Troglauer hat geschrieben:
Erstens hätte der Verein deutlich weniger Probleme, wenn sich hier alle ARs nur darauf konzentrieren würden Aufsicht zu führen und sich nicht zu Neben-Aufsichtsratsvorsitzenden, Schatten-Geschäftsführern, Unter-Unterhändlern und Neben-Pressesprechern aufschwingen würden.
Und zweitens kann Herr Littig vor allem deshalb keine eindeutige Antwort auf die Frage geben, weil er nicht genau weiß, wie sich Quatrex verhält, nachdem die gesamte Geschäftsführung in Frage gestellt wurde und der Verein im Chaos versunken ist. Nicht ganz unmaßgeblich verschuldet, durch Herrn Littig selbst.
Das es eine Klausel in den Verträgen mit Quatrex und Lagardere gibt, wonach die Kreditverträge an die aktuelle Geschäftsführung gekoppelt sind, hat der Kicker bestätigt. Das liegt auch nicht am raffinierten Klatt oder Bader, die so ihre Jobs absichern wollen, sondern daran, dass man als großer Geldgeber sicherstellen will, dass nicht irgendwelche semi-professionellen Leute die Geschäfte an sich reißen.
Ich bezweifele stark, dass der gescheite Herr Littig von diesen Klauseln nichts wusste, als er Buck und Briegel gefragt hat, ob sie ab Juni Baders Job übernehmen.
Da sagt man nur gemeinsam, quotet das auch noch und 1 Seite später wird nichts anderes gemacht, als basierend auf irgendwelchen Unwahrheiten gespalten:
Dem ersten Absatz kann man noch zustimmen, auch wenn man andere Meinung sein kann, der Rest ist einfach falsch.
Der Aufsichtsrat hat die Pflicht die Geschäftsführung zu kontrollieren und dazu gehört es natürlich auch die Leistung zu hinterfragen. Wenn aber diese Kernaufgabe des AR zu einer existenzbedrohenden Situation für den Verein führt, wie soll er dann seine Aufgabe wahrnehmen? Das ist ein Widerspruch in sich. Alleine aus diesem Grund wäre eine von dir genannte Klausel nicht nur unsinnig sondern im Regelfall auch rechtswidrig. Das gerade Herr Buchholz gerne mit solchen Klauseln arbeitet ist auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen hier im Forum sogar nachvollziehbar. Sein Kredit für Metomo enthielt 2006 / 2007 eine ähnliche Klausel. Damals hat uns ein furchtbar seriöser Finanzgeschäftsführer faktisch in die Insolvenz geführt. Ein Schelm der böses dabei denkt.
Bevor Du aus dem Kicker zitierst, schau einfach in das Prospekt der Betzteanleihe. Dort steht kein entsprechender Risikohinweis drin. Ergo gibt es eine solche Klausel nicht oder die Geschäftsführung hätte ein falsches Prospekt unterschrieben. Das dürfte auch der Informationsstand des Aufsichtsrates sein. Zudem gibt es die Aussage bei Kapilendo, dass die Lizenz mit weiteren EUR 2 Mio. aus Anleihe und Schwarmfinanzierung gesichert ist.
Das Herr Littig die von playball zitierte Aussage trifft, ist nachvollziehbar. Er spielt den Ball haftungstechnisch dahin zurück wo er hingehört. Zur Geschäftsführung. Sollte sich nämlich herausstellen, dass diese sowie unser ARV öffentlich die Kreditwürdigkeit des Vereins in Frage gestellt haben, ohne dass sich das auf Basis vertraglicher Zusagen zwingend ergibt (und nichts anderes ist relevant) wäre das höflich formuliert ein starkes Stück. Das es eine Zusage für eine weitere Tranche von Quatrexx gibt, ist dem Prospekt und dem Jahresabschluss ebenfalls zu entnehmen. Ohne Bedingungen.
Sollte es hingegen so sein, dass Quatrexx auf informeller Basis entsprechende Forderungen gestellt hat, wäre das ebenfalls ein starkes Stück und sicherlich für die DFL interessant. Denn wenn eine Kreditgeber, der im deutschen Fußball mehrere Fußballclubs finanziert, direkten Einfluss auf die Geschäftsführung nimmt, wäre das nicht nur ein erneuter Erpressungsversuch gegenüber dem Verein, sondern im übergeordneten Kontext ein Skandal. An wen verkaufen wir unsere Spieler demnächst? Ich will nicht abstreiten, dass es eine solche Forderung gibt. Denn Quatrexx hat sich unter anderem bei den Stuttgarter Kickers schonmal was ähnliches erlaubt. Von daher macht Herr Littig zur Zeit das, was ein guter Aufsichtsrat tun sollte. Unabhängig und ohne sich erpressen zu lassen Aufsicht zu führen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Michael Klatt bestätigt in der Rheinpfalz, wie man auf die die EUR 108 Mio. (120-10%) gekommen ist. Und damit auch, dass das Angebot völlig mit dieser Bewertung übereinstimmt. Denn Michael Klatt und Roland Berger haben ein Ergebnismultiplokator für diese Jahr, sowie die drei nächsten Jahre genommen und daraus den Durchschnitt genommen (2x dritte Liga und 2x zweite Liga). Legt man das Angebot zugrunde und rechnet 2x 30 Mio + 2x190 Mio. = 440/4 kommt man auf EUR 110 Mio. Bei schnellerem Aufstieg oder höheren Kapitalerhöhungen in den Folgejahren liegt der Wert sogar oben drüber. Stellt sich der sportliche Erfolg hingegen nicht ein, ist der Verein auch schlicht keine EUR 120 Mio. wert. Investieren Herr Buchholz und die weiteren Investoren bei den folgenden Kapitalerhöhungen proportional mit, halten sie ihren Anteil. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen wo da der Grund für eine Klage wäre. Auch die Welle, die einige hier im Forum machen kann ich nicht verstehen. Oder darf man Herrn Klatt jetzt auch nicht mehr beim Wort nehmen?
Interessant auch, dass man gem. Süddeutscher Zeitung mit Quatrexx über Unternehmensbewertung gesprochen hat. Warum spreche ich mit einem Kreditgeber über Unternehmenswerte? War der Aufsichtsrat darüber informiert? Und warum weist das Süddeutsche?
Zu Gerry ist alles gesagt positiv wie negativ. Das diese Karte noch gezogen wird, war klar. Leider, denn Gerry ist eine klare und ehrliche Seele.
Aber wie gesagt, der Verein braucht dieses reinigende Gewitter, denn es wird immer klarer wo die einzelnen Protagonisten stehen.
Und wie der SWR schreibt, wird deutlich, wie schädlich das ganze Ponomarew Theater war. Regionale Unternehmer, die ihrem Verein helfen wollen, haben Angst, dass ihr Name durch den Kakao gezogen wird. Man sollte sich mal vor Augen führen, was das für die Bewertung bedeutet. Das sie sich an Littig und nicht an die GF oder andere im AR gewendet haben, spricht Bände, wo nach ihrer Einschätzung die vergiftete Atmosphäre herkommt.