Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Thomas » 06.03.2020, 13:37


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"Gegen Kollektivstrafen": Fan-Protest in allen Stadien

Keine Fadenkreuze, aber deutliche Unmutsäußerungen gegen Kollektivstrafen, Korruption und Kommerzialisierung: In einer ausführlichen Stellungnahme haben die "Fanszenen Deutschlands" sich heute gegen den DFB positioniert und für den kommenden Spieltag weitere Proteste in allen deutschen Fußballstadien angekündigt. An dem Zusammenschluss sind auch Fans des 1. FC Kaiserslautern beteiligt.

Das komplette Statement der Fanszenen Deutschlands:

In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratiefeindlichkeit der Vertreter des sogenannten "modernen Fußballs". Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.

Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über "Würde", "Moral" und "Respekt". Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.

Diese moralisch alles andere als integren Personen und Strukturen wollen uns Fans nun erzählen, was Anstand ist und stören sich an der zugespitzten Wortwahl, mit der wir unsere Kritik äußern. Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen. Dass es keine andere zielführende  Möglichkeit gibt, haben die von uns geführten Gespräche mit den Verbänden gezeigt, die letztlich nicht mehr waren als ein großer Scheindialog.

Die tatsächliche Schande der vergangenen Wochen liegt im Verhalten der Verbände, allen voran des DFB. Zuerst wurden die öffentlichkeitswirksam ausgesetzten Kollektivstrafen wieder eingeführt. Wohlgemerkt, in einer von einem Fußballverband geschaffenen Paralleljustiz. Diese verfassungswidrige Art der Bestrafung ist mit unserem Verständnis von Demokratie nicht in Einklang zu bringen. Indem der DFB diese nun wieder ausspricht, offenbart er nicht nur erneut sein verzerrtes Bild von Rechtsstaatlichkeit, sondern beweist auch eindrücklich, dass er nur solange an Veränderungen und Dialog interessiert ist, solange sein Geschäft nicht ernsthaft gestört wird. Nicht einmal die wenigen Fanorganisationen, die noch mit dem DFB im Dialog stehen, wurden über die "neue Linie" des Verbandes informiert, geschweige denn, deren Meinung eingeholt. Der DFB zeigt wiederholt, dass er kein ernsthaftes Interesse an einem Dialog mit Fans verfolgt. Unter Fritz Keller scheint sich auch hier leider nichts zum Positiven verändert zu haben.

Darüber hinaus sollen von nun an zum Wohle eines Milliardärs sämtliche "Diskriminierungen" und "Beleidigungen" sanktioniert werden, bei Wiederholungen droht ein Spielabbruch. Eine Selbstoffenbarung seiner eigenen Unabhängigkeit lieferte der DFB bereits, in dem er im Vorfeld des Spieltags eine Einflussnahme von Vereinsfunktionären und Absprachen zuließ. Der erste Spieltag mit dieser Regelung hat gezeigt, worum es den Verantwortlichen und dem DFB wirklich geht, um schlichte Zensur. Anders ist die Unterbrechung in Meppen nicht zu erklären. Auch, wenn die Verbände jetzt wieder ein Stück weit zurückrudern, zeigt sich klar, in welche Richtung es gehen soll und wird.

Wir sind nicht gutgläubig und waren es auch nie. Und so lassen wir uns auch diesmal nicht blenden. Es geht hier weder um antirassistisches Engagement, noch um Diskriminierung und schon gar nicht um Anstand und Werte. In diesem Falle hätte sich der DFB in der Vergangenheit entschiedener, auch im eigenen Dunstkreis, positionieren müssen. Dieses geschah, wie zu erwarten nicht. Es geht schlichtweg um die Bekämpfung unserer Fankultur und unserer Werte. Die Profiteure des Geschäfts "Fußball" versuchen mit diesem scheinbar verfänglichen Thema die Fankurven zu spalten, um letztlich die aktiven Fanszenen zu entfernen. Denn diese sind es, die stets den Finger in die Wunde legen und sich für demokratische Vereine, effektive Mitbestimmung im Fußball, für den Erhalt der 50+1 Regel, für bezahlbare Eintrittskarten und fangerechte Anstoßzeiten einsetzen und somit letztlich für das, was uns Fans die Identifikation mit diesem Sport noch halbwegs gelingen lässt.

Aber dieses Engagement ist dem DFB und seinen Verbündeten ein Dorn im Auge, welchen es zu bekämpfen gilt. Diesen Kampf nehmen wir auch weiterhin gerne an, denn wir haben keine andere Wahl, als ihn zu führen, wenn wir unseren Fußball zumindest teilweise noch erhalten wollen. Dieser Kampf kann plakativ, zugespitzt und provokant geführt werden oder tiefgründig und differenziert - wichtig ist, dass wir ihn führen!

Denn wir Fans sind die Basis und die Seele des Fußballs und wir lassen uns weder von Kollektivstrafen, noch von Spielunterbrechungen davon abhalten, für unsere Sache einzustehen.

Wir fordern und erwarten daher:

Kollektivstrafen abschaffen! Es wird Zeit, dass der DFB sein mittelalterliches Rechtsverständnis für alle Zeit hinter sich lässt und Kollektivstrafen nicht nur aussetzt, sondern seine Rechts- und Verfahrensordnung diesbezüglich ändert und damit das Instrument der kollektiven Bestrafung abschafft. Im gleichen Zuge erwarten wir die sofortige Aufhebung der gegen Borussia Dortmund ausgesprochenen Zuschauerausschlüsse.

Die wirklich hässlichen Gesichter des Fußballs bekämpfen! Der Fußball ist kaputt. Wirtschaftliche Interessen werden hofiert, das System sorgt dafür, dass reiche Clubs immer reicher werden, in den Verbänden steht Korruption an der Tagesordnung und um Menschenrechtsverletzungen schert man sich einen Dreck. Nicht erst seit den "Football Leaks"- Enthüllungen ist bekannt, dass Verbände und Vereine sich an diesen Zuständen nicht stören - im Gegenteil, sie fördern sie sogar. Hier muss endlich gegengesteuert werden, sollte den Herren wirklich etwas am Fußball liegen!

Wer nur am maximalen Profit orientiert ist, Werte deshalb nur zu seinem (Wettbewerbs-)Vorteil benennt und sich mit jahrelanger Kritik von Fans nicht ehrlich auseinandersetzt, macht sich lächerlich, wenn er sich als Hüter der Moral inszeniert. Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nehmen.

Fick dich DFB!
                                                                             
Fanszenen Deutschlands im März 2020

Quelle: Fanszenen Deutschlands
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Schwebender Teufel » 06.03.2020, 15:31


War ja eigentlich klar dass es nach letzter Woche weitergeht...bin mal gespannt ob es diesmal irgendwelche Vögel es schaffen das ein Spiel komplett abgebrochen wird...wobei Waldhof hat ja kein Heimspiel die haben mit so etwas ja Erfahrung :D



Beitragvon Comu6 » 06.03.2020, 15:38


Dann verwendet eine zivilisierte Sprache, dann fehlt dem Gegenüber auch das Argument, aufgrund der "Beleidigung" nicht auf die Essenz eingehen zu müssen.

Hopp und Konsorten macht ihr es doch viel zu leicht.

Selbst schuld!
FCK seit 1993



Beitragvon FCK-Ralle » 06.03.2020, 15:43


Ja. Saarbrücken und co haben unter der gezeigt, wie man Kritik in aller Deutlichkeit, aber ohne das H...n Wort zu benutzen äußern kann.

Gern darf sowas in jedem Stadion zu sehen sein.
FCK 4-life
"Sieger zweifeln nicht und Zweifler siegen nicht!" (Gerry Ehrmann)



Beitragvon Richman » 06.03.2020, 15:46


Ich bin in der Sache größtenteils einverstanden mit dem Statement. Aber die Präsentation ist meiner Meinung nach überhaupt nicht zielführend.

Das Argument, dass die beleidigende Wortwahl und die einzige Möglichkeit ist genug Aufmerksamtkeit zu generieren finde ich schwach. Es generiert zwar Aufmerksamtkeit aber nicht unbedingt gute. In der Vergangenheit z.B. bei Montagsspielen gab es viel kreativen Protest ohne das niedrige Niveau. Diese Art von beleidigendem Protest ist doch für die Leute vom DFB eine Steilvorlage um den Protest zu diskreditieren.

Auch das Statement das hier gezeigt wird ist in seiner Wortwahl nicht gelungen und viel zu aggresiv geschrieben. Mir wäre da bei aller berechtigten Kritik am DFB auch etwas Selbstkritik wichtig.

Ich denke es wäre klüger wenn wir Fans durch Schweigeaktionen und nicht-beleidigenden Protest (oder Fernbeliben von Spielen) im großen Stil auffallen.
Man kann sich drehen wie man will man hat den Arsch immer hinten!



Beitragvon woinem77 » 06.03.2020, 15:49


Ich muss ja sagen dass ich bei dem Eintracht Plakat wirklich lachen musste.
„Adi, meld dich wenn Du ne Spielunterbrechung brauchst“
Fand ich trotz Eintracht echt gelungen nach dem ganzen niveaulosen Hopp Bashing...



Beitragvon carpe-diabolos » 06.03.2020, 15:51


Wer sein Statement mit

Fick dich

abschließt, diskreditiert sich selbst. Von den kriminellen Machenschaften in den Fankurven - Beleidigungen, Hassparolen, Gesundheitsgefaehrdu g bis -schaedigung, Sachbeschädigung etc - natürlich kein Wort.
Qui diabolos odit, odit homines is
Wer die Roten Teufel hasst, hasst die Menschen
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem
Was auch immer du tust, handele klug und bedenke das Ende



Beitragvon ExilDeiwl » 06.03.2020, 16:13


Tja, in meinen Augen nicht ernstzunehmen, wenn man seinen eigentlich gar nicht verkehrten Standpunkt auf diese Artmund Weise präsentiert. Es wird mal wieder propagiert: der Zweck heiligt die Mittel. Tut er aber nicht. Wer unsachlich agiert, muss sihc nicht wunder, wenn er Unsachlichkeit erntet. Und sei es in Form von Kollektivstrafen (die ist aus meinem Gerechtigkeitsempfinden heraus ablehne).
Nein, es geht mir NICHT um Hurra-Fußball!

🇺🇦 STOP WAR! FUCK PUTIN! 🇺🇦



Beitragvon Teufel85 » 06.03.2020, 16:22


carpe-diabolos hat geschrieben:Wer sein Statement mit

Fick dich

abschließt, diskreditiert sich selbst. Von den kriminellen Machenschaften in den Fankurven - Beleidigungen, Hassparolen, Gesundheitsgefaehrdu g bis -schaedigung, Sachbeschädigung etc - natürlich kein Wort.



Danke für deine Worte,bin ganz deiner Meinung :!:



Beitragvon WernerL » 06.03.2020, 17:12


Was für ein Thema, ganze Aufsätze könnte ich darüber schreiben.
Und so sehr ich auch auf der Seite der Ultras bin, dieser Kampf gegen das System ist leider irgendwo verloren denn der Sport ist insgesamt völlig kaputt.

Ich verstehe den Kampf um 50+1, einer Regel die aber nicht mehr sein kann als eine Abmachung weil sie juristisch nicht belastbar und damit umgehbar ist.
Wer sich dran halten will, gut, wer nicht der umgeht diese wie Hopp, bzw wurde die Regel für ihn angepasst, und kommt damit auch durch weil der DFB garnicht anders kann sonst würde dagegen geklagt.

Ein grosses Problem sehe ich leider bei den Clubs der Ultras selbst. Das gerade BVB und FCB Ultras Sturm laufen ist befremdlich wo deren Clubs massiv die Regeln des DFB zu ihren Gunsten dehnen und drehen. Gerade ein unlängst halb vorbestrafter FCB der früher schon Gelder für sich vom DFB und der Liga erpresst hat (Kirch Affäre) zeigen mir was anderes auf.
Hier habe ich keine Proteste von FCB Ultras gelesen dass sich ein FCB so ein Monopol aufgebaut hat.

Das Grundübel des Fussballs europaweit sind quasi nicht vorhandene Regelungen die vor allem von Großen nicht eingehalten werden.
Gerade kann jeder den Fall in Spanien nachlesen indem Barcelona einen Stürmer Dank Klausel kaufen konnte von einem Club dem selbige verwehrt wird um selbst im Abstiegskampf zu bestehen.

Ich könnte unzählige von solchen ekeleregenden Beispielen nennen in denen die Bayerns und die Citys und die Madrids massiv zu ihren Gunsten agieren.
Viele nennen das dann "erarbeitet".

Schlimm teilweise vor allem weil Ultras hier oft m M n falsch priorisieren.
Die Ultras des FCB sind nicht Teil der Lösung sondern Teil des Problems weil ihr Club mitunter DAS Problem darstellt denn die Erfolge des FCB werden wohl gerne mitgenommen.
Hier wird oft der Fehler begangen und nur bewertet ob ein Club Traditionen einhält. Tut er dies wie der FCB wird offenbar alles andere einfach mal abgehakt und mit "so isser der Uli" kommentiert.

Im Gesamtergebnis bestehen in quasi allen Ländern Europas Mono und Duopole von Teams die den Markt beherrschen, alle Titel holen und unter sich bleiben wollen weil auch die UEFA eben keine Regeln hat ausser das wacklige FFP.
Ehrlich gesagt muss ich Fussball auch nicht mehr anschauen weil ich weis wer die Titel holt.

Für den FCK wünsche ich mir gigantische Einnahmen durch alle Investoren die wir bekommen können inkl Becca der hoffentlich sich einbringen will weil der Faktor Geld mit der entscheidenste ist und der FCK grösser Denken muss als in Spielen gegen den Waldhof.
Wir haben das Potenzial durch unsere Geschichte und Tradition auch wieder dahin zu kommen wo wir m M n hingehören, nämlich nach ganz oben in die oberste Kommerzliga.
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon bladde3.0 » 06.03.2020, 17:22


Der Grundgedanke ist nicht falsch, die Wortwahl polemisch und kindisch! Für mich ist das was den BVBlern mit all ihren Schlägertrupps und Nazis passiert ist, auch keine Kollektivstrafe. Es gab mehrere Verwarnungen, die immer wieder ignoriert wurden. Der komplette Ausschluss kam ja nicht aus dem Nichts.

Wer muss überhaupt nach Sinsheim. Ein kompletter Boykott von allen Vereinen wäre viel zielführender. Da würden sich die „super-Hoffes“ mit ihren SWR3-Schals und Klatschpappen bei halbleere Rängen selbst am meisten blamieren. Ein Schritt weiter wäre noch, der boykott der Heimspiele gegen die TSG. Andererseits dürfte man dann gegen RB, Bayer und Wolfsburg auch nimmer hin.



Beitragvon MZKL » 06.03.2020, 17:40


bladde3.0 hat geschrieben:Der Grundgedanke ist nicht falsch, die Wortwahl polemisch und kindisch!


bladde3.0 hat geschrieben: (...) all ihren Schlägertrupps und Nazis passiert ist (...)


Kann man dann mal so stehen lassen.:D Was das jetzt mit der in Hoffenheim erfolgten Strafe zu tun, erschließt sich mir nicht so ganz.

Warum es keine Kollektivstrafe ist, nur weil es vorher Verwarnungen gab, ist mir dann auch nicht so ganz klar. Ist ja gut möglich, dass sich in Folge der Warnung Personen, die vorher vorher noch gegen Hopp gepöbelt haben, sich an das "Verbot" gehalten haben. Da der Ausschluss nun aber alle trifft, ist es ja gerade eine Kollektivstrafe. Da man davon betroffen ist, egal ob man sich nun rechtmäßig verhalten hat oder nicht.



Beitragvon carpe-diabolos » 06.03.2020, 18:00


Solange die Fankurven einen rechtsfreien Raum bilden, solange wird es Kollektivstrafen geben (leider!).

Unser Rechtsstaat kapituliert hier wie anderswo.

Die Vereine zeigen wenig Interesse an der Aufklärung bzw. in geeignete Präventivmaßnahmen zu investieren.

Wer den Ordnungsdienst outsourcet, darf sich nicht wundern, dass die armen Mindestlohnempfänger an den Eingängen nicht mehr als nötig tun.

Das Hineinbringen von Transparenten zu verhindern, wäre noch die leichteste Aufgabe, wenn die Vereine es ernst meinten.

So werden die ersten Spielabbrüche nicht lange auf sich warten lassen.

Leidtragende sind 98,5% der Zuschauer....
Qui diabolos odit, odit homines is
Wer die Roten Teufel hasst, hasst die Menschen
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem
Was auch immer du tust, handele klug und bedenke das Ende



Beitragvon JG » 06.03.2020, 18:05


WernerL hat geschrieben:Was für ein Thema, ganze Aufsätze könnte ich darüber schreiben.
...nämlich nach ganz oben in die oberste Kommerzliga.


Absolut treffend. Danke! :daumen:



Beitragvon Betze_FUX » 06.03.2020, 19:07


Die einzigen die sich über Kollektivstrafen beschweren dürften sind diejenigen die in den Kurven stehen OHNE Hassparolen, Schmähplakate, oder nicht mit Pyro vorsätzlich dem Verein Schäden zufügen, aber trotzdem unter den schärferen Kontrollen, Blocksperren etc leiden.
Und damit meine ich nicht das man nichtmehr aus Affekt heraus Mal "steh auf du sau", arxxxxx oder sowas rufen darf. Das ist mMn immer noch Fussball und ein emotionaler Sport. Kein tennis oder Golf. (Quiet please! :) )

Aber das organisierte, zielgerichtete und vorsätzliche tun, das mag ich nicht akzeptieren...
Ihr die ihr das ganze Chaos verzapft habt versteckt euch ja fein hinter euren Zaunfahnen und Sturmhauben.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp



Beitragvon Feenetic » 06.03.2020, 20:04


Plötzlich entdecken DFB und DFL die Werte Respekt und Anstand, wenn eine sprudelnde Geldquelle angegangen wird. Die Sprache, der sich hier bedient wird ist zweifellos beleidigend, allerdings keinesfalls ungewöhnlich für regelmäßige Stadiongänger. Aber jetzt werden sicher neue Maßstäbe gesetzt. Man erinnere sich nur an die zahlreichen Spielunterbrechungen in Mannheim. Da war das gleiche Wort doch gleich mehrmals zu hören, sogar ein Banner, das eine bestimmte Person verunglimfte war zu sehen.

Ähnlich Meinungen findet man auch in den Medien, zum Beispiel hier aus dem allgemeinen Fußballthread:
dehaagi hat geschrieben:hier noch ein, wie ich finde, guter Artikel zum Thema...

https://the-duesseldorfer.de/post-vom-r ... mafia-dfb/


Da die Fanszenen angekündigt hatten, Spielunterbrechungen und -abbrüche in Kauf zu nehmen, hat sich der DFB wohl in eine Zwickmühle manövriert.
Die Vereine werden wohl gezwungen sein, die Fangruppen aus dem Stadion zu verbannen, sollte es zu Punktverlusten aufgrund von Spielabbrüchen kommen. Das wird wohl zu bewerkstelligen sein, allerdings gehen damit auch die stimmungsvollen Fans, die schönen Choreographien und Pyroshows verloren.

Letzteres wird von DFB und Vereinen auch eher halbherzig geahndet. Das sollte ja auch nicht völlig unterbunden werden, weil man davon superschöne Bilder bekommt. Von den relativ geringen Strafen kann man immerhin noch tolle Werbevideos erstellen lassen, womit man die Bundesliga in In- und Ausland herausragend vermarkten kann.

//Das soll keine Wertung gegenüber dem Einsatz von Pyrotechnik im Stadion darstellen. Ich selbst halte es mit der hier im Forum vorherrschenden Mehrheitsmeinung.//

Was bleibt denn noch, wenn das alles verloren ginge?
Internationale Superstars und Glamour?
Spannungsvolle Fußballspiele auf weltklasseniveau?
Eine spannende Liga?
Erstklassige Schiedsrichter, die mit ihrer konsequenten Linie dafür sorgen, dass der deutsche Fußball für kampfbetonte oder technisch anspruchsvolle Fußballkunst steht?

Dann dürfen sich die Verbände mal selbst in Kreativität üben, wie man die Bundesliga künftig vermarkten möchte. (:



Beitragvon Strafraum » 06.03.2020, 23:20


Sauber be- und geschrieben. Stehe dahinter. Allerdings was diesen sehr gut geschriebenen Text wieder ins Abseits stellt bzw in die Tonne schmeißt, da Niveau genauso tief sinken lässt wie der DFB sind die letzten drei Worte: Fick dich DFB.
Ruhe an der Murmel! Das muss in die Birne!



Beitragvon SEAN » 07.03.2020, 00:20


Kollektivstrafen sind scheiße, weil es viel zu viele trifft, die nix gemacht haben.
Wenn die Kurve aber den Zündlern oder was auch immer Deckung gibt, ob unter Blockfahnen, hinter Bannern, Klamotten tauscht, zulässt das sich einige vermummen oder einfach zuschauen und das noch feiert, nimmt auch einfach mit in Kauf, das man mit bestraft wird.

Es würde mich erstmal wirklich wundern, wenn nach der Wortwahl vom Verband eine positive Rückmeldung kommen wird, wenn man tatsächlich Spielunterbrechungen und vielleicht sogar Abbrüche erzwingt, hat man sich von "Fanseite" meiner Meinung nach ein dickes Ei ins Nest gelegt. Einigen Vereinen ist die Ultra Bewegung mittler weile ein Dorn im Auge, ich hab das vor Jahren schon geschrieben, Stehplätze kosten Geld, Sitzplätze lukrativer, auch wenn man dadurch einige Plätze verliert. Hoffentlich bringt man mit den Aktionen das abschaffen von Stehtribünen nicht schneller in Gang als es sein muss. Es wäre für viele Fussballfans schade, wenn die billigste Dauerkarte statt 180-200 Euro das doppelte kosten würde. Genau so fördert man dann den Kommerz, gegen den man auch ankämpfen will. Der ist sowieso nicht mehr aufzuhalten, und auch für mich ein Stück weit scheinheilig. Mir war das früher auch lieber wie es war. Keine Großsponsoren, Gönner, Mäzen oder Inverstoren, Fernsehgelder, Werbung und Zuschauereinnahmen, und der Laden ist gelaufen. Die Zeiten sind vorbei. Trotzdem wird's gefordert, jeder will seinen Verein in der Bundesliga sehen, besser in der Europa-League, am besten in der Champions-League. Wir schaffen es nicht mal in die zweite Liga, wie soll man da dann ohne Kohle wenigstens in die Bundesliga kommen? Irgendwann muß man sich entscheiden. Entweder man steigt in den Zug mit ein, oder man legt sich davor und verschwindet im Amateurbereich.
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Matthew » 07.03.2020, 11:14


SEAN hat geschrieben:Kollektivstrafen sind scheiße, weil es viel zu viele trifft, die nix gemacht haben.
Wenn die Kurve aber den Zündlern oder was auch immer Deckung gibt, ob unter Blockfahnen, hinter Bannern, Klamotten tauscht, zulässt das sich einige vermummen oder einfach zuschauen und das noch feiert, nimmt auch einfach mit in Kauf, das man mit bestraft wird.


Da hast du einerseits aber ein interessantes Rechtsverständnis und bist andererseits wohl kaum im Stadion. Wie stellst du dir das vor wie das laufen soll? Das Oma Ida oder das kleine 10-jährige Kind mal runter geht und dem "Maskenmann" die Lampen aushaut? :lol:

Was ist das für ein Rechtsverständnis, dass wie in Dortmund jetzt zig Tausende Borussen-Fans aus ganz Deutschland 2 Jahre nicht mehr nach Sinsheim ins Stadion dürfen bei Gastspielen dort (okay... gibt schlimmeres :wink: ) weil vllt 5-10 Leute ein Plakat hochgehalten haben? Da hängen mittlerweile Kameras in den Stadien, die die Essensreste in deinen Zähnen zeigen können, es gibt SKB's, etc... aber dann trotzdem alle anderen auch bestrafen weil man nicht in der Lage ist die handvoll Hansel zu erwischen? :nachdenklich:

SEAN hat geschrieben:... Trotzdem wird's gefordert, jeder will seinen Verein in der Bundesliga sehen, besser in der Europa-League, am besten in der Champions-League. Wir schaffen es nicht mal in die zweite Liga, wie soll man da dann ohne Kohle wenigstens in die Bundesliga kommen? Irgendwann muß man sich entscheiden. Entweder man steigt in den Zug mit ein, oder man legt sich davor und verschwindet im Amateurbereich.


Die Verantwortlichen der letzten Jahre haben alles dafür getan, dass wir wahrscheinlich bald im Amateurbereich verschwinden. :wink:



Beitragvon SEAN » 07.03.2020, 11:35


Matthew hat geschrieben:
Da hast du einerseits aber ein interessantes Rechtsverständnis und bist andererseits wohl kaum im Stadion. Wie stellst du dir das vor wie das laufen soll? Das Oma Ida oder das kleine 10-jährige Kind mal runter geht und dem "Maskenmann" die Lampen aushaut? :lol:

Was ist das für ein Rechtsverständnis, dass wie in Dortmund jetzt zig Tausende Borussen-Fans aus ganz Deutschland 2 Jahre nicht mehr nach Sinsheim ins Stadion dürfen bei Gastspielen dort (okay... gibt schlimmeres :wink: ) weil vllt 5-10 Leute ein Plakat hochgehalten haben? Da hängen mittlerweile Kameras in den Stadien, die die Essensreste in deinen Zähnen zeigen können, es gibt SKB's, etc... aber dann trotzdem alle anderen auch bestrafen weil man nicht in der Lage ist die handvoll Hansel zu erwischen? :nachdenklich:

SEAN hat geschrieben:... Trotzdem wird's gefordert, jeder will seinen Verein in der Bundesliga sehen, besser in der Europa-League, am besten in der Champions-League. Wir schaffen es nicht mal in die zweite Liga, wie soll man da dann ohne Kohle wenigstens in die Bundesliga kommen? Irgendwann muß man sich entscheiden. Entweder man steigt in den Zug mit ein, oder man legt sich davor und verschwindet im Amateurbereich.


Die Verantwortlichen der letzten Jahre haben alles dafür getan, dass wir wahrscheinlich bald im Amateurbereich verschwinden. :wink:

Ich geh seit 1978 auf den Betze, ich denk so 300 Spiele, die meisten davon auf der West, werd ich gesehen haben.
Wie das laufen soll? Wenn man es mit 10.000 Fans in der Westkurve es nicht schafft, die 10 oder 20 in den Griff zu bekommen, dann sind in der West tatsächlich nur noch Kinder und Omas. Oder duldet es......
Scheint die Sonne so warm, trag ich Papier unterm Arm,
scheint die Sonne so heiß, setz ich mich hin und.........



Beitragvon Betzeteufel1963 » 07.03.2020, 12:09


Es geht doch schon beim gegnerischen Torwart bei Abschlag los. Warum wird es nicht unterboten vom Stadionsprecher, Arschloch Wichser Hurensohn..... einfach nur blöd. Und zum Thema Hopp kann ich nur sagen, einfach nur neidisch dass wir sowas nicht haben.
Er konnte sein Geld auch in Autos Yachten oder sonstwas stecken, aber er spendet lieber in soziale Projekte,
Ich weiß dass er viele Millionen in Krankenhäuser investiert, vielleicht denkt einer von den Hohlblöcken mal daran wenn er darin liegt.



Beitragvon Matthew » 07.03.2020, 12:47


SEAN hat geschrieben:Ich geh seit 1978 auf den Betze, ich denk so 300 Spiele, die meisten davon auf der West, werd ich gesehen haben.
Wie das laufen soll? Wenn man es mit 10.000 Fans in der Westkurve es nicht schafft...


Wenn du schon so viele Spiele auch auffem Betze warst müsstest du doch genau wissen dass das reine Utopie ist. Wir haben in Deutschland eine (noch) relativ gut funktionierende Exekutive und Judikative. Es ist die Aufgabe von denen sich darum zu kümmern, an geltendem Recht. Und ganz sicher nicht in Form von Kollektivstrafen bzw. Abschiebung der Verantwortung auf andere Zuschauer. Sorry, aber das ist mir zu billig und anscheinend fallen du und viele andere!!! auf dieses Spiel vom DFB rein.

Man kann zu den Beleidigungen definitiv geteilter Meinung sein, aber wie sich der DFB da z.zt. verhält unterstreicht eindrucksvoll was das für ein Laden ist. Und ganz ehrlich? Ich persönlich habe weniger Probleme mit ein paar Beleidigungen ggnüber nem Milliardär anstatt mit der Scheinheiligkeit bei der der DFB (oder auch FCB) über Schmiergelder, Tote in Qatar oder simplen Rassismus bisher weggesehen hat. Wo ist da die Empörung in den Medien oder auch hier im Forum?



Beitragvon BernddasBrot2 » 07.03.2020, 13:39


@Matthew
genau diese scheinheilige Doppelmoral macht zornig.
Geht es gegen die Diddlmaus, schreit Presse, Funk und Fernseh auf.
Da wird dann schnell von den guten Gaben des Herrn der SAP gesprochen und stellt ihm einen Freibrief aus.
Vergessen das ausnutzen der offenen Tür durch den DFB, die Beschallung der Gästefans und und und.
Dann gestattet man es diesem Herrn die bösen Fans mit Idioten zu bezeichnen, aber der gute Mann macht ja so viel gutes.
Dazu gesellt sich dann eine Rummelfliege, die mit zwei Uhren am Armgelenk durch den Zoll witscht, sorry, der Verein hat sich ja auch schon immer selbst mit Dreck beworfen.
Wir können noch weiter gehen, ob Heidenheim, Schlacke oder Leipzig, die Seele haben viele schon verkauft.
Man hat ein Produkt geschaffen seitens des DFB und merkt jetzt, wie weit sich das vom Fußballfan verabschiedet hat.
Dann sollte man sich doch Gedanken machen, wo all die Schreihälse waren, als ein Spieler aus Berlin beleidigt wurde.
Hat man ihn beschützt?
Nein, im Gegenteil, er kassierte einen Feldverweis, danke an den Schiri, auch diese tragen einen gehörigen Teil an der vergifteten Situation.
So lange es klägliches Versagen in der Politik gibt, da müssen wir uns nicht über das Versagen bei DFB und DFL wundern.
Wer jetzt noch nicht verstanden hat worum es geht, der denke mal an den Blatter Sepp, der seinen Wunsch vor langer Zeit schon offen geäussert hat.
Operngäste müssen das Ziel sein, damit der Pöbel keinen Platz in Stadien mehr hat.
Ich halte es da mit dem Spruch, nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selbser.
Die Seele des Vereins ist verkauft.
Der FCK reiht sich ein in das Konzert der käuflichen Liebe.
Dazu kommt, daß seit Jahren, die meisten Spieler das Trikot des Vereins überhaupt nicht tragen dürften!



Beitragvon ..:NECKARTEUFEL:.. » 07.03.2020, 18:48


Betzeteufel1963 hat geschrieben:Es geht doch schon beim gegnerischen Torwart bei Abschlag los. Warum wird es nicht unterboten vom Stadionsprecher, Arschloch Wichser Hurensohn..... einfach nur blöd. Und zum Thema Hopp kann ich nur sagen, einfach nur neidisch dass wir sowas nicht haben.
Er konnte sein Geld auch in Autos Yachten oder sonstwas stecken, aber er spendet lieber in soziale Projekte,
Ich weiß dass er viele Millionen in Krankenhäuser investiert, vielleicht denkt einer von den Hohlblöcken mal daran wenn er darin liegt.

Neiddisch bist nur du, aber dem kann man einfach abhelfen:
Geh nach Hoffenheim und erzähl weiter die Mär vom heiligen Didi von Sinsheim!
„Was maßt sich dieser Trainer an? Den hätte ich als Verantwortlicher dreimal hochkantig im Dropkick vom Betze geschossen. Überhaupt so eine Idee zu haben, ist unfassbar.“ Tim Wiese zur "Freistellung" von Gerry Ehrmann



Beitragvon SEAN » 07.03.2020, 22:00


Bei allem Ärger, das Bildchen find ich schon klasse. :D

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