
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Türkgücü München
Vorne so weitermachen, hinten wieder besser stehen
Die Wunden nach dem spektakulären 3:4 in Dresden sind geleckt. Im Heimspiel gegen Türkgücü München will der 1. FC Kaiserslautern möglichst wieder drei Tore schießen - und hinten weniger zulassen.
Wahrscheinlich hätten sich nicht mehr viele Zuschauer das anstehende FCK-Heimspiel gegen "München III" live im Fritz-Walter-Stadion angeschaut. Erstens sind für den ohnehin unbeliebten Anstoßtermin am Dienstagabend Temperaturen um den Gefrierpunkt vorhergesagt und zweitens sind die Darbietungen der Roten Teufel in dieser Saison nicht gerade einladend. Trotzdem muss man sagen, dass die Fans auch in dieser für den FCK sehr prekären Situation fehlen. Denn meistens treiben sie ihre Mannschaft ja dann doch irgendwie nach vorne und können ihre Teufel durch Applaus oder Pfiffe aufrütteln. Der zwölfte Mann eben. All das fehlt derzeit in jeder Hinsicht.
Noch schlimmer: In Kaiserslautern hat sich in der Fangemeinde schon wieder eine gewisse Lethargie breit gemacht. Die Verzweiflung ist groß. Viele fragen sich, wo das alles noch enden soll. Angesichts der Tabellensituation hilft in den verbleibenden 18 Spielen kein Schönreden von knappen Niederlagen und kein Konjunktiv mehr, es zählen nur noch Punkte. Aus dem Auftritt beim Tabellenführer kann man dafür neben negativen durchaus auch positive Aspekte ziehen: Hätte man vorher sieben Tore angekündigt, mit welchem Endergebnis hätten dann wohl die meisten FCK-Fans gerechnet? Jedenfalls sicher nicht mit einer zweimaligen Führung und dass die Roten Teufel den Auswärtssieg nur durch eigenes Verschulden aus der Hand geben. Die drei verlorenen Punkte aus Dresden müssen nun am Dienstag nachgeholt werden. Das Gute an der 3. Liga: Mit einem Sieg würde die Saibene-Elf höchstwahrscheinlich die Abstiegsplätze sofort wieder verlassen und sogar den Anschluss ans Mittelfeld herstellen. Anstoß des Geisterspiels im Fritz-Walter-Stadion ist um 19:00 Uhr.
Was muss man zum Heimspiel gegen Türkgücü sonst noch wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 21. Spieltag:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Nur ein einziger Sieg aus den vergangenen acht Spielen, Tabellenplatz 18. Nach der 3:4-Niederlage in Dresden ist der 1. FC Kaiserslautern weiter in den Abstiegssumpf gerutscht. In nur zwei Tagen Vorbereitungszeit wird das Trainerteam versuchen, die positiven (offensiven) Aspekte zu manifestieren und der Defensive die Sicherheit zurückzugeben, die sie in den Spielen zuvor mehrfach gezeigt hatte. Dies wird gegen das in dieser Saison bislang so starke Münchner Offensiv-Duo Sercan Sararer und Petar Sliskovic auch nötig sein.
Janik Bachmann sah in Dresden seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Alexander Winkler, der am Dienstag seinen 29. Geburtstag feiert, und Carlo Sickinger sind die Kandidaten als zweiter Innenverteidiger neben Kevin Kraus. Ansonsten ist eher nicht mit weiteren Änderungen gegenüber der Startelf vom Dresden-Spiel zu rechnen, Jeff Saibene wird seinen Mannen die Chance zu einer Trotzreaktion bieten.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Aufsteiger Türkgücü München dürfte mit Tabellenplatz 5 und 32 Punkten nach 20 Spielen vollends zufrieden sein. Seit nun schon sechs Partien ist die Mannschaft von Coach Alexander Schmitt ohne Niederlage. Allerdings stand das Projekt vor Weihnachten einige Tage auf der Kippe, als Investor Hasan Kivran seinen Rückzug angekündigte. Wenige Tage später kam es doch zur wundersamen Einigung, was Beobachter als fadenscheiniges Manöver bezeichneten, um die Stadt München unter Druck zu setzen. Stichwort eigenes Trainingsgelände.
Kaum war die Zukunfts Türkgücüs geklärt, schlugen die Münchner auch schon auf den Transfermarkt zu: Neuzugänge wie Sebastian Maier, der vom VfL Bochum kam, und den bei den Roten Teufeln ausgemusterten Lucas Röser, den die Münchner am Mittwoch letzter Woche bis zum Saisonende ausgeliehen haben. Diese Wintertransfers sollen helfen, das Ziel 2. Bundesliga am besten schon in dieser Saison zu erreichen. Röser ist gegen seinen Ex-Klub spielberechtigt und wird sicher versuchen, dem FCK wehzutun - ob er im neuen Trikot mehr zeigen wird als in seinen bisher anderthalb Jahren, unter drei verschiedenen Trainern auf dem Betze? Aber auch auf der Abgangsseite tut sich bei Türkgücü sehr viel: Mit Azur Velagic verließ am Montag bereits der siebte Akteur in der Winterpause den Verein - ebenfalls eine Folge der Querelen um den Investor. In Kaiserslautern ist Routinier Aaron Berzel wieder dabei, der beim 0:0 gegen Bayern II wegen seiner schon zehnten Gelbe Karte noch gesperrt war.
Frühere Duelle
In den Annalen steht erst eine Begegnung zwischen beiden Teams: Nach dem 0:3 im Hinspiel am 27. September 2020, in dem der FCK eine desaströse Leistung ablieferte, musste Boris Schommers als Trainer seinen Hut nehmen.
Fan-Infos
Die Partie gegen Türkgücü München wird nicht im Free-TV übertragen, sodass die auf die Couch verbannten FCK-Fans wieder auf das kostenpflichtige Angebot von "Magenta Sport" zurückgreifen müssen. Dort beginnt die Übertragung um 18:45 Uhr. Ausführliche Highlights der Partie sind dann am späten Abend auf dem YouTube-Kanal von "SWR Sport" abrufbar. Wie gewohnt kann die Partie auch im im FCK-Fanradio live verfolgt werden.
O-Töne
FCK-Trainer Jeff Saibene: "Wir haben in Dresden vieles gut gemacht. Die Fehler müssen wir minimieren. Dann können wir auf dieser Leistung aufbauen."
Türkgücü-Torwart René Vollath: "Ich traue der Mannschaft viel zu, der Teamspirit ist geil. Aber in jedem Spiel müssen wir den vollen Fokus auf das Hier und Jetzt legen."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Sickinger (Winkler), Kraus, Hlousek - Rieder - Zimmer, Ciftci, Ritter, Redondo - Pourié
Es fehlen: Bachmann (Gelb-Sperre), Gottwalt (Trainingsrückstand nach Sprunggelenk-OP), Schad (Wadenbeinbruch), Sessa (Muskelfaserriss), Skarlatidis (Aufbautraining nach Leisten-OP), Spalvis (Knorpelschaden)
Türkgücü München: Vollath - Park, Sorge, Stangl, Zorba, Kusic - Berzel, Maier, Sararer - Sliskovic, Röser
Es fehlen: Laukart (Sprunggelenkverletzung)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Flo
Vorherige Meldungen ab 24.01.2021:

Dienstag, 19:00 Uhr: Schnelle Chance zur Besserung
Die vierte englische Woche in dieser Saison steht an. Das heißt: Dem 1. FC Kaiserslau-tern bietet sich ohne langes Grübeln die Chance, das 3:4 von Dresden aus den Köpfen zu schießen. Und gegen Türkgücü München ist sowieso noch eine Revanche fällig.
Es war das erste große Debakel dieser Saison und der letzte Arbeitstag von Boris Schommers als FCK-Trainer: Am 27. September 2020 verloren die Roten Teufel sang- und klanglos mit 0:3 bei Aufsteiger Türkgücü. Petar Sliskovic (2) und Tom Boere erzielten im ersten Duell überhaupt zwischen diesen beiden Klubs die Tore, Marvin Pourié flog nach einer Frust-Aktion in der Schlussphase vom Platz. 19 Spieltage später zeigt nicht nur der Blick auf die Statistiken von "Fussballdaten.de", dass auch danach noch vieles schiefgelaufen ist: Während Türkgücü sich kontinuierlich im oberen Tabellendrittel hält und auch von den Turbulenzen um Investor Hasan Kivran zunächst nicht aus der Spur bringen ließ, dümpelt der FCK schon die ganze Saison im unteren Drittel herum - und neuerdings sogar auf einem Abstiegsplatz.
FCK-Verteidiger Bachmann gesperrt - Schnelles Wiedersehen mit Röser
Abgeschlagen sind die Roten Teufel aber noch nicht: Ein Heimsieg im Geisterspiel am Dienstag könnte das Saibene-Team um bis zu fünf Plätze nach oben schieben. Dass sie es kann, hat die viel kritisierte Offensive in Dresden nun endlich mal bewiesen, wohingegen die Defensive ihre Festigkeit der Spiele zuvor verloren hat. Eine Umstellung in der Hintermannschaft wird es definitiv geben, denn Janik Bachmann ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Ihn könnte in der Innenverteidigung Alexander Winkler, aber auch Carlo Sickinger ersetzen. Auf Seiten der Münchner kommt es zu einem schnellen Wiedersehen mit dem vom FCK ausgeliehenen Lucas Röser, dessen Debüt letzten Freitag eher durchwachsen ausfiel: Trainer Alexander Schmidt attestierte dem Stürmer zwar eine "Top-Leistung" beim 0:0 gegen Bayern II, wechselte ihn aber auch schon nach 45 Minuten aus.
Quelle: Der Betze brennt / Fussballdaten.de
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 25.01.2021:

Foto: Imago Images
Rote Teufel auf der Suche nach der richtigen Balance
Nur drei Tage nach der ärgerlichen 3:4-Niederlage in Dresden hat der 1. FC Kaiserslautern die Chance, es gegen Türkgücü München besser zu machen. Der Trainer sieht dabei durchaus Grund zur Hoffnung - schließlich hat endlich mal die Offensive funktioniert.
"Direkt nach dem Spiel in Dresden und auch gestern waren wir schon sehr niedergeschlagen. Nach der Analyse sind wir aber guten Mutes für morgen, weil wir in Dresden auch vieles richtig gemacht haben. Gegen Türkgücü wird entscheidend sein, dass wir die richtige Balance aus Offensive und Defensive finden. Wir müssen die Fehler minimieren, dann bin ich optimistisch, dass wir ein gutes Spiel machen werden", sagte Trainer Jeff Saibene vor dem Geister-Heimspiel gegen Türkgücü München.
Winkler oder Sickinger können gesperrten Bachmann ersetzen
Gegen den Tabellen-5. wird Saibene seine Defensive umstellen müssen, und das nicht nur wegen der vier Gegentore. Janik Bachmann fehlt aufgrund seiner fünften Gelben Karte. Ob für ihn Alexander Winkler oder Carlo Sickinger in die Innenverteidigung zurückkehren wird, ließ Saibene noch offen: "Wenn der eine nicht spielt, wird gefragt, warum der andere nicht spielt. Wir haben für morgen diese zwei Optionen, Sickinger oder Winkler, einer der beiden wird spielen."
Alle weiteren Informationen rund um das Heimspiel gegen Türkgücü München folgen im Laufe des Nachmittags im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Türkgücü München
Quelle: Der Betze brennt