Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Sandbersch » 23.04.2019, 00:51


millionen-olly hat geschrieben:Ich bin für einen radikalen Neuanfang nach einer Insolvenz. Alles andere kostete nur unnötig Zeit und Geld.

Die Insolvenz ist langfristig sowieso unausweichlich.


Sorry, dass ich jetzt Dich exemplarisch zitiere, aber ich verstehe die ganzen Insolvenz-Romantiker nicht. Ich krieg hier echt die Krise wenn ich in den Foren hier ständig lese, dass das eine ernstzunehmende gute Lösung sein kann. Ihr habt doch scheinbar überhaupt keine Vorstellung, was das bedeuten kann und wie gefährlich und Harakiri der Weg ist.

Die Insolvenz ist eben nicht unausweichlich. Es wird zwar extrem schwer, das akut und auch dauerhaft zu vermeiden aber es lohnt sich mit jedem Atemzug dagegen anzukämpfen auch wenn mir - genau wie Dir - der Optimismus fehlt, dass wir das wirklich schaffen. Aber so lange es irgendwie möglich ist sollte man es auf jedem nur erdenklichen Weg auch versuchen, das zu verhindern.

Nur weil es ein paar Vereinen gelungen ist, nach einer Insolvenz wieder auf die Beine zu kommen, bedeutet das noch lange nicht, dass das prinzipiell möglich ist. Diese Vereine sind nicht die Regel sondern eher die Ausnahme. Wieviele Vereine sind nach einer Insolvenz vollkommen von der Bildfläche verschwunden und sind mausetot (Vereine wie Solingen z.B.) oder dümpeln seit Ewigkeiten in absoluten Niederungen des Amateurbereichs herum (siehe RW Essen, Stuttgarter Kickers....)?

Es gibt auch überhaupt keine Garantie, dass eine Insolvenz mit einem Punktabzug oder mit der Versetzung in nur eine Spielklasse tiefer endet. Das kann im Extremfall sogar einen Neuanfang in der C-Klasse bedeuten, das ist auch von der Gesamtsituation und vom Regionalverband abhängig und wir sind hier nicht Bayern, wo man alles dafür getan hat, dass 1860 in der Regionalliga starten kann. Unser Verband ist sehr Rheinhessen-lastig besetzt und die fördern eher die Bembel-Schwenker als den Westpfalzclub aus der tiefsten Provinz.

Wo bitte soll eine Insolvenz Zeit und Geld sparen?????? Wie lange dauert es in der Regel, bis solche Vereine überhaupt wieder auf die Beine kommen??

Leider ist das Szenario sehr realistisch und wir stehen kurz davor. Aber man sollte wirklich alles versuchen, nicht durch eine Insolvenz eventuell komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Dann lieber mit dieser Mannschaft noch 1 Jahr Gegurke gegen Rostock, Lotte & Co. und weiter verzweifelt nach Strohhalmen suchen, als gleich die Flinte ins Korn zu werfen und zu den Auswärtsspielen nach Erfenbach, Wiesenthalerhof und Hochspeyer zu laufen.



Beitragvon zille » 23.04.2019, 02:02


Völlig richtig, wie hier irgendwelche Schwachmaten die Thesen verbreiten können, eine Insolvenz sei total super und vom Betzenberg sollte man auch wegziehen, ist unbegreiflich. Es bedarf einer Führung, die mit Sachverstand und Glück ein Team zusammenstellt, daß wieder den Weg nach oben antreten kann. Martin Bader hat leider allein durch die Verpflichtung von Michael Frontzeck nachgewiesen, daß er keinerlei fußballerischen Sachverstand hat. Ansonsten in der 2. Reihe arbeitend, mag er durchaus Knowhow haben, ist dann nur die Frage, ob man sich ihn in solch einer Position finanzieren möchte oder kann. Ansonsten, so gefrusted ich derzeit bin, scheint es absolut sinnvoll zu sein, keinen allzu großen Umbruch durchzuführen. Selbst die Topteams der Champions League führen keine permanenten Umbrüche durch, sondern wachsen langsam zusammen. Nur so ist Erfolg zu erwarten. Man muß unsere Mannschaft schrittweise verbessern, dann wird das schon. Ich habe Vertrauen in Notzon und Hildmann. Auch mit Littig sind wir gut aufgestellt, und Klatt macht auch einen kompetenten Eindruck. Was fehlt, ist jemand, der als Gallionsfigur für Zusammenhalt sorgt. Und es bleibt die Problematik, daß wir uns 3. und 2. Liga nur sehr schwierig leisten können. Trotzdem, das wird schon besser sportlich werden, wenn wir nicht die Geduld verlieren, notfalls sogar noch 2 weitere Jahre in dieser 3. Liga.



Beitragvon wernerg1958 » 23.04.2019, 06:45


Tja so relativiert sich diese Aussage von zuerst wieder: Ich stellte ja schon in meiner ersten Post hier die Frage, Wie schwer wiegt dieses 0,1% es scheind mir doch viel schwerer zu wiegen als angenommen. Genauer gesagt man hat noch nichts sicher um die Lizenz zubekommen und es ist auch von dieser Seite nur ein " Mitglieder und Fans bitte Spenden!" was anderes kann ich daraus nicht entnehmen. Dann aber bitte auch mal eine klare und nachvollziehbare Aussage zur der sportlichen Situation und wie man diese lösen will um im nächsten Jahr eine große Chance zuhaben um den Aufstieg zu spielen. Aus meiner Sicht sind hier Bader und Notzen die komplett falschen Leute. Und an sie persönlich Herr Littig auch sie wissen dass ein Aufstieg zwingend notwendig ist wollen sie das den diese beiden Herrn überlassen die das für diese Saison vollmundig angekündigt haben und nun wirds noch eng mit dem Klassenerhalt. Die Aussage von Herrn Hildmann in der Bild spricht da Bände. Schöne Woche euch



Beitragvon MiroK1991 » 23.04.2019, 08:33


Diese "Aktualisierung" ist stimmt mich sehr bedenklich. Es sind eben gerade nicht 99,9%, die die Überschrift suggeriert.

Wenn "die angeschobenen Maßnahmen, dh. ALLES, was angeschoben wurde, funktioniert....

ALLES muss klappen, ALLES!

Diese Äußerung ist wohl genau das Gegenteil dessen, was Littig wohl beabsichtigt hat.
Zuletzt geändert von MiroK1991 am 23.04.2019, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon ks_969 » 23.04.2019, 08:35


Allgäuer-Betzebub hat geschrieben:@ks_969: ... Da reichen nicht nur zwei positionen zu verstärken ...

:D suche und finde die Ironie in meinem Betrag!
1.FCK - Unzerstörbar



Beitragvon Thomas » 23.04.2019, 10:00


Es ist sehr ausführlich geworden und hoffentlich auch entsprechend informativ: Hier kommt der erste Teil unseres großen DBB-Interviews mit Michael Littig.

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Interview des Monats: FCK-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Littig, Teil 1/2
"Es funktioniert nur, wenn wir alle zusammenarbeiten"


Seit knapp drei Wochen ist Michael Littig neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates beim 1. FC Kaiserslautern, dazu weiterhin auch Mitglied im Beirat. In seinem ersten großen Interview spricht er über seine neue Rolle, die Lizenz für die kommende Saison sowie die Diskussionen um große und kleine Investoren.

Der Betze brennt: Michael Littig, seit kurzem sind Sie in der Hierarchie des 1. FC Kaiserslautern e.V. ganz oben. Hat sich etwas geändert, seitdem Sie dem Aufsichtsrat vorstehen?

Michael Littig (54): Auf dem Papier hat sich etwas geändert, auf meiner Visitenkarte. Natürlich ist man stolz, wenn man so eine Position bekommt. Aber funktionieren kann das Ganze nur, wenn wir alle im Aufsichtsrat zusammenarbeiten. Und da spielt es intern keine Rolle, wer jetzt der Vorsitzende ist. Wir haben alle das gleiche Ziel, egal was draußen gesagt wird. Wäre ich nicht gewählt worden, wäre das für mich auch in Ordnung gewesen.

Der Betze brennt: Sie sprechen vom gemeinsamen Ziel. Was kann der FCK wieder erreichen?

Littig: Ich bin ja gewissermaßen auch ein Träumer. Natürlich will ich wieder erste Liga spielen. Ich hoffe darauf, mit meinem gerade geborenen Enkel wieder richtig guten Fußball in Kaiserslautern sehen zu können. Und ich will einfach Spaß dabei haben. Den habe ich mehr, wenn ich auf der Tribüne sitze und mitfiebere, als in schwierigen Situationen wie jetzt Geld einsammeln muss.

Thema Lizenz: "Ich bin sehr optimistisch, wir kommen durch die Tür"

Der Betze brennt: Da war es nicht hilfreich, dass seit Monaten immer wieder pikante Informationen aus den Gremien an die Öffentlichkeit geraten sind.

Littig: Auch ich war am Anfang etwas überrascht, wie manche Informationskanäle hier funktionieren. Da gab es den einen oder anderen Punkt, bei dem ich mir dachte: Das wäre besser nicht nach außen gedrungen. Aber die Erwartungshaltung, dass ein Gremium absolut wasserdicht ist, ist völlig unrealistisch. Trotzdem bleiben auch in der FCK-Führung immer noch die meisten Informationen unter uns - denken Sie nur an die Kaderzusammenstellung letzten Sommer, da drang fast nichts nach außen. Auf der Sachebene und dem operativen Geschäft funktioniert das ganz gut. Bei der einen oder anderen Sache, die nach draußen geht, von wem auch immer, kann ich die Motivation selten nachvollziehen. Generell ist die Kommunikation zu den Außenstehenden ein schmaler Grat.

Der Betze brennt: Inwiefern? Worin liegt das Problem?

Littig: Das Informationsbedürfnis Dritter, insbesondere der Fans, ist groß und sie haben auch ein Recht darauf. Es ist jedoch die Frage, wo hört die Transparenz auf und wo beginnt die Verschwiegenheitspflicht. Es ist aber nicht nur eine Kommunikation von Sachinformationen, sondern auch eine strategisch, taktische, marketingtechnische Aufbereitung von Informationen. Egal was preisgegeben wird, es wird sofort interpretiert. Ob positiv oder negativ. Da muss man sicher sehr vorsichtig sein.

Der Betze brennt: Jetzt ist ein Moment gekommen, bei dem sich alle über Transparenz freuen würden. Sie kennen die Zahlen. Bekommt der FCK die Lizenz?

Littig: Da sind wir ja genau bei einem solchen Punkt (lacht). Ich bin nicht legitimiert, die genauen Zahlen preiszugeben. Aber ich kann sagen, wir kommen durch die Tür. Da bin ich sehr optimistisch. Es wird kein "Easy-Going", aber zu 99,9 Prozent werden wir am 28. Mai formal so aufgestellt sein, dass wir die Lizenz bekommen, wenn die angeschobenen Maßnahmen sich planmäßig weiter entwickeln.

"Die Fan-Säule muss so schnell wie möglich geöffnet werden"

Der Betze brennt: Thema Eigenkapital: Fans können immer noch nicht investieren. Die Geschäftsführung ließ eine selbst gesetzte Frist nach der anderen verstreichen. Sind die Fans doch nicht so wichtig, wie vor der Ausgliederung angekündigt?

Littig: Eine gut ausgebildete Fan-Säule ist unheimlich wichtig und auch keineswegs nach oben gedeckelt. Ich halte zwei bis drei Millionen Euro an Einnahmen durch die Fans für realistisch und würde auch einen gewissen Betrag für Fans "reservieren". Da sollten wir schon über eine Hohe von etwa 15 Millionen Euro reden.
Die Geschwindigkeit der Öffnung der Fan-Säule ist ein intensives Thema. Es gab formale Gründe, die es bisher verhindert haben. Unmittelbar nach der Ausgliederung wäre es leichter gewesen, damals konnte man in den Vorbereitungen aber noch nicht so weit sein. Aktuell ist es jetzt aufgrund der Unsicherheit im Lizenzierungsverfahren sehr schwierig. Unter Anlage-Gesichtspunkten, auch was das Thema Verbraucherschutz angeht, ist es schwierig, Kleinanleger in eine solche Risikosituation zu bringen. Aber wenn die Lizenz geschafft ist, muss uns die Umsetzung des Themas so schnell wie möglich gelingen. Der Rahmen dafür ist inzwischen gegeben, das Wertpapierprospekt in einem guten Zustand. Es wird elementar sein, die Säule zu öffnen. Die Fans sind gewissermaßen die Identität dieses Klubs. Das Fan-Investment stärkt die gesamte Organisation. Auch abgesehen vom finanziellen Gewinn ist dieses Engagement von unschätzbarem Wert. Die Solidarität des gesamten Umfelds wird damit dokumentiert.

Der Betze brennt: Um das Einsammeln von Geldern bei den Fans konnte sich der Verein also noch nicht kümmern. Dann müsste somit ausreichend Zeit gewesen sein, sich um potente Geldgeber zu kümmern. Aber auch die Suche nach zahlungskräftigen Großinvestoren hinkt weit hinter den Zielen zurück. Woran liegt das?

Littig: Es gibt da verschiedene Dinge, die sehe ich eher schwierig. Die Einstiegshürde von 20 Prozent, um einen Platz im Beirat der FCK Management GmbH zu bekommen, ist ziemlich hoch. Aktuell würde das einem Investment von 24 Millionen Euro entsprechen. In Gesprächen mit Interessenten werden mir meist ähnliche Fragen gestellt: Welche Rechte habe ich? Wie kann ich sicher sein, dass es funktioniert? Investoren haben ein Informationsbedürfnis. Und nicht nur wie bei den Fans aus Emotionalität, sondern es ist ein legitimes Interesse zu schauen, was mit ihrem Geld gemacht wird. Tatsache ist, dass die aktuelle Konstruktion und die Rahmenbedingungen es schwierig bis unmöglich machen, einen legalen, legitimen Zugang zu Entscheidungsprozessen zu haben. Wenn jemand heute beispielsweise 22 Millionen Euro auf den Tisch legt, dann wird er nur einmal im Jahr auf einer Aktionärsversammlung informiert. Mehr steht demjenigen laut den aktuellen Statuten nicht zu. Es muss legitim sein, über Veränderungen nachzudenken. Denn es ist unrealistisch, dass jemand so viel Geld auf den Tisch legt und sich nicht dafür interessiert, was damit geschieht.

"Wir waren nach der Ausgliederung alle völlig euphorisch"

Der Betze brennt: Das jetzige Konstrukt wurde aber doch über lange Zeit ausgearbeitet. Ein eigener Arbeitskreis beschäftigte sich intensiv damit und gut bezahlte Anwälte wurden engagiert. Waren die genannten Probleme im Ausgliederungsprozess noch nicht zu sehen?

Littig: Es war ein Prozess, der über viele Jahre hinweg entwickelt wurde. Viele Leute haben sich Gedanken darüber gemacht. Ich finde es absolut legitim zu sagen, manche Dinge haben wir so nicht erkannt oder konnten wir nicht wissen. Es ist ein Lernprozess. Und jetzt, nach einem Jahr, müssen wir eventuell etwas umdenken. Wir waren vor einem Jahr alle völlig euphorisch und glaubten, die großen wirtschaftsstarken Partner zu bekommen. Aber inzwischen ist klar, viele tun sich mit der jetzigen Konstruktion sehr schwer.

Der Betze brennt: Das gesamte Konzept bedarf also Ihrer Meinung nach einer Überarbeitung. Was muss geändert werden, um auf potenzielle große Geldgeber attraktiver zu wirken?

Littig: Es ist eine Überlegung wert, das Konzept so zu modifizieren, um die Fragen nach Einsicht, Einblick nehmen und Kontrolle auf eine entsprechende Basis zu stellen, im Sinne der Investoren. Es geht aber auch darum, Expertise im Sinne von beratender Funktion in den Beirat zu holen. Jemand, der sein eigenes Geld investiert, egal ob eine Million oder 24 Millionen - es ist richtig viel Geld. Und dafür hat die Person eine Verantwortung. Aktuell kann sie dieser aber nicht gerecht werden.
Es macht in einem Kontrollgremium auch einen qualitativen Unterschied. Natürlich üben auch wir fünf gewählten Aufsichtsräte eine gute Kontrolle aus. Das soll uns jetzt überhaupt nicht diskreditieren, das wäre der völlig falsche Schluss. Aber wenn Leute dabei sind, die auf ihr eigenes Geld aufpassen, ihre eigene Investition verantworten, ist das auch in der Außenwirkung noch mal etwas ganz anderes. Tatsächlich sind Investoren wohl auch langfristiger operativ eingebunden und überdauern idealerweise die dreijährige Wahlperiode der gewählten Aufsichtsräte und Beiräte gegebenenfalls um ein vielfaches. Ein starker Partner kann sich dann von kurzfristigen Nöten freier machen und beispielsweise Notverkäufe von Spielern entbehrlicher machen. Auch auf weitere potenzielle Investoren könnte das motivierend wirken.

Der Betze brennt: Als Sie das letzte Mal mehr Zugeständnisse für Großinvestoren forderten, prangte danach vor der Westkurve ein Spruchband: "Littig, kümmer dich um deinen Scheiß!" Die Ultras kritisierten, dass Sie das Lautrer Vier-Säulen-Modell aufweichen würden.

Littig: Dazu möchte ich ausdrücklich und nochmals betonen: Ich will keineswegs das Vier-Säulen-Modell in Frage stellen. Von der Grundidee ist es absolut der richtige Ansatz. Wenn wir jedoch Großinvestoren gewinnen wollen, müssen wir uns scheinbar bewegen.

"Das Vier-Säulen-Modell ist absolut der richtige Ansatz"

Der Betze brennt: Das bedeutet: Die Einstiegshürde von 24 Millionen für einen Sitz im Beirat ist aus Ihrer Sicht zu hoch. Und unter dieser Schwelle ist ein Einstieg aufgrund mangelnder Kontrolle und Einsichtnahme weniger interessant?

Littig: Man muss mindestens darüber nachdenken! Zumindest in der aktuellen Phase scheinen die Hürden sehr hoch. In anderen Situationen mag das besser passen oder die Latte sogar noch höher gelegt werden. Wir müssen auch Investoren Offenheit und Transparenz demonstrieren.

Der Betze brennt: Im jetzigen Konstrukt ist jedoch für maximal zwei Investoren ein Platz im Beirat vorgesehen, für diese müssten dann auch noch zwei von den Mitgliedern gewählte Aufsichtsratsmitglieder ausscheiden. So scheint ihr Vorhaben jedoch schwierig umzusetzen. Bedarf es in Ihren Überlegungen also auch einer Änderung in der Beiratskonstellation?

Littig: Auch darüber muss nachgedacht werden. Die Investoren-Plätze im Beirat sind in der Außenwahrnehmung negativ behaftet. Dabei kann es doch unheimlich hilfreich sein, eine breitere Basis und noch mehr Expertise im Rat zu haben. Warum sollte der Beirat nicht aus den fünf Aufsichtsratsmitgliedern und bis zu vier Investoren-Vertreten bestehen? Die Mehrheit läge genau wie jetzt in der Hand des Vereins. Und in dem Moment, wo die Einstiegshürde auf ein realistisches Niveau herabgesetzt wird, könnte auch ein gewisser Konkurrenzkampf um die Plätze entstehen. Das wäre das Beste für den Verein.

Der Betze brennt: Genau in diese Richtung zielte auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung der Antrag des Vereinsmitglieds Johannes B. Remy ab. Die Probleme wurden also durchaus schon im vergangenen Sommer erkannt. Aber auch Sie stimmten damals dagegen - wie die gesamte Vereinsführung und trotz kontroverser Diskussionen schon vorher im Arbeitskreis Ausgliederung.

Littig: Wichtig war zunächst, die Ausgliederung zu realisieren. Und ob es jetzt fünf oder neun Beiratsmitglieder sind, wo die Hürden genau liegen, war nicht die Hauptsache. Wir haben damals intensiv darüber diskutiert. Die Entscheidung habe ich dann auch mitgetragen und es war für mich auch okay, so zu starten. Nach einem Jahr Erfahrung kann man sicher nochmals wichtige Details reflektieren. Dass wir als Aufsichtsrat einstimmig abgestimmt haben, ist ja auch immer ein wichtiges Signal! Es ist wichtig, Geschlossenheit dazustellen. Eine Stimme in einem komplexen Entscheidungspaket ist ja niemals so zu interpretieren, dass man zu 100 Prozent und in jeder Nachkommastelle der absolut selben Meinung ist. Das gibt es nicht. Die Stimme dafür galt dem Gesamtprozess. In den Details gibt es immer Diskussionen. Das sollte jedem klar sein.

Morgen im zweiten Teil des großen DBB-Interviews: Michael Littig über Großinvestoren wie Flavio Becca, den Weg der Zwischenfinanzierung über Betze-Anleihe und Co. sowie seinen Zeitplan bis zur Rückkehr in die Bundesliga.

(Das Interview führten Moritz Kreilinger und Thomas Hilmes.)

Quelle: Der Betze brennt
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Oracel » 23.04.2019, 10:15


Mich würde auch interessieren was an Gelder vorhanden ist für neue Spieler, wie die Vorstellungen sind, sollten wir die Lizenz für die 3.Liga bekommen!



Beitragvon Marie » 23.04.2019, 10:23


Oracel hat geschrieben:Mich würde auch interessieren was an Gelder vorhanden ist für neue Spieler, wie die Vorstellungen sind, sollten wir die Lizenz für die 3.Liga bekommen!


Da beim Crowlending und der Betzeanleihe 2 und dem Umtausch Betzeanleihe I in Anleihe II bei weitem nicht das erreicht wird, was man gehofft hat, wird wohl für ablösepflichtige Spieler gar kein Geld da sein.

Für die Verpflichtung von ablösefreien Spielern, dürfte dann Spielraum sein, wenn auslaufende Verträge wie von Löh, Dick oder Albaek nicht verlängert werden.

Natürlich besteht halt immer noch die Möglichkeit oder vielleicht Notwendigkeit Spieler zu verkaufen um Löcher zu stopfen oder Spielraum für Ablösesummen zu schaffen.

Ich persönlich rechne nicht mit Spielern die Ablöse kosten.

Aber mal sehen.



Beitragvon Thomas » 23.04.2019, 10:27


@Oracel:
Zu den sportlichen Zielen folgen morgen im zweiten Teil des Interviews einige Antworten. Da möchte ich aber auch noch mal auf unser vorheriges großes DBB-Interview mit Trainer Sascha Hildmann verweisen, der für sowas der bessere bzw. ausführlichere Ansprechpartner ist. Mit Aufsichtsrats- und Beiratsmitglied Michael Littig haben wir uns hingegen stärker auf Themen wie Finanzen und Vereinsstruktur konzentriert.

Zu Deiner Frage wegen Geld und Etat, das ist ja schon länger (grob) bekannt: Der Lizenzspieleretat soll laut FCK-Planungen nächste Saison wieder auf dem gleichen Top-Niveau wie diese Saison liegen. Anpassungen nach oben oder nach unten sind bis zur Lizenz Ende Mai und auch darüber hinaus aber weiterhin möglich, das ist von diversen äußeren Faktoren abhängig (z.B. Investoren, Sponsoren, Crowdlending & Betze-Anleihe, Spielertransfers, Einsparungen usw.).
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Chrisss » 23.04.2019, 10:29


Ich verstehe einfach nicht, dass die wirklich dachten, sie kriegen die Millionen geschenkt - ohne, dass ein Investor auch Mitspracherecht haben will. Komplett realitätsfremd einfach.



Beitragvon Oracel » 23.04.2019, 10:40


@ Thomas ja das Interview habe ich gelesen, dass jeder Wünsche und Träume hat auch aber ich denke einer aus dem Vorstand kann zur Zeit über vorliegende Zahlen die bisher einsichtbar sind auch eine bessere Auskunft geben wie es um den FCK steht, deshalb darauf aufbauend meine Frage hier. Und zu unserem Top Niveau unserer Spieler im Bezug auf den Lizenzspieleretat, naja so sehe ich das nicht, leider.Top Niveau sieht anders aus, meine Meinung.



Beitragvon Thomas » 23.04.2019, 11:10


Oracel hat geschrieben:Und zu unserem Top Niveau unserer Spieler im Bezug auf den Lizenzspieleretat, naja so sehe ich das nicht, leider. Top Niveau sieht anders aus, meine Meinung.

@Oracel:
Du hattest nach dem Niveau des finanziellen Budgets (Lizenzspieleretat) gefragt, das war dieses Jahr im Liga-Vergleich top, ist aber nicht zwangsläufig mit dem sportlichen Niveau gleichzusetzen. Wieviel Geld man hat und was man daraus macht, sind im Fußball zwei sehr verschiedene paar Schuhe - deswegen kann ich auch die vielfach gelesene Pauschalaussage "Wir brauchen mehr Geld für mehr Erfolg" so nicht unterschreiben. Das ist leider viel zu einfach gedacht und nur ein Teil des Gesamtproblems.

Aber auch zu diesem Thema sagt Michael Littig morgen im zweiten Teil des Interviews etwas und das ist wahrscheinlich relevanter als meine persönliche Meinung (sorry für den Cliffhanger, aber wenn halt danach gefragt wird). ;)
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Oracel » 23.04.2019, 11:13


Hey kein Thema, freue mich auf deinen zweiten Beitrag... :daumen:



Beitragvon DerRealist » 23.04.2019, 11:15


Thomas hat geschrieben:
Aber auch zu diesem Thema sagt Michael Littig morgen im zweiten Teil des Interviews etwas und das ist wahrscheinlich relevanter als meine persönliche Meinung (sorry für den Cliffhanger, aber wenn halt danach gefragt wird). ;)


Los spoiler mal! Ich wills jetzt schon wissen. :)



Beitragvon Miggeblädsch » 23.04.2019, 11:27


Thomas hat geschrieben:…..
Zu Deiner Frage wegen Geld und Etat, das ist ja schon länger (grob) bekannt: Der Lizenzspieleretat soll laut FCK-Planungen nächste Saison wieder auf dem gleichen Top-Niveau wie diese Saison liegen. …..


Ein Top-Etat führt nur dann auch zu Top-Leistungen auf dem Platz, wenn er von einem Top-Sportvorstand sinnvoll verwendet wird. Und genau diese Person brauchen wir.
Wenn wir mit dem gleichen Etat und der gleichen sportlichen Leitung in die nächste Saison gehen, dann werden wir sehr wahrscheinlich auch den gleichen sportlichen Erfolg wie in dieser Saison erzielen. :nachdenklich: Auf jeden Fall darf man sich hinterher nicht wundern, wenn es wieder genauso kommt.
Jetzt geht's los :teufel2:



Beitragvon MarcoReichGott » 23.04.2019, 11:30


Thomas hat geschrieben: Wieviel Geld man hat und was man daraus macht, sind im Fußball zwei sehr verschiedene paar Schuhe - deswegen kann ich auch die vielfach gelesene Pauschalaussage "Wir brauchen mehr Geld für mehr Erfolg" so nicht unterschreiben. Das ist leider viel zu einfach gedacht und nur ein Teil des Gesamtproblems.


Wenn du den Aufstieg erwingen willst, dann brauchst du viel Geld. Natürlich gibt es jedes Jahr "Überraschungsmannschaften", die deutlich besser sind als erwartet und dann auch teilweise aufsteigen. Aber gerade ein Blick in Liga 2 zeigt, dass zumeist die Vereine aufgestiegen sind, die eben deutlich (!) mehr Geld in den Kader stecken konnten als andere Vereine.

Nun sind wir aber nicht in der Situation, dass wir jahrelang versuchen können eine Mannschaft zu entwickeln und irgendwann mal den Lucky Punch setzen und dann sagen können "Seht her, wir sind sind nach 5 Jahren kontinuierlicher Entwicklung aufgestiegen, obwohl Uerdingen und Co nen höheren Etat hatten".


Reicht Geld alleine aus? Nein, man kann das ja auch schlecht einsetzen. Das sieht man diese Saison ja wieder wunderbar bei uns, wo wir unseren Spieleretat primär rausgehauen haben für Leute, die entweder auf der Bank sitzen, verletzt sind oder sonst auch nicht ihre LEistung bringen.

Geld ist weder notwenige noch hinreichende Bedingung für den Aufstieg. Aber wenn man nen deutlich höheren Etat als die Konurrenz hat und zusätzlich die Mittel vernünftig einsetzt, dann ist der Aufstieg doch ziemlich wahrscheinlich.



Beitragvon DevilDriver » 23.04.2019, 11:38


Zur Investorensuche bzw. Anzahl der Beiratsplätze:

Der Beirat der GmbH besteht derzeit nur aus Mitgliedern unseres (= e.V.) Aufsichtsrats.
Und zu deren Arbeits-/Verhaltensweise gab es in letzter Zeit genug Kostproben zu "bewundern".

Ich denke, dass die Einbeziehung von externer Erfahrung hier eher förderlich ist. Beiräte von Investoren müssen doch nicht zwangläufig schlecht sein. Ein Investor will Geld verdienen. Und das verdient er nur, wenn der FCK erfolgreich ist.
Und das ein Investor auch Mitspracherecht bzw. ein Informationsrecht haben möchte, um den Erfolg seiner Investition beurteilen und ggf. modifizieren zu können, ist doch klar.
In dieser Größenordnung (>20 Mio.) gibt doch niemand Gelder ohne auch einen gewissen Einfluss auf deren Verwendung zu haben.

Ich habe das Gefühl, dass innerhalb des derzeitigen Beirats/Aufsichtsrats die persönlichen Differenzen den Erfolg der Sache massiv behindern. Durch externen Einfluss könnte vielleicht bzw. hoffentlich die Sache (=Erfolg des FCK) mal wieder in den Mittelpunkt gerückt werden.

Zur "Fan-Säule":

Das ist der Punkt, wo auch ich wieder bereit bin Geld in den FCK zu investieren (neben Dauerkarten, Fanartikel, u.ä.).
Die Anleihe II oder Crowdlending unterstütze ich nicht. Schulden, um Schulden zu tilgen halte ich für den falschen Weg, da hier die Probleme nur in die Zukunft verschoben aber nicht gelöst werden.

Durch Investitionen in das Vier-Säulen-Modell kann wirklich Eigenkapital aufgebaut werden. Und genau das war/ist doch das Ziel der Ausgliederung gewesen.

Mir ist klar, dass es eine Vielzahl von formellen und juristischen Voraussetzungen für die "Fan-Säule" gibt. Dennoch verstehe ich nicht, warum diese bis heute noch nicht umgesetzt ist.
Das Ausgliederungskonzept wurde doch über lange Zeit ausgearbeitet. Da müssen doch schon gewisse Vorarbeiten geleistet worden sein. Und seit der erfolgreichen Ausgliederung im letzten Sommer ist jetzt auch schon fast ein Jahr vergangen. :nachdenklich:

Ich behaupte mal, dass über die "Fan-Säule" deutlich mehr Geld eingenommen worden wäre als durch das aktuell praktizierte Crowdlending und die Anleihe II zusammen.



Beitragvon Ke07111978 » 23.04.2019, 12:18


Marie hat geschrieben:Da beim Crowlending und der Betzeanleihe 2 und dem Umtausch Betzeanleihe I in Anleihe II bei weitem nicht das erreicht wird, was man gehofft hat, wird wohl für ablösepflichtige Spieler gar kein Geld da sein.

Für die Verpflichtung von ablösefreien Spielern, dürfte dann Spielraum sein, wenn auslaufende Verträge wie von Löh, Dick oder Albaek nicht verlängert werden.

Natürlich besteht halt immer noch die Möglichkeit oder vielleicht Notwendigkeit Spieler zu verkaufen um Löcher zu stopfen oder Spielraum für Ablösesummen zu schaffen.

Ich persönlich rechne nicht mit Spielern die Ablöse kosten.

Aber mal sehen.


Ich würde diesen Post mal gerne exemplarisch nutzen, um mit einigen "Ungereimtheiten" aufzuräumen:

Das Crowd-Lending und die Betzeanleihe 2 verhalten sich zu der weiteren Finanzierung über Quartexx bzw. von Quartrexx vermittelten Kreditgebern wie eine kommunizierend Röhre. Fließt mehr in die eine Röhre, braucht man weniger in der anderen. Fließen also weitere EUR 4 Mio. in die Fananleihe, wird man weniger andere Kredite aufnehmen - nicht den Etat erhöhen. Das ist auch absolut sinnvoll, denn die Kredite sind teuer. Einer Erhöhung des Etat wäre nur mit weiteren Eigenkapital sinnvoll und machbar.

Die Unterdeckung unseres Etat ist ohnehin schon kreditfinanziert. Wir leihen uns also ohnehin schon knapp EUR 5 Mio. um die laufenden Ausgaben für das nächste Jahr zu decken. Letztes Jahr waren es auf Grund der Einmaleffekte nur knapp EUR 3 Mio. Das heißt wir zahlen in Summe knapp EUR 0,5 Mio. Zinsen p.a. nur für neue Schulden aus dem Spielbetrieb. Es ist auch schlichtweg falsch zu behaupten, das der Etat finanziert sei und nur noch die Anleihe refinanziert werden müsste. Geld ist nicht angemalt und wofür ich es verwende liegt in meiner Hand. Man könnte genauso gut sagen: Die Anleihe ist refinanziert, aber das Geld für eine weitere Saison auf Pump hat uns noch keiner gegeben. Der Hintergrund warum Klatt und andere interessierte Parteien dass so darstellen ist klar. Es hilft aber eben keinen Meter bei der Vermarktung, wenn einen das nachkeilen wichtiger ist, als die ehrliche Kommunikation.

Michael Littig gibt m.E. ein brauchbares Interview. Vor allem versucht er die Entscheidungssituation zu erklären. Auch versucht er die etwas populistische Diskussion rd. um das Vier-Säulen-Modell in geordnete Bahnen zu lenken. Dabei ist es natürlich hilfreich, das er aktiv versucht hat mehrere Investoren an den Verein heranzuführen. Denn letztlich sind irgendwelche Diskussionen im stillen Kämmerlein Schall und Rauch. Entscheidend ist auf dem Platz. Das gilt für Fußball genauso wie für die Investorensuche. Nur wenn ich mit Investoren spreche, weis ich auch was sie haben wollen. Ohne zu sagen das ich es gut finde oder eine ähnlich niedrige Bewertung bei uns sehe: Bernd Beetz hat in Mannheim EUR 1 Mio. für 97% der Anteile bezahlt und seitdem eine vielfaches (mehr als duzendfaches) in den Verein investiert. Ob es dem Verein schlecht getan hat, muss jeder für dich selbst beurteilen. Littig ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, diese Diskussion nun konstruktiv zu führen und losgelöst von Ponomarev und außerhalb der BILD-Zeitung.

Was die Fan-Säule angeht, hat die Vereinsführung schlicht und ergreifend nicht vorausschauend genug agiert und die Herausforderungen die es auf dem Weg gibt unterschätzt. Zumal der Fokus dann bekanntermaßen auf der Zwischenfiinanzierung lag - und Ressourcen eben nicht unendlich vorhanden sind.

Generell räumt Michael Littig im gepflegten Politiker-Deutsch ein, dass man sowohl bei der Investoresuche / Mitspracherecht der Investoren, als auch bei der Fan-Säule Fehler gemacht hat. Er nimmt sich dabei selbst nicht aus und zeigt den Willen an diesen Themen zu arbeiten. Ich hoffe, dass es ihm gelingt seine Kollegen und die GF auf dem Weg mitzunehmen. Denn nur so kann man zu einer Lösung kommen. Dieses ständige: ich habe alles richtig gemacht, ist halt leider nur nach hinten losgegangen / die anderen sind dran schuld / die Bedingungen sind schlecht / die Zeit war zu kurz / lag nicht in meiner Zuständigkeit / (kann beliebig ergänzt werden) hilft erstens keinem und führt zweitens dazu, dass man Folgefehler macht oder weiter in die falsche Richtung läuft.



Beitragvon Bertikoks » 23.04.2019, 12:28


Lieber Michael Littig,

das geht mir zu leichtfüßig. In Ihrem Namen, dem Ihrer Kollegen und dem damaligen Vorstand wurde meine Änderung am Beiratsartikel des Gesellschaftervertrages auf der AOMV mit teils hanbüchenen Argumenten abgelehnt. Und schlimmer noch, ganz offensichtlich mit Ihrer Billigung wurde von der Bühne aus gegenüber den anwesenden Mitgliedern der Eindruck erzeugt, diese Änderung gefährde nicht nur die Ausgliederung an sich - sondern sogar bereits getroffene Absprachen mit möglichen vor der Tür stehenden Großinvestoren. Daran möchte ich Sie gern erinnern.

Ob Sie da nun wider besseres Wissen ohne Rückgrat oder schlicht aus völliger Fehleinschätzung der Lage gehandelt haben, spielt dabei für mich eher eine untergeordnete Rolle, weil die Motivation weniger wichtig ist als das Ergebnis.

Aber bitte, ich will mich freuen, wenn Sie und Ihre Kollegen doch endlich zur Vernunft kommen. Es gibt ja auch noch ein paar weitere Probleme im Gesellschaftervertrag auf die ich hingewiesen habe.

Über einen Anruf von Ihnen im Vorfeld zu diesem plötzlichen Kurswechsel hätte ich mich natürlich gefreut, zumal Sie ja durchaus meine Nummer haben, aber dann wäre es ja wohl kein selbstleuchtendes „Littig Projekt“ mehr gewesen sondern das Eingeständnis eines herben Fehlers.

Schön, dass DBB ansatzweise daran erinnert hat, dass es ja eigentlich genau das ist. Im Sinne des FCK kann ich trotzdem nur hoffen, dass die Änderung beschlossen wird.

Stil hingegen, ist etwas anderes.


Mit freundlichen Grüßen

Johannes B. Remy



Beitragvon Marie » 23.04.2019, 12:32


Ke07111978 hat geschrieben:Ich würde diesen Post mal gerne exemplarisch nutzen, um mit einigen "Ungereimtheiten" aufzuräumen:

Das Crowd-Lending und die Betzeanleihe 2 verhalten sich zu der weiteren Finanzierung über Quartexx bzw. von Quartrexx vermittelten Kreditgebern wie eine kommunizierend Röhre.

Man hätte mit beiden Säulen theoretisch 9,5 Mio einnehmen können. So hieß es. Natürlich hat keiner daran geglaubt, dass dies passieren könnte. Was ich meinte: Hätte man über beide Schienen mehr eingenommen, als das was im Sommer ausgezahlt werden muss, dann hätte man Mittel für Ablösesummen gehabt. Das das leider nicht der Fall ist und man nur mehr oder weniger von Quartexx aufnehmen muss, ist gar kein Geld für Ablösesummen da.



Beitragvon WernerL » 23.04.2019, 12:37


Thomas hat geschrieben:Wieviel Geld man hat und was man daraus macht, sind im Fußball zwei sehr verschiedene paar Schuhe - deswegen kann ich auch die vielfach gelesene Pauschalaussage "Wir brauchen mehr Geld für mehr Erfolg" so nicht unterschreiben. Das ist leider viel zu einfach gedacht und nur ein Teil des Gesamtproblems.


Wir brauchen in erster Linie Geld um unser Strukturproblem "Stadion" zu lösen.
Lösen wir dieses nicht, bringen die Gelder nur einen Aufschub für wenige Jahre bis wir wieder an der gleichen Stelle stehen. Womöglich immer noch in Liga 3 und das Geld verpufft ist.
Ich hoffe der Deal mit Becca funktioniert, ich weiss nicht wie "reich" er ist und welche Möglichkeiten hier bestehen?!

All die genannten und aktuell tätigen Führungskräfte des FCK (außer Klatt) sind seit Jahren in und rund um den Club tätig ohne dass jemand früher das Strukturproblem erkannt hat - so kann man das klar sehen, denn sonst hätte man gegengesteuert und den Club nicht in Liga 3 abstürzen lassen!

Littig, JochenG, Banf, Sester und viele mehr müssen sich die Frage gefallen lassen wie man 17 Jahre benötigen kann um einen simplen Ausgliederungsschritt durchzuführen der bereits 2002 lebensnotwendig gewesen wäre!

Ich frage ernsthaft wie so etwas passieren konnte?

Ist es unverzeichlich nicht das Wissen gehabt zu haben ab 2002 den Club endlich in richtige unternehmerische Bahnen zu lenken?
Wir sind uns alle einig, dass so etwas nie hätte passieren dürfen und die Hauptfehler m. M. n. bereits 2002-2008 gemacht wurden!
„Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“ [George Bernard Shaw]



Beitragvon fckhighlander » 23.04.2019, 12:45


So wird kein Geldgeber einsteigen! Hier müssen Regularien geändert werden. Niemals steckt da einer Millionen rein, um dann kein Mitspracherecht zu haben.

Vor der letzten Saison, haben wir uns entschieden, keine Dauerkarten ( 6 VIP Karten) zu kaufen. Grund war hier der Abstieg. Wir wollten schauen, ob die Leistungen stimmen und ob der FCK oben mit spielt. Das gleiche Gespräch gab es letzte Woche.

Die Entscheidung viel wieder gegen den Kauf der Karten beim FCK. Investiert wurde in Eishockey Karten.

Hier an diesem Beispiel, kann man erkennen, was passiert, wenn die Leistung da oben nicht stimmt. Ich glaube das unsere Firma nicht die einzigste war.
Scotland the brave🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿



Beitragvon daachdieb » 23.04.2019, 12:55


Ke07111978 hat geschrieben:Es ist auch schlichtweg falsch zu behaupten, das der Etat finanziert sei und nur noch die Anleihe refinanziert werden müsste. Geld ist nicht angemalt und wofür ich es verwende liegt in meiner Hand. Man könnte genauso gut sagen: Die Anleihe ist refinanziert, aber das Geld für eine weitere Saison auf Pump hat uns noch keiner gegeben. Der Hintergrund warum Klatt und andere interessierte Parteien dass so darstellen ist klar. Es hilft aber eben keinen Meter bei der Vermarktung, wenn einen das nachkeilen wichtiger ist, als die ehrliche Kommunikation.

Danke für diese Zeilen, die in wenigen Worten aufzeigen, was schief läuft, wo die (falschen) Schwerpunkte gesetzt werden und warum die Ehrlichkeit und der gerade Rücken den Berg oder wie man bei uns sagt "die Bach" runter geht.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Thomas » 23.04.2019, 13:03


fckhighlander hat geschrieben:So wird kein Geldgeber einsteigen! Hier müssen Regularien geändert werden. Niemals steckt da einer Millionen rein, um dann kein Mitspracherecht zu haben.

Bertikoks hat geschrieben:Schön, dass DBB ansatzweise daran erinnert hat, dass es ja eigentlich genau das ist. Im Sinne des FCK kann ich trotzdem nur hoffen, dass die Änderung beschlossen wird.

@Bertikoks & fckhighlander:
Es ist richtig, dass der Beirat von Anfang an ein umstrittenes und kontrovers diskutiertes Thema war, wir hatten ab Mai 2017 (!) auch hier auf DBB vielfach darüber berichtet (unter anderem hier und auch hier oder hier sowie auch hier). Bei der letzten Sitzung des Arbeitskreis Ausgliederung im März 2018 wurde auch innerhalb von Aufsichtsrat & Vorstand sehr unterschiedlich darüber diskutiert, ehe man sich doch noch auf eine einheitliche Abstimmung einigte und Deinen später eingereichten AOMV-Antrag auflaufen ließ - wobei auch leider die anwesenden Mitglieder bei der Versammlung kein großes Interesse mehr daran zeigten.

Ich bin nun gespannt, wie Beirat & Geschäftsführung über die von Michael Littig angedachten Änderungen beraten werden. Wobei ich persönlich aber auch diese Änderung (Beirat vergrößern und Einstiegsgrenze verringern) nicht unbedingt als "Allheilmittel" sehe, denn ich denke für einen Großinvestor kommt es mehr auf großes Vertrauen in die handelnden Personen an als auf etwas größeres Auskunftsrecht (was er mit einem Sitz im Beirat hätte - bitte Auskunftsrecht nicht verwechseln mit Mitspracherecht oder gar Entscheidungsrecht!).

Marie hat geschrieben:Das das leider nicht der Fall ist und man nur mehr oder weniger von Quartexx aufnehmen muss, ist gar kein Geld für Ablösesummen da.

@Marie:
Selbstverständlich hat der FCK Geld für Ablösesummen, falls man das als nötig erachten sollte: Wenn Du z.B. 100.000 Euro für eine Ablöse ausgibst, musst Du eben diese 100.000 Euro an anderer Stelle wieder einsparen, sei es bei Spielergehältern, Kadergröße, Drumherum-Betreuung o.a. Eigentlich ist das Thema Ablösesummen aber irrelevant oder zumindest nachrangig, denn auch letztes Jahr haben wir mit Timmy Thiele und Özgür Özdemir nur zwei Spieler mit Ablösesumme verpflichtet (siehe hier) und als weiteres Beispiel Aufsteiger VfL Osnabrück sogar keinen einzigen (siehe hier).
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Nordfckler » 23.04.2019, 13:24


Unser Aufsichtsrat ist ja scheinbar treuer Leser des Forums. Immer wird von Zusammenhalt und "Nur Gemeinsam " gesprochen. Verstehe nicht warum man dann nicht mal ein Brainstorming mit z.b. ken und Remy macht? @Thomas, das wäre doch mal ne Frage fürs nächste Interview.
Warum nutzt Herr Littig nicht auch das Wissen und die Ideen von den beiden? Sue scheinen sich ja bestens auszukennen

Achja: Hallo zusammen




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