Ich bin seit Jahren nur stiller, täglicher Mitleser.
@Salamander: Dein Beitrag ist sachlich, fundiert geschrieben und spricht mir aus der Seele !! Jeder schreibt, ..."so kann es nicht weitergehen..." und, und, und. Was jetzt im Vorfeld der JHV fehlt, sind Namen und Konzepte, die auch öffentlich publiziert werden. Nur dann kann man das zu erwartende Gros der Abnicker/Entlaster eventuell zumindest zum Nachdenken bringen.
Ach übrigens: Mitglied (ununterbrochen) bin ich seit 1963.
salamander hat geschrieben:Hat ernsthaft heute Jemand ein anderes Ergebnis erwartet? Echt? Warum denn?
Unsere Führung ist offensichtlich unfähig, moralisch abgehalftert, korrumpiert. Die sportliche Leitung mit Bader/Notzon ist in meinen Augen das schlechteste, was es im bezahlten deutschen Fußball gibt, ihre Kader sind erbärmlich zusammengestellt, ihre Trainer scheitern in Reihe, und zwar krachend. Sportliche Kompetenz in beratenden und aufsichtsführenden Gremien ist gar nicht vorhanden, externes Know-How wird nicht wirklich genutzt, Ehemalige werden nicht eingebunden sondern schießen von Außen auf die Wagenburg. In der tummeln sich provinzielle „Unternehmerpersönlichkeiten“, die sich die dort Klinke in die Hand geben. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist, mit Verlaub, eine Karikatur, an Peinlichkeit nur noch überboten vom Pressesprecher. Der Verein ist derweil von einer machtbewusstsein Clique ausgeliefert worden an einen Luxemburger Geschäftemacher, der irgendwie mit Fußballclubs in unteren Ligen hantiert, wobei unklar ist, welche Rolle der FCK in dem Konglomerat spielen soll.
Das wäre für sich genommen schlimm genug, wird aber noch getoppt von der Tatsache, dass der Mann sich wegen (unter anderem) Geldwäsche (!) vor Gericht verantworten muss, was ihn aber nicht davon abhält, in Interviews selbstbewusst Alleinherrschervisionen zu entwickeln, obgleich (zumindest mir) unklar ist, ob er überhaupt wirklich schon einen Euro investiert hat. Saisonziele werden in Reihe verfehlt, an gescheiterten Trainern wird wider jede Vernunft saisonübergreifend festgehalten, gescheiterte Auslaufmodelle mit Bundesligaerfahrung und Hartplatztrainer wechseln sich in erratischer Folge ab, eine sportliche Linie ist weder neben noch auf dem Platz erkennbar. Der moralische Verfall auf Funktionärsebene hat die Mitglieder tief entzweit und noch immer arbeiten einige an der Vertiefung des Grabens, in der Hoffnung, den „Sieg“ davonzutragen, die „Anderen“ herauszudrängen und sich den Verein zur Beute zu machen.
Das alles sind die Zutaten für einen Untergang binnen Jahresfrist, komme er, weil der Luxemburger demnächst andere Sorgen hat, ein Geldverleiher aus Stuttgart den Hahn zudreht oder weil man in die Regionalliga absteigt, alles recht wahrscheinlich, finde ich, wobei der sportliche Niedergang am naheliegendsten ist.
Die sportliche Situation, wie sie sich im heutigen Spiel wieder gezeigt hat, ist nicht Ergebnis von Pech, DFB-Machenschaften, Steuerzahlerbund, Bürgermeister, Landesregierung, Atze, Jäggi, böser Presse oder gar zu hoher Erwartungshaltung. Sie ist Ergebnis von reihenweise Fehlentscheidungen im Verein seit Kuntz Abgang. Fehlentscheidungen von Leuten, die einen schlechten Job machen und doch hoch bezahlt werden. Fehlentscheidungen von Funktionären, die ihre eigene Geltungssüchtig über Vereinsinteressen stellen. Nieten holten Nieten, die Nieten verpflichteten. Und alle gemeinsam baten um Geduld, Geduld und nochmals Geduld, das hohe Lied aller Versager. Ja, wenn wir mehr Zeit hätten, dann, ja dann.....
Schon fordern die ersten den Kopf von Schommers, dem von Beginn an kaum Jemand was zugetraut hat. Immer schneller dreht sich die Abwärtsspirale. Und wenn Schommers weg ist, wen holt Bader dann? Peter Neururer? Joko und Klaas?
Es ist glaube ich inzwischen klar, dass es nicht mehr getan mit kleinen Korrekturen. Der Verein muss mit dem Kärcher gesäubert werden, auf allen Ebenen. Jedes andere Bild für das, was passieren muss, wäre untertrieben. Bader muss weg, logo, aber auch seine Entlassung wäre nur ein Herumdoktorn an Symptomen. Die letzte Chance, sich unseren FCK zurückzuholen, ist auf der JHV. Zu verlieren jedenfalls haben wir nichts mehr.
Die Welt ist nicht immer so wie wir sie uns wünschen, aber Wunschdenken ändert sie nicht.