
Foto: FCK
Innenverteidiger Boris Tomiak wird ein Roter Teufel
Der 1. FC Kaiserslautern hat Innenverteidiger Boris Tomiak verpflichtet. Der 22-Jährige kommt ablösefrei aus der Zweiten Mannschaft des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf in die Pfalz.
Der 1,93 Meter große Defensivspieler wurde in Essen geboren und erlernte das Fußballspielen unter anderem in den Jugendmannschaften von Rot-Weiß Essen und des FC Schalke 04. Bei seinem Heimatverein Rot-Weiß Essen schaffte er im Jahr 2017 auch den Übergang aus dem Jugend- in den Aktivenfußball. Nach zwei Jahren in der ersten Mannschaft von RWE wechselte er innerhalb der Regionalliga West zur SG Wattenscheid 09 und schloss sich nach deren Insolvenz dem Hamburger Regionalligisten Altona 93 an. In der zurückliegenden Spielzeit kehrte er in die Regionalliga West zurück und avancierte bei Fortuna Düsseldorf II auf Anhieb zum Leistungsträger in der Innenverteidigung, so dass er im Laufe der Saison auch den Sprung ins Profiaufgebot des Traditionsvereins schaffte, jedoch keinen Zweitligaeinsatz im Team von Trainer Uwe Rösler verbuchen konnte. Insgesamt kommt der 22-Jährige in seiner bisherigen Karriere auf 63 Regionalligaspiele, in denen er drei Treffer erzielte.
"Mit Boris Tomiak konnten wir einen Spieler verpflichten, der in der Regionalliga schon über 60 Spiele bestritten hat und in der Rückrunde bei Fortuna Düsseldorf bereits Erfahrungen bei der Profimannschaft gesammelt hat. Er ist kopfballstark und bringt die richtige Mentalität und eine hohe Flexibilität im Defensivbereich mit, kann in der Dreier- und Viererkette spielen. Wir sind sehr froh, dass er sich für den FCK entschieden hat", erklärt FCK-Sportgeschäftsführer Thomas Hengen.
"Als ich den Namen 1. FC Kaiserslautern gehört habe, war mir klar, dass ich diesen Schritt unbedingt gehen möchte. Das ist ein großer und traditionsreicher Verein. Ich brenne darauf, dass es losgeht und freue mich schon auf die kommenden Wochen. Ich möchte hier alles geben, um mit dem FCK eine erfolgreiche Saison zu gestalten", so Boris Tomiak zu seinem Wechsel in die Pfalz.
Spielerdaten:
Name: Boris Tomiak
Position: Abwehr
Geboren: 11.09.1998 in Essen
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,93 m
Beim FCK ab: 07. Juni 2021
Frühere Vereine: Fortuna Düsseldorf, Altona 93, SG Wattenscheid 09, Rot-Weiß Essen,
FC Schalke 04, SSV Rotthausen, FC Stoppenberg
Quelle: Pressemeldung FCK
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Ergänzung, 19:21 Uhr:

Boris Tomiak (links) im Zweikampf bei Düsseldorf II - Dortmund II; Foto: Imago Images
Erster Neuzugang: Boris Tomiak im DBB-Porträt
Groß, kopfballstark und erfolgreich im Zweikampf: Diese Eigenschaften sucht der 1. FC Kaiserslautern für sein Abwehrzentrum. Dafür wurde heute Boris Tomiak verpflichtet. Dabei schien der Weg des 22-Jährigen lange in eine ganz andere Richtung zu zeigen.
Ruhrpottler sind für ihre direkte, unverblümt offene und ehrliche "Schnauze" bekannt. Sie fackeln nicht lange, sie sagen, was sie denken, manchmal ohne Rücksicht auf Verluste. Boris Tomiak wirkt auf den ersten Blick gar nicht so. Dabei macht der 22-Jährige, der in Essen geboren und im Stadtteil Altenessen aufgewachsen ist, aus der Liebe zu seiner Heimat keinen Hehl. Doch große Worte neben dem Platz sind nicht sein Ding. Dafür verkörpert er die kämpferischen Tugenden auf dem Fußballfeld. Bereits mit vier Jahren hat der kleine Boris mit dem Fußballspielen begonnen, in dem Verein, in dem auch schon sein Vater kickte, beim FC Stoppenberg. Danach ging es in der Jugend beim SV Rotthausen und seinem Herzensverein Rot-Weiss Essen weiter, ehe ihn ein Anruf aus der berühmten Schalker Knappenschmiede erreichte: Drei Jahre wurde Tomiak beim S04 ausgebildet, ehe ihm im letzten U19-Jahr verletzungsbedingt der Anschluss verloren ging und er nochmal zu RWE zurückkehrte.
Vom Zehner zum Abwehr-Hünen - Ein Mann mit Hang zu Traditionsklubs
Mittlerweile misst Innenverteidiger Tomiak stolze 1,93 Meter, ist damit in den meisten Mannschaften einer der Größten. Doch diesen Schub machte er erst relativ spät, wie er 2019 in einem Interview erzählte. Dementsprechend war der Weg in die Defensive alles andere als vorgezeichnet. Im Gegenteil: Bis in die U15 bei Schalke 04 spielte Tomiak größtenteils auf der Zehn oder sogar im Sturm, ehe er in seiner Körpergröße einen großen Schuss machte und sich langsam aber sicher in die Innenverteidigung orientierte.
» Zum Video: Boris Tomiak im ausführlichen Interview bei Wattenscheid 09
Nachdem er zwei Jahre für die erste Mannschaft von Essen aufgelaufen war, wechselte er 2019 zum nächsten ehemaligen Bundesligisten, Wattenscheid 09. Allerdings war dieser Aufenthalt nicht von langer Dauer - wofür Tomiak selbst jedoch nichts konnte. Er war Stammspieler, doch Wattenscheid musste noch im selben Jahr Insolvenz anmelden und Tomiak zog - nach einem kurzen Intermezzo beim Hamburger Traditionsklub Altona 93 - im Sommer 2020 weiter zur zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf.
Rösler holt ihn zu den Profis - Endlich ein Mann für die FCK-Standards?
Und bei Fortunas U23 sollte sich der Abwehrhüne so richtig entfalten. In der vergangenen Saison gehörte er lange Zeit zur absoluten Stammelf, absolvierte für Düsseldorf 27 Partien in der Regionalliga West und bildete mit Kapitän Tim Oberdorf eine bockstarke und souveräne Innenverteidigung. "Er überzeugt durch ein ausgezeichnetes Kopfballspiel, ist sich auch für die schmutzigen Zweikämpfe nicht zu schade", beschrieb die "Westdeutsche Zeitung" Tomiak in einem Artikel aus dem Februar 2021. Diese Kopfballstärke ließ in der abgelaufenen Spielzeit auch immerhin zweimal den Gegner erschüttern, als Tomiak sich offenbar an seine Zeit als Offensivkraft erinnerte und nach Standards per Kopf ins gegnerische Tor traf. Einen weiteren Treffer bereitete er vor.
» Zum Video: Boris Tomiak trifft per Kopf zum 2:0 gegen Wuppertal (ab Minute 0:32)
Kopfballstarke Innenverteidiger, die nach eigenen Standardsituationen treffen? Das hat es am Betzenberg - zumindest konstant über eine gesamte Saison - lange nicht mehr gegeben und wurde auch von Trainer Marco Antwerpen immer wieder bemängelt. Boris Tomiak hat das Potential dazu, dies zu ändern, auch wenn er sich mit seinen 22 Jahren selbstverständlich noch steigern muss. Seine konstant guten Leistungen in der Regionalliga ließen auch den damaligen Fortuna-Trainer und Ex-FCK-Profi Uwe Rösler aufhorchen. Er beorderte Tomiak im Frühjahr ins Training der ersten Mannschaft. Am 32. Spieltag stand er beim 2:2 gegen Eintracht Braunschweig sogar im Spieltagskader, ohne jedoch zu einem Zweitliga-Einsatz zu kommen.
» Zum Video: Boris Tomiak trifft per Kopf zum 2:0 gegen den Bonner SC
Familienmensch Tomiak lehnt F95-Angebot ab - "Alles für den FCK geben"
Doch auch ohne Einsatz hinterließ Tomiak bei den Verantwortlichen der Fortuna sowie bei den Fans großen Eindruck. So groß, dass ihm der Verein offenbar sogar einen Profivertrag für die 2. Bundesliga anbot. Doch Tomiak lehnte ab, ebenso weitere Angebote aus der 3. Liga, entschied sich stattdessen für einen Wechsel nach Kaiserslautern. "Ja, die Fortuna hatte mir einen Profivertrag angeboten. Aber ich dachte mir, dass ich sowieso den Großteil der kommenden Saison in der U23 verbringen würde. Als die Offerte aus Kaiserslautern kam, war ich sofort Feuer und Flamme", erklärt der Innenverteidiger gegenüber dem "RevierSport" seinen Wechsel. Lieber etwas tiefer stapeln, dafür aber regelmäßig spielen. Diese Bodenständigkeit ist sinnbildlich für den Verteidiger, der sich in seiner Freizeit gerne seiner Familie und vor allem seiner Freundin widmet, und der - wenn nicht gerade der Ball rollt - zum Ausgleich Zeit im eigenen Schrebergarten verbringt. Boris Tomiak, er passt zur neuen Transfer-Philosophie von Sportchef Thomas Hengen. Die FCK-Fans können sich auf einen jungen, hungrigen, unverbrauchten und ehrgeizigen Roten Teufel freuen.
» Zum Video: Boris Tomiak freut sich auf den FCK
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 21.06.2021:

Boris Tomiak freut sich auf die Wucht von Lautern
Uff e Wort: Er ist einer der neuen Türme in der Defensive des 1. FC Kaiserslautern. Im DBB-Interview verrät Boris Tomiak, was den Ausschlag für seinen Wechsel aus dem Ruhrpott gegeben hat und warum es mit ihm in der Kabine keine Probleme geben sollte.
Er wollte unbedingt nach Kaiserslautern. Für den FCK hat Tomiak mehrere Anfragen von Drittligisten sowie ein Profi-Angebot von Fortuna Düsseldorf ausgeschlagen. Er freut sich auf die Fans und die "Wucht der Westkurve", wie er im Gespräch mit Der Betze brennt verrät. Erfahrung mit Traditionsvereinen hat der 22-Jährige bereits zur Genüge. Auch wenn sein Heimatverein eigentlich Rot-Weiss Essen ist, so war er in seiner Kindheit doch Fan eines anderen Vereins. "Die Essener hören das vielleicht nicht so gerne, aber als kleiner Junge bin ich Schalker gewesen. Ich habe dort ja auch lange in der Jugend gespielt, von daher sind die Sympathien da klar verteilt", erzählt der bodenständige Innenverteidiger. Ruhrpott-Reibereien in der Kabine dürften damit ausgeschlossen sein, denn auch sein neuer Trainer Marco Antwerpen und Mitspieler René Klingenburg teilen diese Leidenschaft.
Drei Fragen und drei Antworten mit Boris Tomiak:
Der Betze brennt: Boris Tomiak, herzlich Willkommen in Kaiserslautern. Die erste Trainingswoche liegt hinter Dir. Wie ist Dein erster Eindruck von der Mannschaft und wie bist Du in der Pfalz aufgenommen worden?
Boris Tomiak (22): Sehr positiv. Das fing schon auf der Geschäftsstelle an, wo ich von den Mitarbeitern sehr herzlich willkommen geheißen worden bin, bis hin zur Mannschaft und dem Trainerteam. Natürlich ist man selbst noch etwas in der Findungsphase und muss erst mal ankommen. Von daher ist es schwer, sich ein genaues Bild von den Mannschaftskollegen zu machen. Aber mein erster Eindruck ist absolut positiv: Die Jungs sind hungrig und haben Bock auf Fußball. Von der Stadt selbst habe ich jetzt noch nicht so viel gesehen, da ich neben dem Training auf noch auf Wohnungssuche gegangen bin und nun auch eine Bleibe gefunden habe, wohin in ein paar Wochen auch meine Freundin nachziehen wird.
Der Betze brennt: Du hast neben einem Profivertrag bei Fortuna Düsseldorf auch andere Angebote aus der 3. Liga zugunsten eines Wechsels auf den Betze abgelehnt. Was hat für Dich den Ausschlag gegeben, nach Kaiserslautern zu wechseln, und wie kam der Kontakt zustande?
Tomiak: Wenn man Kaiserslautern hört, dann weiß man direkt, was für eine Wucht hinter diesem Verein steht. Die enorme Tradition, die großartigen Fans, das ist natürlich gewaltig. Zudem hat der Klub generell eine Perspektive, künftig wieder weiter oben anzugreifen. Auch die Spielweise, wie man hier spielen möchte - hohes Pressing, mit einer hohen Geschwindigkeit - das passt einfach zu mir. Ich hatte sowohl zu Marco Antwerpen als auch zu Thomas Hengen Kontakt, wir haben ein paar mal miteinander gesprochen und dann war mir klar, dass ich hierhin wechseln möchte. Denn natürlich habe ich auch in der vergangenen Saison den FCK schon verfolgt und mitgefiebert, dass der Klassenerhalt am Ende gelingt.
Der Betze brennt: Was hast Du Dir in der kommenden Saison mit den Roten Teufeln vorgenommen und gibt es für Dich auch langfristige Ziele für Dich beim FCK?
Tomiak: Ich kann mir natürlich vorstellen, längerfristig hier zu bleiben, um etwas aufzubauen, das Potential hier ist dafür auf jeden Fall da. Kurzfristige Ziele haben wir uns noch nicht gesetzt, dafür ist es noch viel zu früh. Aber klar ist mein persönliches Ziel, sich hier durchzusetzen und eine erfolgreiche Saison zu spielen.
Quelle: Der Betze brennt