Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 23.02.2021, 11:00


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Interview mit Aufsichtsratskandidat Martin Weimer
"Indiskretionen sind ein großes Übel unseres Klubs"


Der stets diskret agierende Martin Weimer ist der Finanzexperte im Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern. Im DBB-Interview gibt er Auskunft zur wirtschaftlichen Situation des Vereins, wann die Fan-Säule geöffnet wird und wie die Sache mit Dubai war.

Steckbrief:

Name: Martin Weimer
Alter: 61
Wohnort: Waldkirch
Beruf: Banker
FCK-Mitglied seit: 11/2019

Interview:

Der Betze brennt: Martin Weimer, die Roten Teufel stecken weiter in der sportlichen Krise - was ist in den vergangenen 14 Monaten schiefgelaufen beim 1. FC Kaiserslautern?

Martin Weimer (61): Wir haben zu wenige Spiele gewonnen. Aber um die Frage professionell beantwortet zu bekommen, stehen Ihnen der Geschäftsführer und der Sportdirektor zur Verfügung. In meiner Funktion als Aufsichtsrat treffe ich nicht die sportlichen Entscheidungen und werde mich dazu auch öffentlich nicht äußern. Meine persönliche Sichtweise kommuniziere ich den entsprechenden Gremien. So, wie ich es bisher immer gehandhabt habe.

Der Betze brennt: Sie sitzen seit dem 01. Dezember 2019 im Aufsichtsrat des FCK e.V. und auch im Beirat der FCK-Kapitalgesellschaft. In dieser Zeit ist viel passiert, und trotz der angesprochenen Tabellensituation auch keineswegs nur negatives. Welche positiven Fortschritte konnten Sie in Ihrer bisherigen Amtszeit in Bewegung setzen?

Weimer: Weil wir, Geschäftsführung und Gremien, gut vorbereitet waren, haben wir in relativ kurzer Zeit das Insolvenzerfahren der FCK KGaA in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen. Die Forderungen gegen den FCK e.V. konnten, unter Erhalt der Beteiligung an der KGaA, wesentlich reduziert werden. Wir haben eine Investorengruppe gefunden, die die Basis für den Fortbestand des FCK sichergestellt hat. Und für die Zeit nach der Wahl gibt es einen klaren Plan, um das wirtschaftliche Fundament von e.V. und KGaA weiter zu stärken und zukunftssicher zu machen.

"Wir müssen die Voraussetzungen für die Öffnung der Fan-Säule schaffen"

Der Betze brennt: Nun treten Sie zur Wiederwahl an, bei der es um eine Amtszeit von knapp drei weiteren Jahren geht. Was sind die größten Baustellen in diesem Zeitraum und was hat in ihrer "To-do-Liste" die höchste Priorität? Wie lautet Ihr persönlicher Drei-Jahres- Plan für den FCK?

Weimer: Die weitere wirtschaftliche Stabilisierung des Konzerns FCK, also e.V. und KGaA, die eng verknüpft ist mit der Kernfrage der sportlichen Entwicklung im gesamten Klub. Auch müssen die Versprechungen im Rahmen der Ausgliederung - Stichwort Öffnung der Fan-Säule - ihre Umsetzung finden. Aber erst dann, wenn die wirtschaftlichen Voraussetzungen, der Turnaround, geschafft sind. Ich werde diesen Schritt solange nicht gutheißen, solange für die Fans die Risiken größer als die Chancen sind. Aber ich denke, wir sind schon heute gut vorbereitet und mit den Investoren hat der FCK Partner aus der Region gefunden, die uns die Grundlagen dafür ermöglicht haben.

Was mir noch sehr am Herzen liegt ist die Außendarstellung unseres Klubs. Es geschieht zu oft und immer wieder, dass durch Indiskretionen Informationen an die Öffentlichkeit geraten, die dort zwar zum Großteil hingehören, aber zu einer anderen Zeit, in einem anderen Kontext oder primär durch Pro-Aktivität des FCK. Das müssen wir in den neuen Gremien gemeinsam mit allen Funktionsträgern, Investoren und Sponsoren in den Griff bekommen. Wir sind heute zu oft von schlechten Nachrichten gehetzt. Zum Nachteil der ganzen FCK-Familie.

Der Betze brennt: Damit sind wir schon beim nächsten Thema angelangt: Im Sommer 2020 hielt den FCK neben der Insolvenz vor allem die Investorensuche in Atem, an deren Ende nach schlimmen Querelen die Ablehnung des sogenannten Dubai-Angebots und der Rücktritt Ihres Ratskollegen Jörg Wilhelm stand. Damals wurden auch schwere Vorwürfe laut, laut Wilhelm wurden er selbst und Sie von entscheidenden Sitzungen ausgeschlossen, wozu Sie selbst aber nie ein Statement abgaben. Können Sie uns heute sagen, wie es wirklich war? Wurden Sie im Investoren-Prozess ausgegrenzt? 

Weimer: Warum ist diese Frage von Gestern heute noch so interessant? Hierzu haben sich aus meiner Sicht zu viele Menschen zu Wort gemeldet. Meine Sichtweise: Es gab einen Prozess und da stand am Ende ein demokratischer Beschluss. Kein einstimmiger, sondern ein Mehrheitsbeschluss. Pro Regionaler Investoren. Und das war gut so. Da es dem Verein die höchst mögliche Identität erhält.

Aber an dieser Stelle möchte ich mich nochmals generell zu Gremienarbeit äußern. Nicht jede Entscheidung wird einstimmig getroffen werden können. Das wäre auch schlecht, da ständige Gleichheit auch Stillstand bedeuten kann. Deshalb sind Entscheidungen, denen kontroverse Diskussion vorangehen, eigentlich die besten Zeichen für erfolgreiche Arbeit von Gremien. Was uns beim FCK bis heute noch nicht gelingt, ist, nach innen laut und nach außen mit einer Stimme zu sprechen.

"Wir haben Wesentliches geleistet, aber vieles liegt auch noch vor uns"

Der Betze brennt: Sie sind Ihr Leben lang im Finanzbereich tätig und gelten als der Fachmann für alle wirtschaftlichen Themen im FCK-Aufsichtsrat. Ganz direkt gefragt: Wie beurteilen Sie die finanzielle Situation beim FCK als Ganzes, aber auch einzeln unterteilt in Kapitalgesellschaft und eingetragenen Verein?

Weimer: Hier möchte ich dem Bericht des Aufsichtsrates im Rahmen der Mitgliederversammlung und der Berichterstattung des Geschäftsführers der FCK KGaA nicht vorweg greifen. Aber in drei Sätzen zusammengefasst: Ich bin der Überzeugung, dass wir Wesentliches geleistet haben, aber noch eine gewaltige Wegstrecke mit klaren Zielkoordinaten vor uns liegt. Das Gute daran: Das Ziel liegt nicht im Nebel, sondern ist klar erkennbar. Damit keimt berechtigterweise Hoffnung auf, dass wir das Ziel in der anstehenden Amtsperiode mit kontinuierlicher Fortführung der Zusammenarbeit von Mitgliedern, Gremien, Investoren und Sponsoren auch erreichen werden.

Der Betze brennt: Seit 2020 sind Sie beruflich für die sogenannte "Bodensee Bank" (offizieller Name: Internationales Bankhaus Bodensee; Anm. d. Red.) aktiv, einen Sport- Finanzierer, der von außen betrachtet vergleichbar ist mit der Firma Quattrex - welche den FCK-Fans vermutlich eher ein Begriff ist. Was antworten Sie den Mitgliedern, die hierdurch einen möglichen Interessenkonflikt mit ihrem Amt beim FCK sehen? Und zugleich auch in die andere Richtung gefragt, könnte sich hierdurch sogar ein Vorteil entwickeln, etwa wenn der FCK mal wieder Geld benötigt?

Weimer: Der Vergleich ist absolut unzutreffend. Ich arbeite in einer Geschäftsbank mit Vollbanklizenz. Fragen zum Compliance Management und die Vermeidung von Interessenskonflikten haben in jeder Bank, die zudem der öffentlichen Aufsicht unterliegt, höchste Priorität und nehmen damit einen bedeutenden Raum ein. Sollte es nur einen geringsten Ansatz von Interessenskonflikten geben, so wäre ich heute kein Kandidat. Ich denke der FCK profitiert von meiner Expertise.

"Es ist noch nicht der Status erreicht, um aufzuhören"

Der Betze brennt: In unserem Kandidaten-Interview von 2019 sagten Sie: "Durch eine klare Trennung zwischen operativer Geschäftsführung und Aufsichtsrat, die die Satzung des FCK vorgibt, wird Transparenz geschaffen, die als Voraussetzung für ein nachhaltig positives Investitionsklima gilt." Diese Trennung schien in den letzten Monaten, etwa bei der schon angesprochenen Investoren-Debatte oder bei der jüngsten Trainersuche, nicht immer gelungen. Wie beurteilen Sie das?

Weimer: Meine Aussage von 2019 gilt heute unverändert. Und so übe ich mein Amt Tag für Tag auch aus. Aber was ist die Ursache, dass Sie mir eine solche Frage überhaupt stellen? Zum einen ist es Ihre oder die öffentliche Wahrnehmung, Ihr individuelles Empfinden. Und diese Wahrnehmung wird begründet durch Indiskretionen und Befindlichkeiten, die aus den innersten Gremien des FCK kommen. Die Motive hierzu kenne ich nicht. Ich habe jedoch die Überzeugung, dass dies ein großes Übel unseres Klubs ist. Das zu verändern, ist eine der wichtigsten Aufgaben in der neuen Periode. Dazu bedarf es Vertrauen und Kontinuität in den Gremien.

Der Betze brennt: Abschließend möchten wir Sie gerne um ein Plädoyer in eigener Sache bitten: Wie würden Sie Ihre Kandidatur zusammenfassen und weshalb sollten die FCK-Mitglieder Ihnen am 26. Februar ihre Stimme geben?

Weimer: Neutralität, Robustheit und 25 Jahre Expertise im Profisport. In der Administration im Ehrenamt und im Hauptamt als Banker. Ich bin der Überzeugung, dass meine Sachlichkeit, mein Blick von außen und meine Praxiserfahrung, den Gremien sehr oft mehr Objektivität ermöglicht.

Ich bin vor 14 Monaten gefragt worden, ob ich mich bereit erkläre, für dieses Amt zu kandidieren. Ich habe Ja gesagt mit dem Ansinnen, etwas Positives und Bleibendes zu schaffen. Es ist noch nicht der Status erreicht, um aufzuhören.

Der Betze brennt: Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei den Wahlen!

Quelle: Der Betze brennt | Autoren: Thomas Hilmes, Gerrit Schnabel

Weitere Links zum Thema:

- Komplette Interviewserie: Die Kandidaten zur Aufsichtsratswahl am 26. Februar 2021
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Thomas » 23.02.2021, 11:01


Bevor die Forumsdiskussion startet, noch ein präventiver Hinweis des Moderatoren-Teams: Wir sind dankbar für jeden Kandidaten, der sich um das sicher nicht einfache Amt im FCK-Aufsichtsrat bewirbt, und auch für die Bereitschaft zum Interview hier auf DBB. Deshalb bitten wir noch mal ganz besonders um einen respektvollen Umgang miteinander und mit allen Kandidaten - kritische Nachfragen und Anmerkungen sind natürlich legitim, aber immer auch dran denken, wir sind alle zusammen FCK-Fans!
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Copa » 23.02.2021, 11:32


Für mich - vielleicht neben Keßler - der einzige im aktuellen AR, der wirklich weiß wie ein AR zu funktionieren hat. Vielen Dank, Hr. Weimer für Ihre Ruhe, Sachlichkeit, Diskretion und vor allem Ihre Bereitschaft noch einaml anzutreten und für genau diese seriöse Arbeit weiter fortzuführen. Ich hoffe dass sich diese Art und Weise Aufsicht zu führen in den nächsten 3 Jahren im gesamten AR und BR durchsetzt.
“AC/DC sind wie die Beatles: Erst Rock, dann Balladen, dann Pop und dann wieder Rock - nur lassen WIR den Kack dazwischen weg!”



Beitragvon buckowski » 23.02.2021, 11:35


"Warum ist diese Frage von Gestern heute noch so interessant? Hierzu haben sich aus meiner Sicht zu viele Menschen zu Wort gemeldet. Meine Sichtweise: Es gab einen Prozess und da stand am Ende ein demokratischer Beschluss."

Schon interessant, wie er hier die eindeutig gestellte Frage zum Investorensuchprozess mal eben vom Tisch fegt. Vielleicht sollte man ihm klarmachen, dass die Beurteilung dieses Prozesses auch Einfluss auf die Wählerentscheidung hat.
Spannend wäre es, wenn man zur Ablehnung des Dubai-Angebotes mal was von der "anderen" Seite zu hören bekäme, also in einem Interview mit dem Senator z.B., damit man sich ein umfassendes Bild machen kann, was da wirklich abgelaufen ist.



Beitragvon MarcoReichGott » 23.02.2021, 11:37


Wie man am Interview merkt sagt er nicht unbedingt das, was die öffentlichkeit vielleicht hören möchte. Gerade deswegen vermutlich so wichtig beim FCK. Klare Kante und profesioneller Blick von außen. Bin auf jedenfall sehr dankbar, dass er sich wieder zur Wahl stellt.



Beitragvon Allievi89 » 23.02.2021, 12:38


Klingt für mich sehr wählbar. Natürlich ist das "nur" ein Interview aber er tut wenigstens was er sagt: diskret die Aufgabe als AR wahrnehmen. Interessant auch, dass er die Befindlichkeiten anspricht. Bei mir geht das besonders bezüglich der PK zur Vorstellung von Antwerpen das Kopfkino los. Aber Spekulation ist hier fehl am Platz. Ich denke mir einfach meinen Teil.



Beitragvon Hauptstadt_Lautrer » 23.02.2021, 12:49


Gutes Interview. Und auch ich freue mich, dass er wieder antritt.

Aber das hier:

Weimer: Warum ist diese Frage von Gestern heute noch so interessant? Hierzu haben sich aus meiner Sicht zu viele Menschen zu Wort gemeldet. Meine Sichtweise: Es gab einen Prozess und da stand am Ende ein demokratischer Beschluss. Kein einstimmiger, sondern ein Mehrheitsbeschluss. Pro Regionaler Investoren. Und das war gut so. Da es dem Verein die höchst mögliche Identität erhält.


Völlig unabhängig davon, ob wir mit den regionalen Investoren vielleicht doch am besten fahren. Diesen Vorgang um Wilhelm so vom Tisch zu fegen, wie @buckowski schon schrieb, ist völlig inakzeptabel!
Betze-Szene Berlin-Kreuzberg -- lasst die guten alten Zeiten in der Weissen Taube wieder aufleben!



Beitragvon LDH » 23.02.2021, 12:50


MarcoReichGott hat geschrieben:Wie man am Interview merkt sagt er nicht unbedingt das, was die öffentlichkeit vielleicht hören möchte. Gerade deswegen vermutlich so wichtig beim FCK. Klare Kante und profesioneller Blick von außen. Bin auf jedenfall sehr dankbar, dass er sich wieder zur Wahl stellt.

Ich sehe das ein wenig differenzierter. Er bemängelt selbst die Indiskretionen und das persönliche Befindlichkeiten wohl oft wichtiger waren. Aber sagt dann: „Dazu bedarf es Vertrauen und Kontinuität in den Gremien.“

Ich frage mich da schon wie er bei all dem Chaos vertrauen zu seinen Kollegen haben kann. Herr Weimer kritisiert das was Merk macht und einige andere für ihre Indiskretion, will diesen Leuten aber weiterhin vertrauen und Kontinuität?
Kontinuität bedeutet, Team Merk wird erneut gewählt und das was Herr Weimer unbedingt abstellen möchte geht weiter. Das passt in meinen Augen nicht zusammen.
Zuletzt geändert von LDH am 23.02.2021, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Zeitgeist » 23.02.2021, 12:51


Kurzes, sachliches uns gutes Interview und er benennt das Hauptproblem des FCK:

Indiskretion gepaart mit gefährlichem Halbwissen kommuniziert durch einzelne Personen und verstreut durch die Geilheitsmedien Kicker und Bild. Und der FCK-Fan, besonders hier im Forum, diskutiert mit diesem Bruchteil einer Information, als stünde die gesamte Hintergrundchronik ausführlich und leicht verständlich im Tagesblatt.

Danke an Keßler, dass er diesen Experten gewinnen konnte. Für mich steht fest. Es gibt große Probleme beim FCK. Aber die liegen bestimmt nicht bei Weimer, Keßler oder Merk.

Mein Wunsch ist daher ganz klar: Kontinuität in diesen Positionen + Ergänzung durch sinnvolle Profile, die durch Ihren Hintergrund auch einen Mehrwert für ein solches Gremium beim FCK bieten. Daher sehe ich hier als ernsthafte Zusatzoptionen nur Koblischek und Remy. Sorry, aber alle anderen Kandidaten haben einfach nicht das passende Kompetenzprofil für einen AR/Beirat in der aktuellen Situation des FCK als kriselnder Wirtschaftsbetrieb der Neuzeit.
Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.



Beitragvon carpe-diabolos » 23.02.2021, 13:15


@LDH
An welcher Stelle wirft er Merk Indiskretionen vor? Habe ich etwas überlesen?

Für mich der bisher loyalste Kandidat, aber auch Helou hat die Fangfrage gestern nach Kritik zum AR sehr gut gemeistert.

Man merkt schon, wer die Arbeit eines AR gut verstanden hat inklusive der dazu notwendigen Persönlichkeitsmerkmale.
Qui diabolos odit, odit homines is
Wer die Roten Teufel hasst, hasst die Menschen
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem
Was auch immer du tust, handele klug und bedenke das Ende



Beitragvon Betzegeist » 23.02.2021, 13:18


Zeitgeist hat geschrieben:Mein Wunsch ist daher ganz klar: Kontinuität in diesen Positionen + Ergänzung durch sinnvolle Profile, die durch Ihren Hintergrund auch einen Mehrwert für ein solches Gremium beim FCK bieten. Daher sehe ich hier als ernsthafte Zusatzoptionen nur Koblischek und Remy. Sorry, aber alle anderen Kandidaten haben einfach nicht das passende Kompetenzprofil für einen AR/Beirat in der aktuellen Situation des FCK als kriselnder Wirtschaftsbetrieb der Neuzeit.


Den Grundgedanken finde ich eigentlich gut und mit der Besetzung könnte ich auch leben. Mein Problem dabei ist halt, das nur 3 Mann im Beirat vertreten sind.

Die anderen beiden werden also gar nicht gehört bzw. sind bei den wichtigen Sitzungen nicht dabei. Und wer das in dieser Konstellation sein wird, dürfte nicht überraschen.
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Betze_FUX » 23.02.2021, 13:23


"In meiner Funktion als Aufsichtsrat treffe ich nicht die sportlichen Entscheidungen und werde mich dazu auch öffentlich nicht äußern. Meine persönliche Sichtweise kommuniziere ich den entsprechenden Gremien. So, wie ich es bisher immer gehandhabt habe."

Blattschuss :)
das ist jetzt der Zweite, neben Hr. Koblischeck, der offensichtlich weiß wie AUFSICHTsrat und Geschäftsführung funktioniert.

Die Blitzumfrage bei Hr. Betze_Fux ergibt heute:
Koblischeck, Remy, Weimer
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon salamander » 23.02.2021, 13:29


Diese totale Trennung von beaufsichtigenden und operativen Funktionen darf auch nicht zum Fetisch werden. Sowas funktioniert gut, wenn ein Vertrauensverhältnis da ist und man sich in einem halbwegs erwarteten Korridor bewegt. Ist das nicht mehr der Fall, kann man es den Eigentümern nicht verübeln, dass sie nervös werdennund versuchen, Einfluss zu nehmen.

Konkret: Der FCK steht vor dem Abstieg in Liga 4, was einem krassen Wertverlust der Anteile führen würde. Da verstehe ich jeden Investor, der nicht sagt: „Wir trennen das alles sauber, lassen Voigt und Notzon machen und arbeiten dann am Saisonende auf, was falsch gelaufen ist“.



Beitragvon betzekurt04 » 23.02.2021, 13:37


Lieber Herr Weimer. Auch Sie sollten sich nicht mit fremden Federn schmücken. Ihr Team, an der Spitze mit Markus Merk, hat bis heute noch keinen einzigen Cent zur Sanierung des FCK beigetragen, obwohl Ihr Sprecher des Beirates ja immer angedeutet hat, dass man sich in „unfassbar“ vielen und aussichtsreichen Gesprächen mit Investoren befände....
Die Investoren wurden von Ihren Vorgängern organisiert, die ich zwar ebenso beschränkt fähig für den AR gehalten habe, aber wenigstens diesen ist es gelungen Investoren zu finden.
Daher sollten Sie besser Danke an Banf und Co sagen als hier zu erwähnen, dass sie diese Investoren gefunden haben... das finde ich ziemlich peinlich...
Ich denke, dass die Zeit von Merk und Co abgelaufen ist, da noch kein Verein von „großen Sprüchen“ gerettet wurde. Herr Merk versteht dieses Handwerk ja auch sehr gut.....



Beitragvon Malvoy » 23.02.2021, 13:37


Der Einzige, der bisher gehalten hat, was er versprochen hat. Hoffe mal, er wird wiedergewählt.



Beitragvon Rheinhessenposten » 23.02.2021, 13:39


Thomas hat geschrieben:
Weimer: Warum ist diese Frage von Gestern heute noch so interessant? Hierzu haben sich aus meiner Sicht zu viele Menschen zu Wort gemeldet. Meine Sichtweise: Es gab einen Prozess und da stand am Ende ein demokratischer Beschluss. Kein einstimmiger, sondern ein Mehrheitsbeschluss. Pro Regionaler Investoren. Und das war gut so. Da es dem Verein die höchst mögliche Identität erhält.

Aber an dieser Stelle möchte ich mich nochmals generell zu Gremienarbeit äußern. Nicht jede Entscheidung wird einstimmig getroffen werden können. Das wäre auch schlecht, da ständige Gleichheit auch Stillstand bedeuten kann. Deshalb sind Entscheidungen, denen kontroverse Diskussion vorangehen, eigentlich die besten Zeichen für erfolgreiche Arbeit von Gremien. Was uns beim FCK bis heute noch nicht gelingt, ist, nach innen laut und nach außen mit einer Stimme zu sprechen.

Weimer: Hier möchte ich dem Bericht des Aufsichtsrates im Rahmen der Mitgliederversammlung und der Berichterstattung des Geschäftsführers der FCK KGaA nicht vorweg greifen.



Das sind für mich die zwei wesentliche Aussagen. Zum einen die Erstere. Man kann rauslesen, dass er eher "pro Dubai" war, aber den getroffenen Beschluss akzeptiert und damit weiterarbeitet. Kein Nachtreten oder ähnliches in der Öffentlichkeit. Sollte selbstverständlich sein, ist es aber nun mal leider nicht. Von daher verdient das schonmal Respekt.

Zum anderen auch schön, dass er zu Themen, für die er nicht zuständig ist, groß nichts sagen möchte. Am Anfang zum sportlichen Erfolg, anschließend zu "Erfolgen" in der bisherigen Arbeit.


Kritisch sehe ich die Aussage zum Fansäule. Das ist wieder eine Aussage ohne Kraft.... Ja, wir wolln sie öffnen, aber erst, wenn alles in Ordnung ist. Da lese ich lieber eine Aussage wie: nein, wir wollen sie vorerst nicht öffnen, da derzeit nicht alles in Ordnung ist.
Im Prinzip die gleiche Aussage, aber dann doch klarer....

Insgesamt aber ein gutes Interview.
Unsre Heimat, unsre Liebe, in den Farben Rot Weiß Rot,
Kaiserslautern, 1900, wir sind treu bis in den Tod!



Beitragvon MarcoReichGott » 23.02.2021, 13:41


salamander hat geschrieben:Konkret: Der FCK steht vor dem Abstieg in Liga 4, was einem krassen Wertverlust der Anteile führen würde. Da verstehe ich jeden Investor, der nicht sagt: „Wir trennen das alles sauber, lassen Voigt und Notzon machen und arbeiten dann am Saisonende auf, was falsch gelaufen ist“.


Die Investoren/der AR haben schon im Laufe der Saisonvorbreitung in das operative geschäft eingegriffen, mit dem vorläufigen Gipfel des Trainerwechsels am 2. Spieltag.

Ich sollte halt als Investor VOR der Investition einen gewissen Plan mitbringen wie ich mir die Zukunft so vorstelle. Wenn fachfremde Leute hingegen anfangen panisch und spontan selber Eingriffe vorzunehmen endet das so wie bei 1860, Uerdingen oder jetzt uns. Und ja: Wir gehören mit diesen 2 Vereinen momentan in eine Reihe und man muss hoffen, dass wir jetzt die Kurve bekommen und uns wieder für einen seriösen Weg entscheiden. Ich glaub aber nicht, dass Weimar nun die Probleme bei uns losgetreten hat...



Beitragvon Betze_FUX » 23.02.2021, 13:43


@Salamander:
ich glaube das ist im Interview mit Hr. Koblischeck gut dargestellt.
Man (also GF, SD, etc und AR) dürfen , ja sollen sogar zusammen arbeiten, Sitzungen machen, hirnen und Vorschläge kneten.
Die Entscheidungshoheit liegt aber dann zu 100% in der Operative.
Das muss bzw darf, laut Hr. Weimer, nicht allen gefallen (--> Stillstand), aber wenn die Entscheidung gefallen ist, sollen , nein, müssen sich ALLE loyal und professionell verhalten und dies Entscheidung tragen und treiben.

Wenn die Entscheidung dann (evtl. gegen alle Ratschläge und Tipps) gefällt wurde und dann am Ende schief ging, dann muss eben der Entscheider gehen (im Extremfall) und ein neuer her. Da darf dann wiederum der AR mitspielen und u.a. Ziele definieren...

Im Moment ist bei uns nur alles so zerfahren und im "Combat-Mode", das man sich kaum mehr wagt, sich so ein Modell zu gönnen.

eben so ist es mMn bekloppt, als AR NUR dazusitzen und irgendwann nur zu sagen "das wars dann, du bist raus"

Ich glaube so ein bisschen ist das wie beim örtlichen Verein. da gibt es den Vorstand, der über wohl und weh regiert. ich Als Mitglied halt mich da raus. aber ich stehe parat wenn's mal was zu arbeiten gibt, Hecken zu schneiden, die Kabinen zu streichen...
Es ist eine Art Symbiose....hm, das Beispiel ist doof. aber mir ist gerade nichts besseres eingefallen
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Rheinhessenposten » 23.02.2021, 13:47


@der-Betze-brennt-Team:
gibt's nach Abschluss der Interviewserie bis zum Start der JHV noch eine Blitz-Probeabstimmung auf DBB?
Oder würde das zu viel in die freie Meinungsbildung eingreifen?
Unsre Heimat, unsre Liebe, in den Farben Rot Weiß Rot,
Kaiserslautern, 1900, wir sind treu bis in den Tod!



Beitragvon MarcoReichGott » 23.02.2021, 13:59


Rheinhessenposten hat geschrieben:Oder würde das zu viel in die freie Meinungsbildung eingreifen?

Eine nicht repräsentative Umfrage würde mehr Chaos stiften als das es hilft.



Beitragvon Rheinhessenposten » 23.02.2021, 14:14


MarcoReichGott hat geschrieben:
Rheinhessenposten hat geschrieben:Oder würde das zu viel in die freie Meinungsbildung eingreifen?

Eine nicht repräsentative Umfrage würde mehr Chaos stiften als das es hilft.

merci für die schnelle Antwort. :daumen:
Unsre Heimat, unsre Liebe, in den Farben Rot Weiß Rot,
Kaiserslautern, 1900, wir sind treu bis in den Tod!



Beitragvon Alt FCK'ler » 23.02.2021, 14:29


Vielleicht ist es manchmal doch ganz gut, wenn jemand "von außen" kommt. So stellt man sich jedenfalls einen Aufsichtsrat vor! Seriös, kein Selbstdarsteller, keine Internas nach außen. :daumen:



Beitragvon MarcoReichGott » 23.02.2021, 14:32


Rheinhessenposten hat geschrieben:merci für die schnelle Antwort. :daumen:


Thomas und Co haben dazu vielleicht ja ne andere Meinung. Aber wenn du halt hier ne Umfrage machst, dann hast du halt nicht zwangsläufig nen Querschnitt. Da würden halt Leute wie ich teilnehmen, die als NichtMitglied überhaupt nicht wählen dürfen^^

Und im Endeffekt könntes aufgrund der Situation mit einem "Kern-Team" eben dazu kommen, dass einie Mitglieder veruchen werden strategisch zu wählen. Und eine nicht repräsentative Umfrage könnte da einfach mehr schaden als sie hilft.



Beitragvon LDH » 23.02.2021, 14:47


carpe-diabolos hat geschrieben:@LDH
An welcher Stelle wirft er Merk Indiskretionen vor? Habe ich etwas überlesen?

Für mich der bisher loyalste Kandidat, aber auch Helou hat die Fangfrage gestern nach Kritik zum AR sehr gut gemeistert.

Man merkt schon, wer die Arbeit eines AR gut verstanden hat inklusive der dazu notwendigen Persönlichkeitsmerkmale.

Das hab ich nicht behauptet. Ich stelle lediglich fest, was Herr Weimer in seinem Interview kritisiert ist genau das was Merk macht. Das ist meine Wahrnehmung. Ich habe geschrieben er kritisiert andere für Indiskretionen.

Fakt ist doch, der FCK ist in der Branche mittlerweile eine Lachnummer. Keiner weiß mehr wer Ansprechpartner ist und wer was entscheiden darf. Wie peinlich ist es denn einem Trainer einen Jobzusage zu geben und diese dann wieder revidieren zu müssen weil jemand anderes inzwischen eine andere Entscheidung getroffen hat.
Wie kann es sein, dass Transfers nicht zustande kommen weil Zuständigkeiten unklar sind?

Wenn Herr Weimer das Chaos bei schreibt und ihn das bewusst ist, dann reicht es mMn nicht aus einfach so weiter zu machen.

Daher kann ich keinen aus Team Merk meine Stimme geben. Die Gefahr ist zu groß, dass im Beirat dann nur Leute sitzen die alles mitmachen was die Investoren vorgeben.



Beitragvon Rheinhessenposten » 23.02.2021, 14:53


MarcoReichGott hat geschrieben:
Rheinhessenposten hat geschrieben:merci für die schnelle Antwort. :daumen:


Thomas und Co haben dazu vielleicht ja ne andere Meinung. Aber wenn du halt hier ne Umfrage machst, dann hast du halt nicht zwangsläufig nen Querschnitt. Da würden halt Leute wie ich teilnehmen, die als NichtMitglied überhaupt nicht wählen dürfen^^

Und im Endeffekt könntes aufgrund der Situation mit einem "Kern-Team" eben dazu kommen, dass einie Mitglieder veruchen werden strategisch zu wählen. Und eine nicht repräsentative Umfrage könnte da einfach mehr schaden als sie hilft.


Ich kann die Meinung gut nachvollziehen, sie ist im Endeffekt schlüssig.

Mein Gedankengang war, dass die DBB-Mitglieder, die Abstimmen würden, sicherlich auch die wären, die sich die Interviews durchgelesen haben und daher sich zumindest ein paar Gedanken gemacht haben. Aber auch das wird bei der vermutlich Teilnehmerstärksten JHV seit langem, bzw. denn je, auch nicht sein... :lol:

Insgesamt finde ich aber die Möglichkeit, die hier von euch geschaffen wird, Weltklasse. Man hat rechtzeitig Gelegenheit sich eine Meinung zu den Kandidaten zu bilden. Bei der Vollstellungsrunde in der JHV kommt das ganze dann doch sehr geballt.
Unsre Heimat, unsre Liebe, in den Farben Rot Weiß Rot,
Kaiserslautern, 1900, wir sind treu bis in den Tod!




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