
Samstag, 14:00 Uhr: Crunchtime im Abstiegskampf
Keine Zeit zum Grübeln: Am Wochenende steht für den 1. FC Kaiserslautern ein vielleicht vorentscheidender Spieltag an. Gemeinsam mit "Fussballdaten.de" schauen wir auf die Statistiken zum Kellerkrimi gegen den KFC Uerdingen.
Am Dienstag waren die Roten Teufel beim 0:3 gegen Aufstiegskandidat 1860 München hoffnungslos unterlegen, doch diese Partie ist abgehakt. Schon am Samstag (14:00 Uhr, live im SWR) ist mit dem KFC Uerdingen ein ganz anderes Kaliber zu Gast im Fritz-Walter-Stadion. Nach dem 1:1 am Mittwoch gegen Viktoria Köln stehen die Krefelder mit 37 Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz - nur einen Zähler hinter dem FCK. Und egal, welche Ergebnisse der FCK-Fan in diesen Tagen in seinen Tabellenrechner eintippt, zu einem Heimsieg gegen den KFC gibt es eigentlich keine Alternative. Sollte der tatsächlich gelingen, dann hat die Elf von Marco Antwerpen weiterhin beste Chancen auf den Klassenerhalt. Mut machen sollte neben dem Saisonverlauf der Uerdinger, die nach Investoren-Hickhack, Anmeldung der Insolvenz und der Entlassung von Trainer Stefan Krämer ein wahres Horror-Jahr erleben, vor allem die Drittliga-Bilanz: In allen fünf Begegnungen behielt der FCK die Oberhand und das jedes Mal sehr souverän. Das letzte Aufeinandertreffen am Betzenberg entschieden die Lautrer deutlich mit 4:0 für sich, auch in den anderen vier Partien boten sie jeweils mit ihre beste Saisonleistung. Dennoch wird auch die Partie am Samstag kein Selbstläufer: Der FCK muss wieder sein Gesicht der vergangenen Heimspiele zeigen - kratzen, beißen und kämpfen bis zur letzten Sekunde.
Werden Spahic und Hanslik wieder fit? - Saison-Aus für Grimaldi
Sicher kein Nachteil ist es dabei, dass auf Seiten der Krefelder mit Adriano Grimaldi der zweitbeste Torschütze (fünf Treffer) die Saison vorzeitig beenden muss. Noch im März hatte der Wandervogel in vier aufeinander folgenden Spielen genetzt und dem KFC so zu einem kleinen Aufschwung verholfen. Aufgrund einer Covid-19-Erkrankung muss der 31-Jährige jetzt aber passen. Eine ähnliche Torquote im April hat Lauterns Daniel Hanslik aufzuweisen, der innerhalb von drei Spielen gleich viermal getroffen hatte. Doch eine Oberschenkelverletzung bremste ihn zuletzt zweimal aus. Am heutigen Donnerstag soll er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ein Einsatz ist aber noch ebenso unsicher wie bei Stammkeeper Avdo Spahic, der wegen eines grippalen Infekts noch nicht wieder auf den Beinen ist und weiter pausiert.
Quelle: Der Betze brennt / Fussballdaten.de
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 16:59 Uhr:

Foto: Imago Images
Die Lage der Liga
Gläubiger stimmen Insolvenzplan von Uerdingen zu
Drittligist KFC Uerdingen hat am heutigen Donnerstag sein Insolvenzverfahren wie erwartet erfolgreich abgeschlossen. Dem Kellerkrimi gegen den 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 14:00 Uhr) steht damit endgültig nichts mehr im Wege.
Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, ob im - sehr unwahrscheinlichen - Falle einer Ablehnung des Insolvenzplans der Spielbetrieb beim KFC eingestellt werden müsste und so zusätzliche Turbulenzen im Abstiegskampf der 3. Liga entstehen könnten. Seit heute, zirka 16:00 Uhr, steht allerdings fest: Die Gläubigerversammlung hat den Plan des mit rund 9,9 Millionen Euro verschuldeten KFC Uerdingen einstimmig genehmigt. Die Gläubiger sollen laut vorherigen Medienberichten eine Insolvenzquote von rund 17 Prozent erhalten (zum Vergleich: Beim FCK betrug die Insolvenzquote vier Prozent). Auf den Spielbetrieb für die abschließenden drei Partien in der 3. Liga hat die heutige Entscheidung keine Auswirkungen, es kann aus sportlicher Sicht wie geplant weitergehen. Weil Uerdingen wegen der Insolvenzanmeldung drei Punkte abgezogen werden, rangiert der Klub zurzeit einen Zähler hinter dem FCK auf einem Abstiegsplatz. Dennoch profitieren auch die Krefelder von einer Sonderregelung während der Corona-Pandemie: Normalerweise würde der Punktabzug durch den DFB neun Punkte betragen, womit der KFC schon so gut wie abgestiegen wäre. Am Samstag kommt es im Fritz-Walter-Stadion zum sportlich extrem wichtigen Direktduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem KFC Uerdingen.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Drei Punkte Abzug: Uerdingen meldet Insolvenz an (Der Betze brennt, 21.01.2021)
Ergänzung, 07.05.2021:

Foto: Imago Images
Die Underperformer sind mit Fernschüssen zu knacken
Mehr Abstiegskrimi geht nicht: Mit einem Sieg über den KFC Uerdingen könnte sich der 1. FC Kaiserslautern vier Punkte Abstand zum Gegner schaffen. "Einfach mal draufhalten" könnte für diese Partie mehr als eine Floskel sein.
Wie viele jetzt wieder von einem "Sechs-Punkte-Spiel" reden werden, wollen wir gar nicht wissen. Halten wir uns an die Fakten: Drei Spieltage vor Saisonende den Abstand auf den KFC Uerdingen im direkten Duell auf vier Punkte ausbauen und die Distanz auf den SV Meppen und Bayern München II zumindest nicht schrumpfen lassen, denn die haben am Wochenende lösbare Aufgaben gegen den Tabellenletzten und -vorletzten vor der Brust - das wäre ein Träumchen. Andererseits: Wenn es nicht klappt, wäre immer noch nichts endgültig entschieden.
Wie es gehen könnte? Dass der FCK keinen wirklichen Kopfballspezialisten in seinen Reihen hat, haben wir an dieser Stelle schon oft bedauert. Diesmal müssen wir es mehr denn je, denn der Blick auf die Analysedaten von "Createfootball"zeigt: Nur zwei Teams in der Liga haben bislang mehr Kopfballtore kassiert als Uerdingen, die so elf Gegentore hinnehmen mussten. Blöd halt: Das eine dieser beiden Teams ist ausgerechnet der FCK (13), das andere Lübeck (14).
Für ein Kellerkind steht der KFC hinten gut
Wenn aus der Luft nichts geht, empfehlen sich Distanzschüsse. Denn kein anderes Team der 3. Liga hat mehr Gegentreffer von außerhalb des Strafraums kassiert (elf). Lautern dagegen nur fünf, das ist ein ordentlicher Mittelklassewert.
Die Betze-Buben sollten aber keinesfalls vergessen: Für ein Kellerkind steht der KFC hinten recht gut. Mit erst 44 Gegentreffern ist seine Defensive sogar im oberen Drittel der Tabelle anzusiedeln. Dafür ist die Torausbeute mit 35 Treffern die schwächste der Liga. Lautern, das lange Zeit noch schlechter dastand, hat seine Statistik unter Marco Antwerpen mittlerweile wenigstens auf 39 hochgeschraubt.
Dafür können die Krefelder lange Bälle recht gut: 58,6 Prozent finden einen Mitspieler, das ist der fünftbeste Wert der Liga. Abnehmer ist in der Regel einer der beiden Sturmtanks, entweder der junge Muhammed Kiprit oder der erfahrene Adriano Grimaldi. Letzterer wird jedoch auf dem Betzenberg nicht auflaufen, wegen einer Covid-19-Erkrankung musste er die Saison vorzeitig beenden.
Der "Schlüsselspieler"? Schau an, ein alter Bekannter
Wen die Statistiken von Createfootball ebenfalls als "Schlüsselspieler" ausweisen? Sieh an, ein alter Bekannter: Gino Fechner, von 2017 bis 2020 am Betzenberg unter Vertrag, spielt in Uerdingen die bislang stärkste Saison seiner Karriere. In 30 von 35 Partien stand der Defensiv-Allrounder über 90 Minuten auf dem Platz, als Sechser, Innenverteidiger, rechter oder linker Verteidiger. Dabei hat ihm die Analysesoftware eine Passgenauigkeit von 86 Prozent errechnet und weist eine überdurchschnittliche Fähigkeit im Erobern von Bällen aus: Im Schnitt holt sich Fechner 12,09 Mal pro Partie das Leder vom Gegner. Könnte sein, dass sein Name auf die Liste der Talente gesetzt werden muss, die sich beim FCK nicht richtig entwickeln konnten.
Zu beachten ist auch: Nach der von Createfootball geführten "Expected Points"-Tabelle müsste der KFC fast zehn Punkte mehr auf dem Konto haben, als er in der realen Tabelle ausweist. Die Krefelder "underperformen" also brutal, wie der Nerd von heute sagt. Hoffentlich tun sie’s auch am Samstag.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 07.05.2021:

Hanslik wohl fit für Abstiegskrimi gegen Uerdingen
Der 1. FC Kaiserslautern kann im wichtigen Kellerduell gegen den KFC Uerdingen voraussichtlich wieder auf die Dienste von Daniel Hanslik zählen. Von einer gesteigerten Drucksituation will der Trainer unterdessen nichts wissen.
"Wir waren gegen Halle ja schon in der Situation, dass wir unbedingt punkten mussten, genauso wie in den Wochen darauf. Wir gehen mit dieser Drucksituation die ganze Zeit sehr gut um, waren zeitweise sieben Punkte weg von der Geschichte. Da kommst du normalerweise nicht mehr wieder. Das haben wir schon geschafft. Von daher können wir damit umgehen und das werden wir gegen Uerdingen auch wieder zeigen", so Marco Antwerpen vor dem vorletzten Geister-Heimspiel dieser Saison (Samstag, 14:00 Uhr, live im SWR) gegen den KFC, der aktuell einen Zähler hinter dem FCK auf dem ersten Abstiegsplatz rangiert - ein klassisches "Sechs-Punkte-Spiel" also.
Zuck wieder im Training, Spahics Einsatz noch fraglich
Personell kann der Trainer etwas aufatmen. April-Torjäger Daniel Hanslik, der wegen Oberschenkelproblemen die letzten beiden Partien verpasst hatte, ist morgen voraussichtlich einsatzbereit. Hendrick Zuck kehrt nach überstandener Krankheit heute ins Training zurück und könnte je nach Fitnesszustand eine Alternative für hinten links darstellen. Fraglich ist dagegen noch ein Einsatz von Stammkeeper Avdo Spahic, der nach einem grippalen Infekt noch nicht zu 100 Prozent genesen ist. Ebenfalls angeschlagen ist Angreifer Elias Huth (Schnittwunde am Knie).
Alle weiteren Informationen rund ums Heimspiel gegen Uerdingen folgen im Laufe des Nachmittages im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den KFC Uerdingen
Quelle: Der Betze brennt