Allgemeine Fan-Themen und Fragen zu selbigen.

Beitragvon Gerrit1993 » 17.05.2021, 18:30


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Kummt Senf druff
Solang's in Deutschland Fußball gibt ...


Der 1. FC Kaiserslautern hat wieder einmal etwas geschafft, was ihm viele nicht mehr zugetraut hätten. DBB-Autor Gerrit lässt nochmal seinen Emotionen freien Lauf und resümiert, was man aus dieser Seuchen-Saison lernen kann.

Sonntag, 16. Mai 2021, circa 15:45 Uhr: Anspannung, Nervosität. Auf dem Sofa hält es mich schon lange nicht mehr. Ich tigere in meinem 1860-Trikot durch meine Wohnung, mag kaum hinsehen, was sich gerade im Grünwalder Stadion ereignet. Zweimal lagen die Löwen gegen die Bayern-Amateure zurück, zweimal sind sie per Elfmeter zurückgekommen. 1860 - nein wir, der FCK - braucht mindestens einen Punkt, damit uns ein Endspiel gegen Verl erspart bleibt. Meine Nerven. Wann ist endlich Schluss? Erinnerungen laufen vor meinem inneren Auge ab, als ich 2010 mit meinem Bruder das Spiel des FSV Frankfurt gegen den FC Augsburg auf dem Sofa verfolgt hatte. Auch da brauchten wir mindestens ein Unentschieden - allerdings um vorzeitig in die Bundesliga aufzusteigen. Wie sich die Zeiten doch geändert haben. 15:51 Uhr: Es ertönt ein Pfiff. Der vielleicht erlösendste seit ewigen Zeiten. Geschafft! Wir bleiben Drittligist. Wie traurig diese Erkenntnis eigentlich sein müsste, daran verschwende ich in diesen Sekunden keine Gedanken. Doch ich kann nicht verhindern, dass die Tränen in mir aufsteigen. Tränen der Freude, aber vor allem Tränen der Erleichterung. Der Ballast der letzten Monate, er war tonnenschwer. Das merke ich eigentlich erst in diesem Moment.

Donnerstag, 25. März 2021, 19:30 Uhr: Ich stehe mit meinem Auto auf dem Betzenberg, hinter der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions. Ich habe schon einen ausgedehnten Abendspaziergang durch Kaiserslautern hinter mir. Den Kopf frei kriegen, das war der Plan. Hat nicht geklappt. Vielleicht hätte ich nicht den neusten SWR-Podcast hören sollen, der sich unter anderem mit Horrorszenarien bis hin zum Abriss meines, unser aller Stadions beschäftigt hat. Es zog mich wie ein Magnet hoch auf den Betze und da war ich nicht allein. Zwei Männer drehten ebenfalls ihre Runden, sprachen und diskutierten offenkundig. Doch ich konnte und wollte mich nicht mit ihnen beschäftigten. Zu sehr kreisten meine eigenen Gedanken. Mein kleiner Neffe war gerade fünf Monate alt, ich hatte ihn natürlich direkt im Verein angemeldet. Wird er jemals unseren Block kennenlernen? Der FCK hatte fünf Tage zuvor in Magdeburg mit 0:1 verloren, mittlerweile sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, zwei Tage später nach einem Nachholspiel von Uerdingen waren es sogar sieben. Und auch wenn ich mir immer wieder sagte: "Der FCK wird nicht sterben. Wir haben noch ein Nachholspiel gegen Zwickau. Und wo soll der FCK überhaupt spielen, wenn nicht auf dem Betzenberg", bekam ich die Angst und Sorgen nicht gebannt. Jetzt war auch noch Länderspielpause. Quälend lange 14 Tage bis zum nächsten Heimspiel gegen Halle. Doch ich stellte mir auch die Frage: Was können wir alle tun? Wir FCK-Fans, wir Journalisten, jeder einzelne von uns, der nicht will, dass dieser Verein, der Teil unseres Lebens ist, zu Grunde geht. Mit diesen Gedanken ging ich an diesem Abend ins Bett.

Wir waren schon am Abgrund: Grüße gehen raus an alle "Experten"

Schon einen Tag nach der Niederlage in Magdeburg hatte es mich hoch auf Deutschlands höchsten Fußballberg getrieben, auf dem die Mannschaft nachts zuvor noch Läufe nachholen musste, die sie in der Ottostadt so schändlich vermieden hatte. An diesem Sonntag war zudem die Spielereinfahrt zum Stadion mit einem Schloss verriegelt worden, "Zutritt nur nach Leistung" zierte das Tor. Wir waren alle am Boden. Und so hielt ich Ausschau, ob ich vielleicht irgendetwas erhaschen könnte, was mir wenigstens wieder etwas Hoffnung gab. Tatsächlich traf ich einen Spieler, der die gerade zu Ende gegangene Mannschaftssitzung verließ. Ich ging auf ihn zu und bat ihn um einen Moment. Ich sprach zu ihm als Fan. Ich versuchte ihm deutlich zu machen, was hier in dieser Stadt, in dieser Region gerade kaputt zu gehen droht. Dass ein Abstieg nicht einfach ein Abstieg wäre. Das meine Oma, wie so viele andere auch, geweint habe, obwohl sie mit Fußball eigentlich gar nicht viel am Hut hat. Dass der FCK das Leben vieler Menschen nicht nur bestimmt, sondern es ihr Leben ist. Dem Spieler war ehrliche Betroffenheit anzumerken, seine Worte, seine Selbstkritik und sein Versprechen, ab jetzt ein anderes Gesicht zeigen zu wollen, sie wirkten ehrlich und authentisch. Es machte mir wieder etwas Hoffnung.

Doch das Drumherum machte die Situation nicht einfacher. Am selben Tag gab der SWR einem gewissen Mario Basler die Plattform, auf den FCK einzudreschen. Er ließ kein gutes Haar an der Mannschaft, diskreditierte den zurückgekehrten Kapitän Jean Zimmer in einer Art und Weise, die selbst für Basler erbärmlich war. Ausgerechnet jener Basler, der den FCK zu Spielerzeiten ordentlich ausgenommen hatte, dem auf dem Feld quasi jeder Weg zu weit war, dieser Basler wollte den Profis nun Tipps in Sachen Kampfgeist geben. Auf DBB sagten wir damals schon unsere Meinung dazu. An dieser Stelle seien alle dieser "Experten" herzlich gegrüßt. So schnell werdet ihr den FCK eben doch nicht los. Und einen Job werdet ihr hier niemals bekommen. Auch nicht als Greenkeeper, um einen ehemaligen Münchner Fußballfunktionär zu zitieren.

Doch dieser Rundumschlag spornte auch an. Wieder fragte ich mich, was jeder von uns tun könnte, um die Situation zu verbessern. Wir tauschten uns mit anderen Fans aus, sprachen mit FCK-Verantwortlichen, veröffentlichten Kommentare und Kolumnen, suchten den Schulterschluss mit dem Verein. Jetzt war nicht die Zeit für eine Generalkritik, der Abstiegskampf musste in den Fokus. Doch genau in dieser Zeit tauchte der Brief des ehemaligen Sportdirektors Boris Notzon auf, die frisch (wieder-)gewählten Aufsichtsräte Bernhard Koblischek und Martin Weimer traten zurück. Ich dachte mir: Was ist bloß in Euch gefahren? Wir stehen am Abgrund und tun alles, den finalen Todesschritt noch selbst zu gehen. Wie sollte da noch eine Aufholjagd, eine sportliche Wende gelingen? Noch dazu ohne Fans, die seit Oktober 2020 den Betze nicht mehr von innen hatten sehen dürfen?

Ihr für uns und wir für Euch: In der Mannschaft macht es "Klick"

Schon vor dem Magdeburg-Spiel hatten die FCK-Fans sich aufgemacht und die Mannschaft mit Bannern und Plakaten aufgefordert, endlich alles zu geben. Auch im Hintergrund gab es so einige Gespräche und Treffen. Doch ab dem Heimspiel gegen den Halleschen FC am 4. März nahm das Ganze eine neue Dimension an. Das Motto der Fans: "Endspurt heißt Siege erzwingen!" Es prangte ab da wie andere Transparente gut sichtbar in der Westkurve. Das Stadion aber blieb natürlich menschenleer. Wirklich menschenleer? Mitnichten. Ab sofort versammelten sich mal ein paar dutzend, im Derby gegen Saarbrücken oder dem Kellerduell gegen Uerdingen mehrere hundert Fans vor dem Marathontor West und unterstützten ihre Mannschaft. Sie sahen nichts vom Spiel, schwitzten und litten vor Sorge, aber sie waren trotzdem da. Briefe und E-Mails wurden an die Mannschaft geschrieben, die Unterstützung, sie war gewaltig. Wärt ihr nicht gewesen, liebe Fan-Familie, diese Aufholjagd wäre so nicht möglich gewesen!

Und in der Mannschaft legte das offenbar einen Schalter um. Nicht nur, dass sie das Heimspiel gegen Halle gewann. Sie ließ sich auch auf einmal von Rückschlägen nicht mehr K.o. schlagen. Als in der 61. Minute Kenny Redondo völlig unnötig Gelb-Rot sah und nur zwei Minuten später Terrence Boyd für den HFC ausglich, da erlebte auch ich auf der Pressetribüne keine schönen Minuten. Wir haben als Journalisten das Privileg, in kleiner Anzahl auch bei den Geisterspielen dabei sein zu dürfen, dafür sind wir sehr dankbar, aber schön ist das auch nicht immer. Wieder war da die Angst, denn dieses Heimspiel musste doch - wie noch so viele der zehn verbleibenden Partien - unbedingt gewonnen werden. Die Roten Teufel bissen, sie kämpften und sie gingen wieder in Führung. Die verbleibenden zehn Minuten konnte ich kaum aufs Spielfeld sehen, so groß war meine Anspannung. Nicht unbedingt förderlich, wenn man über das Geschehen auf dem Platz berichten soll. Doch der leidende Fan in mir, er hatte die Oberhand gewonnen. Als Philipp Hercher in der 90. Minute dann den 3:1-Schlusspunkt markierte, brachen bei mir, bei den stimmgewaltigen Mitarbeitern, Funktionären, Investoren und Spielerfamilien auf der Tribüne, und natürlich auch den Fans vor dem Stadion alle Dämme. Ein erster Schritt war geschafft. Wir lebten noch. Mehr nicht.

Dem Trainer-Team gebührt Dank: Lautern ist Kampf bis zur letzten Sekunde

Und weitere Rückschläge sollten nicht ausbleiben. Gegen Zwickau und Duisburg kassierte der FCK jeweils in der Nachspielzeit den Ausgleich und brachte sich somit um wichtige Siege. Am 34. Spieltag stand dann das Heimspiel gegen Liga-Schlusslicht Unterhaching an. Ein Spiel, das (wieder einmal) unbedingt gewonnen werden musste. Zugleich hätten die Lautrer erstmals seit Monaten wieder auf einen Nichtabstiegsplatz springen können. Und sie spielten Haching phasenweise an die Wand. Doch es fehlten Tore. Zig Möglichkeiten wurden versemmelt. Es war schier zum verrückt werden. Und als gut zehn Minuten vor dem Ende tatsächlich der Hachinger Ausgleich fiel, war wieder mehr als ein Kommentar im Internet zu lesen, in dem der Forist sich sicher war: "Jetzt steigen wir ab." Also doch? Sollte der Schlussspurt nur ein Zwischenhoch ohne Happy End gewesen sein? Wieder kreisten meine Gedanken, wieder konnte ich kaum aufs Feld sehen. Doch damit sollte ich nicht allein sein.

Denn diese Gemütslage teilte auch Trainer Marco Antwerpen, als es in der 83. Minute Elfmeter für den FCK gab und Marvin Pourié zum Punkt schritt. Jener Pourié, der zuvor bestimmt ein halbes dutzend Chancen liegen gelassen hatte. Antwerpen stand auf und verschwand im Spielertunnel, er konnte sich diesen Elfer nicht geben. Auch mich hielt es nicht auf meinem Platz, ich ging auf die Treppe zu einem Journalistenkollegen, kehrte dem Feld den Rücken zu, drehte mich wieder um, um mit den Händen vor dem Gesicht dann doch hinzuschauen. Tor! 3:2 für den FCK! Und diesmal sollte auch kein Last-Minute-Nackenschlag mehr folgen. Wir waren (vorerst) auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Nach der Partie saß Co-Trainer Frank Döpper wenige Meter von der Eckfahne entfernt auf dem Boden, rauchte und gönnte sich ein Kaltgetränk. Mit ihm und Chef Antwerpen war nicht nur die Emotionalität an den Betzenberg zurückgekehrt, sie schafften es auch, diese endlich in eine zuvor so leblose Mannschaft zu übertragen. Und dieser Funke sprang über auf die Fans - so wie es schon immer gewesen war. Kämpfte die Mannschaft, gab sie alles für das rote Trikot, dann kannte auch die Westkurve kein Halten mehr. Antwerpen und Döpper stellten das wieder her.

"Nochmal überleben wir das nicht": Die richtigen Schlüsse ziehen

Dieses Auf und Ab der Emotionen, es macht unseren FCK doch einfach aus. Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Dazwischen gibt es nicht viel. Das nahm ich auch in sämtlichen WhatsApp-Gruppen wahr, sei es im Fanclub oder unserer "Block 9.2-Clique". Wie oft wurde sich da schon gewünscht, diese masochistisch artige Liebe zum Verein irgendwie loswerden zu können, nur um im gleichen Atemzug wieder festzustellen, dass wir uns ein Leben ohne FCK schlicht nicht vorstellen können. Irgendwann beschloss ein Kumpel das, was sich wohl auch die Mannschaft verinnerlicht haben musste: "Arschbacken zusammenkneifen und immer an die Mannschaft glauben. Keine Zweifel zulassen. Wir sind der FCK. Mer paggen des!" Und wir haben es geschafft! Wir alle zusammen. Als Familie FCK. Was wieder einmal beweist, dass diese Wucht, diese Lawine der Emotion, die der Verein lostreten kann, nur gelingt, wenn sich der Klub, aber auch wir Fans als Einheit präsentieren. Ihr für uns und wir für Euch eben. "Nochmal überleben wir das nicht." Das war eine der ersten von dutzenden Nachrichten, die ich nach Abpfiff des 2:2 unserer Löwen-Freunde gegen die Bayern-Amateure bekam. Und ich finde, sie trifft den Nagel auf den Kopf. Wie Jean Zimmer richtig sagte: Wir sind in dieser Saison alle um Jahre gealtert. Unser Nervenkostüm ist schon lange im Eimer. Nochmal so eine Saison, das wäre nicht auszuhalten. Aber auch der Verein sollte es tunlichst vermeiden, denn so eine Aufholjagd die gelingt eben auch nicht "alle Gebot" wie man in der Pfalz zu sagen pflegt.

Nichtsdestotrotz: Auf eben jene Aufholjagd kann jeder von uns stolz sein. Natürlich auch die Spieler, auf die in diesem Jahr so viel eingeprasselt ist. Und schon bricht sich wieder dieses Gefühl der Vorfreude in mir Bahn. Vorfreude auf die neue Saison, Hoffnung auf bessere Zeiten, Beten für ein endlich wieder gut gefülltes Fritz-Walter-Stadion. Der FCK-Fan ist eben unverbesserlich. Aber: Es darf auch nicht vergessen werden, dass dies die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte war. Der Aufstieg war das Ziel, am Ende stand fast der Sturz in die Tiefen des Amateurfußballs. Jetzt darf die Führung um Thomas Hengen nicht den Fehler machen zu glauben, durch den gelungenen Endspurts liefe die kommende Saison quasi von selbst. Spieler, die einfach nicht funktionierten, müssen aussortiert, die FCK-Mentalität wieder zentraler Bestandteil der Kaderplanung werden. Und Fehler der Vergangenheit müssen aufgearbeitet und aus ihnen gelernt werden. Wenn Trainerdiskussionen, Gremienrücktritte und Investoren-Debatten auch die Sommerpause und die kommende Spielzeit bestimmen, ist eine erfolgreiche Saison nahezu ausgeschlossen. Die neue alte Form der Geschlossenheit muss intensiviert werden. Die Baustellen bleiben groß. Aber was möglich ist, hat jetzt auch der hinterste "Experte" wieder gesehen.

Vielleicht besuche ich heute Abend nochmal den Betzenberg und lasse meine Gedanken kreisen. Diesmal ohne Angst. Sondern mit der Gewissheit: Solang's in Deutschland Fußball gibt, gibt es auch den FCK!

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Gerrit Schnabel



Beitragvon Oliver_Südpfalz » 17.05.2021, 18:51


Danke Gerrit!

Mir steht das Wasser in den Augen...

NUR DER FCK!!!!!!

Bitte verlink noch den letzten Absatz von Marc Bartl.

"Und liebe Mannschaft, liebe FCK Verantwortliche. Euch möchten wir einladen...."
:teufel2: :daumen:



Beitragvon jürgen.rische1998 » 17.05.2021, 20:08


Alles gesagt. Danke :) Und nein, noch einmal sowas, das kann ich nicht mehr. Unmöglich...
Omnia vincit amor



Beitragvon Marky » 17.05.2021, 20:18


Lieber Gerrit, mit Leuten wie dir ist mir auch in Zukunft um den FCK und DBB nicht Bange.

Weil du Herz hast und Leidenschaft und Mut.

Grüß den Betze von mir. Nein, besser: Umarme ihn :teufel2:
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar



Beitragvon FCK-Ralle » 17.05.2021, 20:39


Danke Gerrit für den tollen Bericht. Alles gesagt.
Hab mir selbst ein Schreibverbot hier verordnet bis der Klassenerhalt geschafft ist. (Leseverbot ist einfach unmöglich.)
Da diese Leidenszeit zu Ende ist kanns wieder los gehen.
Go Betze.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon khteufel » 17.05.2021, 20:41


Gerrit, jeder Gedanke, jede Zeile könnte einer von uns geschrieben haben. Fans, die trotz aller negativen Ereignisse dem FCK, der Mannschaft zur Seite standen!
Ich selbst habe gehofft, gebangt, gezittert, geflucht und Ängste ausgestanden. An jedem Tag gab es irgendetwas negatives vom Berg, egal aus welcher Richtung.
Jetzt ist es gepackt. Ich möchte NICHTS von einem NEUANFANG hören, nein, wir müssen jetzt da weiter machen, wo wir sind. Ein Trainer, der uns Mut macht, Spieler, die verstehen um was es geht und hoffentlich eine Führungsriege, die Einheit vermittelt.
Wir Fans sind genauso gefordert - lasst uns mit Geschlossenheit die nächste Saison angehen.
Solang´s in Deutschlang gibt, gibt es auch den FCK‼️
„ Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben“



Beitragvon Pinolino » 17.05.2021, 20:43


Gerrit, ich mag n bisschen weinen.
Welch ein geiler Text.
1+ mit *

Danke dafür!

Solang's in Deutschland Fuuuuußball gibt :love:



Beitragvon jürgen.rische1998 » 17.05.2021, 20:59


Obwohl seit Sonntag Mittag immer mal ein paar Tränchen raus wollten, es kamen keine. Bis zu dem Beitrag. Ich glaube jetzt hat es auch der Kopf begriffen, dass es wirklich vorbei ist. Die letzten Wochen waren einfach nur brutal. So einen Druck brauche ich nie mehr :( Es ist wirklich geschafft :teufel2:


Pinolino hat geschrieben:Gerrit, ich mag n bisschen weinen.
Welch ein geiler Text.
1+ mit *

Danke dafür!

Solang's in Deutschland Fuuuuußball gibt :love:
Omnia vincit amor



Beitragvon Iller-Teufel » 17.05.2021, 21:21


Danke für diesen emotionalen Bericht.

Auf geht's in die neue Saison.
:doppelhalter: Pfälzer geben niemals auf. :doppelhalter:
Für den guten Fan gilt:
- Mache nie ein Spieler zum Sündenbock (auch nicht auf DBB)
- Pfeife nie die Mannschaft aus
- Verlasse nicht vor dem Schlusspfiff das Stadion
- Heiserkeit ist der Muskelkater des Fans



Beitragvon SEAN » 17.05.2021, 21:40


Sehr schön geschrieben. Vielleicht sollten wir Fans und Mitglieder Mal einen so emotionalen Brief mit unseren Gedanken aufsetzen, den jeder neue Spieler vor der Vertragsunterschrift zu lesen bekommt. Entweder begreift der Spieler sofort, wie wir an dem Verein hängen und erwarten, oder sie brauchen erst gar nicht zu unterschreiben.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Tibon » 17.05.2021, 22:28


Danke, Gerrit. Wunderbarer Text, der einen nochmal mit auf die Reise der letzten Wochen nimmt. Extrem war es. So extrem, dass ich mir vereinzelt auch Selbstschutz verordnete, weil das Zuschauen zu nervenaufreibend wurde.

Ich frage mich, wie ich das im Alter machen soll. Falls ich überhaupt „alt“ werden kann, als Fan dieses Vereins.



Beitragvon sKnodeL » 18.05.2021, 06:16


Sehr sehr geiler, treffender und emotionaler Bericht :teufel2: :daumen:

Dieser Bericht ist dran Schuld, dass ich am Samstag mit meinem Junior auf den Betze tingeln werde! :love: :teufel2:
Lautern ! Pfalz ! Gott erhalt´s !



Beitragvon BetzeMonk » 18.05.2021, 07:01


Danke für diesen tollen Beitrag. Auch wenn ich weit von Kaiserslautern weg lebe, ging es mir ganz genau wie Dir.

Bei mir war es sogar so, dass ich bis nach dem Magdeburg spiel, ein Spiel total ohne Emotionen geschaut habe und schon die Befürchtung hatte, der FCK sei mir egal.

Ich habe aber nächtelang schlecht sehr schlecht geschlafen, machte mir viele Gedanken. Das erst mal richtig gut schlafen konnte ich nach dem gesicherten Klassenerhalt. Meine Emotionen kamen Spiel zu Spiel mehr zurück.

Für mich heißt es kurz freuen. Tief durchatmen. Klar haben sie ein kleines Wunder geschafft. Was man aber nicht vergessen durfte, das Wunder war nötig, weil fast die gleichen Personen, die sie dorthin gebracht haben, dass darf man nicht vergessen. Und da das Saisonziel krachend verfehlt wurde, sollte die Datenzusammenstellung gut durchleuchtet werden.

Antwerpen ist vielleicht endlich mal nicht der typische Feuerwehrmann. Ein typischer Feuerwehrmann hat direkt die ersten Spiele Erfolg und dann ist er ausgebrannt. Antwerpen hat trotz des Sieges gegen Mannheim, etwas Anlaufzeit gebraucht. Für mich die Entscheidung zum Positiven, den rausschmiss vom Fitnesstrainer. Die angeblich gute Fitness des Teams, scheint dann doch nicht so gut gewesen zu sein, wie immer behauptet wurde. Oder es lag nicht an der Fitness, sondern an der Einstellung der Spieler, die durch die Länderspielpause komplett geändert wurde. Vielleicht hat auch Antwerpen damit gedroht nach jeder Nichtleistung so ein Training aufzuziehen? Wer weiß das schon? Wenn dem aber so wäre, hätte es nach dem 1860 Spiel auch ein "Straftraining" geben müssen, weil dies war meiner Meinung nach auch eine Nichtleistung.



Beitragvon betzelike » 18.05.2021, 07:35


Danke Gerrit!

Einfach super!!!!!!



Beitragvon BetzeDubbe » 18.05.2021, 07:41


Also ich muss sagen eure emotionalen Posts (Kolumne, Kummt Senf druff etc.) aus den letzten Wochen haben bei mir einiges bewirkt. Viele dieser Posts haben mich besonders im März immer wieder aufgerichtet und den emotionalen Kahlschlag, der sich aus den vielen "entscheidenden" Spielen (Magdeburg etc.) die nicht gewonnen wurden, breit machen wollte, vertrieben.

In Zeiten, in denen man nicht auf den Betze kann, und sich oft auch nicht mit Kumpels trifft, wären diese Worte echt Gold wert und auch so manches Tränchen musste ich verdrücken, weil ich daran erinnert wurde, was für ein geiler Verein der FCK ist.

Vielen Dank dafür und macht weiter so!



Beitragvon DieWalzFunDePalz » 18.05.2021, 08:06


Schöner Text, der die Gefühlslage bei uns allen auf den Punkt bringt. Er zeigt aber auch, wie schlecht es um unseren FCK steht. Das dringend Handlungsbedarf besteht. Trotz geschafftem Nichtabstieg, muss man sehr viel hinterfragen, gerade was die Mannschaftsleistung in der Hindrunde angeht, sowie das schlechte Verhalten der Gremien. Hier muss dringend Ruhe einkehren und professioneller gearbeitet werden. Ich kann nur hoffen, das aussportlicher Sicht die richtigen Schlüsse gezogen werden und wir nächste Saison ein bessres Bild abgeben. Auf so eine Leistung wie dieses Jahr hab ich echt keine Lust mehr. Das macht auf dauer keinen Spass, wenn man bedenkt, was wir die letzten Jahre erleben durfte. Auf einen hoffentlich guten Neustart :doppelhalter:
Der Typ ist so quirlig, der geht nach dir in die Drehtür und kommt vor dir wieder raus.“
Bela Rethy



Beitragvon Betzestürmer68 » 18.05.2021, 08:37


Nach jahrelangem Mitlesen habe ich mich entschlossen jetzt auch mal was zu schreiben.
Das ist Betze, es geht einfach nicht einfach.
Es ist immer Drama. Unser Fritz konnte auch kein Spiel mehr live verfolgen. Er ist in seinem Garten in Alsenborn herumgelaufen und seine Italia musste ihm jeden neuen Spielstand zurufen.
Ich weiß noch gegen Real Madrid. ich unter der Bettdecke am Radio: 50. Gehofft, Gefeiert und vor Stolz geplatzt. Oder im Stadion gegen Barcelona. 3:1 Aber es was ein geiles Spiel. Und heute vor 25 Jahren: Abstieg in die zweite Liga. Dann aber Aufstieg und Meiser!!!!
Nicht wie heute nur noch Plastik.
Nein, er FCK ist kein Fussballverein, er ist meine/unsere Liebe.



Beitragvon alterBetzehase » 18.05.2021, 09:29


Toller Bericht Gerrit, danke dafür! Der FCK lebt :teufel2: :teufel2: :teufel2:

Eine kleine Anmerkung zum Thema Mario "Schorle" B. hab ich dennoch 8-)
Als ich sein Interview damals wahr genommen hatte war mein erster Gedanke: "Entweder der Typ spinnt jetzt komplett, oder er ist verdammt clever und weiß wie er dem FCK helfen kann"

Auch ihm sollte klar gewesen sein, dass man nicht einfach mal inmitten der Saison "alle rauswerfen" kann. Aber genau durch solch eine Aussage nimmt er jeden auf dem Berg in die Pflicht. Jeder einzelne sollte sich bewusst machen, dass er gerade (zu der Zeit war das auch so) einen scheiß Job macht. So lag es an jedem selbst sich nochmals zu hinterfragen und zu schauen wo sich jeder einzelne auf seinem Gebiet nochmal verbessern kann. Wenn ein Mario B. öffentlich im TV lospoltert, dann hat das schon noch eine Wirkung... und vielleicht war auch genau dieses Interview der Anreiz für den ein oder anderen zu sagen: "Diesem Großmaul zeigen wir es". Und vielleicht wollte er genau das aus Spielern, Trainern, Verantwortlichen, Fans, etc. heraus kitzeln...

Egal, ob absichtlich oder unabsichtlich und ich unterstelle ihm sogar eher Absicht: Danke Mario! :teufel2: 8-)



Beitragvon 2ktalent » 18.05.2021, 09:31


Wirklich, was ein geiler Text, ich hab Gänsehaut und deine Zeilen beschreiben die letzten Wochen einfach perfekt! Jetzt die richtigen Schlüsse ziehen und die nächste Saison angehen, wie du richtig sagst, der FCK-Fan ist unverbesserlich.



Beitragvon graue-eminenz » 18.05.2021, 09:41


Auch mir kommen die Tränen, bin seit 1975 Mitglied bei diesem Club, doch in dieser Saison, das war die schlimmste bisher (bin jetzt 68 Jahre).
Habe alle Höhen und Tiefen miterlebt, war international dabei, 2 Meisterschaften und 2 Pokalerfolge miterlebt, die Abstiege aus BL + 2 Liga und jetzt so eine Saison.
Das darf sich nicht wiederholen, jetzt die RICHTIGEN Schlüsse und Entscheidungen treffen für eine neue, gute und erfolgreiche Saison 2021/2022.
Die FCK Fan Szene ist riesengroß und bangt jedes Wochenende, wie es weitergeht.
Ich bin stolz, ein Lauterer zu sein, doch es MUSS jetzt endlich mal in die andere, richtige Richtung gehen.
Das Potenzial des Vereines und der Fans ist riesig, das muss einfach genutzt werden.
Schöne Grüße aus Nordbaden !!!! und vielen Dank an den Trainerstab und die Mannschaft, die den Supergau verhindert haben und uns auf eine bessere sportliche Zukunft hoffen lassen. Einmal Lautern, immer Lautern...



Beitragvon Nickthequick030 » 18.05.2021, 09:43


Toller emotionaler Betrag, vielen vielen Dank dafür.
War eine schlimme Saison.
Habe für mich selbst bemerkt, dass dieses zittern einen so emotional auslaugt und womöglich gesundheitlich nicht gut tut.
Bin deshalb so froh, dass wir dieses letzte Spiel nicht brauchen für den Klassenerhalt.
Ein paar Dinge möchte ich hervorheben:
- es ist bemerkenswert wie sich der Verein kurz vor dem Abgrund doch noch zusammenraufen konnte, insbesondere die Fanlager konnten zumindest Brücken über ihre Gräben bauen, glaube ohne diesen Zusammenhalt wäre es nicht geglückt
- Leihspieler / Söldner?? Glaube sie haben uns gezeigt wie schnell Eingliederung umgesetzt werden kann und dass Wille und Einsatz nicht über Dauer des Vertrages geregelt sein muss
Wir jetzt alles besser ?
Vermutlich nicht, aber was wären wir für Fans, wenn wir nicht wieder dran glauben würden.



Beitragvon Baru » 18.05.2021, 09:45


Ein sehr schöner und treffender Text, danke Gerrit dafür! Beim Lesen kann man förmlich die vergangenen Wochen nochmal nachempfinden. Immer mal wieder hoch auf den Betze in dieser Zeit - das blieb mir zwar leider verwehrt. Doch in Gedanken war ich auch immer wieder dort.
Kaiserslautern Fußball-Club olé! :teufel2:



Beitragvon Schlabbefligger » 18.05.2021, 10:33


Danke für diesen einmalig schönen Text, der die Emotionen zum Zusammenhalt berührend bewegt. Das tut so gut...!.., vorallem wenn man manchmal die depressiven Kommentare liest, die in dem Forum vom Stapel gelassen werden.

Ich bin nicht nahe am Geschehen, aber ich habe den Eindruck, dass Markus Merk wahrscheinlich unter Druck der Sponsoren Antwerpen und Thomas Hengen verpflichtete.
Ein Danke auch an Merk.

Damit ist die jahrelange Inkopetenz im sportlichen Bereich Geschichte.

Bleibt zu hoffen, dass in ständiger Kooperation Hengen und Antwerpen weiter diesen Umwandlungsprozess mit Koompetenz und ein bisschen Glück gestalten, den die Sponoren mit aller Kraft fördern.

Bleibt zu hoffen, dass die vielen falsch entschiedenen Elfmeterszenen genauer erkannt werden.

Vielleicht kann Fielmann eine spezielle Fernbrille dem Schiedsrichtergespann sponsoren.

:teufel2: :daumen: :teufel2: .



Beitragvon Atti1962 » 18.05.2021, 11:43


Vielen Dank @Gerrit für diesen großartigen Beitrag.

Beim Elfmeter von Marvin Pourié wäre ich gern mit vielen tausend anderen in der West gestanden und hätte mich mit Bier überschütten lassen. Hoffentlich kommt es bald wieder so.
Und ich traue Thomas Hengen und Marco Antwwerpen zu, dass sie die nächste Saison eine Truppe auf den Platz bringen, die es schafft, die 3. Liga zu verlassen. Aber nicht nach unten, nach oben natürlich.
Zumindest sollten wir nicht mehr so zittern müssen wie in dieser Saison. In diesem Sinne: Forza FCK! :daumen:
Lautern ist der geilste Club der Welt! :teufel2:



Beitragvon Ultradeiweil » 18.05.2021, 12:03


Emotional und absolut auf den Punkt schöner Beitrag..der nochmal alles erzähl was in den letzten Wochen so passiert ist..

Ich selbst konnte 2 x vor Ort sein und die Mannschaft Unterstützen ..diese Energie die von diesem Stadion und diesem Berg ausgeht ist wahnsinn gerade wenn man schon einige Monate nicht mehr oben war ..


Was mich besonders stolz gemacht hat war die Reaktion von den meisten Fans wir sind wieder enger zusammen..die Liebe zu diesem Verein ist bei jedem FCKler riesen groß

Mein Großvater nahm mich das erste mal Ende der 80er mit zusammen mit meinem Vater beides
Stolze FCKler ..ich nahm ihn später in hohem Alter mit gegen aue ..mit 94 auf der Nord..leider ein Unentschieden..als er starb wurde er in seinem fck trainingsanzug Beerdigt..es sind sollche Erinnerung die wohl jeder von uns hat ..es ist eben mehr als nur ein Verein


Hoffen wir das beste für die Zukunft ich bin zuversichtlich
Fankultur erhalten

Olé Rot Weiß so laaft die Geschicht




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