit Dusel und Glück und Willen) dahin kamen.
Ich habe Null Sorge dass das Team nicht bis zur 90.minute +x am 35 Spieltag vollgas gibt, egal ob es Iwo im Niemandsland endet oder oben (?!)...
Ich freu mich einfach auf die RR



Beitragvon MarcoReichGott » 22.12.2022, 13:24


Was mich bei Schuster einfach begeistert ist, dass er psychologisch genau zuwissen scheint, wann er den Finger eben in die Wunde legen kann und wann nicht. Und wenn er selbst sich mal zu sehr emotional reinsteigert, dann hat er einen Co-Trainer, der der ihm durchaus auch Rückmeldungen zu geben scheint bzgl. seines Verhaltens (Mehr positives Coaching).

Wenn Schuster die ganze Zeit davon spricht, dass das Glas halb voll sei, dann muss man keine Angst gerade haben, dass er die negativen Aspekte ausbelendet, sondern die kommen eben zum richtigen Zeitpunkt wieder auf die Tagesordnung. Mein Negativ-Gegenbeispiel war da dieses SWR Sommerinterview mit Notzon und Schommers, die sich nach der Saison gegenseitig gefeiert haben für ihre Leistung und alle Kritik abgewatscht haben anstatt sich mit ihr - zumindest öffentlich - auseinanderzusetzen. Bei Schuster muss man da eher weniger Angst haben, dass die Anspannung in der Vorbereitung zu weit absinken könnte.



Beitragvon Oktober1973 » 22.12.2022, 19:10


Vielen Dank ersteinmal an @ Eric, für die m.E. genau richtigen Fragen, die uns im Forum immer wieder unter den Nägeln brennen. Auch die Nachfragen, um die Themen klar zu bekommen und die augenzwinkernden Antworten von DS, nehmen uns wirklich in seine Gedankenwelt mit. Sicher gibt es Woche für Woche immer wieder Diskussionen über die Ansätze, wie man die jeweiligen Gegner am Besten angeht. Ich glaube Dirk Schuster ist unserem Denken doch sehr nahe. Vier Jahre Kopfschmerzen haben sich irgendwie in Luft aufgelöst.
Es kommt Einem so vor, als wenn DS Einer von uns ist und unseren Heisshunger nach Stabilisierung sehr ernst nimmt. Das führt auch zum Schulterschluss mit den Fans. Ich komme immer wieder gerne auf Mals zurück, in der die Mannschaft in den Trainingseinheiten sehr ernsthaft gearbeitet hat. Auf die Reschensee Challenge muss man schon gar nicht mehr eingehen. Das Alles hat irgendwie Hand und Fuss, was zur Zeit passiert und ist nicht wegen dem 4. Platz rosa rot schöngefärbt. @MRG nimmt in seinen Posts auch die Positionsprobleme auf und beleuchtet z.B auch das Schad Problem, von dem ich immer noch großer Fan bin. Aber Domme kann tatsächlich nur Rechts, wie auch andere von Schuster tatsächlich auch dorthin gestellt werden wo nicht nur er sie sieht, sondern diese sich dort auch nach Rückfrage wohlfühlen. Sehe ich als richtige Herangehensweise. Ich finde mich in den Vorgängen extrem gut aufgehoben. Ich glaube, dass das Geheimniss die old school Denke von Hengen und Schuster ist, die in deren und meiner aktiven Fussballerzeit eine Mannschaft erfolgreich gemacht hat und der Führungsstil mit der größten Erfogswahrscheinlichkeit ist. Fördern und Fordern. Da ich davon ausgehe, dass Alle Fussballspielen können, sind die letzten Prozente über die Psychologie zu holen. Und da vertraue ich Schuster und Hengen zutiefst. Ich jedenfalls kann den Rückrundenstart kaum abwarten.



Beitragvon SuperMario » 23.12.2022, 16:13


MarcoReichGott hat geschrieben:Was mich bei Schuster einfach begeistert ist, dass er psychologisch genau zuwissen scheint, wann er den Finger eben in die Wunde legen kann und wann nicht. Und wenn er selbst sich mal zu sehr emotional reinsteigert, dann hat er einen Co-Trainer, der der ihm durchaus auch Rückmeldungen zu geben scheint bzgl. seines Verhaltens (Mehr positives Coaching).

Wenn Schuster die ganze Zeit davon spricht, dass das Glas halb voll sei, dann muss man keine Angst gerade haben, dass er die negativen Aspekte ausbelendet, sondern die kommen eben zum richtigen Zeitpunkt wieder auf die Tagesordnung. Mein Negativ-Gegenbeispiel war da dieses SWR Sommerinterview mit Notzon und Schommers, die sich nach der Saison gegenseitig gefeiert haben für ihre Leistung und alle Kritik abgewatscht haben anstatt sich mit ihr - zumindest öffentlich - auseinanderzusetzen. Bei Schuster muss man da eher weniger Angst haben, dass die Anspannung in der Vorbereitung zu weit absinken könnte.


Diesen Beitrag möchte ich ausdrücklich mal zitieren. Trifft er doch genau das, was ich auch bei Schuster ausmache. Und was ich sehe, was den Trainer, aber auch Menschen Schuster auszumachen scheint. Für mich ein Trainer, der zu lange unterm Radar geflogen ist, der ganz offensichtlich weit mehr drauf hat als viele ihm in der Vergangenheit zugetraut haben. Und der den Fußball in jeder Faser und Ader seines Körpers in sich trägt.

Großartiges Interview, offen, ehrlich, authentisch und bodenständig. Alles Werte, die unseren FCK früher so sehr ausgezeichnet haben - Schuster lebt diese.

Ich bin sehr sehr froh, so einen Trainer samt Stab bei uns zu haben. Für mich jetzt schon der absolute Gewinner dieser Zweitligasaison!
Cogito, ergo sum!



Beitragvon leichte_feder » 26.12.2022, 17:50


Kleiner Hinweis (gerade gesehen): Am nächsten Freitag (30.12.22) gibt es den ganzen Tag (einzelne) Spiele unseres FCK :daumen:
Dazwischen auch Zusammenfassungen der Hinrunde (aus Sicht des FCK).
Alles auf SKY Sport.
In den 70ern konnte ich mir nicht vorstellen, daß
1. die Mauer fällt und
2. der 1.FCK jemals wieder Deutscher Fußballmeister wird.
Inzwischen wollen einige erneut eine Mauer bauen und bei 2. bin ich weiter weg als damals...
Geschichte kann sich wiederholen? Wir arbeiten dran...:teufel2:



Beitragvon MünchnerTeufel » 27.12.2022, 22:41


Danke für den Tipp!
Werde ich mir auf jedenfall reinziehen! :daumen:
Herr HEINTZ, es gibt nur ein FCK !!!!




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