Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 15.07.2020, 16:51


FCKPersey1962 hat geschrieben:@Thomas
Du hattest doch auch eine Anfrage an die sogenannten Regionalen gestellt, ob Sie sich entsprechend zu Fragen zu Ihrem Arrangement äußern möchten, analog zu den Fragen an den Dubai Investor mit seinem Anwalt. Wie war da die Antwort bzw die Reaktion darauf?

@FCKPersey1962:
Giuseppe Nardi war bis vorgestern im Urlaub, deshalb konnte ich da letzte Woche noch keinen Anknüpfungspunkt herstellen. Nardi ist der verhandlungsinterne Sprecher der regionalen Investorengruppe (oder zumindest war er das bis vor der "Corona-Pause") und somit wäre er dafür unser erster Ansprechpartner. Allerdings habe ich selbst bisher noch keinen direkten Kontakt zu Nardi und muss deswegen über zwei Ecken um Kontaktvermittlung bitten. Diese Anfrage ist jedenfalls gestellt und selbstverständlich würden wir hier auch der regionalen Investorengruppe um Giuseppe Nardi die Plattform zum Interview o.ä. anbieten, genauso wie wir das auch mit der Investorengruppe aus Dubai um Horst Peter Petersen gemacht haben (auch wenn das ja genau genommen ebenfalls kein eigenes DBB-Interview war).

Ob die Investoren unsere Fragen beantworten, können wir natürlich nicht versprechen, hoffen es aber und versuchen es weiterhin. Die Gesamtsituation ändert sich durch die öffentlichen Diskussionen auch alle paar Tage, muss man ergänzend dazu sagen: Morgen ist es vielleicht wieder anders, aber heute bin ich zugegebenermaßen skeptisch, ob egal welcher Investor aktuell weitere Interviews geben wird. Petersen beantwortet nach dem einen halben Interview aktuell auch keine Nachfragen mehr (siehe hier) und Nardi hat bisher sogar überhaupt noch nie ein Interview zum Thema FCK gegeben. Fairerweise muss man dazu auch sagen, dass gemäß der gewählten FCK-Statuten alle beide Angebote nicht zwingend vorab der Öffentlichkeit vorgestellt werden müssen, sondern dies erstmal innerhalb der beteiligten (FCK-)Gremien geschehen muss. Dieser Prozess läuft bekanntlich aktuell. Trotzdem haben wir hier bei DBB natürlich auch immer ein Interesse an der bestmöglichen Information für die FCK-Fans und unser DBB-Angebot an beide Gruppen steht weiterhin. Und zusätzlich sammeln wir auch eigenständig weitere Informationen zu allen Detailpunkten.


Weil es zu Deiner Nachfrage gerade passt, möchte ich ganz grundsätzlich zur Frage der beiden vorliegenden Angebote aber auch nochmals auf das Interview von Rainer Keßler bei "Treffpunkt Betze" letzte Woche verweisen. Keßler hat darin schon mehrere Auskünfte zu allen beiden Angeboten gegeben und - finde ich jedenfalls - sehr anschaulich den wichtigen Prozess des "Abwägens" beschrieben. Für mich war dieses Interview das beste öffentliche Statement aller FCK-Funktionäre in den letzten dreieinhalb Wochen, deshalb hier nochmal die angesprochenen Auszüge daraus zu den Themen "zwei vorliegende Angebote" und "Analyse von Pro und Contra":

Rainer Keßler bei Treffpunkt Betze hat geschrieben:Treffpunkt Betze: Die Einigung mit Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnitts ist Voraussetzung für die Sanierung des FCK. Handeln die Gläubiger lediglich aus wirtschaftlichen Interessen und Motiven? Oder gibt es darüber hinaus ein etwaiges Interesse am Verein?

Rainer Keßler: Grundsätzlich muss man die unterschiedlichen Interessen der Gläubiger berücksichtigen. Einige wie z.B. die Stadt haben auch zukünftig ein Interesse an einem konstruktiven gemeinsamen Weg. Finanzinvestoren, die über Ihr Fremdkapital investiert sind, möchten natürlich in einem Insolvenzplan bestmöglich bedacht sein. Zu berücksichtigen ist dabei, dass einige Gläubiger auch Forderungen besitzen, die vor der Ausgliederung begründet wurden. Hier gilt es durch intensive Verhandlungen eine Gesamtlösung zu finden.
Ein hohes Maß an Verständnis für die jeweilige Position ist erforderlich um auf dem Weg der Diplomatie erfolgreich die Gespräche zu finalisieren – und wie immer, es drängt die Zeit. Gerade auch aus diesen geschilderten Gründen ist öffentliche Zurückhaltung jetzt das Gebot der Stunde.

Treffpunkt Betze: Der kolportierte Ankerinvestor [Anm. d. R.: Diversen Quellen zufolge handelt es sich dabei um den in Dubai lebenden Deutschen Horst Peter Petersen] fordert 75% der Anteile bei einem Investment von 20 Millionen Euro. Dies entspricht einer erheblichen Minderung des bisher geschätzten Wertes. Darf der FCK sich so unter Wert verkaufen?

Rainer Keßler: Zu diesem Thema bitte ich Sie um Verständnis, dass ich keine Angebotsinhalte kommentieren kann. Aber grundsätzlich ist das genau die entscheidende Frage. Ist es mir lieber einen hohen Prozentsatz an Anteilen für einen vergleichsweise niedrigen Preis zu verkaufen und habe aber eine stabile Eigenkapitaldecke für die kommenden Jahre, oder gebe ich lieber einen geringeren Anteil für einen rabattierten Einstiegspreis an einen Investor und kann später bei sportlichem Erfolg weitere Anteile zu einem höheren Preis veräußern. Aber es ist wie immer im Leben eine Frage von Alternativen. Hier gilt es alle Details der Angebote auf Herz und Nieren intern zu prüfen und anhand von Sachargumenten zu entscheiden.

(...)

Treffpunkt Betze: Einen bedeutsamen Klärungspunkt stellt Petersens Forderung nach sportlichem Einfluss dar. Die Informationslage reicht von „kein Konzept aufzwingen, sondern lediglich beraten“ bis hin zu „alles soll überprüft, analysiert und gegebenenfalls verändert werden“. Welcher von außen geleitete Einfluss im sportlichen Bereich wäre der richtige für den Verein?

Rainer Keßler: Grundsätzlich muss ein Sport-Kompetenz-Team ja nichts Negatives sein. Wichtig ist dabei, dass man sich in Gesprächen ein Bild über das angebotene Konzept verschafft und gemeinsam prüft, an welchen Stellen dieses Konzept für den FCK eine nachvollziehbare Verbesserung bringen kann. Kein Investor wird gut beraten sein, ohne fachkundige Analyse und dem Dialog mit den handelnden Personen ein Konzept dem FCK einfach überzustülpen. Das speziell ein Ankerinvestor in der Regel vor einem Engagement Forderungen oder Bedingungen stellt, ist logisch und nachvollziehbar. Dabei ist für manchen ein bestimmter Grad an Einfluss vielleicht noch akzeptabel, wo andere schon sagen, das geht zu weit. Auch das gilt es eben abzuwägen.

Treffpunkt Betze: Haben Sie dieses Sport-Konzept oder dieses Kompetenzteam schon näher kennenlernen dürfen?

Rainer Keßler: Der Investor hat ein Konzept, mit dem sich ein Verein aus seiner Erfahrung und Einschätzung sportlich erfolgreich entwickeln kann. Nach seinem Einstieg würde mit der Analyse kurzfristig begonnen werden. Insofern ist es vor einer Entscheidung von elementarer Bedeutung dieses Konzept kennenzulernen. Das Konzept hat bei verschiedenen Vereinen in anderen Ländern angeblich funktioniert. Für uns jedoch entscheidend: Es muss bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passen und geeignet sein den Verein sportlich weiterzuentwickeln.

Treffpunkt Betze: In Konkurrenz dazu soll dem Verein auch ein Angebot der sogenannten regionalen Investoren vorliegen, die schon mehrfach ihr Interesse am FCK bekundet haben. Welchen Einfluss im operativen Geschäft fordern sie? Und unter welchen Bedingungen würden die Regionalen in den FCK investieren?

Rainer Keßler: Die regionalen Investoren wollen, dass nicht das letzte FCK-Kapitel geschrieben wird. Sie bieten dem FCK quasi eine Starthilfe für eine wirtschaftliche Stabilisierung und das in einer signifikanten Höhe, die aber natürlich nicht mit dem Investment eines Ankerinvestors zu vergleichen ist. Die regionalen Investoren haben weniger Forderungen bezüglich des sportlichen Bereichs, vielmehr wollen sie Transparenz was die Frage des wirtschaftlichen Entwicklungsprozesses angeht. Sie wollen also einfach wissen, ob mit ihrem Geld wirtschaftlich sinnvoll umgegangen wird. Natürlich bekämen auch sie – wie alle anderen Investoren auch, Sitze gemäß unserer Satzung in den entsprechenden Gremien.

Treffpunkt Betze: Im Raum stehen hier 8 Millionen Euro. Langfristig scheint diese Summe nicht angelegt zu sein. Damit würde der Verein kommenden Sommer wahrscheinlich vor der selben Situation stehen wie jetzt auch. Kann das Angebot der Regionalen vor diesem Hintergrund lediglich als Co-Invest funktionieren?

Rainer Keßler: Wirtschaftliche Details zu den Angeboten werde ich aus verständlichen Gründen wie bereits erläutert nicht kommentieren. Gemäß unserem 4-Säulen-Modell wollen die regionalen Investoren eine Basis schaffen um den zukünftigen Einstieg weiterer Investoren – auch eines Ankerinvestors zu ermöglichen. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass es dieses Angebot gibt. Ob allerdings genau die zwei – also Herr Petersen und seine Partner und die regionalen Investoren zueinander passen, das kann ich noch nicht beurteilen.

Treffpunkt Betze: Sie sprechen das Lautrer Modell an. Unterschiedliche Investoren fordern unterschiedliche Vereinsanteile. Sollte der Investor mit 75% +1 einsteigen, und sollten die regionalen Investoren ebenfalls Anteile erwerben, was bliebe dann noch für die Fansäule IV im 4-Säulen-Modell? Wäre es in dieser Form überhaupt noch umsetzbar?

Rainer Keßler: Absolut. Ich glaube es ist jedem Investor bewusst, dass die Einbindung regionaler Investoren und der Fanssäule die Akzeptanz für sein Investment steigert. Idealerweise bleibt für jeden ein passendes Stück vom Kuchen übrig – soweit die Hoffnung. Wir werden versuchen den Investoren diesen Benefit zu vermitteln.

Treffpunkt Betze: Welche Philosophie verfolgt der FCK dabei?

Rainer Keßler: In unseren Gesprächen und Verhandlungen müssen wir ein Investorenkonzept entwickeln und verhandeln, welches dem FCK mittel und langfristig eine sportlich erfolgreichere Zukunft sichert. Mit dem sportlichen Erfolg kann dann auch eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung erfolgen.

(...)

Quelle und kompletter Text: Treffpunkt Betze
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 16:52


habe hat geschrieben:Ich bin nach wie vor darüber beruhigt, dass es bei dem Thema Personen gibt, die in Ruhe ohne großes Geschrei ihre Arbeit machen. Dazu zähle ich die Herren Eichelbaum, Kleinschmidt, Vogt, Merk und Kessler. Wenn die sich einig sind wird es mit Sicherheit die richtige Lösung geben, mit wem auch immer.



Dass die Lösung richtig sein wird, bezweifelt auch keiner. Die Lösung muß aber für den FCK und nur für den FCK richtig sein.



Beitragvon Rolfson » 15.07.2020, 16:55


Hauptstadt_Lautrer hat geschrieben:...
Zum Thema der gefühlten Naivität der Regionalen.
Ich kann doch auch nicht erwarten, dass wenn ich meinem alten Open Corsa nen Satz fescher neuer Reifen aufziehe, mit der Kutsche die Rally Dakar zu gewinnen. Der Rest am Auto bleibt nämlich schlicht scheiße. Da müsste einiges mehr an Geld reingesteckt werden.

Ich glaube, dass weder bei den Regionalen, noch bei der Dubai-Gruppe naive Leute unterwegs sind. Sowohl Nardi, als auch Dienes haben ja bereits Erfahrung im Profisport. Nardi im Fußball, Dienes im Basketball und so schlau wie du und ich sind die allemal.

Um mal bei deinem Beispiel vom alten Opel Corsa zu bleiben. Aus dem wird auch kein Rennwagen, nur weil man zu den neuen Reifen noch einen Spoiler anschraubt und Rennstreifen in den Farben Brasiliens aufklebt.

Glaubst du, dass man mit den kolportierten 20 Mio. den Überflieger machen kann? Ponomarev hat mit Sicherheit deutlich mehr in den KFC gesteckt. Beiden Investoren-Gruppen wird klar sein, dass sie unter Umständen deutlich mehr investieren müssen, wenn sich ihre Start-Investition nicht in Rauch auflösen soll.



Beitragvon Rückkorb » 15.07.2020, 16:58


Ich muss mal was loswerden.

Ganz herzlichen Dank an alle Diskutantinnen. Das ist wirklich hohes, schwieriges Niveau, und obwohl Jurist, aber eben nur von mäßigem Verstand in den Untiefen des Wirtschafts- und Insolvenzrechts eher weniger zuhause, muss ich konzedieren, hier nicht immer folgen zu können. Daher bin ich sehr erfreut, wie verschiedene Aufklärer geduldig versuchen, dem Forum Kompetenz zu vermitteln.

Was mich ein bisschen mit Sorge umtreibt, ist allerdings, dass auch manche Foristen, die ansonsten ebenfalls hoches sachliches Niveau pflegen, zeitweise in sachfremde Befassungen abdriften.

Das meine ich, hilft uns nichts.

Wir haben ein komplexes Gebilde unterschiedlicher Interessen und Interessengruppen in unterschiedlichen Rollen und Funktionen, die untereinander eine Problemlösung auf die Kette bringen müssen.

Dabei gilt es zunächst mal abzuschichten, als dass eine jede Lösung zunächst mal die Gläubigerinteressen in den Blick zu nehmen hat, da diesen gegenüber eine Benachteiligung auszuschließen ist, was schon schwer genug ist, wenn man sie dazu gewinnen will, dass Vermögen des noch nachhaftenden Vereins außen vorzulassen. An der Stelle muss ich sagen, dass mir eine Diskussion um fruchtbare Lösungsansätze fehlt. Ein Verzicht von 90 % würde mir als Gläubiger nicht imponieren, als dass zu nahe am Vollverzicht ist.

Daher ist die weitere Diskussion, welcher Investor es denn nun werden soll, die zwar gleichzeitige, aber gleichwohl als zweites zu stellende Frage.

Was weiter riesige Sorge bereiten muss, ist die Kündigungsmöglichkeit von unzufriedenen Spielern, so am 1. September das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Da sind so viele Baustellen, so dass ich es für richtig und erste Pflicht halte, möglichst Ruhe zu bewahren. In diesem Sinne wünsche ich uns allen gute Nerven.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon De Sandhofer » 15.07.2020, 17:11


@ Rolfson
Völlig richtig, keiner weiß reichen 20Mio. Meine Frage können die Regionalen überhaupt 20Mio. einbringen. Ernstgemeinte Frage, weil es sich hier doch um mittelständige Betriebe handelt und könnten die nochmals so eine Summe aufbringen, wenn kein Ankerinvestor gefunden wird. :nachdenklich:



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 17:13


De Sandhofer hat geschrieben:@ Rolfson
Völlig richtig, keiner weiß reichen 20Mio. Meine Frage können die Regionalen überhaupt 20Mio. einbringen. Ernstgemeinte Frage, weil es sich hier doch um mittelständige Betriebe handelt und könnten die nochmals so eine Summe aufbringen, wenn kein Ankerinvestor gefunden wird. :nachdenklich:


... Ich glaube, du kennst bereits die Antwort selber. :wink:



Beitragvon geist » 15.07.2020, 17:24


Mir drängt sich der Eindruck auf, dass einige krampfhaft etwas Negatives bei Prof. Wilhelms Vorgehen suchen ohne wirklich hinzuhören, um was es ihm eigentlich geht.

Deswegen möchte ich hier nochmal ein paar wesentliche Punkte herausstreichen:

1.)
Angebot aus Dubai drohte „unter den Tisch zu fallen“. Heißt, nachdem Voigt das Vorliegen dieses Angebots ja in einem Halbzeitinterview bestätigt hatte und wohl auch die Vorstellung des potentiellen Investors per Videokonferenz erfolgt war, ist intern nicht mehr viel passiert.

2.)
Gleichzeitig liefen intensive Gespräche mit einer Gruppe von Kleininvestoren, die u. a. von der BILD mit der positiv konnotierten Bezeichnung „regionale Investoren“ bedacht wurde.

3.)
Diese Gespräche liefen auch über Gremien- und Investorengrenzen hinweg, was ja grundsätzlich erst mal nicht verkehrt sein muss. Hier war wohl u. a. auch Markus Merk aktiv, der der ja in der Region gut vernetzt ist. Dass dabei aber die vorhandene Sachkompetenz in den Bereichen Wirtschaft/Recht/Finanzen (Weimer/Wilhelm) nicht gefragt war, kann nicht im Interesse des FCK sein.

4.)
Den Vorwurf, den Wilhelm an Merk richtet, ist dabei wohl nicht dahingehend zu deuten, Merk würde die FCK-eigenen Interessen missachten. Sondern vielmehr, dass er nicht über Kompetenzen verfügt, verdeckte FCK-schädliche Ziele einiger Gesprächspartner zu erkennen.

5.)
Flankierend erfolgte eine ständige einseitige Berichterstattung der BILD. Stichworte: dubios, Briefkastenfirma, kein Bonitätsnachweis usw. Es wurde also nachweislich versucht, ein öffentliches Stimmungsbild zu erzeugen. Und zwar in eine eindeutige Richtung.

In dieser Gemengelage hat Wilhelm den Eindruck gewonnen, dass eine gewissenhafte Prüfung und ernsthafte Inbetrachtziehung des Dubai-Angebotes an den dafür maßgeblichen Stellen nicht erfolgt. Ja sogar Versuche erkennbar wurden, das Angebot öffentlich zu diskreditieren, hauptsächlich über den mit großer Reichweite versehenen Kanal „BILD“.

Frage: Wenn Wilhelms wiederholte interne Mahnungen dann ins Leere gehen, was ist dann seine Aufgabe, vielmehr seine Pflicht? Ruhe bewahren? Wegen der ach so wichtigen „Außendarstellung“ (bei gleichzeitig aus dem Lot geratener Innendarstellung)? Abwarten, bis unumkehrbare Fakten geschaffen worden sind?

Nein, definitiv nicht. Er hat das einzig Richtige gemacht. Ein öffentliches Gegengewicht geschaffen und damit auch internen Druck aufgebaut. Jetzt muss das Dubai-Angebot die angemessene Würdigung erfahren und dass dies nun auch passiert entnehme ich nicht zuletzt der Stellungnahme von Dr. Kleinschmidt.



Beitragvon GerryTarzan1979 » 15.07.2020, 17:25


Rolfson hat geschrieben:Ich glaube, dass weder bei den Regionalen, noch bei der Dubai-Gruppe naive Leute unterwegs sind. Sowohl Nardi, als auch Dienes haben ja bereits Erfahrung im Profisport. Nardi im Fußball, Dienes im Basketball und so schlau wie du und ich sind die allemal.

Um mal bei deinem Beispiel vom alten Opel Corsa zu bleiben. Aus dem wird auch kein Rennwagen, nur weil man zu den neuen Reifen noch einen Spoiler anschraubt und Rennstreifen in den Farben Brasiliens aufklebt.

Glaubst du, dass man mit den kolportierten 20 Mio. den Überflieger machen kann? Ponomarev hat mit Sicherheit deutlich mehr in den KFC gesteckt. Beiden Investoren-Gruppen wird klar sein, dass sie unter Umständen deutlich mehr investieren müssen, wenn sich ihre Start-Investition nicht in Rauch auflösen soll.


Denke mal keiner glaubt, dass irgendwer naiv ist, jeder weiß genau was er tut. Es kommt halt auf die Intention an.
Ich denke auch, dass keiner hier im Forum nur auf die kolportierten Summen schaut und alleine aufgrund der Summen entscheidet. Weder bei den Regios, noch bei dem Angebot aus Dubai. Mir wird das oft zu sehr auf diesen Punkt runtergebrochen.
Man kann nur wiederholen, dass einige hier das Dubai-Angebot nicht nur wegen den 20 Mios bevorzugen, sondern wegen der Chance vielleicht sportliche Kompetenz heranzuholen, um evtl. an ein paar (wichtigen und nötigen) Stellschrauben zu drehen. Zudem kommt noch die Signalisierung von Hr. Petersen, dass er gerne Fans und Regiionale mit im Boot haben möchte (bzw. es sich vorstellen kann). Das sind mal die Eckpunkte, die für einige positiv wirken.

Auf der anderen Seite steht der (angebliche) Betrag von 8 Mios mit dem (angeblichen) Vermerk, dass man nicht mit Hr. Petersen zusammenarbeiten möchte, noch wird hier auf den sportlichen Bereich eingegangen, der in meinen Augen sehr wichtig ist zum Überleben des Vereins.
Es wirkt einfach so, dass man sich Zeit erkaufen möchte, warum auch immer. Mit diesem Geld ist auch nur ein Teil der nä. Saison gesichert. Aber das haben wir schon zigmal durchgekaut.
Finde es nur schade, dass aus einem Gesamtpaket, dass aus Dubai wohl angeboten wird, immer nur Häppchen herausgepickt werden um etwas "schlecht" zu machen, bzw. das regionale Angebot in ein besseres Licht zu rücken. Wobei... hier sehe ich (noch) kein Konzept...
"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man kriegt."
aus "Forrest Gump" :winken:

-> STOP WAR! STOP PUTIN!



Beitragvon Rolfson » 15.07.2020, 17:27


De Sandhofer hat geschrieben:@ Rolfson
Völlig richtig, keiner weiß reichen 20Mio. Meine Frage können die Regionalen überhaupt 20Mio. einbringen. Ernstgemeinte Frage, weil es sich hier doch um mittelständige Betriebe handelt und könnten die nochmals so eine Summe aufbringen, wenn kein Ankerinvestor gefunden wird. :nachdenklich:

Das kann ich nicht seriös beantworten, weil mir dazu schlicht und ergreifend belastbare Informationen fehlen. Wir wissen ja nicht, wer alles Teil der Regionalen ist. Theiss Naturwaren macht einen Jahresumsatz von 320 Mio. Euro. Das ist zumindest eine Hausnummer. Dienes Packaging war die ganzen Jahre ein kerngesundes Unternehmen. Was sagt das aus? Nicht viel. Das sind alles keine armen Leute aber wie viel Geld jemand wirklich auf der hohen Kante hat, kann man nicht googeln und vor allem weiß man dann immer noch nicht, wie risikobereit jemand ist. Was nützt dir ein Milliardär, der nach zwei Fehlschlägen die Lust verliert und lieber weiter Monopoly mit echten Häusern spielt? Es kann ja auch keiner wissen, ob in Dubai der Geldbeutel so locker sitzt. Dubai hört sich natürlich nach Geld an aber auch dort leben Leute, über die Öl-Scheichs nur müde lächeln können.



Beitragvon Betzegeist » 15.07.2020, 17:30


Bissel was neues vom SWR. Für den 20.07. sind die beiden Gruppen eingeladen sich und ihr Konzept dem Gläubigerausschuss vorzustellen. Bis dahin dürfte das auch vom unabhängigen Prüfer "vergleichbar" gemacht sein.

Investoren stellen sich am 20. Juli den Gremien vor

Der Trainingsbetrieb auf dem Betzenberg ruht. Dafür wird auf der Geschäftsstelle des FCK im Fritz-Walter-Stadion mit Hochdruck gearbeitet. Derzeit werden die Angebote von zwei Investorengruppen geprüft, die beim FCK einsteigen wollen. Eine Entscheidung könnte sehr schnell fallen.

Nach SWR-Informationen hat der Gläubigerausschuss die beiden Investorengruppen für den 20. Juli zur Präsentation ihrer Konzepte eingeladen. Danach könnte es schnell gehen. Als FCK-Retter hat sich ein Unternehmer aus Dubai angeboten, bei dem es sich um Horst Peter Petersen handeln soll. Petersen hat dem FCK eine Frist gesetzt - bis zum 31. Juli muss sein Angebot angenommen werden. Das zweite Angebot kommt von den "regionalen Investoren" um Giuseppe Nardi (Homburg) und Klaus Dienes (Kaiserslautern).

Vergangene Woche hatte der vorläufige Sachwalter Andreas Kleinschmidt, der die Interessen der Gläubiger vertritt, bestätigt, dass beide Angebote von einem unabhängigen Gutachter auf "Vergleichbarkeit" geprüft werden. Bereits bei dieser Hauptuntersuchung müssen die interessierten Anbieter ihre Karten auf den Tisch legen. Geprüft wird dabei auch, woher das Geld kommt und ob mögliche Interessenskollisionen bestehen. Die Entscheidung über die Angebote trifft der Gläubigerausschuss. (…)

Quelle und kompletter Text: SWR

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Konkrete Angebote von potentiellen Investoren an den FCK
Zuletzt geändert von Thomas am 15.07.2020, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Formatierung angepasst, Textauszug eingefügt & auf der DBB-Startseite verlinkt. Danke fürs Einstellen!
Stagnation ist Rückschritt.
Nicht wahr, Thomas Hengen?



Beitragvon Mephistopheles » 15.07.2020, 17:33


geist hat geschrieben:Mir drängt sich der Eindruck auf, dass einige krampfhaft etwas Negatives bei Prof. Wilhelms Vorgehen suchen ohne wirklich hinzuhören, um was es ihm eigentlich geht.

Deswegen möchte ich hier nochmal ein paar wesentliche Punkte herausstreichen:

1.)
Angebot aus Dubai drohte „unter den Tisch zu fallen“. Heißt, nachdem Voigt das Vorliegen dieses Angebots ja in einem Halbzeitinterview bestätigt hatte und wohl auch die Vorstellung des potentiellen Investors per Videokonferenz erfolgt war, ist intern nicht mehr viel passiert.

2.)
Gleichzeitig liefen intensive Gespräche mit einer Gruppe von Kleininvestoren, die u. a. von der BILD mit der positiv konnotierten Bezeichnung „regionale Investoren“ bedacht wurde.

3.)
Diese Gespräche liefen auch über Gremien- und Investorengrenzen hinweg, was ja grundsätzlich erst mal nicht verkehrt sein muss. Hier war wohl u. a. auch Markus Merk aktiv, der der ja in der Region gut vernetzt ist. Dass dabei aber die vorhandene Sachkompetenz in den Bereichen Wirtschaft/Recht/Finanzen (Weimer/Wilhelm) nicht gefragt war, kann nicht im Interesse des FCK sein.

4.)
Den Vorwurf, den Wilhelm an Merk richtet, ist dabei wohl nicht dahingehend zu deuten, Merk würde die FCK-eigenen Interessen missachten. Sondern vielmehr, dass er nicht über Kompetenzen verfügt, verdeckte FCK-schädliche Ziele einiger Gesprächspartner zu erkennen.

5.)
Flankierend erfolgte eine ständige einseitige Berichterstattung der BILD. Stichworte: dubios, Briefkastenfirma, kein Bonitätsnachweis usw. Es wurde also nachweislich versucht, ein öffentliches Stimmungsbild zu erzeugen. Und zwar in eine eindeutige Richtung.

In dieser Gemengelage hat Wilhelm den Eindruck gewonnen, dass eine gewissenhafte Prüfung und ernsthafte Inbetrachtziehung des Dubai-Angebotes an den dafür maßgeblichen Stellen nicht erfolgt. Ja sogar Versuche erkennbar wurden, das Angebot öffentlich zu diskreditieren, hauptsächlich über den mit großer Reichweite versehenen Kanal „BILD“.

Frage: Wenn Wilhelms wiederholte interne Mahnungen dann ins Leere gehen, was ist dann seine Aufgabe, vielmehr seine Pflicht? Ruhe bewahren? Wegen der ach so wichtigen „Außendarstellung“ (bei gleichzeitig aus dem Lot geratener Innendarstellung)? Abwarten, bis unumkehrbare Fakten geschaffen worden sind?

Nein, definitiv nicht. Er hat das einzig Richtige gemacht. Ein öffentliches Gegengewicht geschaffen und damit auch internen Druck aufgebaut. Jetzt muss das Dubai-Angebot die angemessene Würdigung erfahren und dass dies nun auch passiert entnehme ich nicht zuletzt der Stellungnahme von Dr. Kleinschmidt.


Das ist ein wirklich wohltuend sachlicher Beitrag, der ein Fazit zieht! Super! :daumen:

Mir scheint, dass Prof. Wilhelms ganz bewusst von interessierter Seite diskreditiert werden soll. Ich mag seine stets sachliche, dennoch engagierte Art. Ich bin froh, dass es ihn beim FCK gibt!



Beitragvon Rolfson » 15.07.2020, 17:42


GerryTarzan1979 hat geschrieben:
Rolfson hat geschrieben:Ich glaube, dass weder bei den Regionalen, noch bei der Dubai-Gruppe naive Leute unterwegs sind. Sowohl Nardi, als auch Dienes haben ja bereits Erfahrung im Profisport. Nardi im Fußball, Dienes im Basketball und so schlau wie du und ich sind die allemal.

Um mal bei deinem Beispiel vom alten Opel Corsa zu bleiben. Aus dem wird auch kein Rennwagen, nur weil man zu den neuen Reifen noch einen Spoiler anschraubt und Rennstreifen in den Farben Brasiliens aufklebt.

Glaubst du, dass man mit den kolportierten 20 Mio. den Überflieger machen kann? Ponomarev hat mit Sicherheit deutlich mehr in den KFC gesteckt. Beiden Investoren-Gruppen wird klar sein, dass sie unter Umständen deutlich mehr investieren müssen, wenn sich ihre Start-Investition nicht in Rauch auflösen soll.


Denke mal keiner glaubt, dass irgendwer naiv ist, jeder weiß genau was er tut. Es kommt halt auf die Intention an.
Ich denke auch, dass keiner hier im Forum nur auf die kolportierten Summen schaut und alleine aufgrund der Summen entscheidet. Weder bei den Regios, noch bei dem Angebot aus Dubai. Mir wird das oft zu sehr auf diesen Punkt runtergebrochen.
Man kann nur wiederholen, dass einige hier das Dubai-Angebot nicht nur wegen den 20 Mios bevorzugen, sondern wegen der Chance vielleicht sportliche Kompetenz heranzuholen, um evtl. an ein paar (wichtigen und nötigen) Stellschrauben zu drehen. Zudem kommt noch die Signalisierung von Hr. Petersen, dass er gerne Fans und Regiionale mit im Boot haben möchte (bzw. es sich vorstellen kann). Das sind mal die Eckpunkte, die für einige positiv wirken.

Auf der anderen Seite steht der (angebliche) Betrag von 8 Mios mit dem (angeblichen) Vermerk, dass man nicht mit Hr. Petersen zusammenarbeiten möchte, noch wird hier auf den sportlichen Bereich eingegangen, der in meinen Augen sehr wichtig ist zum Überleben des Vereins.
Es wirkt einfach so, dass man sich Zeit erkaufen möchte, warum auch immer. Mit diesem Geld ist auch nur ein Teil der nä. Saison gesichert. Aber das haben wir schon zigmal durchgekaut.
Finde es nur schade, dass aus einem Gesamtpaket, dass aus Dubai wohl angeboten wird, immer nur Häppchen herausgepickt werden um etwas "schlecht" zu machen, bzw. das regionale Angebot in ein besseres Licht zu rücken. Wobei... hier sehe ich (noch) kein Konzept...

Wo mache ich denn das Angebot aus Dubai schlecht? Das sportliche Konzept ist für mich nicht nachvollziehbar, das habe ich schon früher geschrieben, weil man überhaupt keine genauen Informationen hat. Es gibt ja scheinbar auch erst mal keine weiterführenden Infos zu diesem Konzept, weder von Wilhelm. noch vom Investor.

Nur weil jemand Olympia und Brasilien ruft, hüpfe ich nicht aus der Hose. Das stimmt. Warum auch? Ich finde Expertise nie verkehrt aber dazu muss man erst mal wissen, wer da genau kommen soll und wie das Ganze konkret aussehen soll. Von den Regionalen weiß ich nur, dass sie sich aus dem Sport raushalten wollen. Das muss man jetzt auch nicht toll finden, weil prall ist die Performance des FCK weiß Gott nicht aber dafür hat man ja erst vor kurzem SOV geholt.

Die Regionalen wollen die Fan-Säule übrigens auch öffnen, zumindest habe ich da noch nichts Gegenteiliges gehört. Das sollte man an der Stelle dann auch nicht unterschlagen, von wegen schlechtmachen.



Beitragvon Newtrial » 15.07.2020, 17:46


Rückkorb hat geschrieben:Dabei gilt es zunächst mal abzuschichten, als dass eine jede Lösung zunächst mal die Gläubigerinteressen in den Blick zu nehmen hat, da diesen gegenüber eine Benachteiligung auszuschließen ist, was schon schwer genug ist, wenn man sie dazu gewinnen will, dass Vermögen des noch nachhaftenden Vereins außen vorzulassen. An der Stelle muss ich sagen, dass mir eine Diskussion um fruchtbare Lösungsansätze fehlt. Ein Verzicht von 90 % würde mir als Gläubiger nicht imponieren, als dass zu nahe am Vollverzicht ist.

Ich selbst habe ein tiefes Unverständnis in Sachen "Planinsolvenz" generell! Natürlich verstehe ich, dass 10% Entschädigung besser sind als vielleicht 0,5% im Falle der Regelinsolvenz. Aber mir ist zutiefst unklar, warum Gläubiger, die

(a) künftig nicht mehr mit dem FCK zusammenarbeiten werden (das ist mit Sicherheit bei Quattrex und wohl auch bei Becca der Fall) und die

(b) keine rechtssicheren früheren Forderungen (z.B. Verpfändung NLZ) haben bzw. in irgendeiner Form an potenziellen künftigen Erträgen des FCK beteiligt werden,

irgendeinen Scheizz auf eine "positive Fortführungsprognose" des FCK geben sollten. Aber das ist wirklich ein Verständnisproblem. Auch jemand wie Dr. Kleinschmidt geht ja von einer weitgehenden Interessenidentität aller Stakeholder aus, die - ihm zufolge - alle den FCK weiter im Profi-Fußball sehen wollen. Wieso? Was hat Quattrex denn davon?

Wenn ich also schon den Kern und die Pointe des ja vielfach erfolgreich eingesetzten Instrumentes "Planinsolvenz" nicht verstehe, wie will ich dann die derzeitigen Kalküle der Akteure in diesem konkreten Fall einschätzen können - zumal wir ja einen sehr rudimentären Informationsstand haben? Irgendwie scheint man Gläubiger mit dem "Obstruktionsverbot" in eine konstruktive Haltung hineinzuzwingen. Hmm.

Worauf ich hinaus will: Wenn man schon das Setting nicht kapiert (und damit bin ich gewiß nicht alleine), kann man auch nicht wissen, ob die derzeit wirklich konstruktiv auf eine Gesamtlösung hinarbeiten oder sich nicht vielmehr längst in einer Blockadekonstellation verfangen haben.

Das Einzige, was ich stark vermute ist, dass im Falle der realistischen Option einer konstruktiven Gesamtlösung es niemand prickelnd finden wird, wenn der eigene (Firmen-) Name in sozialen Netzwerken oder der Yellow Press ständig durch den Kakao gezogen wird: sei es nun Buchholz, Becca, Quattrex oder ein regionales Konsortium. Von daher finde ich die mehrheitlich extrem polarisierte bis feindselige Positionierung in den Fan-Foren zumindest mal nicht förderlich. Mag sein, dass dies für die Verhandelnden nur wie eine lästige Stubenfliege ist. Mag aber auch sein, dass es die Verhandlungsatmosphäre negativ beeinflusst, wie subtil oder offen sich dies auch ausdrücken mag. Wie Keßler betonte: Das ist jetzt die Stunde der Diplomatie, nicht der Konfrontation! Und erst recht nicht die Stunde der Transparenz!

Natürlich verstehe ich angesichts der letzten Jahrzehnte FCK-Geschichte das tiefe Missttrauen - geschürt vom Boulevard-Blatt, dann in der Folge aber leider auch vom Senator, den ich eigentlich sehr schätze. Aber mir geht es ähnlich wie @thomas: Wenn ich mich an irgendeiner öffentlichen Positionierung der letzten Wochen orientieren will, dann an der durch Rainer Keßler. Erstens weil sie mit der extrem sachhaltigen und unaufgeregt-souveränen Positionierung von Dr. Kleinschmidt (der aber nicht unser Buddy ist, das weiß ich wohl!) in Tonfall, Gestus und Kernaussage übereinstimmt. Und zweitens weil sie die Komplexität des Verfahrens und der zu bewältigenden Spannungsfelder betont, anstatt ein Bild in Schwarz/Weiß-Kategorien zu malen, was der Senator leider so macht. Und das sage ich als jemand, der das Verhandlungsergebnis daran messen wird, ob es uns einem Neuanfang und einer "großen Lösung" näherbringt - was bei derzeitigem Erkenntnisstand eine Präferenz für HPP beinhaltet.
Zuletzt geändert von Newtrial am 15.07.2020, 17:56, insgesamt 2-mal geändert.



Beitragvon Pinolino » 15.07.2020, 17:49


De Sandhofer hat geschrieben: [...] wenn kein Ankerinvestor gefunden wird.


Genau das ist meine größte Sorge, denn:
Stand heute hat man (zumindest ist das der öffentliche Wissensstand) mit Dubai exakt einen einzigen, möglichen Anker gefunden.
Nehmen wir mal an, die "Regionalen" machen das Rennen für 8-2 Millionen. Nehmen wir weiter an, dass wir nächste Saison noch nicht um den Aufstieg spielen.
Wieso sollte dann plötzlich, nachdem man nun 2 Jahre nix gefunden hat, doch plötzlich einen Anker finden?
Dieses Vorgehen wäre doch pur auf Zufall/Glück ausgerichtet.
Das kann doch in keiner Weise "das Beste für den FCK" sein.

Ohne jetzt wieder wild in eine Richtung zu spekulieren. (Is wirklich gerade nicht mein Vorhaben!)
Das oben aufgezeigte Beispiel macht doch nur dann Sinn, falls die "Regionalen" und der FCK bereits heute schon wüssten, dass nächstes Jahr zu 100% ein Anker bereit steht. Bestenfalls vertraglich schon zugesichert. Aber, ganz ehrlich, das kann (und will) ich mir nicht vorstellen.
Zuletzt geändert von Pinolino am 15.07.2020, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon habe » 15.07.2020, 17:49


Hephaistos hat geschrieben:
habe hat geschrieben:Ich bin nach wie vor darüber beruhigt, dass es bei dem Thema Personen gibt, die in Ruhe ohne großes Geschrei ihre Arbeit machen. Dazu zähle ich die Herren Eichelbaum, Kleinschmidt, Vogt, Merk und Kessler. Wenn die sich einig sind wird es mit Sicherheit die richtige Lösung geben, mit wem auch immer.



Dass die Lösung richtig sein wird, bezweifelt auch keiner. Die Lösung muß aber für den FCK und nur für den FCK richtig sein.


Genauso ist es. Und warum sollen diese Herren nicht im Sinne des FCK handeln?



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 17:49


Kann mir vlt jemand den Link für den Podcast von Dr. Kleinschmidt schicken? Finde das irgendwie nicht.. :nachdenklich:



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 17:54


habe hat geschrieben:
Hephaistos hat geschrieben:

Dass die Lösung richtig sein wird, bezweifelt auch keiner. Die Lösung muß aber für den FCK und nur für den FCK richtig sein.


Genauso ist es. Und warum sollen diese Herren nicht im Sinne des FCK handeln?


Weil eben der Eindruck entsteht, dass manche Akteure nur auf die Macht aus sind. 25% Sperrminorität mit minimalen Einsatz oder der Hinweis neben sich keine anderen Investoren dulden zu wollen.. Das war bei Becca so, ist jetzt auch bei RI so. HPP hingegen hat direkt betont, dass er andere Investoren begrüßen würde. Das ist für mich das Wichtigste. Ich würde mich freuen, wenn beide Gruppen investieren würden, denn dadurch hätte man deutlich mehr Finanzmittel um die gesetzten Ziele schneller bzw. effektiver erreichen zu können, scheint aber ausgeschlossen zu sein.



Beitragvon Aufsichtsrat » 15.07.2020, 17:56


Alles klar die Investoren stellen sich am 20.7. vor. Das bedeutet doch eigentlich für diesen Teil des Forums, dass wir alle mal die Füße still halten und erst dann wieder etwas diskutieren wenn was Neues verkündet wird.
Zuletzt geändert von Aufsichtsrat am 15.07.2020, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Lonly Devil » 15.07.2020, 17:59


Kann weg, hat sich erledigt. :oops:
:danke:
Zeichen? Welche Zeichen??
Zuletzt geändert von Lonly Devil am 15.07.2020, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 18:00


Aufsichtsrat hat geschrieben:Alles klar die Investoren Stelen sich am 20.7. vor. Das bedeutet doch eigentlich für diesen Teil des Forums, dass wir alle mal die Füße still halten und erst dann wieder etwas diskutieren wenn was Neues verkündet wird.


Naja. Ein Forum lebt von Diskussionen. Und mM so lange man sachlich bleibt (auch wenn es für manche anscheinend schwierig ist), kann man über alles diskutieren.



Beitragvon MarcoReichGott » 15.07.2020, 18:04


Newtrial hat geschrieben:Natürlich verstehe ich, dass 10% Entschädigung besser sind als vielleicht 0,5% im Falle der Regelinsolvenz. Aber mir ist zutiefst unklar, warum Gläubiger, die

(a) künftig nicht mehr mit dem FCK zusammenarbeiten werden (das ist mit Sicherheit bei Quattrex und wohl auch bei Becca der Fall) und die

(b) keine rechtssicheren früheren Forderungen (z.B. Verpfändung NLZ) haben bzw. in irgendeiner Form an potenziellen künftigen Erträgen des FCK beteiligt werden,

irgendeinen Scheizz auf eine "positive Fortführungsprognose" des FCK geben sollten. Aber das ist wirklich ein Verständnisproblem. Auch jemand wie Dr. Kleinschmidt geht ja von einer weitgehenden Interessenidentität aller Stakeholder aus, die - ihm zufolge - alle den FCK weiter im Profi-Fußball sehen wollen. Wieso? Was hat Quattrex denn davon?


Quattrex "wettet" auf den Erfolg von Fußballvereinen. Im Fall von Union hat das super funktioniert, im Fall des FCK nun eben nicht. Aber auch Quattrex kann nun kein Interesse daran haben, dass sie so darstehen, dass sie mit horrenden Zinszahlungen Vereine plattmachen. Der Fall des FCK ist nicht nur finanziell ein direkter Verlust, sondern könnte über den Imageschaden noch viel teurer für QUattrex werden. Daher dürfte auch Quattrex ein Interesse daran haben, dass auch zukünftig auf dem Betze noch Fußball gespielt wird...



Beitragvon Hephaistos » 15.07.2020, 18:04


Lonly Devil hat geschrieben:Eine kleine Randbemerkung, ohne die genauen finanziellen Hintergründe zu kennen.
Jahresumsatz, ist nicht mit Gewinn gleichzusetzen. Sagt also nicht unbedingt viel über die Finazkraft bei Investitionen aus.
Ebenso verhält es sich auch bei der Beschreibung als kerngesundes Unternehmen.

Zum Beispiel erzeugen 1 bis 2 Mio. auf der hohen Kante eben keine roten Zahlen, lassen als Investor aber auch keine großen Sprünge zu.


Ich wollte es auch schreiben, hab es aber dann doch gelassen. Naja, dann halt hier.

So weit ich im Inet gefunden habe, hat die Firma Theiss seit Jahren einen Gewinn von 5-20 Mio.



Beitragvon Lonly Devil » 15.07.2020, 18:08


Hephaistos hat geschrieben:
Ich wollte es auch schreiben, hab es aber dann doch gelassen. Naja, dann halt hier.

So weit ich im Inet gefunden habe, hat die Firma Theiss seit Jahren einen Gewinn von 5-20 Mio.

Danke für die Info. :daumen:

Da war ich mit der Rücknahme des Beitrages etwas zu langsam. :oops:
https://www.youtube.com/watch?v=48grx-7 ... H-y_g9MkxO
Zitat: "Willst Du Unkraut dauerhaft vermeiden, musst Du die Wurzel ausreißen."
Gott mag gewisse Machenschaften eventuell vergeben, ICH NICHT!



Beitragvon Newtrial » 15.07.2020, 18:08


https://www.swr.de/sport/fussball/1-fc- ... g-100.html

Darin die von @Ken kritisierte Sichtweise:

"Die Entscheidung über die Angebote trifft der Gläubigerausschuss."

Ja, was denn nun?



Beitragvon QuickNic » 15.07.2020, 18:24


Pinolino hat geschrieben:Das oben aufgezeigte Beispiel macht doch nur dann Sinn, falls die "Regionalen" und der FCK bereits heute schon wüssten, dass nächstes Jahr zu 100% ein Anker bereit steht. Bestenfalls vertraglich schon zugesichert. Aber, ganz ehrlich, das kann (und will) ich mir nicht vorstellen.


Genau solch ein Szenario macht auch mich befangen gegenüber den Regionalen Investoren. Verbunden mit der Angst dass uns dieser Ankerinvestor dann als einziger Ausweg präsentiert wird und er es in der Situation dann auch ist.

Bin ich paranoid? Hat irgend einer von euch Hinweise die ich bis jetzt übersehen habe und kann meinen Gedankengang widerlegen?

Wie sieht es eigentlich aus wenn unser Insolvenzplan scheitert, sprich wir nächstes Jahr wieder von einer Zahlungsunfähigkeit bedroht sind? Haben wir dann wieder die Chance auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung oder geht es dann unausweichlich in die Regelinsolvenz?




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